haifisch18 hat geschrieben:Deine Rolex bei Stemmarbeiten anzulassen wäre auch Mord am Uhrwerk.
Hi!
Das ist ein interessanter Aspekt!

Als ich meine erste, hochwertige mechanische Armbanduhr bekommen habe, das war zu meinem 18. Geburstag, von meinem Patenonkel, eine Nomos Tangente, lag dieser das übliche kleine blaue Garantie-Buch bei. Und da fand sich in der "Ansprache" durch die Manufaktur Sinngemäß folgende Aussage: "Wir wünschen Ihnen viel Freude an dieser Uhr und hoffen das Sie sie nicht nur zu besonderen Anlässen, beim Termin in der Bank usw. tragen, sondern auch beim Holzhacken (...)"
Gut, nun handelt es sich bei diesem Uhrwerk um ein Handaufzugswerk, das ist noch etwas robuster als ein Automatikwerk - aber die Aussage war klar: Tragen Sie die Uhr, haben Sie Spaß und machen Sie sich keine/wenig Gedanken.
Nun bin ich der letzte der etwas absichtlich kaputt macht oder wider besseres Wissens immer volles Risiko geht aber was nutzt mir etwas das ich mag, gerne benutze und woran ich mich erfreue wenn ich es nicht regelmässig tragen/benutzen kann? Sondern es sein dasein in einer Schatulle fristet um dann hin und wieder mal hervorgeholt zu werden. Ergibt für mich keinen Sinn.
Wenn man den ganz vorsichtigen Uhrensammlern glaubt, dann müssten meine Uhren alle paar Tage einen Totalschaden haben. Manche halten ja sogar schon applaudieren mit einer mechanischen Uhr am Arm für kritisch.

Und dann muss man sich einfach mal vor Augen führen über wie viele Jahrzehnte mechanische Armbanduhren die Norm waren. Sie waren auf dem Everest, sie waren auf dem Mond, sie waren in den Ozeanen und Flüssen, sie waren sogar im Krieg und sie waren bei Expeditionen...
Da sollte "hobby mässige" handwerkliche Tätigkeiten wirklich kein Problem sein. Und bei großer/hoher (Dauer)-Belastung kann man sie ja immer noch ausziehen. Und natürlich gibt es Berufe oder Tätigkeiten in denen das tragen so einer Uhr keinen Sinn macht, das ist klar.
Manchmal muss man sich da aber auch wieder etwas erden, das ist mir mal am Flughafen Newark passiert. Da hatte ich ein relativ großzügiges Zeitfenster weil entgegen aller Vorhersagen bei der Security gar nichts los war und bevor ich dann in die Lounge bin, habe ich mir mal den Swatch Store angeguckt.
Auch dort war fast nichts los und ich hatte die liebe Verkäuferin ganz für mich. Jedenfalls setze ich mein Handgepäck (eine kleine Reisetasche eines sehr bekannten, hochpreisigen Herstellers) auf dem Boden ab um mir in Ruhe die Uhren anzuschauen. Da hat mich die Verkäuferin ganz erschrocken angeguckt und gesagt, wenn Sie so eine Tasche besitzen würde, würde sie die nicht auf dem Boden abstellen. Ich antwortete ihr das dies nunmal eine Reisetasche ist und die das schon aushalten wird.

Hab eine Uhr gekauft und bin dann in die Lounge. Erst später im Flugzeug ist mir bewusst geworden was ich der Verkäuferin da eigentlich gesagt habe.
Anyway, ich halte nichts davon Sachen nur für "Gelegenheiten" aufzubewahren. Vor vielen, vielen Jahren machte mal eine .pps die Runde, die das recht plastisch dargestellt hat. Im Netz gibt es einige Varianten, ich verlinke mal eine die ich auf die Schnelle, ohne den .pps Ballast, gefunden habe:
https://www.platinnetz.de/artikel/eine- ... ichte-1535Wenn ich mich recht entsinne bist Du ja bei der Feuerwehr, ich denke daher du kannst das, was ich sagen will, nachvollziehen. An dieser Stelle auch einmal stellvertretend meinen herzlichsten Dank für deine Arbeit, und die deiner Kollegen! Das geht ja heutzutage leider viel zu oft unter.
Viele Grüße,
Oliver