Was der Holzwurm so isst ...

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
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Klaus
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Re: Was der Holzwurm so isst ...

Beitragvon Klaus » So 2. Jun 2019, 12:18

Hallo Dieter,

sehr interessanter Bericht, muss ich mir noch in Ruhe ganz anschauen. Das industriemässige "Herstellen" von Fleischprodukten sehe ich auch kritisch. Aber wenn das Kilo Schwein nur 3 Euro kosten darf (oder auch gerne weniger) dann läuft sowieso gewaltig was schief, vor allem hier in Deutschland. Heute nachmittag wird gegrillt, mit Huhn, das man noch rennen sieht und Rind mit ausgewiesener Herkunft aus der Region. Natürlich deutlich teuerer aber ein gutes Gewissen ist auch mit. Und dann gibt's halt einfach weniger Fleich, kommt unterm Strich dann wieder gleich raus. Es klingt vielleicht esoterisch aber ich ehre das Tier auf dem Teller, das für mich gestorben ist und esse es mit Musse und Genuss.

Was der Oesi-Dieter so zubereitet sieht mir definitiv nicht nach Massenware aus :)

Gruss, Klaus

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Mandalo
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Re: Was der Holzwurm so isst ...

Beitragvon Mandalo » So 2. Jun 2019, 13:27

Nein, es ist wie er schreibt keine Massenware.

„Industriefleisch“ muss ja nicht zwingend schlecht sein, irgendwie muss man ja auch die immer mehr werdenden Wohlstandsmäuler stopfen. Nur sind Fleischberge für mich oft erschreckend und ich kann zum Teil schon verstehen dass sich manche Menschen vom Fleischverzehr lossagen.

Ich halte es auch inzwischen so dass ich bewusster und kleinere Mengen an Fleisch zu mir nehme.

Apropos Massenware, meine Frau hat‘s nicht verstanden!? :shock:
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Es grüßt euch Dieter

Der_Oesi
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Re: Was der Holzwurm so isst ...

Beitragvon Der_Oesi » So 2. Jun 2019, 13:36

Moin,

genau diese Gedanken zur „Fleischprodukion“ und „Milchproduktion“ treiben mich seit geraumer Zeit um.
Ich will jetzt nicht in die Schiene „früher war alles besser“ verfallen, aber wenn ich mich zurück erinnere hatten wir in meiner Kindheit und Jugend eben viel weniger Fleisch auf dem Tisch als heute.
Es gab den Sonntagsbraten - und der war etwas Besonderes.
Das Fleisch kam meist vom Bauern um die Ecke oder von Opa und Oma.
Und das Gemüse kam im Sommer und Herbst aus dem Garten, im Winter und Frühjahr aus diesem mit der Zwischenstation Tiefkühltruhe.

Da waren solche Dinge „in“, die heute als neue Errungenschaft gepriesen werden (nicht dass ich das schlecht finde, aber man könnte ja auch dazusagen, dass gewissen Dinge vor nicht mal 40 Jahren die Regel waren). Beispiel? Bruderhahn: Eine tolle Initiative, bei der pro Ei 4ct für das Weiterleben der männlichen Küken aufgeschlagen werden.
Wie war das zu Zeiten von Opa und Oma (1975-1985)? Da gab es sonntags ab und an einen „Haudidl“ - das heißt einen Junghahn als Grillhuhn. Die Hennen hatten frei rumzulaufen und Eier zu legen und waren dann am Ende Ihrer Zeit eine „Suppnhen“ - also Basis für eine Hühnersuppe, in der auch das Fleisch der Henne drin schwamm.
Und es gab auch keine speziellen Züchtungen für Ei- oder Brustproduktion. Der Nachteil der damaligen Vorgehensweise: Eier und Hühner schmeckten - waren aber halt seltener.

Und wenn ich mir den Wahnsinn bei der Milchproduktion ansehe, bekomm ich „Halsschlagader“.
Wir produzieren Milch im Überfluss, aber nur noch 10-15% werden direkt oder indirekt in Milchprodukte umgewandelt.
Für die „gute Milch“ wird das Rohprodukt erstmal verarbeitet, in die Bestandteile zerteilt und dann wieder zusammengesetzt und dabei mehrfach erhitzt.
Und der Rest - immerhin eine Kleinikeit von 85-90% der deutschen Produktion von 32.000 Tonnen, wird zu Milchpulver verarbeitet (der energetische Aufwand beträgt dabei ca 8-10 KW pro Kilo Milchpulver), eingelagert und kurz vor Ende der Haltbarkeitsspanne entweder vernichtet oder nach Afrika verkauft (mit dem Effekt, dass die Landwirtschaft in den derart „beglückten“ Ländern praktisch ausstirbt).

Ich muss gestehen, dass ich auch nicht immer (sogar zu selten) total bewusst einkaufe. Aber wir schauen seit einiger Zeit, dass wir uns mehr und mehr von Gemüse und weniger von Fleisch ernähren. Wurst fehlt seit zwei Jahren fast komplett auf dem Speiseplan.
Und wenn Fleisch, dann auch nicht immer die Edelteile, sondern auch mal Stücke vom Rind, die „günstig“ zu haben sind. Schaufelbug, Hüfte und Co lassen grüßen, sind lecker und werden sonst zu Tiermehl oder Hack oder Fleischextrakt verarbeitet.

Das was mein Namensvetter (wenn ich dich mal so nennen darf, Dieter) nicht so appetitlich fand, war für mich vor ein paar Jahren auch eher Eklig. Seit ich mich damit beschäftige, kostet es immer noch Überwindung, ganze oder Teile von Tieren zu zerlegen. Danach bin ich, was Fleisch (insbesondere das aus Massentierhaltung) betrifft immer wieder ein wenig geerdet und der Konsum geht zurück.

Das wars jetzt auch mit dem sonntäglichen Rant meinerseits - ich geh jetzt Rosenbogen nachhaltig mit Edelstahlschrauben verschrauben. Und wenn ich den Vorbesitzer das nächste Mal treffe, dreh ich ihm langsam eine von ihm verwendete Eisenkreuzschlitzschraube mit dem GDR ins Knie.

Herzlichst,

Der Ösi-Dieter

PS: für die Wokker unter uns:
https://wok-a-holic.com/
Mal ein Brenner mit richtig Druck auf dem Kessel.....

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Mandalo
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Re: Was der Holzwurm so isst ...

Beitragvon Mandalo » So 2. Jun 2019, 13:47

Gut „gesprochen“! Du hast meine Einstellung und Aussage verstanden. Weiter so, Namensvetter! :lol:

https://wok-a-holic.com/ werde ich mir bei Gelegenheit genau ansehen.
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Es grüßt euch Dieter

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Re: Was der Holzwurm so isst ...

Beitragvon RudiHB » So 2. Jun 2019, 17:05

Ich kann mich dir anschließen, Dieter! Guter Kommentar.

Ich lenke kurz mit meinem ersten Versuch eines Sonntagskuchens ab...

IMG_20190602_114817.jpg


Drei Fehler:

- es gibt "tiefe" und fertige Tortenböden. Dieser hier war nicht hoch genug
- ich hab den günstigsten Tortenguss gekauft. Kommt auch nicht mehr vor
- den nächsten Kuchen dann nur mit zwei Obstsorten. Erdbeere, Banane und Mandarine war nur als Durcheinander zu schmecken.

Die Familie hat gesagt, der Kuchen schmeckt besser als jeder gekaufte und ich wäre ein großartiger Koch. Manchmal mag ich es schon, wenn man (frau) mir nicht die Wahrheit sagt...

... (ich fand das Teil zu süß...)...
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Viele Grüße
Rudi
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Ich hab schon ganz andere Sachen in den Sand gesetzt...

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Re: Was der Holzwurm so isst ...

Beitragvon Mandalo » So 2. Jun 2019, 18:39

Alles gut, ich bin stolz auf dich! :D Das nennt man 3-Fruchtkuchen. Ein paar Himbeeren in der Mitte und du hättest einen Vierfruchtkuchen „gebacken“! Also alles richtig gemacht, ich hätte ihn gegessen. 8-)
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Re: Was der Holzwurm so isst ...

Beitragvon Klaus » So 2. Jun 2019, 21:59

Mal was ganz anderes - meine Frau bäckt ja leidenschaftlich gerne und ich hab gerade zusammen mit ihr dieses Video angeschaut:
https://www.youtube.com/watch?v=KhgQOd6RIJg

Passt nicht ganz in die Video-News aber zu Dieters und Rudis Kuchen :)

Gruss, Klaus

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Re: Was der Holzwurm so isst ...

Beitragvon Mario » So 2. Jun 2019, 22:22

Klaus hat geschrieben:Mal was ganz anderes - meine Frau bäckt ja leidenschaftlich gerne und ich hab gerade zusammen mit ihr dieses Video angeschaut:
https://www.youtube.com/watch?v=KhgQOd6RIJg

Passt nicht ganz in die Video-News aber zu Dieters und Rudis Kuchen :)

Gruss, Klaus


Sehr interessant mal zu sehen, wie der Konditor sein Handwerk vollbringt!
Interessant und doch etwas eigenwillig das Werkzeug teilweise...Zahnbürste für Schokoladenauftrag, schon etwas kontrovers, oder!? :o :)

@Rudi
Deine Torte sieht aber trotzdem lecker aus, ich hätt sie auch gern probiert...zu süß ist außerdem relativ!

Grüße, Mario

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Re: Was der Holzwurm so isst ...

Beitragvon the_black_tie_diyer » Sa 8. Jun 2019, 21:33

Hi!

Ein lieber Freund von mir hat mir einen kleinen Freundschaftsdienst mit 2 herrlichen Stücken Wildpret vom Rotspiesser - aus dem Allgäu - vergolten. Eigentlich sollte eines davon auf dem Grill landen, aber bei dem derzeitigen Wetter und "Kälteeinbruch" kam die Idee auf es nach einem Rezept von Schuhbeck zuzubereiten -> "Weihnachtsbraten".

Für die Interessierten, das Rezept ist hier zu finden: https://blog.fitnessfirst.de/schuhbecks ... htsbraten/

Nachdem der Puderzucker im Fett des Wildpret karamellisiert und das Tomatenmark angebraten wurde - die Rotwein-Reduktion.
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Das angeschwitzte Gemüse.
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Im Bräter.
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Verkabelt.
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Auf KT.
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Letzte Schritte für die Sauce.
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Angerichtet.
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Es war ein Hochgenuss - aber das Fleisch hätte ein paar Minuten weniger im Rohr verbringen dürfen. Dazu ein kleines Spätzle-Nest, ein paar Kartoffelkroketten und Williams-Christ Birne gefüllt mit Preiselbeeren.

Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver

"... lade ich Sie nun in mein belgisches Lieblings Bistro gleich um die Ecke ein, und ich bin beglückt sagen zu können das sie dort kein L'eau d'orties haben." - David Suchet als Hercule Poirot (S08/E01)

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Mario
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Re: Was der Holzwurm so isst ...

Beitragvon Mario » Sa 8. Jun 2019, 22:38

Ach hör doch auf...man ey, krieg gleich wieder Hunger...Appetit. :roll:

Sieht sehr lecker aus Oliver! :D

Grüße, Mario


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