Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
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Harald
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Re: Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Beitragvon Harald » Mo 15. Jan 2018, 10:30

Hallo zusammen,

ich sorge mich auch um meine Daten insbesondere Fotos.
Ich habe ein einfaches NAS Laufwerk auf das mindestens einmal pro Woche gesichert wird. An diesem hängt eine einfache USB Platte auf die vom NAS automatisch einmal pro Woche gesichert wird. Dabei werden nur neue Dateien hinzugefügt aber keine alten gelöscht. So schütze ich mich vor versehentlichem Löschen. Einmal pro Jahr meist an Neujahr mache ich eine Sicherung auf eine USB Platte, welche ich außerhalb unseres Hauses aufbewahre.

Zu allen elektrischen Backups der Fotos erstelle ich pro Jahr ein Fotobuch. Da kommen Fotos von Familienfesten, Ausflügen, rund um Haus und Garten rein. Eine Auswahl von dem was im Jahr an Fotos so anfällt. Eine größere Reise bekommt ein extra Fotobuch.
Diese "Backups" kann ich oder meine bessere Hälfte auch noch im hohen Alter bedienen und später mit ins Pflegeheim nehmen.

Das habe ich jetzt von meinen Eltern gelernt. Seine selbst erstellten Fotobücher konnte mein Vater im vergangenen Jahr bis zuletzt betrachten.

Gruß
Harald

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Klaus
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Re: Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Beitragvon Klaus » Mo 15. Jan 2018, 11:32

Hallo Harald,

Harald hat geschrieben:Das habe ich jetzt von meinen Eltern gelernt. Seine selbst erstellten Fotobücher konnte mein Vater im vergangenen Jahr bis zuletzt betrachten.


Das ist auch noch ein wichtiger Gedanke abseits aller technischen Überlegungen. Manchmal ist "offline" halt auch sinnvoll.

Gruss, Klaus

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Klaus
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Re: Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Beitragvon Klaus » Mo 15. Jan 2018, 11:40

Hallo Dirk,

dirk hat geschrieben:ich denke, je Technik-UN-affiner jemand ist, desto häufiger wird die Datensicherung ignoriert. Leider!
Umsogrößer ist dann das Erstaunen, dass eine Festplatte tatsächlich mal kaputt gehen kann ("das darf doch nicht passieren"...).


Vollkommen richtig - und, noch schlimmer, auch technikaffine Nutzer fallen immer aus allen Wolken, wenn mal die Festplatte im Laptop ausfällt und alle wichtigen Daten weg sind. Das erlebe ich hier in der Firma doch recht häufig.

dirk hat geschrieben:Manche glauben ja auch, dass ein NAS mit z.B. RAID 6 (d.h. 2 Platten zur Ausfallsicherung) bereits eine Datensicherung sei.
Ist sie natürlich nicht (!), denn hier geht es nur darum, im Falle eines Hardware-Defekts (idR Festplatte) diese schnell und bequem ersetzen zu können, ohne ein (hoffentlich vorhandenes) Backup zurückspielen zu müssen.


Ja, RAID als Backup ist noch ein weit verbreiteter Irrglaube. Dabei schützt RAID (je nach Level!) hauptsächlich vor Hardwareausfällen. Die überwiegende Anzahl von gelöschten Dateien wird aber durch Software- oder Bedienungsfehler verursacht.

Breitband-Ausbau ist bei mir leider noch nicht angekommen und mit 1MBit upload ist Online-Sicherung kein Thema. Wenn ich die dicht mache, womöglich noch über Wochen, dann steigen mir meine Kinder auf's Dach. Ohne Rückmeldung geht halt auch der Downstream massiv in die Knie.

Gruss und möge der Datenverlust Dich verschonen
Klaus

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the_black_tie_diyer
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Re: Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Beitragvon the_black_tie_diyer » Mo 15. Jan 2018, 11:42

Klaus hat geschrieben:Hallo Oliver,

ganz so nihilistisch seh ich das jetzt dann doch nicht. Alles muss immer billiger werden, da bleibt logischerweise die Qualität auf der Strecke. Eine Festplatte ist heutzutage Verbrauchsmaterial. Beruflich betreue ich weltweit IT-Projekte für die Flugsicherung, da ist eine genügende Anzahl von Spare-Platten selbstverständlich. In Verbindung mit einem RAID kann man Downtimes, die hier katastrophal sind, minimieren. Ein vernünftiges Backup und ggf. eine Archivierung ersetzt das natürlich nicht, das ist auch so ein verbreiteter Fehlglaube.

Die Kapazitäten der Festplatten wachsen aber immer noch in einer Geschwindigkeit, mit der kein bezahlbares Backup-Medium mithalten kann. Auf was soll man denn eine 10TB Platte sichern? Leider kann ich mir für daheim keine LTO Library leisten ... Online Speicher hört sich erst mal gut an, die Evaluation für geschäftliche Zwecke bestätigt aber Zweifel an der Zuverlässigkeit der Anbieter im billigeren Bereich. Eine Garantie auf die Daten oder selbst auf eine zuverlässige Datensicherung wird in Verträgen erst dann zugesichert, wenn die Beträge doch in ordentliche Sphären wandern.

Das mit dem Formatieren von Sticks hatte ich bei meinem MacBook Air zum Glück noch nicht, da werd ich in Zukunft besser aufpassen. Allerdings fristet das Teil eh nur ein Randdasein - Apple liegt mir absolut nicht.

Den Stecker ziehen tu ich aber trotzdem nicht. Wie früher tausende von Fotos in Diakästen speichern? Ausbelichten und ins Album kleben? Doch wohl eher nicht. Die Möglichkeiten übersteigen die Risiken für mich bei weitem und an der Risikominimierung muss man halt arbeiten. Deshalb ist der Bericht von mir auch nicht als Beschwerde gedacht, sondern soll einfach mal wieder aufzeigen, was so alles passieren kann. Wie geschrieben, in dieser Heftigkeit hatte ich das noch nie in den 40 Jahren in der IT bisher.

Gruss and keep on typing
Klaus


Hallo Klaus,

Ich habe deinen Beitrag auch wirklich nicht als Beschwerde aufgefasst. Meiner ist - vielleicht lustiger weise - auch keine. :) Ich kann prima mit dem IST-Zustand leben und setze meine Prioritäten mittlerweile eben einfach anders.

Nur eines, es muss für mich ja eben nicht billig sein. Wenn ich mir für 1,3k ein Laptop kaufe, für fast 300,- eine 2TB TimeCapsule - lassen wir die restliche Hardware und laufende Kosten für diverse Abos (Cloud, Software...) mal aussen vor - dann ist das für mich als Semi-Privatanwender nicht gerade die "billig"-Schiene. Das man da als prof. IT-ler drüber lacht kann ich verstehen - ändert aber nichts daran das ich bei diesen Produkten etwas erwartet habe.

Scheinbar passt meine Erwartungshaltung aber nicht. Das habe ich auch gemerkt als ein anderer guter Freund von mir trouble mit einem nicht gerade billigen, größeren Synology NAS hatte. Da hätte ich auch erstmal angenommen das ist - für privat - "Bomb proof". Pustekuchen. ;)

Und das ich als Semi-Privatperson mal mit 4 Backups hantiere wovon eins sogar noch an einem anderen Ort aufbewahrt wird, das hätte ich mir vor 10 Jahren auch nicht erträumt - aber genau hier ziehe ich für mich auch die rote Linie. Wenn das nicht mehr reicht ist halt Schluss.

Für mich ist es einfach so das mir die Lust fehlt mich noch tiefer und ausgiebiger mit der Materie zu beschäftigen als ich es bisher getan habe - und wenn das nicht mehr reicht um "sicher" durchs digitale Leben zu kommen, dann lasse ich es halt sein. Für mich hängt auch nichts (mehr) davon ab.

Eine ähnliche rote Linie ist für mich z.B. die Zwei-Faktor-Authentifizierung - wird die irgendwo zum Zwang ist für mich dort Schluss.

Hier kommt jetzt eine kleine "Beschwerde" ;)

Unser Bürgermeister, oder besser die von ihm beauftragte Firma, bastelt jetzt an einer "Pass"-App für die Stadt.

Erstmal nur als "Bücherei-Ausweis" und zum ausleihen der städtischen E-Bikes. Weiterhin als "Bezahl-App" für städtische und örtliche Belange.

In einem Interview tauchte dann auf einmal, völlig Zusammenhanglos folgender Satz auf:

"Der Datenschutz, so versichert ********, würde in allen Bereichen sehr penibel berücksichtigt. So könne etwa nur der Mitarbeiter des Ordnungsdienstes sehen, wann der ******** zuletzt falsch geparkt hat. "Das wäre dann wie jetzt auch""

Auf Nachfrage gab es dann die Antwort:

"Das langfristige Ziel ist es, einzelnen Bürger/-innen innerhalb ihres geschützten *******-Pass-Logins ausnahmslos alle Daten anzubieten, die bei der Stadt oder städtischen Töchtern über sie vorhanden sind."

Freude kommt da bei mir keine auf.

EDIT: Evtl. in dem Zusammenhang noch ganz interessant und quasi "Druckfrisch" -> https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... tegie.html

Ich sag mal lieber nicht was ich davon halte. *lach* :)

Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver

"... lade ich Sie nun in mein belgisches Lieblings Bistro gleich um die Ecke ein, und ich bin beglückt sagen zu können das sie dort kein L'eau d'orties haben." - David Suchet als Hercule Poirot (S08/E01)

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Baumbart
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Re: Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Beitragvon Baumbart » Mo 15. Jan 2018, 16:40

Hallo Klaus,

schau dir mal die Seite von Firma Dehn an dort gibt es Produkte angefangen vom Überspannungsschutz fürs ganze Haus bis zum Steckdosen Adapter speziell für Router
Schutzkonzept für ein Einfamilienhaus mit äußerem Blitzschutz | DEHN Deutschland

https://www.dehn.de/de/schutzkonzept-einfamilienhaus-mit-aeusserem-blitzschutz

Vielleicht überlegst du dir ob es nicht sinnvoll ist das ganze Haus abzusichern denn auch deine Hammer z.b kann unter einer Überspannung abrauchen :?
Gruß Christian
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit :lol:

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Re: Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Beitragvon the_black_tie_diyer » Mo 15. Jan 2018, 16:50

Ich sag auch mal Danke für den Link Christian!

Viele Grüße,
Oliver
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Mandalo
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Re: Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Beitragvon Mandalo » Mo 15. Jan 2018, 16:56

.

Mein Vater hatte es ganz einfach gemacht um seine Fotos zu sichern: Er liess sie entwickeln.

Sicher verwahrt hortete er in den Jahrzehnten zig'tausende von Fotos in Papierform. Alle fein säuberlichst geordnet, mit Datum und Kommentar auf der Rückseite.

Es war seine Leidenschaft, undenkbar wäre es für ihn gewesen diese nur digital zu besitzen und dann durch einen Crash zu verlieren.

Inzwischen ist er verstorben. Wir Erben haben, bis auf wenige Fotos, alles entsorgt. Auch die Originale, in Form von Dias, füllten mehrere Mülleimer...

Wie einfach haben es mal unsere Erben, ein "Klick" und alles ist weg. Schon mal darüber nachgedacht? :?

.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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Re: Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Beitragvon Klaus » Mo 15. Jan 2018, 17:34

Hallo Christian,

Baumbart hat geschrieben:Hallo Klaus,

schau dir mal die Seite von Firma Dehn an dort gibt es Produkte angefangen vom Überspannungsschutz fürs ganze Haus bis zum Steckdosen Adapter speziell für Router
Schutzkonzept für ein Einfamilienhaus mit äußerem Blitzschutz | DEHN Deutschland

https://www.dehn.de/de/schutzkonzept-einfamilienhaus-mit-aeusserem-blitzschutz


Herzlichen Dank für den Link, schau ich mir mal gründlich an. Könnte ja auch für die Firma interessant sein.

Baumbart hat geschrieben:Vielleicht überlegst du dir ob es nicht sinnvoll ist das ganze Haus abzusichern denn auch deine Hammer z.b kann unter einer Überspannung abrauchen :?


:shock: was blos des widr koscht? Aber ein Leben ohne Hammer kann ich mir gar nicht mehr vorstellen ... :mrgreen:

Gruss, Klaus

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Re: Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Beitragvon Klaus » Mo 15. Jan 2018, 17:36

Hallo Dieter,

Mandalo hat geschrieben:.
Wie einfach haben es mal unsere Erben, ein "Klick" und alles ist weg. Schon mal darüber nachgedacht? :?
.


hmmm, ganz interessanter Aspekt, aber für mich eher aus einem anderen Grund. Ich würde es wahrscheinlich nicht über's Herz bringen, die ganzen in einem Leben gesammelten Werke wegzuwerfen und damit ganze Schränke füllen. Lieber eine kleine Festplatte damit füllen, die sich platzsparend unterbringen lässt und das Gewissen ist beruhigt.

Gruss, Klaus

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Re: Datenhaltung für Holzwürmer - GAU

Beitragvon haifisch18 » Di 16. Jan 2018, 00:20

Bilder auf der Festplatte alleine reichen nicht!
Es gibt da die gleiche Erfahrung vom Museum für Computerspiele und der NASA: die Datenträger sind Intakt, Programme und Zeichnungen sind aber nicht mehr öffenbar weil Software fehlt die das Dateiformat nich öffnen kann.

Ich speichere meine Bilder als RAWs mit Lightroomkatalog, das ist auch kritisch und muss mal geändert werden. Aber auch wir entwickeln alles wichtige in Fotobücher. Das macht auch mehr Spaß,am Sofa als immer den Laptop oder das Tablett holen zu müssen.
Mein Blog
Benedikt ;)


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