Die Hatz nach dem letzten Zehntel

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
Dozent
Beiträge: 1162
Registriert: Mo 4. Jul 2016, 00:38
Wohnort: Region Hannover

Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Dozent » So 17. Nov 2019, 10:24

Mal eine OT-Frage: Wie „antwortet“ man eigentlich in einem anderen Thread?

Klar, Copy&Paste geht immer, aber ich habe ja auch die entsprechende Benachrichtigung bekommen.

Daniel

Benutzeravatar
Mario
Beiträge: 9289
Registriert: Mi 29. Jun 2016, 16:58
Wohnort: Schwedt,Uckermark(Brandenburg)

Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Mario » So 17. Nov 2019, 10:50

Dozent hat geschrieben:Mal eine OT-Frage: Wie „antwortet“ man eigentlich in einem anderen Thread?

Klar, Copy&Paste geht immer, aber ich habe ja auch die entsprechende Benachrichtigung bekommen.

Daniel


Mit direktem Zitat geht das wohl nicht Daniel, also doch nur Copy&Paste ! :(

Grüße, Mario

Benutzeravatar
RudiHB
Beiträge: 1357
Registriert: So 1. Okt 2017, 09:38
Wohnort: Bremen

Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon RudiHB » Di 19. Nov 2019, 18:52

Ich habe jetzt knapp drei Wochen an unserem Parzellenhäuschen vor der Rückgabe an den Verein rumgeschraubt. 24qm Grundfläche, 4,20m hoch, Dachpfannen, 44mm Blockholzbohle, Baujahr 1986. Die hatte sich aufgrund einer weggefaulten Wand um knapp eineinhalb Zentimeter nach schräg hinten links runter geneigt. Ich war mit den normalen Werkzeugen "Schätzholz" (Zollstock) und einem Wistoba-Winkel sooo gut dabei, dass nach dem Fertigstellen das nur auffällt, wenn man absoluter Crack ist.

Ich habe nicht eine einzige Gehrung geschnitten, alles stumpf verschraubt. Abgemessen, angezeichnet, abgelängt und gut ist.

Bei einem Schrank (würde ich aktuell) nicht anders arbeiten. Als gelernter Maler "schmiert" man hier nochmal was rein, spachtelt da nochmal was. Bei reinem Naturholz kann ich allerdings nicht. Aber so präzise, wie das der gemeine Konstruktionsmechaniker machen würde, geht doch mit dem sehr viel weicherem Material auch oftmals gar nicht.

Wobei ich Michael natürlich recht gebe, dass eine "Ungefähr"-Gehrung keinen Charme mehr besitzt, sondern eher als Sparschweinschlitz seine Daseinsberechtigung hätte...
Viele Grüße
Rudi
_________________________________________________________________________________________________
Ich hab schon ganz andere Sachen in den Sand gesetzt...

Benutzeravatar
Mandalo
Beiträge: 7875
Registriert: Mi 19. Okt 2016, 08:18

Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Mandalo » Do 20. Feb 2020, 19:29

Um nicht den Thread unnötig mit einem Thema vollzumüllen das eigentlich eher hier her gehört, habe ich das mal hier her kopiert.

X hat geschrieben:Hallo zusammen,
beim Montieren meiner FKS1250 ist mir aufgefallen, dass der Gusstisch mittig ca. 0,3mm „durchhängt“.
Ist das bei einigen von euch auch so?
Ich wüsste jetzt nicht wobei das Probleme machen sollte, aber trotzdem hätte ich gern mal den Vergleich zu anderen Maschinen...


Hirschtee hat geschrieben:....ich habe ebenfalls die FKS 1250 und ich weiß ehrlich gesagt garnicht ob mein Tisch durchhängt.
Es ist mir auch egal, so lange meine Werkstücke passen.
Persönlich halte ich beim Holzwerken überhaupt nichts von zu genauen Messwerkzeugen. Die führen meistens nur zu unnötigen Frust. Einfach mal mit der Maschine arbeiten und weniger die Maschine vermessen. Ob irgendwo was nachgestellt werden muss sieht man eh besser an den Werkstücken.


Mandalo hat geschrieben:"DAUMENHOCH"! Ganz meiner Meinung und nicht, vor lauter messen, prüfen, mängeln und "optimieren", das Arbeiten mit den Maschinen vergessen. Wenn so viele Projektvorstellungen wie Beiträge über irgendwelche "Maschinenmängel" in den Foren kommen würden wär es toll. Und vielleicht mal überdenken ob man für eine "French Cleat Werkzeugwand" oder einen OSB-Werkzeugschrank wirklich an einer Maschine das letzte 10tel Milimeter sooo wichtig ist... :lol:


oldtimer hat geschrieben:Da bin ich absolut Deiner Meinung. Wenn ich jemals so auf das Hundertstel geachtet hätte, wären wohl achtzig Prozent meiner Möbel nie fertig geworden bzw. im Schredder gelandet.
Und ich komme aus einem Beruf, in dem es auf absolute Genauigkeit ankam. Daher lächele ich manchmal in den Holzforen gnädig.
Zum Durchhängen des Tischs: Ist mir an meiner noch nicht aufgefallen und würde bei der Größe meiner Werkstücke keine Rolle spielen.....
Volker


Also ich wollte nicht im Bezug auf den Fragensteller antworten, mich hat die Antwort von Hirschtee dazu veranlasst meinen Beitrag zu verfassen. Es war nicht persönlich sondern im Allgemeinen gemeint, da ja irgendwie in unregelmäßigen Abständen das Thema 10tel Millimeter im Forum auftaucht.

Mich nervt diese 1/10-Jagt. Das Internet ist voll von diesen Beiträgen. Zu oft muss ich feststellen dass die, die am "lautesten schreien" am wenigsten (bis gar nichts) mit ihren Maschinen anfertigen. Es soll ein Aufruf sein seine Werke zu zeigen die diese Pingeligkeit rechtfertigen, oder auch nur mal Feedback auf die Arbeiten der anderen zu liefern. Das ist so oft nicht gegeben, da wird die Zeit an der Tastatur lieber dazu verwendet um Arbeitsflächen billiger Baumaschinen zu monieren die um 1/10 daneben liegen... :(

Als Leser der schon seit Jahrzehnten der Leidenschaft "Selbermachen" nachgeht und schon die unterschiedlichsten Werke erschaffen und anfänglich (und teils noch immer) mit einfachsten Werkzeug geschafft hat, kann ich über das 1/10-Thema nur den Kopf schütteln...
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

Hirschtee
Beiträge: 384
Registriert: Do 5. Sep 2019, 10:22
Wohnort: Kottenheim

Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Hirschtee » Do 20. Feb 2020, 20:20

Ich hoffe mal ich bin mit meinem Beitrag niemanden auf die Füße getreten :?

Man nimmt sich halt schnell den Spaß an der Sache, wenn man viel zu hohe Ansprüche an seine Arbeiten und Werkzeuge anlegt.

Gerade eine Formatkreissäge gehört meiner Meinung nach eher noch zu einer der „gröberen“ Maschinen. Da reicht es mir wenn es auf 1 mm passt und viel wichtiger ist mir die Wiederholgenauigkeit.

Beim Frästisch ist mir z.B. eine sehr genaue Verstellbarkeit wichtig. Bei Holzverbindungen auch mal auf ein 10tel genau.
Aber meistens Arbeite ich mich auch da in mehreren Fräsgängen langsam ran und passe zum Schluss mit Hobel und Stechbeitel alles aufeinander an.
Hier mal ein Beispiel wo ich 10tel wichtig finde.
6CF3C034-967C-4FF4-995A-381CBA3E0A80.jpeg


Mein umgebauter digitaler Messschieber den ich für die Höheneinstellung am Frästisch nutze, zeigt mir auf 100tel an. Das ist mich ehrlich gesagt nur am Nerven :roll: So genau brauche ich es nie im Leben, aber verleitet viel zu oft dazu nochmal etwas unnötig nachstellen zu wollen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruß Robin

Benutzeravatar
Mandalo
Beiträge: 7875
Registriert: Mi 19. Okt 2016, 08:18

Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Mandalo » Do 20. Feb 2020, 23:25

Hirschtee hat geschrieben:Ich hoffe mal ich bin mit meinem Beitrag niemanden auf die Füße getreten...

Nein, eher ich - wobei ich niemanden persönlich „treten“ wollte. :lol: Nein, ich finde deine Einstellung und Aussagen goldrichtig!

Warum es mich nervt wenn immer wieder die 1/10mm Diskussionen beginnen? Warum ich das mit einem Kopfschütteln quittiere? Warum ich das belächle? Vielleicht verstehen mich nach meiner Geschichte die „Jäger“.

Ich hatte schon vor über 40 Jahren das Vergnügen jahrelang mit Industriemaschinen zu arbeiten - keiner wäre da je auf die Idee gekommen einen Haarwinkel auf ein Maschinenteil zu legen - hätte das jemand gemacht, ich bin mir sicher, so manches Zehntel hätte nicht gepasst - und das bei Maschinen die zum Teil das zigfache gekostet hatten.

Trotzdem musste ich auch oft äußerst genau arbeiten wie zum Beispiel beim Furnieren.

Dazu lernte ich noch den Umgang mit einer Langbandschleifmaschine ( Klick ) um Plattenmaterial zum anschließenden Furnieren plan zu schleifen. Mit einem Stempel drückte man ein laufendes Schleifband auf das Werkstück, mit der anderen Hand bewegte man die Werkzeugauflage mit dem Plattenmaterial vor und zurück. Durch das Prüfen mit einer Alu-Richtlatte und aufmalen von Bleistiftstrichen versuchte man so „das letzte 10tel“ zur planen Platte herauszukitzeln.

Sollte es jemanden interessieren, hier ein Video: https://www.youtube.com/watch?v=wsiOWWCwfqo Wobei „meine“ Maschine damals nicht so modern war - und die Werkstücke meist größer.

Dieses Schleifen musste man erlernen und die Langbandschleifmaschine war alles andere als 10tel Millimetergenau. Das nicht beherrschen dieses Handwerks wurde mit einem oder mehreren Kürschner bestraft. Ihr wisst was ein Kürschner ist? Ja? Dachte ich mir schon. ;)

Jedenfalls arbeiteten wir teilweise mit Maschinen die den Namen fast nicht verdienten. Wo die Technik versagte glich der Arbeiter das, ohne darüber nachzudenken, aus. Wir hatten damals einen Auftrag und führten ihn aus mit dem was wir hatten - kein Problem. Heute hat bald jeder Hobbyhandwerker bessere (und erheblich mehr - viel mehr) Maschinen als wir damals zur Verfügung hatten und dann kommen immer wieder diese „Hilfe mein irgendwas stimmt um 2/10tel nicht“-Themen ins Forum - ich kann mich oft beherrschen, manchmal aber geht mir der Hut hoch! :D

Sorry dafür - schönen Abend noch!
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

Fred
Beiträge: 883
Registriert: Mi 7. Sep 2016, 17:25
Wohnort: Halle/Saale

Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Fred » Fr 21. Feb 2020, 22:16

"Damals" war bei mir noch vor gut 5 Jahren in einem Metallbau... mit Schlagschere, die den Namen nicht mehr verdiente. Den Ausschuß haben wir mit der Flex begradigt...
Ansonsten bin ich als Metallwerker schon mal auf Zehntel aus, aber beim Holzwerkstoff muß das eher nicht sein. Da sind saubere Winkel angesagter.
Und jedes Werkzeug ist maximal so gut wie der Mann, der es bedient. Arbeit fängt halt im Kopf an...

Grüße Fred

Benutzeravatar
haifisch18
Beiträge: 1493
Registriert: Mo 24. Jul 2017, 22:32
Kontaktdaten:

Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon haifisch18 » Di 25. Feb 2020, 23:43

kann mal bitte irgend ein Moderator (gelle, Michael) den Titel ändern? Das kitzelt mich jedesmal unter den Fingern wenn ich das Thema sehe.
Mein Blog
Benedikt ;)

Benutzeravatar
michaelhild
Moderator
Beiträge: 4122
Registriert: Di 28. Jun 2016, 20:01
Wohnort: Im sonnigen LDK
Kontaktdaten:

Re: Die Hatz nach dem letzten Zehntel

Beitragvon michaelhild » Mi 26. Feb 2020, 08:21

So besser? :mrgreen:

Ich kann aber nur den Titel des ersten Beitrags ändern. Sonst müsste ich jeden Beitrag bearbeiten.
Grüße
Micha

Was man tut, kann man auch gleich richtig machen.
Mein Holzblog

Benutzeravatar
Mandalo
Beiträge: 7875
Registriert: Mi 19. Okt 2016, 08:18

Re: Die Hatz nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Mandalo » Mi 26. Feb 2020, 08:48

Interessant! Hier werden Änderungswünsche von Beiträgen erfüllt, welche nicht gegen die Forenregeln verstoßen, sondern irgend jemanden, in irgend einer Weise, anders besser gefallen??? Dann ist mein Änderungswunsch der folgende:

Die letzte Haifisch18-Jagt nach dem Zehntel“!

Hier werden doch hoffentlich keine Unterschiede gemacht!?
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter


Zurück zu „<< Holzwurmstammtisch >>“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 45 Gäste