Die Hatz nach dem letzten Zehntel

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
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Mandalo
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Mandalo » Sa 16. Nov 2019, 10:16

Eine Antwort hier über die Diskussion im Einkaufsthread, weil es zum Thema „Die Jagt nach dem letzten Zehntel“ passt.
Dozent hat geschrieben:
haifisch18 hat geschrieben:Das würde mich glaub ich nicht stören. Ungefähr 1,5/10 bekommst du vielleicht noch ausgeschliffen, dann wird's aber eklig. :D
Wichtiger ist, dass dein Tisch keine Schüssel macht, so wie Michas damals.

Ne, der ist eher konvex als konkav (Buckel statt Schüssel). Aber der von Micha hat (den Videos nach) auch nur 2/10 an der Scheibe. Führt halt auch zu mehr Unwucht.
Letztlich frage ich mich einfach, ob ich das bei Maschinenhandel Meyer reklamieren sollte oder ob das völlig „im Rahmen“ ist das Diskussionen über 2-3/10tel mehr oder weniger bei einem Tellerschleifer einfach nur albern sind.
Grüße Daniel


Meiner Meinung nach „albern“.

Zum einen fällt das bei unseren Arbeiten wohl kaum ins Gewicht, zum anderen sollte man sich Grundsätzlich bewusst sein dass es sich meist um keine Mega-Hochleistung-Industiemaschinen handelt, trotz des, uns vielleicht wirkenden, hohen Preises. Zudem bearbeiten wir kein Metall sondern Holz.

Damit meine ich auch andere Beiträge, bei denen immer mal wieder “skandalöse“ 10tel-Unstimmigkeiten festgestellt werden. Mir tun die Maschinenhändler in dieser Beziehung echt leid, vielleicht sollte man diese Micromessteile aus dem Handel nehmen?

Viele hier kennen einen kleinen Teil meiner Arbeiten. Ich glaube kaum einem von euch kam mal in den Sinn meine Ausführungen wären ungenau. Viele meiner Maschinen die ich für meine Arbeiten verwende sind garantiert alles andere als Zehntelgenau, das wird von mir nicht benötigt. Mir käme es auch nie in den Sinn dies zu prüfen. Im Hobby-Holzbereich geht es vielleicht mal um einen halben Millimeter - mehr nicht.

Ein Beispiel: Ende der 70er haben wir im Maschinenkurs einen Tiefenmesser anfertigen müssen. Dieses “Präzisonsmessgerät“ verwende ich seitdem bis heute, ein anderes habe ich nicht, warum auch.

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Im Internet finde ich viele 10tel-Klagen, mehr würden mir Beiträge gefallen von Arbeiten welche die verlangte Perfektion voraussetzen. Da ist meist nicht viel zu finden...
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Es grüßt euch Dieter

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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Mario » Sa 16. Nov 2019, 12:50

Hi
Zudem bearbeiten wir kein Metall sondern Holz.


Das stimmt aber so nicht ganz, wir bauen ja auch Untergestelle, Halterungen oder sonst was auch aus Metall. ;) :) Allerdings braucht man auch in diesem Bereich wohl kaum den so schmerzlich vermissten Zehntel, oder!?

Grüße, Mario

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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Mandalo » Sa 16. Nov 2019, 15:09

Ja, wir arbeiten auch mal mit Metall, aber meist mit Maschinen die auf Holzbearbeitung ausgelegt sind.
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Es grüßt euch Dieter

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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon michaelhild » Sa 16. Nov 2019, 17:39

Mandalo hat geschrieben:
Meiner Meinung nach „albern“.


Hi,

finde ich zu pauschal, solche Aussagen, auch bei Holz.
Ob ne Platte nun paar Zehntel größer oder kleiner oder dicker, dünner ist, völlig wurscht.
Anders ists bei Gehrungen, Zinken, Gratverbindungen, ..., da kommt es schon aufs 10tel an, obs passt, zu stramm, zu locker oder gar offen.
Grüße
Micha

Was man tut, kann man auch gleich richtig machen.
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Mandalo » Sa 16. Nov 2019, 18:19

Ja das stimmt wobei es bei den aufgeführten Dingen doch auch sehr auf den „User“ ankommt.
„Albern“ war nicht meine Wortwahl. :D
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon haifisch18 » Sa 16. Nov 2019, 20:18

Ich meinte, man kann vielleicht noch 0,15mm Schlag aus der Scheibe rausholen wenn man die hohe Seite etwas abschleift (Stöckchen am Tisch Festspannen über das man vorne Schleifleine gelegt hat). Mehr kann man von Hand vergessen, dann sind die Spitzen aus der Oberflächenstruktur raus und es dauert ewig bis man noch was aus dem Vollen ausgeschliffen hat.

Im Großen und ganzen stimmt schon, dass man im Holzbereich eher auf Wiederholgenauigkeit als auf absolute Genauigkeit setzen sollte. (Wenn jedes Teil gleich schepp ist, sieht es auch wieder gut aus)
Aber ich kämpfe dann doch öfter als ich zugeben will mit Gehrungen die ich selbst verbockt habe. Da erleichtert es einem schon die Arbeit, wenn nicht nur der Winkel immer gleich stimmt, sondern auch noch die linke und die rechte Seite eines Korpus/Rahmens gleichlang sind.

Im Metallbereich hatten wir immer die Faustregel, Maschinen und Messwerkzeug eine Stufe genauer als das Teil zu nehmen.
Will ich also auf den Millimeter wiederholgenau arbeiten, auch über mehrere Aufspannungen/Aufträge/Teilegenerationen hinweg, benötige ich eine Maschine die ich zuverlässig auch 1/10 einstellen kann. Wir behelfen uns hier im Holzbereich ja oft damit, dass wir einfach alle Maße, die zusammen gehören, möglichst im gleichen Arbeitsgang herstellen.
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Fred » Sa 16. Nov 2019, 22:34

Meine Meinung, man muß es halt nicht übertreiben, weil eben Holz ein anders Schwundverhalten hat als Metall. Und nur dort, denk ich, ist das Zehntel auch angebracht. Die Maschine muß dann eben eine Zehnerpotenz mehr an Genauigkeit hergeben. Und wer Meßmaschinen aufgebaut, eingerichtet und gewartet hat, kennt sich dann wie ich gut aus... Da mußte man überpingelig sein, weil das auch zertifizieert wurde. Aber davon sind wir eben weit weg.
Und die Sprüche mit dem Mechaniker, Tischler, Zimmerer, Maurer etc. kennt ja auch jeder.

Wir Schlosser haben eben gelernt, nicht so genau wie möglich, sondern so genau wie nötig zu arbeiten. Das sollte man auch allen Fetischisten mal ins Merkbuch für den täglichen Gebrauch schreiben. besser noch groß an die Werkstattwand...

Grüße Fred

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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Dozent » Sa 16. Nov 2019, 23:30

Mandalo hat geschrieben:Ja das stimmt wobei es bei den aufgeführten Dingen doch auch sehr auf den „User“ ankommt.
„Albern“ war nicht meine Wortwahl. :D


Ne, das war meine und durchaus bewusst gewählt ;)

Was mich aber dazu brachte überhaupt zu Messen (und dann zu Fragen) war der Eindruck, dass die Maschine stärker als erwartet vibriert – sind halt doch ein paar Kilo Schwungmasse. Wobei sich das mit den Vibrationen bei voller Drehzahl einzuschwingen scheint.

Grüße,

Daniel

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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Mandalo » Sa 16. Nov 2019, 23:41

Naja, nachdem ich mir den Preis für das gute Stück ergoogelt habe, denke ich man sollte da keine perfekte Maschine erwarten. Kostet ja echt nicht die Welt.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon oldtimer » So 17. Nov 2019, 09:16

Mandalo hat geschrieben:Naja, nachdem ich mir den Preis für das gute Stück ergoogelt habe, denke ich man sollte da keine perfekte Maschine erwarten. Kostet ja echt nicht die Welt.


Wie kannst Du nur zweifeln? :evil: Der Mayer schreibt doch "Premium" dazu! :mrgreen:


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