Die Hatz nach dem letzten Zehntel

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
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haifisch18
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon haifisch18 » Di 27. Feb 2018, 21:31

Ich kenne jetzt das ursprüngliche nicht, aber:
Wichtig ist uns allen scheinbar wirklich die Wiederholgenauigkeit. Abgesehen von Gehrungen, die wir doch alle gerne geschlossen hätten.
Wenn man nicht alles auf einmal bearbeiten kann, hilft eine Maschine, die auf das Zehntel genau ist, schon sehr, den Millimeter zu treffen. Liegen die Toleranzen der Maschine eben bei nem Millimeter, wird das ungleich schwerer. Allerdings kostet Genauigkeit auch immer Geld UND Platz, und ich denke nicht, das wir damit im Übermaß gesegnet sind.
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S-A-W
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon S-A-W » Mi 28. Feb 2018, 08:00

Moin,

haifisch18 hat geschrieben: Allerdings kostet Genauigkeit auch immer Geld UND Platz, und ich denke nicht, das wir damit im Übermaß gesegnet sind.


würde ich so jetzt nicht unterschreiben. Man muss denke ich etwas unterscheiden. Wenn ich zuhause Hobbymäßig was bastle muss das ja nicht immer bedeuten dass Faktor Geld bzw. Platz eine Rolle spielt. Man kann auch mit Handwerkzeugen (Stechbeitel, Feile, Handsäge.....) sehr genau arbeiten.

Klar in Gewerbe bzw. Industrie hat man etwa das Verhältnis Halbierung der Toleranz = Verdoppelung der Herstellkosten.
Ob die sich dann in einer besseren (größeren) Maschine oder mehr eingesetzter Arbeitszeit eines Facharbeiters ausdrückt spielt in 1. Betrachtung keine Rolle.

Beim Hobby spielt doch die Zeit eher eine untergeordnete Rolle, es soll Spaß machen und man will mit dem Ergebnis zufrieden sein. Dazu benötigt es nicht zwingend eine große Formatkreissäge, auch mit einer Handsäge kann man (Übung vorausgesetzt) sehr genau arbeiten.

Gruß Stephan

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Rainerle
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Rainerle » Mi 28. Feb 2018, 08:54

Ja, Stephan, es bedarf Übung, aber auch Zeit. Die muss man sich nehmen, und gut vorbereiten. Das richtige Einstellen ist oft das A und O.
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Strubsch » Mi 28. Feb 2018, 10:45

Rainerle hat geschrieben:Ja, Stephan, es bedarf Übung, aber auch Zeit. Die muss man sich nehmen, und gut vorbereiten. Das richtige Einstellen ist oft das A und O.


Genau jeder will nur noch schnell schnell. Ich machs in ruhe und habe festgestellt mit der Zeit wird's genauer. Die Maschinen kennen
lernen und bedienen lernen. Keine Maschine ist so perfekt wenn ihr sie bekommt das man da nicht etwas noch genauer einstellen könnte.
Meine neue Bandsäge habe ich mir viel Zeit genommen zum einstellen und damit schon wieder einen Schritt in Richtung Genauigkeit gemacht.

Gruß Felix :idea:
"So lang im Walde Bäume stehen,
solange Menschen leben,
wird Holz der Menschheit nützlich sein,
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon S-A-W » Mi 28. Feb 2018, 11:03

Strubsch hat geschrieben:Genau jeder will nur noch schnell schnell. Ich machs in ruhe und habe festgestellt mit der Zeit wird's genauer. Die Maschinen kennen
lernen und bedienen lernen.


Nein, mich entschleunigt das Arbeiten in der Werkstatt. Bin ja weder auf der Arbeit noch auf der Flucht!

Handhabe ich genauso, lieber in Ruhe und sich etwas mehr Zeit nehmen, spiegelt sich im besseren Ergebnis wieder. Da man i.d.R. ja für sich selbst (und die Familie) arbeitet sitzt einem ja kein "Kunde" im Nacken der einen fixen Fertigstellungstermin fordert. Wenn es dann halt etwas länger dauert dann ist das halt so.

Nicht nur Maschinen kennen und bedienen lernen, auch das Arbeiten von Hand und das Instandhalten vom Werkzeug will geübt sein.

Gruß Stephan

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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon RudiHB » Mi 28. Feb 2018, 12:18

Hallo Stephan,

genauso sieht das aus. Und der Faktor "Kann ich mal eben was machen und ausprobieren, ob das funktioniert" oder "Das habe ich noch nie gemacht, mal schauen, ob ich das hinbekomme" ist doch ein unschätzbar wertvoller Faktor. Zeitintensiv, aber ohne Übung keinen Kleister!

Ansonsten wird doch in einigen Blogs (nein, nicht Du Michael!) oder auch in Youtube-Videos für mich (uns) der perfekte Schein gewahrt: es klappt immer alles auf Anhieb und passt auch absolut perfekt. Mit teuren wie auch günstigen Werkzeugen. Mit Schätzholz, Maßband, digitaler Vermessungsanlage. Zackbumm und durch ist mit der FKS der Baumstamm. In einem drei Minuten-Video wird eingepackt, wie man vom Holzfäller bis zur fertigen Massiv-Schrank-Wand alles ratz-die-fatz hinbekommt. Keine Trocknungszeiten, keine schiefen und verwundenen Hölzer, das Sägeblatt immer perfekt scharf und beim ersten Nachmessen und Anzeichnen gleich auf den Millimeter und wiederholgenau perfektioniert.

Im heimischen Keller sieht das dann aber ganz anders aus: Passion ja, Druck und einhergehender Krampf, um was zum Vorzeigen zu haben, definitiv nein. Trocknungszeiten bis zu einer Woche, das Holz aus dem Baumarkt eher Richtung "Mülldeponie" verzogen, dreimal gemessen und immer noch zu kurz, die Lackbeschichtung nicht mit Sprühpistole im Reinraum oder der Lackierkabine aufgebracht, im Zeitmanagement ca. 4 Projekte im Rückstand. Banane und egal.

Ich will Spaß!
Viele Grüße
Rudi
_________________________________________________________________________________________________
Ich hab schon ganz andere Sachen in den Sand gesetzt...

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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Rainerle » Mi 28. Feb 2018, 13:22

... sagt der, der nen perfekten Frästisch baut, ihn auf Hochglanz poliert und Steuerräder perfekt in Szene setzt.
Rudi, Du hast so was von Recht!
Geht nicht - gibt‘s nicht!

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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon haifisch18 » Mi 28. Feb 2018, 16:52

Also:

Ich habe im Moment leider doch etwas Zeitdruck bei einigen Sachen, außer beim Werkstattbau, da hab ich nämlich keine Zeit dafür :D
Natürlich ist es Hobby und mit viel Zeit geht auch viel. Aber eine auf zwei Zehntel wiederholgenaue Formatkreissäge ersetzt man sicher nicht durch viel Zeit mit Führungsschiene und Tauchsäge.

Ich denke auch, das eine Wiederholgenauigkeit von +- 0,3-0,5mm pro Meter auch ausreichend sind für das Holzwerken. Mit Maschinen, die das können, hat man halt auch mehr Zeit für andere Arbeiten am Projekt, zum Beispiel eine ordentlich Oberflächenbearbeitung. Die kostet ja auch ne Menge Zeit.
Oder einfach fürs entwerfen vom nächsten Projekt :D

Das in Blogs und Videos alles "problemlos" passt ist natürlich oft auch weit hergeholt, ich schätze da auch eher die hier gelebte Fehlerkultur.
Bei der BASF gab es Abteilungen mit dem "Fehler des Monats". Da musste immer der schlimmste Fehler inkl. Lösungen vorgestellt werden damit auch andere Abteilungen daraus lernen konnten.
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Rainerle » Mi 28. Feb 2018, 18:12

Gute Idee. Könnte man hier als Thread pflegen: Jeder darf seine Fehler zeigen. Ich hätte da auch einige beizusteuern.
(Ich habe mal nen abgehängten Kabelkanal montiert und ihn auf einer Seite per Leiter abgestützt. Nach einer Stunde Arbeit wollte ich die Leiter wegräumen. Nur dumm, der Kanal lief durch zwei Sprossen. Also wieder abmontieren. Das passiert einem nur einmal.)
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Mario
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Re: Die Jagt nach dem letzten Zehntel

Beitragvon Mario » Mi 28. Feb 2018, 23:22

Rainerle hat geschrieben:Gute Idee. Könnte man hier als Thread pflegen: Jeder darf seine Fehler zeigen. Ich hätte da auch einige beizusteuern.
(Ich habe mal nen abgehängten Kabelkanal montiert und ihn auf einer Seite per Leiter abgestützt. Nach einer Stunde Arbeit wollte ich die Leiter wegräumen. Nur dumm, der Kanal lief durch zwei Sprossen. Also wieder abmontieren. Das passiert einem nur einmal.)


Hallo Rainer
Der war nich schlecht...hättest die Leiter doch auch stehen lassen können, für etwaiige Reparaturarbeiten. ;) :lol:

Dafür gibt`s übrigens eigentlich schon einen Thread...würde jedenfalls sagen, dass das da reinpassen würde.
http://www.holzwurmtreff.de/viewtopic.php?f=30&t=237

Grüße, Mario!


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