Tiny House - Trend oder Zukunft?

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
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Mandalo
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Tiny House - Trend oder Zukunft?

Beitragvon Mandalo » Mo 13. Mai 2019, 21:27

Mit meinem Gartenhaus habe ich ja schon ein Tiny-Tiny House umgesetzt.

Es wäre für mich reizvoll beruflich so etwas zu machen. Aber in meinem Alter hat man da andere Ziele.

Ich finde das Thema auf alle Fälle spannend. Die Bedürfnisse herunterschrauben, sich mit weniger belasten und autark zu leben - das hat was.

Wie denkt die Holzwurmgemeinde darüber?

Zur Anregung folgenden Vierteiler: https://m.youtube.com/watch?v=FqTiU5ZJkMQ

.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

oldtimer
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Re: Tiny House - Trend oder Zukunft?

Beitragvon oldtimer » Mo 13. Mai 2019, 22:10

Hallo Dieter,

ich habe vor etwa neun Jahren zum ersten Mal einen Bericht über diese Häuser gesehen. Damals wurde ein Schreiner aus Mönchengladbach vorgestellt, der so etwas realisierte. Eine weitere Version baute er auf das Fahrgestell eines Sprinters.
Damals gab es dann noch eine Firma in Leipzig, die das auf Basis von Zirkuswagen realisierte, also wesentlich größere Fahrgestelle. Den Bildern nach fertigten sie in einer Halle mit relativ wenigen Maschinen, als Säge eine CS 70.
So etwas als Ferienhäuschen irgendwo wäre bestimmt ganz passabel. Erinnert mich ein wenig an unseren Zwackel mit seinem Mobilhome. Nur so ein Tinyhouse ist eben leichter umzustellen.

Früher kannte ich in Köln eine Bauwagencommunity, aber das war eine andere Klientel. Ich fand solche Lebensformen immer interessant, aber nicht nachahmenswert. Einige Jahre später habe ich dies kennengelernt https://siedlerkoeln.de/siedlung/die-siedlung . Das war schon eine andere Gemeinschaft, da stand das untereinader helfen deutlich im Vordergrund.

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haifisch18
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Re: Tiny House - Trend oder Zukunft?

Beitragvon haifisch18 » Mo 13. Mai 2019, 22:28

Ich denke es ist ein Trend, geboren aus dem unbedingten Wunsch nach etwas, das man sich nicht leisten kann:
Freistehend im Garten wohnen. Ich sehe öfters Videos und Berichte darüber, mein Resümee:

- Die meisten Bewohner der Tiny Houses betonen immer wieder, wieviel Geld sie doch sparen. (Scheint also ein beherrschendes Thema zu sein)
- Anfangs kommen alle mit dem Platzangebot klar, nach 2-3 Monaten geht man sich als Paar schon gewaltig auf den Sack.
- Die Häuser sind zwar klein, verbrauchen dann aber inkl. Stellplätzen oft die gleichen 100qm Grundfläche, auf der sonst Reihenhäuser mit ca. 100-110qm Wohnfläche stehen. Dabei bieten sie aber 2-3 Menschen weniger Lebensraum.
- Für mich ist das kein nachhaltiges Bauen. Ein vernünftig errichtetes Haus kostet sicher das vierfache, wird aber auch viermal so lange stehen. Der Energieaufwand pro qm ist bestimmt auch höher als in einem modern errichteten Haus.

Die Idee an sich finde ich also höchstens auf dem Land interessant, aber nichts für Wohngebiete in Regionen mit Wohnraummangel.
Mein Blog
Benedikt ;)

Günter Löffler
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Re: Tiny House - Trend oder Zukunft?

Beitragvon Günter Löffler » Mo 13. Mai 2019, 23:03

Mandalo hat geschrieben:Mit meinem Gartenhaus habe ich ja schon ein Tiny-Tiny House umgesetzt.

Es wäre für mich reizvoll beruflich so etwas zu machen. Aber in meinem Alter hat man da andere Ziele.
.


Geht mir ähnlich. Aber ich drehe den Gedanken jetzt einmal rum: Wenn ich in einem selbst gebauten Tiny-House leben würde, könnte ich mit 55 Jahren aufhören zu arbeiten und bräuchte nur noch das machen, was mir Spaß macht. Man würde also 10 - 12 Jahre selbstbestimmte Lebenszeit in einem Alter, in dem man hoffentlich noch halbwegs beisammen ist, tauschen gegen den gewohnten häuslichen Luxus. Die Werkstatt und mein Werkzeug würden mir dabei allerdings sehr fehlen. Da ich nicht alleine auf der Welt bin, gibt es diese Option nicht.
Die beziehungskompatible Variante sieht etwa so aus: Die geregelten monatlichen Einkünfte enden mit 60 Jahren und wir leben jährlich 4,5 Monate im europäischen Winter auf der Sübhalbkugel in einem Wohnwagen oder ausgebauten Tiny-House o.ä.. Ich übe das schon seit 2003, allerdings limitiert die Sache mit den monatlichen Einkünften dieses Erlebnis auf 6 Wochen im Jahr. Einmal waren 6 Monate drin. So hat man schon eine sehr gute Vorstellung von dem, auf das man sich da einlässt.

Viele Grüße,
Günter

oldtimer
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Re: Tiny House - Trend oder Zukunft?

Beitragvon oldtimer » Di 14. Mai 2019, 10:28

Günter Löffler hat geschrieben: Die Werkstatt und mein Werkzeug würden mir dabei allerdings sehr fehlen.


Der Trend wird zum Zweittinyhouse gehen. :mrgreen:

Tommy1961
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Re: Tiny House - Trend oder Zukunft?

Beitragvon Tommy1961 » Di 14. Mai 2019, 12:38

Hallo in die Runde,

finde zum Teil werden wirklich tolle Ideen umgesetzt, aber für meine Holde
und mich wäre sowas auch nix.

Zur Zeit leben wir auf ca. 200qm zu zweit plus einer "Einliegerwohnung" mit
ca. 55qm, welche von uns mitbenutzt wird.

Und es ist gerade ausreichend für uns.

Ne, es ist schon ein gewisser Luxus, diese Größe zu haben, aber wir wollten sie
nicht mehr missen.

Für alle die Interesse haben und noch einen Wochenendausflug planen, die Tage
zufällig mitbekommen:

https://www.new-housing.de

Und bzgl. des Platzes den so ein Grundstück belegen kann, hier eine etwas größere
Variante, Grundstückfläche im Vergleich zu Hausfläche.

Wobei es ein wirklich tolle Lösung ist, welche uns gut gefallen würde, als Wochenhütte.

https://youtu.be/PFNdIup9kS0

Gruß

Tommy

Hondo66
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Re: Tiny House - Trend oder Zukunft?

Beitragvon Hondo66 » Di 14. Mai 2019, 12:48

Hallo,
also ich könnte mir schon vorstellen in einem Tiny-Haus zu wohnen, als Single geht man da höchstens den Hunden auf den Wecker bzw. andert herum.
Hat schon große Vorteile allein was Steuern Gebühren und Abgaben angeht.
Und ein Tiny-Haus ist auch schneller geputzt als 200qm :D
Gruß Andreas

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Klaus
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Re: Tiny House - Trend oder Zukunft?

Beitragvon Klaus » Di 14. Mai 2019, 15:56

Hallo zusammen,

wir hatten mal als Familie mit 4 Kindern und 4 Katzen eine 110m² Wohnung, das Leben hat sich aber im 23m² Wohnzimmer abgespielt. Mit Schlagzeug, Klavier, Computer, also alles was eine Familie so braucht. Kurz vor dem verrückt werden haben wir dann Baupläne gemalt und sind ein Jahr später ins eigene Reich umgezogen. Auch mit 200m² Wohnfläche und einer (kleinen) Werkstatt im Keller :)

Aufgrund dieser Erfahrung käme für mich so ein tiny house höchstens als Wochenenddomizil in Frage. Wenn es mobil sein soll, dann lieber ein Wohnmobil. Hört sich alles recht schön an damit aber auf Dauer geht man sich einfach nur auf den Sack auf so engem Raum. Aber gut, die Japaner haben ja auch gelernt in beengten Verhältnissen zu leben. Wenn es unbedingt sein müsste, würde man sich sicher auch arangieren können, bis dahin geniesse ich allerdings meinen Luxus.

Gruss, Klaus

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Mandalo
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Re: Tiny House - Trend oder Zukunft?

Beitragvon Mandalo » Di 14. Mai 2019, 20:10

Also ich selbst könnte mir das gut vorstellen, aber ich müsste alleine sein. Ich müsste zwingend auch keine Räder unter dem Minicontainer haben, aber Natur und Ruhe drum herum. Und das ist in Deutschland wohl nicht so einfach. Die Störenfriede finden einen, früher oder später. Wenn nicht bist du wohl selbst einer.

Nein, sollte ich alt werden (also noch älter als sowieso schon) und übrig bleiben, mir mal Haus und Hof zu viel wird, ich keinen Bock mehr habe ständig zu reparieren und Geld ins Heim zu pumpen. Wenn ich geistig und körperlich noch im Stande bin allein zu leben, dann verkaufe ich meine Bude und kaufe mir so ein Tiny House, der Rest des Geldes wird für Medikamente ausgegeben und verprasst. 8-) ;) :lol:

So würde ich es aber nie haben wollen. https://m.youtube.com/watch?v=Hd3V_b3fT-Q
Nur mit eigenem Grundstück und genug Geld.
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Re: Tiny House - Trend oder Zukunft?

Beitragvon Klaus » Di 14. Mai 2019, 21:29

Mandalo hat geschrieben:Nein, sollte ich alt werden (also noch älter als sowieso schon) und übrig bleiben, mir mal Haus und Hof zu viel wird, ich keinen Bock mehr habe ständig zu reparieren und Geld ins Heim zu pumpen. Wenn ich geistig und körperlich noch im Stande bin allein zu leben, dann verkaufe ich meine Bude und kaufe mir so ein Tiny House, der Rest des Geldes wird für Medikamente ausgegeben und verprasst. 8-) ;) :lol:


So hört sich das schon vernünftiger an. Wenn das eigene Haus dann irgendwann zu gross wird - ab in betreutes wohnen oder eben auch so ein tiny house so lange es noch geht.

Mandalo hat geschrieben:So würde ich es aber nie haben wollen. https://m.youtube.com/watch?v=Hd3V_b3fT-Q
Nur mit eigenem Grundstück und genug Geld.


Genau das hab ich gemeint. So lange die Kinder noch so klein sind geht das vielleicht noch (bei mir nicht). Aber lass die mal älter werden und jede will ein eigenes Zimmer, spielt ein Musikinstrument oder ...

Da hat man dann viel Zeit füreinander - um sich auf den Keks zu gehen. Aber klar, jeder soll nach seiner Facon sehlig werden ;)

Gruss, Klaus (der den Dieter dann mit Zigarren und Whisky besuchen geht :) )


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