Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
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Klaus
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Re: Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Beitragvon Klaus » So 14. Jul 2019, 17:27

Hallo Volker,

ich kann Dir uneingeschränkt zustimmen, das wird bei mir auch mal ein Thema sein - hoffentlich dauert's noch ein Weilchen. Aber einzelnen Teile auf Ebay zu verscherbeln ist eine Sache. Solche persönlichen Fotos in die Öffentlichkeit zu bringen aber was ganz anderes. Wenn ich mir in meinem Leben nicht mehr Respekt von meinen Nachkommen erworben hab, OK. Meine Mutter ist jetzt fast 91, da wird auch noch was auf mich zukommen. Aber deshalb ist das halt immer noch privat und hat IMHO in der breiten Öffentlichkeit des Internets doch eher weniger verloren.

Gruss, Klaus

Hondo66
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Re: Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Beitragvon Hondo66 » So 14. Jul 2019, 21:18

Das beantwortet auch die Frage was von einem Leben übrig bleibt wenn der Nachlassverwalter durch ist - nicht.
Traurig aber wahr. So oder so ähnlich wird es noch viele Treffen.
Gruß Andreas

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haifisch18
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Re: Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Beitragvon haifisch18 » So 14. Jul 2019, 23:35

Ich habe eine Vermutung, muss aber etwas weiter ausschweifen:

Mein Vater ist seit mittlerweile Jahrzehnten Betriebsratsvorsitzender eines Unternehmens und vertritt die Interessen von ca. 8000 Mitarbeitern weltweit. Er selbst ist noch wesentlich länger im Betrieb, die Personalnummer 26 sollte da aussagekräftig genug sein. Viele, vor allem langverdiente, Mitarbeiter kommen auch mit privaten Dingen auf ihn zu. Heute bekam ich von ihm eine Tabelle mit dem Maschinenkonvolut eines plötzlich verstorbenen Ehemannes. Die Witwe versucht jetzt, ein halbes Jahr später, nur einen kleinen Teil der Gegenstände loszuwerden. Die Erfolgsquote wird nicht sehr hoch sein, das einzig interessante könnte eine Fräs-/Sägekombination von Kitty sein.
Entweder versucht sie nun, alles einzeln abzugeben an Leute die noch mit Pietät an die Preise ran gehen, oder sie verkauft den ganzen Rutsch in einem für nen Schleuderpreis und muss sich nicht noch mit den Gedanken herumschlagen. Pietät wird sie nur von Personen erwarten können, die eine Verbindung zur Familie haben, alle anderen werden knallhart verhandeln. Anstand gibts am Gebrauchtmarkt keinen. Kann jeder bei den Ebay Kleinanzeigen ausprobieren.

Die Wohnung sieht auf den Bildern so aus, als ob sich lange niemand mehr um den Bewohner gekümmert hat (nicht pflegerisch oder putztechnisch, aber sozial/familiär). In gewissen Berufen sieht man so etwas öfter. Wahrscheinlich steht jetzt eine (verstrittene, wie soll es auch anders sein) Erbengemeinschaft hinten dran die den günstigsten Entrümpler genommen hat den sie gefunden haben. Der will sich die Arbeit ersparen, schließlich verkauft er im Konvolut, man muss den Raum also besenrein hinterlassen und selbst den Kehricht theoretisch noch mitnehmen.
Wenn es überhaupt Erben gibt und das ganze nicht einfach an die öffentliche Hand fiel und die Entrümpelung ausgeschrieben wurde.
Die Aktion selbst zeigt mir persönlich, wie der Verstorbene seine letzten Jahre zugebracht hat und das ist das, was ich wesentlich trauriger finde als die Art der Entrümpelung.

Hier gilt wie immer: you get what you pay for. Olivers Weg ist zwar der, der ihm die höchste emotionale Sicherheit gibt, aber sicher auch der teuerste. Wer Olivers Instagram kennt oder hier aufpasst, weiß, dass da außerdem Werte vorhanden sind, die es sinnvoll abzugeben gilt nach dem Ableben. Wenn der Zuständige sich dann nicht auskennt, wird's wie bei Papas Kollegin, aber mit beträchtlich mehr finanziellem "Schaden" für die Erben.


Fazit:
Ich verstehe Olivers und Klaus Entsetzen, mich persönlich schützt mein Empathiemangel aber davor. Ich erwarte in unserer Gesellschaft nicht mehr viel in der Beziehung.
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Benedikt ;)

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Mario
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Re: Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Beitragvon Mario » So 14. Jul 2019, 23:58

haifisch18 hat geschrieben:Ich habe eine Vermutung, muss aber etwas weiter ausschweifen:

Die Aktion selbst zeigt mir persönlich, wie der Verstorbene seine letzten Jahre zugebracht hat und das ist das, was ich wesentlich trauriger finde als die Art der Entrümpelung.

Ich erwarte in unserer Gesellschaft nicht mehr viel in der Beziehung.


Aber genau darum geht`s ja auch, warum müssen seine letzten Jahre denn so an die Öffentlichkeit gebracht werden!?!?
Das geht doch niemanden etwas an!

Grüße, Mario

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Mandalo
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Re: Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Beitragvon Mandalo » Mo 15. Jul 2019, 00:35

Im Großen und Ganzen sieht es gar nicht mal so schlimm aus. Wie bei alten Menschen eben. Die Unordnung stammt eher von den „Wertgegenständesucher“. Die Staubweben an den Wänden sehen die Alten meist nicht mehr. Dass die Angehörigen Putzaktionen durchführen ist die Alten eher eine Last. Ein Arzt sagte mal auf mein Unverständnis: „Jeder Mensch hat das Recht auf Verwahrlosung.“ Seit dem sehe ich das bei Menschen, die die letzten Jahre bei uns sind, alles etwas anders. Lasst sie wie sie es sich wünschen.

Das nur nebenbei. Das intime Zuhause der Menschen auf diese Art und Weise der Öffentlichkeit darzustellen um es loszuwerden geht meiner Meinung nach gar nicht.

Ein klein bisschen Feingefühl und Bewusstsein des Ausführenden sollte vorhanden sein. Da es anscheinend nicht vorhanden ist sollte der Mensch lieber einer Arbeit nachgehen die zu ihm passt.

Es wirkt als wie die alten Leutchen mitten aus ihrem Leben gerissen worden - abgeholt weil unnütz, wohin weiß keiner - ohne Rückkehr. Alles wird durchsucht - Wertvolles sofort eingesteckt - Rest geht zu eBay. Weg - fertig - Taschen voll - Rente gespart!
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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the_black_tie_diyer
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Re: Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Beitragvon the_black_tie_diyer » Mo 15. Jul 2019, 01:06

Guten Abend Zusammen,

jetzt möchte ich dann doch noch ein paar Zeilen dazu schreiben, weil das Thema in eine Richtung geht die von mir nicht beabsichtigt war bzw. um die es gar nicht gehen sollte/soll.

Klaus hat dass sehr schön zusammengefasst, Dieter genauso.

Ich bin Realist genug um zu wissen das es vielfältige Gründe dafür gibt warum ein Nachlass schnell, und/oder auch mit wenig Aufwand im Verhältnis zum zu erwartenden "Erlös" geregelt werden muss. Und auch die privaten Umstände spielen dabei natürlich eine große Rolle - aber darum ging es mir nicht.

Wobei ich hier ausdrücklich Benedikt zustimme, was man erahnen kann sollte das "Vorher" einen wohl auch mindestens sehr nachdenklich stimmen. Nur wissen tut man es halt nicht. Daher ist auch dass, nicht das eigentliche Thema für mich.

Das lässt sich ja auch alles anhand der spärlichen Informationen gar nicht abschließend bewerten - und wie schon gesagt, dass will ich auch garnicht.

Ich habe mir diese Auktionen und Fotos angesehen und habe dabei die ganze Zeit gedacht dass es kein Mensch verdient hat derart bloßgestellt und überhaupt "dargestellt" zu werden, da zeigt sich eine Intimität in den Bildern - die da imho nicht hingehört.

Ich habe darüber nachgedacht was ich gemacht hätte, wenn man mich gebeten hätte das zu veräussern. Und ich bin für mich persönlich zu dem Schluss gekommen, das es hier mit ganz wenigen Mitteln und ein paar Handgriffen inkl. nem Staublappen, Staubsauger und Wischmop möglich gewesen wäre das in einem völlig anderen Licht darzustellen. Das hätte ein paar Stunden Zeit und einen kleinen Container gekostet - mehr nicht.

Dann würde ich zwar immer noch für mich persönlich so eine Form der "Nachlassverwaltung" bzw. Verwertung nicht wollen, und persönlich auch nicht gutheißen, oder gar durchführen - aber der durch die Bilder entstehende Eindruck vom Leben dieses Menschen wäre ein völlig anderer gewesen.

Das hat absolut nichts mit Geld zu tun. So ein Gebiss, benutzte Handtücher, ne angefangene Prinzenrolle, ein leeres Schokoladenpapier, ne leere Flasche Pril, ... sowas zu entsorgen und mal Staub wegwischen & saugen, damit man vernünftige Bilder machen kann die einen aufgeräumten Zustand zeigen, der an sich schonmal keine negativen Assoziationen weckt, das kostet nichts. Das ist für mich einfach nur eine Frage des Anstands.

Ähnlich wie mit dem Smartphone Unfallopfer oder Menschen in einer peinlichen Situation zu filmen für 5 min Internet-Fame - da wo ich herkomme und so wie ich erzogen wurde - macht man dass einfach nicht.

Es hat mich unvorbereitet getroffen, geschockt, betroffen und traurig gemacht - weil ich sowas bisher noch nie gesehen, geschweige denn in dieser Form erlebt hätte. Gepostet habe ich es wegen dem Holzwerker-Bezug und weil ich es mir von der Seele schreiben wollte - ich habe darüber mittlerweile auch in meinem privaten Umfeld gesprochen.

Was bleibt ist die Zuversicht das nicht so enden muss - und der strikte Wille es im privaten Umfeld niemals zu so etwas kommen zu lassen.

Viele Grüße,
Oliver
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Oliver

"... lade ich Sie nun in mein belgisches Lieblings Bistro gleich um die Ecke ein, und ich bin beglückt sagen zu können das sie dort kein L'eau d'orties haben." - David Suchet als Hercule Poirot (S08/E01)

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Re: Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Beitragvon oldtimer » Mo 15. Jul 2019, 13:01

the_black_tie_diyer hat geschrieben:Guten Abend Zusammen,

jetzt möchte ich dann doch noch ein paar Zeilen dazu schreiben, weil das Thema in eine Richtung geht die von mir nicht beabsichtigt war bzw. um die es gar nicht gehen sollte/soll.


Welche Richtung? Zu wenig Betroffenheit?
Es wird doch durch eine Generation teilweise geistig nicht auf dem höchsten Stand vorgemacht, seit Jahren dürfen sie ihre Ergüsse bei Är-tee-ell und Konsorten öffentlich leben. Ebenso eine Klicke ihrer Bedeutungslosigkeit bewusster, siehe Geissens und Co. Das Hinrotzen solcher Anzeigen im Netz ist dann für die doch nur normal.


Marios Standpunkt kann ich gut nachvollziehen. Ich habe Mitte der Neunziger im Osten eine Reihe neuer guter Beakannten erlebt, die nur hinter der Hand Privates äusserten, alles ganz dicht vor Beobachtung hielten. Aber leider begründet durch eine bedauerliche Historie .

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RudiHB
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Re: Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Beitragvon RudiHB » Mo 15. Jul 2019, 14:12

Klar, das zieht sich allemal durch unsere Gesellschaft, dieses "Ich kann dabei doch zugucken, wen stört das denn?". Die Pietätgrenzen sind sehr, sehr niedrig gezogen mittlerweile. Und hier geht es um "schnell etwas erwirtschaften mit wenig Aufwand". Wen juckt da, dass es ein eigentlich intimer Moment sein sollte, der der Öffentlichkeit verschlossen sein sollte?

Es wird doch heutzutage alles geteilt, was nur geht. Überall dabeisein. Den Moment zeigen, das Event mitgeben, der Erste sein, der das gebracht hat. Nun überschreitet jemand (das erste Mal?) eine Grenze, die (bis dato vielleicht) nicht überschritten wurde. Aus "Wirtschaftlichkeit", Eigennutz? Das ist nur eine weitere Fassung der schnellen Welt, die sich viele gewünscht haben.

Entrüstung, Enttäuschung, Wut darüber? Demjenigen, der sowas initiiert, sind solchen Züge nicht eigen, von daher eher nicht.

Bei mir? Aktuell nein, weil das weit weg ist von mir. Ich habe diese Situation nicht, das sind nicht Bilder aus der Wohnung eines Bekannten oder Verwandten, ich kannte die Person nicht. Das mag herzlos klingen, aber meine Empathie ist hier zuende. Benedikt ist bei der Feuerwehr, ich arbeite im Krankenhaus. Jeden Tag habe ich mit schlimmsten Krankheiten und im Zweifel dem dahinter stehenden Tod zu tun. Ich muss das verarbeiten (ansonsten nehme ich Schaden) und mache das, indem ich es mit Spezialisten und den Kollegen bei Bedarf besprechen kann (und auch mache). Aber auch nur das, was in meinem direkten Umfeld (privat und Arbeit). Alles weitere ist ein Ballast, den man lernt, abzulegen.

Trotzdem muss ich eine Frage stellen: warum lässt Ebay solche Art von "Nachlassverwaltung" zu? Weil es 10% der Rechnungssumme gibt?
Viele Grüße
Rudi
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Ich hab schon ganz andere Sachen in den Sand gesetzt...

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the_black_tie_diyer
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Re: Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Beitragvon the_black_tie_diyer » Mo 15. Jul 2019, 14:27

oldtimer hat geschrieben:
the_black_tie_diyer hat geschrieben:Guten Abend Zusammen,

jetzt möchte ich dann doch noch ein paar Zeilen dazu schreiben, weil das Thema in eine Richtung geht die von mir nicht beabsichtigt war bzw. um die es gar nicht gehen sollte/soll.


Welche Richtung? Zu wenig Betroffenheit?


Nein, überhaupt nicht.

Ich hatte bei mancher Zeile das Gefühl, dass man mich etwas missverstanden hat und es ginge mir um Geld/ bzw. die reine Präsentation/ Angebotsgestaltung im Hinblick auf den zu erwartenden Erlös. Nach dem Motto: Man kann da im sortierten Einzelverkauf mit besseren Bildern etc. mehr rausholen. Das war aber eben nicht meine Intention hinter dem Beitrag, den es ging eben nicht um die "Ware" an sich.

Vielleicht habe ich da auch zu viel zwischen den Zeilen gelesen oder einfach falsch interpretiert.

Viele Grüße,
Oliver
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Re: Des Holzwerkers Nachlass - inkl. Gebiss, angebrochenen Lebensmitteln und Hausstand

Beitragvon haifisch18 » Fr 26. Jul 2019, 00:28

Ich bin im Moment ja nicht so aktiv hier, aber das Thema bleibt trotzdem etwas hängen.

RudiHB hat geschrieben: Aber auch nur das, was in meinem direkten Umfeld (privat und Arbeit). Alles weitere ist ein Ballast, den man lernt, abzulegen.


So schaut es auch bei mir aus. Ich bin von Natur aus schon etwas abgehärtet, der Beruf sorgt für ein weiteres, sehr schnelles Ablegen solchen Ballasts.
In der heutigen Zeit muss man das als sozialer Mensch auch tun, wir kommen damit zum nächsten Punkt

RudiHB hat geschrieben:
Trotzdem muss ich eine Frage stellen: warum lässt Ebay solche Art von "Nachlassverwaltung" zu? Weil es 10% der Rechnungssumme gibt?


Genau deswegen. Wir sind weit weg von einer sozialen Marktwirtschaft, hier in Deutschland herrscht Kapitalismus. Es geht hier in der Gesellschaft tatsächlich ums Geld verdienen. Fragt einfach einen x-beliebigen Verein wie es mit ehrenamtlichem Engagement aussieht und wie es vor 20 Jahren aussah.Der Tod ist ein Geschäft, das hier ist nur ein sehr gutes Beispiel. Solidarität gibt es ja nicht einmal mehr zwischen den Gewerkschaften: Wenn die Lokführer streiken schimpft der DGB weil die Metallindustrie betroffen sein könnte vom Streik, die Gewerkschaft der Lokführer sei doch bitte garnicht zuständig für die Bezahlung der Lokführer und ein Streik dürfe doch bitte die Gesellschaft nicht belasten. Die Generation Ü60 benimmt sich wie ein Haufen Arschlöcher im echten Leben, man habe ja das ganze Leben lang gearbeitet und dürfe daher "alles". Ich will lieber nicht anfangen von dem Thema. Davon gibt es gesellschaftlich noch tausende weitere Beispiele, ganz ohne auf das Fernsehprogramm oder die "sozialen Medien" einzugehen.

Auch wenn Oliver recht hat, mit ein paar Stunden Arbeit und einem kleinen Container hätte man den Anstand wahren können, so sind das Kosten die den Gewinn des Entrümplers weiter schmälern. Das Geschäftsprinzip ist doch brilliant: Erst alles, was am Flohmarkt noch Geld bringt, raustragen, danach ganze Räume von Idioten kaufen lassen (wohl meist für 1€) und sich noch die Entsorgung sparen.

Letzten Endes ist dieses Forum daher ein kleiner Gegenpol, man hilft sich gegenseitig und unentgeltlich. Die "Stammmanschaft" des Forums läuft also in gewisser Weise gegen die gesellschaftliche Entwicklung, das finde ich auch gut so. Leider gibt es von diesen Leuchttürmen nicht allzu viele.
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