Die Messer des Holzwurms

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
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the_black_tie_diyer
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Re: Die Messer des Holzwurms

Beitragvon the_black_tie_diyer » Do 30. Apr 2020, 17:07

Hallo Christian,

Das ist Messing, Fiber (also stabilisiertes/ in epoxy getränktes "Papier"), Leder, Hirschhorn, und die mit der Angel verschraubte Kappe ist aus Neu-Silber.

Was man dir in der Gastro so als "Laguiole" hinlegt, nun ja. Äh-hem, ... . Wenn wirklich Wert daraufgelegt wird, geben sie vernünftige, scharfe, Messer - dann ist es auch egal was für ein Typ-Messer es ist - und nur darauf kommt es an. Schneiden. Nicht sägen oder reißen. ;)

Viele Grüße,
Oliver
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"... lade ich Sie nun in mein belgisches Lieblings Bistro gleich um die Ecke ein, und ich bin beglückt sagen zu können das sie dort kein L'eau d'orties haben." - David Suchet als Hercule Poirot (S08/E01)

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Baumbart
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Re: Die Messer des Holzwurms

Beitragvon Baumbart » Do 30. Apr 2020, 18:36

Hallo Oliver,
das Laguiole wird in der Gastronomie als " Kellnermesser" gehandhabt, zum öffnen vom Siegel der Weinflaschen und zum Korken ziehen, deswegen haben diese Messer ein Korkenzieher integriert.

https://www.amazon.de/LAGUIOLE-Korkenzi ... B0125M4IJ4
Gruß Christian
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Der_Oesi
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Re: Die Messer des Holzwurms

Beitragvon Der_Oesi » Do 30. Apr 2020, 19:56

Ich frag mich bei den Preisen, die bei diesem Anbieter aufgerufen werden, ganz ehrlich, wo die Ware herkommt.
Wirklich aus dem kleinen Dorf in Frankreich?

Mir war so, als hätte ich mal einen Artikel gelesen, dass die Bezeichnung Laguiole keine geschützte Herkunftsbezeichnung oder Marke ist - d.h. jeder seine Messer so nennen darf.
Oder irre ich da, Oliver?


Liebe Grüße,

Dieter

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the_black_tie_diyer
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Re: Die Messer des Holzwurms

Beitragvon the_black_tie_diyer » Do 30. Apr 2020, 20:06

Hallo Christian,

es mag Kellner geben die sowas nutzen.

Laguiole per se ist eine Bezeichnung wie Solingen. Und wie Ösi-Dieter richtig anmerkt ist diese nicht geschützt, bzw. kann auch nicht geschützt werden.

Dort fertigen heute noch Forge de Laguiole und Honoré Durand. Andere in Thiers.

Aber es kommt, genauso wie bei anderen Produkten, viel Schrott aus Fern-Ost.

Das typische "Laguiole Messer", wie oben abgebildet, geht sehr wahrscheinlich auf das andalusische "Navaja" zurück. Es hat eine Klinge, das stilisierte Kreuz auf/im Heft und die "Biene" auf der Feder (bei besonders hochwertigen Messern ist diese mit der Feder aus einem Stück, bei dem oben abgebildeten übrigens nicht, da es sich um eine Standardvariante von Forge de Laguiole handelt).

Alles was es sonst so gibt, auch von den renommierten Herstellern, ist einem gewissen "Hype" von vor ein paar Jahren geschuldet. Dazu gehören die von mir angesprochenen Steakmesser, genauso wie das "Kellnermesser" (auch wenn manche behaupten es geht auf Wanderarbeiter zurück die kellnerten) und einige andere Stilblüten (Tranchiermesser/ Gabeln, Zigarrenschneider etc.).

Viele Grüße,
Oliver
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Oliver

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Baumbart
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Re: Die Messer des Holzwurms

Beitragvon Baumbart » Do 30. Apr 2020, 20:34

Hallo Oliver,
das was du geschrieben hast habe ich inzwischen auch schon gelesen, hat mich erstaunt wie viele Anbieter unter der Bezeichnung Laguiole Messer und ähnliches herstellen und das zu Preisen von 300€ aufwärts für ein Set mit Steakmesser....
Gruß Christian
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flywolf
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Re: Die Messer des Holzwurms

Beitragvon flywolf » Do 30. Apr 2020, 21:35

Hallo,
Wie schon geschrieben wurde, es wird LEIDER viel Müll unter dem Namen Laguiole vertrieben.
Mir hatte es ein „echtes“ aus Thiers angetan

DF904006-8B0C-4222-A977-CB87F4174548.jpeg

Corsican Vendetta

Lässt sich SEHR scharf schärfen

Aber wenn man ein GUTES Messer aus Solingen (z.B. Von Otter oder Rainer Morsbach) damit vergleicht tun sie sich nichts.

Heute würde ich nur noch Solinger Messer kaufen, beispielsweise das Imkermesser von Otter

https://www.otter-messer.de/marken/otte ... mkermesser

Ich habe auf dem Messer Gabel Scherenmarkt mit dem (Junior) Messermacher schon mehrmals interessante Gespräche gehabt und er erfüllt gerne Sonderwünsche bzw. er fertigt komplett nach Kundenwunsch ein Einzelstück an.

Gruß Wolfgang
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Baumbart
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Re: Die Messer des Holzwurms

Beitragvon Baumbart » Do 30. Apr 2020, 21:54

Hallo Wolfgang,
schönes Messer, mal abgesehen vom Schleifen, behandelst du den Griff noch irgendwie oder nur gelegentlich mal drüber wischen?

Ich vermute mal du schleifest Nass mit der Hand oder nimmst du eine Maschine?
Gruß Christian
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Re: Die Messer des Holzwurms

Beitragvon flywolf » Do 30. Apr 2020, 22:07

Hallo Christian
Schleifen ausschließlich von Hand, Wassersteine bis 8000, danach Leder. Ich bin ein Fan von Winkeln unter 20 Grad. Sie sollten nicht nur Nagelgängig sein, Rasierschärfe ist Pflicht.
Besitze zwar eine Nass Schleifmaschine, nutze die aber nicht für meine Taschenmesser.

Die Griffe aus Wacholder, wie das Vendetta säubere ich nur ab und an mit ganz feinem Schleifflies, hauptsächlich um den schönen Geruch (erinnert an Pfeffer) zu erhalten
Die anderen Holzgriffe erhalten ab und an Holzbutter

Gruß Wolfgang

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Mario
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Re: Die Messer des Holzwurms

Beitragvon Mario » Fr 1. Mai 2020, 23:56

Hallolo
Wie ich schon sagte, sehr viel hab ich hier nicht beizutragen.
Aber ein paar Kleinigkeiten schon:

Das ultimative Holzwurmmesser habe ich natürlich auch ;) :)

D56_5368.JPG


...ein Küchenmesser MIT Holzgriff :o

D56_5366.JPG


...die anderen was weiß ich vielleicht zwanzig oder dreißig Solinger haben Griffe aus Metall oder Kunststoff.
Dann noch mein Frischholzzubereitungsmesser der Bear Grylls Serie von Gerber.

D56_5369.JPG


Grüße Mario
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Baumbart
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Re: Die Messer des Holzwurms

Beitragvon Baumbart » Sa 2. Mai 2020, 00:39

Hallo Mario,
die Klinge von deinem Küchenmesser weißt ein Muster auf ähnlich dem Damast, nur Optik oder aus verschiedenen Metallenen gefertigt?
Gruß Christian
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