Wer hat Ahnung vom Pulverlackieren auf Aluminium?

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
astrasilver
Beiträge: 269
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 20:32

Wer hat Ahnung vom Pulverlackieren auf Aluminium?

Beitragvon astrasilver » Mo 26. Apr 2021, 19:31

Hallo Community,

ich frage einfach mal in die Runde so nach dem Motto "Man(n) hilft sich".

Ich hatte Mitte Februar bei einer Balkonverkleidungsfirma 26 Aluminium-Rechteckprofile (3080 und 3230x60x20 mm) pulverlackiert in RAL 8003 bestellt. Diese sollten für meine neue Balkonumrandung sein, weil ich es Leid war die Lärche Rautenleisten immer lasieren zu müssen. Liefertermin sollte in der Osterwoche sein, weil ich da wegen meinem Urlaub die Spedition besser empfangen konnte. Mitte März meldete sich bereits die Balkonfirma und wollte liefern. Ich stornierte den Termin und die Firma gab die Pakete eben rechtzeitig zur Osterurlaubswoche erneut auf. Am 8.04. wurde dann geliefert. Im Prinzip waren das zwei Lang-Pakete so ähnlich wie Markisen eingepackt sind. Die Pakete waren um einiges länger als die Profile und die 26 Profile waren immer zu 13 mit Umwicklungsfolie umwickelt (also nicht endlos sondern nur 4 - mal pro 3m.) Zusätzlich waren die Profile durch solche weichen 5 mm dicken Styroporstreifen (PE glaube ich) voneinander getrennt.
Da die Pakete nach 5 Speditionsdepots bis zu mir derart mitgenommen aussahen, öffnete ich zum Ärgernis des Fahrers beide Kartons und schaute nach, ob die Profile an den Stellen wo die Kartonage defekt war etwas abbekommen hatten. Aber alles war ok.

Danach, als der Fahrer weg war, reihte ich die Profile auf mit Decken geschützte Böcke auf. Dabei erkannte ich in den zu der Zeit herrschenden Lichtverhältnissen um die 8 Profile mit Kratzern und so Reibespuren, wie wenn halt zwei lackierte Oberflächen aneinander reiben.
Ich meldete dies umgehend der Balkonfirma und die wollte den letzten Spediteur in der Kette kontaktieren. Währenddessen bekam ich von der Balkonfirma eine Richtlinie der VFF geschickt und sollte die Kratzer und Mängel nach dieser Richtlinie beurteilen. Im Prinzip stand da drin dass ich akzeptieren muss, wenn ich die Mängel bei diffusem Tageslicht innerhalb von 10 Sekunden und senkrecht zur Oberfläche mit einer Abweichung von +/- 30 Grad nicht erkennen kann, ohne diese vorher zu markieren.
Ich ging darauf nicht großartig ein und schrieb zurück dass ich das verstehen würde, wenn ich nun ein Fenster unterm Giebel im 2. oder 3. Stock gekauft hätte, aber nicht eine Balkonverkleidung, die eine Terrasse darunter hat und ich mich durchaus auch im Garten davor aufhalte. Außerdem könnte man das doch nun noch gar nicht urteilen, wenn die Profile noch unmontiert sind. Aber da kam auch schon bald die Antwort der Firma : "Wir haben heute Rückmeldung von unserer Spedition bekommen mit dem Statement dass die ausliefernde Spedition nicht kooperativ ist. Eine Anmeldung des Schadens damit nicht möglich."

Das ist ja lustig. Da investiert man 1350,- Euro und will eigentlich nur saubere Ware und dann schiebt man die Spedition vor als Verursacher und kann die nicht mal belangen. Ich sagte der Balkonfirma mehrfach dass ich die Schuld auch bei Ihnen sehe, weil die Profile wahrscheinlich während des Transports der Länge nach verrutscht waren, weil die Folienumwicklung zu lose war. Sie baten mir 50,- Euro Nachlass an, den ich erfolgreich auf 100,- erhöhte. Das war am 19.04.

In der darauffolgenden Woche montierte ich die Profile immer nicht in der direkten Sonne. Als ich nun aber am Samstag den Rest gemacht hatte und mir das Werk in der Mittagssonne ansah, traf mich der Schlag.
Sämtliche Profile waren verkratzt, obwohl ich diese bis zur Verarbeitung auf Kartonstreifen, ähnlich einer Bohlenlagerung, im WoZi gelagert hatte. An den Stellen wo ich mit den Festool T-Zwingen angezwingt hatte und extra zwei Lagen Kreppband auf die Profilstelle geklebt hatte, um Reibung mit Schmutz zu vermeiden, sah man den runden Druckpunkt (den ich übrigends ebenfalls mehrfach mit Krepp beklebt hatte) als hellen Fleck auf den Profilen. Auch meine Fingerabdrücke sah man überall hell verstreut. Seht Euch anbei die Fotos an.

Nun habe ich doch noch einmal der Firma mit den aktuellen Fotos geschrieben, aber bislang keine Antwort erhalten. Warum auch - die haben ihr Geld. Und ich kann überlegen, ob es mir soviel Wert ist dafür meine Rechtschutzversicherung zu belasten.

Habe heute etwas gegoogelt und zwei ähnliche Fälle mit Fingerabdrücken auf pulverlackiertem Aluminium gefunden. Da wird von einer fehlenden Endaushärtung gesprochen und dass irgendwie der Weichmacher in der Oberfläche des Lackes noch weich ist und solche Druckbelastungen sichtbar aufnimmt. Das ist nämlich genau das was ich vermute. Aber dann hätte ich darüber ein Info bekommen müssen und die Profile hätten gar nicht erst so wie sie verpackt waren versendet werden dürfen.
Die Kratzer sind dann wohl vorm Verpacken oder durch den Transpüort gekommen.

Ich bin jetzt natürlich überfragt was ich tun soll. Aber so bleiben kann es nicht. Auch kenne ich nicht meine Chancen wegen dieser Richtlinien, aber ich brauche zumindest nicht länger als 10 Sekunden um die Mängel aus 5 Metern Entfernung zu entdecken. Aber Fakt ist dass ich die Mängel ja sogar auf Foto abbilden kann, wo man sonst immer Probleme hat.
Ich bin nicht informiert, ob man zweimalig pulverlackieren kann. Soweit ich gelesen habe muss man z.B. zum erneuten normalen Lackieren den Pulverlack erst entlacken.

Was sagt Ihr dazu? Was ist ursächlich dafür? Welche Lösungen gibt es?

20210425_155305.jpg

20210425_155254.jpg

20210425_150743.jpg

20210425_150728.jpg

20210425_150712.jpg

20210415_175054.jpg


Leider mußte ich Bilder 4+5 drehen, weil diese sonst nicht angenommen wurden.

LG,

Astrasilver
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Zurück zu „<< Holzwurmstammtisch >>“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 30 Gäste