Dokumentationsgerät für Projekte

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
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elektroulli
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Re: Dokumentationsgerät für Projekte

Beitragvon elektroulli » Sa 15. Okt 2016, 11:27

Hallo Mario,
ich habe mir beide Videos angesehen, Teil 1 und Teil 2.
In Teil 1 werden ja die unterschiedlichen Kameraklassen vorgestellt, also von der Kompakten über Siegellose bis zur DSLR.
Das ist sehr informativ und schon eine Entscheidungshilfe.
Teil 2 behandelt hauptsächlich die unterschiedlichen Sensorgrößen.
Denn Fazit lautet, je größer der Sensor umso besser. (Stimmt ja auch soweit)
Aber hast Du Dich schon z.B. schon für ein Micro-Four-Third Modell entschieden, kommst Du jetzt richtig ins schleudern.

Überlege zunächst sehr genau was Du hauptsächlich fotografieren möchtest. Denn das wird Deine Wahl entscheidend beinflussen.
Als nächstes, ob es ein ernsthaftes Hobby werden soll. Wenn ja, dann musst Du viel Zeit und noch mehr Geld investieren. (und für Festool und Co bleibt nicht mehr viel übrig) und Du musst Dich intensiv mit der Materie auseinandersetzen.

Möchtest Du nur gelegendlich knipsen und die Kameraautomatik Dir das Denken abnehmen, Familienfotos, Urlaub und Werkstatt, dann lass die Finger von einer DSLR.
Ulli

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dirk
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Re: Dokumentationsgerät für Projekte

Beitragvon dirk » Sa 15. Okt 2016, 15:02

So...

...jetzt habe ich diesen Thread ja schon eine Weile verfolgt und auch bereits einmal meinen "Senf" dazu gegeben.

Ein Thema wurde ja schon diskutiert: Diejenigen, die die DSLR empfehlen, haben schon reichlich Fotoerfahrung und oftmals selbst mit "was Kleinerem" angefangen. Auch wenn DSLRs inzwischen bezahlbarer geworden sind, besteht IMHO doch das Risiko, dass man als Anfänger von der Komplexität der Materie überfordert wird und resigniert, was dann im "besten" Fall mit dem Automatik-Modus endet.
In vielen Fällen ist der Weg zum Foto-Hobby ein etwas längerer und nicht immer weiss man schon am Anfang, ob es "das" Hobby wird, oder nur eine "Laune" bleibt.

Der Aufwand, den man für "gute" Fotos investieren muss, darf nicht unterschätzt werden, und der ist oft unabhängig von der verwendeten Kamera (ok, wenn die Kamera "nichts" kann, bleibt der Aufwand zwangsläufig gering). Zunächst geht es nämlich darum, dass man lernt, "richtig" zu fotografieren. Das beginnt mit dem Kennenlernen der Technik, dem Verständnis für grundlegende Einstellungen (Blende etc.) und geht dann weiter, wenn es darum geht, etwas mehr als nur "Schnappschüsse" zu machen. Licht ist immer ein beliebtes Thema und eine Wissenschaft für sich. Fotografiere "nie" bei Gegenlicht, oder gerade bei Gegenlicht? Wie reagiert meine Kamera auf hohe ISO-Werte? Nutze ich das Sensor-Rauschen als Stilmittel oder betreibe ich Aufwand, dieses zu vermeiden?

Unendlich viele Themen fallen mir dazu noch ein... Im Wesentlichen will ich darauf hinaus, dass das Beherrschen der Technik nicht das Ende, sondern erst der Anfang des Hobbys ist.

Neben der Arbeit mit dem Fotoapparat gibt es dann noch den großen Bereich der Bildbearbeitung.Das ist Fluch und Segen gleichermaßen. Dank digitaler Technik kann man *viele* Fotos für *wenig* Geld machen. Das ist auch schön, kann man doch gerade am Anfang so einfach mal schauen, was für einen Effekt bestimmte Einstellungen haben.
Und natürlich kann man nach dem Fotografieren noch gaaaaaaanz viel mit dem Foto "anstellen".
Zwar wird durch die digitale Nachbearbeitung nur selten aus einer schlechten Aufnahme ein gutes Bild, aber man kann schon viel machen.

Das bringt mich auf das Thema RAW-Format, also das Abspeichern der "vollständigen", meist unveränderten (daher RAW) Bilddaten. Insbesondere die DSLRs können das, aber auch viele höhenwertige Kompakt-Kameras.Dank RAW-Format kann man dann auch im Nachhinein (im ggs zum jpg) verlustfrei den Weissabgleich und vieles Andere bearbeiten.

Vorteil: Im Idealfall das perfekte Bild
Nachteile:
- Raw-Format und die danach folgenden Schritte erfordern viel Speicherplatz
- Jedes Foto muss zumindest "einfach gewandelt" werden, um es weiterzuverwenden.Das ist kein Hexenwerk und oft auch in gewissem Rahmen "automatisierbar" (dann hat man dasselbe Ergebnis, als wenn man die DSLR im Automatik-Modus betreibt und als jpg abspeichern), aber es bedeutet einen zusätzlichen Arbeitsschritt
- Digitale Nachbearbeitung muss man auch erstmal lernen. Selbst computeraffine Fotografen brauchen eine Weile, bis sie in die Tiefen von Lightroom/Photoshop oder ähnlichen Programmen hinabgestiegen sind.

All dieser Aufwand hat auch seinen Reiz. Aber kostet Zeit (und Geld). Ich würde daher eher dazu raten, sich zunächst eine "bessere" Kompakt-Kamera zu leisten, die auch manuelle Eingriffe erlaubt (z.B. Die SONY RX 100 oder auch die Canon SX720).

Beide Beispiele sind nur mögliche Optionen. Ich besitze beide NICHT; es geht mir nur darum zu zeigen, in welche Richtung man suchen könnte.

Wenn man dann merkt, dass Fotografieren wirklich DAS Hobby wird, kann man seine gesammelte Erfahrung für die Auswahl der Nachfolgekamera nutzen. Vorteil: Das Risiko eines teueren Fehlkaufs wird reduziert. Und auch die "alte, Kompakte" verliert nicht ihren Wert (naja, materiell gesehen schon, ist ja Technik...), sondern kann immer dann eingesetzt werden, wenn der "große Gerätepark" nicht mitgeschleppt werden kann/soll.

Soviel dazu von mir - vielleicht konnte ich mehr helfen als verwirren? ;-)

Dirk

Nachtrag: Ich habe einige Jahre das Fotografieren recht intensiv als Hobby betrieben und einen "netten" Gerätepark aufgebaut. Ich beherrsche Lightroom + Photoshop und habe im Laufe der letzten Jahre ca. 2 TB an Bilddaten "angesammelt". Angefangen habe ich mit einer Kompakt-Kamera ( SONY DSC V1.
Zuletzt geändert von dirk am Sa 15. Okt 2016, 17:14, insgesamt 2-mal geändert.
Dirk.

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Re: Dokumentationsgerät für Projekte

Beitragvon Mario » Sa 15. Okt 2016, 16:45

Hallo Dirk,
nein, mehr zur Verwirrung hast Du nicht beigetragen. Eher im Gegenteil, Du hast ein paar Sachen angesprochen, die so noch nicht erwähnt worden sind.
Danke dafür,
Mario!

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Re: Dokumentationsgerät für Projekte

Beitragvon elektroulli » Sa 15. Okt 2016, 17:09

Hallo Mario,
ich kann Dirk da nur beipflichten. Er hat es auf den Punkt gebracht.
Neben dem technischen Verständnis für die Kamera sind grundlegende Eigenschaften der Fotografie zu erlernen.
Blende, Verschlusszeit, Iso - und wie stehen die im Verhältnis zueinander?
Wann wähle ich eine offene Blende für weniger Tiefenschärfe, wann muss ich den ISO raufsetzen um mit kurzen Verschlusszeiten verwacklungsfreie Bilder zu bekommen, welche Blenen/Zeit-Combi für... usw.
Es erfordert viel Basiswissen, und viel experimentieren. Viele Tutorials anschauen und viel nachlesen. Also viel Zeit.
Und dann ist da noch das Thema Nachbearbeitung.
Ausser, wie ich schon erwähnte, Du wählst den Automatikmodus, aber dann brauchst Du keine DSLR.
Ulli
Zuletzt geändert von elektroulli am Sa 15. Okt 2016, 21:53, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Dokumentationsgerät für Projekte

Beitragvon Dozent » Sa 15. Okt 2016, 21:45

dirk hat geschrieben:All dieser Aufwand hat auch seinen Reiz. Aber kostet Zeit (und Geld). Ich würde daher eher dazu raten, sich zunächst eine "bessere" Kompakt-Kamera zu leisten, die auch manuelle Eingriffe erlaubt (z.B. Die SONY RX 100 oder auch die Canon SX720).


Zustimmung auch von meiner Seite. Wo sie nun schon mal erwähnt wurde: Die Bilder in diesem Beitrag habe ich mit der Sony RX 100 gemacht. Das ist eine sogenannte "Edelkompakte" (kann z.B. auch RAW-Bilder) und gerade auch im Weitwinkelbereich sehr lichtstark.

Grüße,

Daniel

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Re: Dokumentationsgerät für Projekte

Beitragvon dirk » So 23. Okt 2016, 21:29

So, nochmal ich:

Ich möchte nur ganz kurz ein "typisches" (?) Beispiel aus der Praxis beschreiben, was evtl. dabei helfen kann zu entscheiden, ob eine DSLR das Richtige ist.

Heute (Sonntag) war in der Schule meiner Kinder Herbstfest. Das ist ein gemütliches Beisammensein mit ein paar Highlights für die Kids. Das alles in sehr überschaubarem Rahmen, da die Grundschule nur 4 Klassen hat... (also auch nur eine Klasse pro Jahrgang!).

Da ich bei verschiedenen Dingen zum Helfen "angemeldet" war, war ich schon morgens um 9:00 vor Ort und hatte neben meinem Handy auch meine DSLR eingepackt. Canon EOS70d+EF 24-105/4 L IS USM+EF 70-200/4. War sozusagen meine "kleine Auswahl".

Und jetzt ratet mal, wieviele Fotos ich damit gemacht habe!?


Keins.

Mit dem Handy etwas über 200.

Wie kams: Da ich nicht "nur" Gast war, hatte ich natürlich immer irgendetwas zu tun. Teilweise schmutzige Hände, usw. Das Wetter war zudem gut, was für kompakte Kameras (und Handys) auch von Vorteil ist. Ich war sicher z.T. auch einfach zu faul 10m zur Foto-Tasche zu laufen und die Kamera zu "aktivieren". Wären die Fotos mit der DSLR besser geworden? Vermutlich schon. Vor allem hätte ich sie in höherer Auflösung und verlustfrei gespeichert gehabt. Macht das am Ende einen Unterschied? Vermutlich nicht.
Dirk.

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Re: Dokumentationsgerät für Projekte

Beitragvon Mario » So 23. Okt 2016, 22:38

Hallo Dirk,
Danke für Deine Antwort. Ich fürchte ja auch, dass es mir genauso gehen würde, wie Dir. Aber ich weiß trotzdem noch nicht genau was ich nehme. Am Freitag hatte ich mal wieder im MM `ne DSLR in der Hand... . ;) :) :D

Grüße, Mario!

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Re: Dokumentationsgerät für Projekte

Beitragvon Threedots » Mo 24. Okt 2016, 15:12

Hallo Mario und Dirk,

meine digitale Spiegelreflexkamera fristet seit einiger Zeit einen Dornröschenschlaf. Richtig im Einsatz war sie das letzte Mal bei der Hochzeit von Freunden im Sommer 2015.

Dirk hat vollkommen Recht, seit mit den Smartphones auch brauchbare Fotos geschossen werden können, bleibt das High-End Equipment schon mal liegen. Insbesondere dann, wenn es nicht hauptsächlich ums Fotografieren geht.

Ich bleibe nach wie vor auf dem Standpunkt, dass eine Kompaktkamera oder auch ein Smartphone für Deine Zwecke vollkommen ausreichend ist lieber Mario 8-)

Du kannst Dich weiterhin voll und ganz auf das Holzwerken konzentrieren und Schnappschüsse Deiner Arbeit und von Deiner Enkeltochter schiessen, solange sie da noch mitmacht. Wenn Dir das Fotografieren richtig Spaß macht, dann kannst Du immer noch in eine hochwertige DSLR Ausrüstung investieren. Da kommen dann leicht mal 2 bis 3 Tsd. € zusammen für Gehäuse, Zwei, drei Objektive, Blitz, Stativ und Tasche. Aber letzten Endes ist und bleibt es Deine persönliche Entscheidung. Die können wir Dir nicht abnehmen.
____________
LG

Roland

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Re: Dokumentationsgerät für Projekte

Beitragvon Mario » Mi 26. Okt 2016, 23:37

Hallo Leute,
so, jetzt habe ich mich entschieden. Nicht das beste, ein bisschen zerkratzt und auch etwas schmutzig, aber geht doch, oder!? Reicht doch auch aus, oder was sagt Ihr!?
Passt auf jeden Fall in den Micro-Systainer! :lol:

Grüße, Mario!

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Re: Dokumentationsgerät für Projekte

Beitragvon elektroulli » Mi 26. Okt 2016, 23:40

:D :D :D
Jetzt bin ich aber gespannt, Mario


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