Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Hier könnt ihr "off topic" qautschen, bis die Späne rauchen...)
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tmaey
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Re: Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Beitragvon tmaey » Mo 30. Jan 2017, 20:05

Ich liebe dieses Forum. Hier kocht nix hoch. :)

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michaelhild
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Re: Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Beitragvon michaelhild » Mo 30. Jan 2017, 20:07

Soll ich meine Meinung schreiben? Weil irgendwie bin ich ja mehr oder weniger, eher mehr vorbelastet und steckte schon in der einen oder anderen Festool-Forums-Schlacht drin.

Mein Eindruck ist, dass sehr oft und dann auch immer von den gleichen, sofort auf Festool, bzw. Festool Nutzer losgegangen wird, unabhängig davon, ob es darum geht, welches Werkzeug der Meinung nach besser ist, unabhängig davon, ob sie sachlich was dazu beitragen können oder nicht.
Es fällt das Wort "Festool" und es geht los, wie der Stier aufs rote Tuch (Da passt es sogar gut, dass Stiere das Rot gar nicht als solches erkennen können). Nicht selten werden dann die User persönlich angegangen.
Mit sachlichen Argumenten stößt man da auf taube Ohren.
Erinnere mich gerade an ein Vorfall, von einem dieser besonderen Usern, da bemängelte dieser, Festool würde die Kunden übers Ohr hauen, weil die neuen Saugschläuche kürzer wären, als die alten. Es würde Material eingespart. Die Länge hat er aber bis heute nicht gemessen oder vielleicht schon, gibts aber nicht an oder zu. Auf Argumente wie " Saugschläuche leiern mit der Zeit etwas aus und werden dadurch länger" oder "Mess doch einfach mal, wie lang die neuen Schläuche sind, ob er die angegebeben Länge einhält" wurde nicht eingegangen, sondern aggressiv reagiert. Festool beschummelt, Punkt Ende Aus!!

Die Frage die mich da beschäftigt, ist wohl ähnlich die von Oliver, warum reagieren manche ansonsten gestandene Männer so, allein wenn der Name Festool fällt?
Eine Antwort habe ich darauf noch nicht gefunden. Solch ein irrationales Verhalten wird wahrscheinlich nur ein Psychologe erklären können.


Persönlich muss ich ganz klar sagen, ich mag Festool Werkzeuge und ja das ist schon mehr wie ein rein praktischer Gesichtspunkt und es spielen schon Emotionen dabei eine Rolle. Warum das so ist, kann ich selbst nicht so recht erklären. Klar es liegt im Haupt schon daran, dass die Maschinen einfach sehr gut sind und es sehr wenig Punkte gibt, die Anlass zur Kritik geben. Das System an sich und auch das Design spielt sicher auch eine Rolle, ebenso, wenn auch im kleinen, der Werbeauftritt von Festool.
Als ich den "Rythm of Tools" Spot das erste mal gesehen habe, wollte ich sofort am liebsten los sprinten und was mit meinem Festool Kram bauen. Das bekommen die Wendlinger schon gut hin.
Grüße
Micha

Was man tut, kann man auch gleich richtig machen.
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Mandalo
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Re: Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Beitragvon Mandalo » Mo 30. Jan 2017, 20:19

Was ich bei Werkzeug liebe und was nicht. Jeder darf für sich mal Gedanken machen, bei welchen Punkten Festool für mich in Frage kommt! :lol:

Ich liebe es, dass alles zueinander, miteinander passt - Systemtreue.
Ich mag es nicht, festzustellen dass der Anbieter wieder irgendwas aus Fernost mit seinem Label, in seiner Farbe anbietet, was aber nicht zu seinem System passt.

Ich liebe es, aus einer minimalen Auswahl eine Maschine auszuwählen.
Ich mag es nicht, bei einem Hersteller aus einer Auswahl von 536 verschiedensten Akkuschraubern zu wählen.

Ich liebe es, den günstigsten Preis für eine Maschine zu finden und festzustellen, dass ein Jahr später dieser bezahlte Preis noch immer der günstigste war!
Ich hasse es, ein Sonderangebot zu kaufen, um festzustellen, dass es am nächsten Tag 100€ günstiger bei TOBI zu bekommen ist.

Ich mag hochwertige Materialien an den Maschinen.
Ich mag kein billigstes Plastikzeugs.

Ich liebe es, sorglos meinen Maschine in ebay einzustellen, weil ich mich für eine Akku- statt der kabelgebundenen Stichsäge entschieden habe.
Ich mag es nicht, festzustellen, dass meine gestern gekaufte Maschine auf ebay nur noch 1€ bringt.

Ich liebe es, dass eine Maschine dass tut für das sie geschaffen wurde.
Ich hasse es, festzustellen dass die Maschine nur dazu entwickelt wurde um Geld zu verdienen.

Ich mag formschöne, ergonomisch gestaltete und farblich ansprechende Maschinen.
Ich mag keine Maschinen die die man kaum in der Hand halten kann.

Ich liebe es, dass die Maschinen auch einer Dauerbelastung standhalten.
Ich mag es nicht, dass sich der Antriebsriemen meines Bandschleifers in das Gehäuse reinschmort oder mein Akkuschrauber ohne besondere Belastung Funken sprüht und abraucht...

Ich liebe die Ordnung und das Zusammenhalten der Maschinen und Zubehör in einem durchdachten Behälter.
Ich mag es nicht, mit jedem Kauf eine anders aussehende, billige Plastikkiste zu bekommen.

Ich mag Maschinen die ein angenehmes Geräusch verursachen.
Ich mag nicht das Geräusch des Multimasters.

Ich liebe es, wenn sich die Entwickler der Maschinen Gedanken machen.
Ich mag es nicht, als Nicht-Konstrukteur zu denken: "...das gibt's doch nicht!"

Ich habe gern das Gefühl dass das Produkt möglichst umweltgerecht für Mensch und Natur hergestellt wurde.
Ich zahle lieber mehr für das Produkt, als das es unter für mich inakzeptablen Bedingungen hergestellt wurde.

Ich liebe das Gefühl dass keine Soll-Bruch-Stellen eingebaut wurden.
Ich hasse es, festzustellen dass Soll-Bruch-Stellen eingebaut wurden.

Ich liebe es, ein Paket zu erhalten, und zu öffnen, in dem ein begehrtes Maschinchen eingetroffen ist.
Ich mag weniger die Spannung ob man wohl etwas gekauft hat was Wert hat.

Ich liebe es, Sonderausgaben von hochwertigen Zubehörsystainern zu ergattern.
Ich mag keine Sets mit Billigzeug.

Ich mag es, dass der Artikel von Menschen gefertigt wurde, die wie ich, in diesem Land, von ihrem Lohn leben können.
Ich mag es nicht dass Menschen für uns arbeiten und von dem Lohn nicht mal ihre Familie ernähren können.

Ich mag es auch in 10 Jahren Ersatzteile oder Reparaturmöglichkeit zu haben.
Ich hasse es nach 2 Tagen schon zu erfahren, da ist nichts mehr zu machen.

Ich liebe es, Bohrer, Bits, Fräser usw zu kaufen die mich begeistern.
Ich mag nicht das Gefühl dass wohl die Bohrerkiste das teuerste an der Sache ist.

Ich mag es durch guten Einkauf den Müllberg zu verkleinern.
Ich hasse es Maschinen zu kaufen die von vorn herein schon Müll sind.

Ich liebe Ordnung, Ordnung, Ordnung...im System!
Ich mag keine Unordnung.

Ich liebe es, gespannt das Internet nach Neuigkeiten abzugrasen und auch ab und an etwas zu entdecken.
Mir ist es total egal was andere über "meine" Marke deenken oder sagen.

Ich liebe eine funktionierende, durchdachte, optimale Späne- und Staubsbsaugung
Ich mag keine Staublunge.

Ich liebe den Gedanken "Das ist eben Festool!" beim Arbeiten.
Ich mag nicht den Gedanken "Da muss auch mal was Neues her!"


Ja, warum kochen da die Emotionen hoch?!
Bei mir als Fan: Weil ich das gefunden habe auf das ich Wert lege (zumindest im Bereich Maschinen) und ich es mir auch leisten will und kann.
Bei den Gegnern: Weil alles Erfolgreiche grundsätzlich Gegner hervorbringt. Warum? Ist halt so! Egal! Ich lass mich nicht drauf ein, ich gehe nicht in den Dialog.

Angabe? Nö! Ich hatte schon lange vor "meinem Internetauftritt" Festoolmaschinen. Bekannte und Verwandte können es eh nicht einschätzen, für eine Internetprotzerei wär es doch ein bisschen teuer, oder!? :D

Belehrung anderer? Gibt es bei mir nicht, das ist allein mein Ding. Ich freue mich über jeden der mit mir die Leidenschaft teilt, wer nicht will oder kann, auch gut. Ich selbst hatte jahrzehntelang keine Markenleidenschaft. Jeder wie er denkt, jeder wie er will, das nehme ich auch für mich in Anspruch.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

craTen
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Re: Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Beitragvon craTen » Mo 30. Jan 2017, 20:34

Hallo,

an alle ich bin vielleicht auch Vorbelastet allerdings nicht unbedingt mit Festool sondern eher mit Unternehmen die ihre Werkzeuge in T-Loc Systainern verkaufen.

Festool ist mit Sicherheit ein Hersteller, der durchdachte Produkte auf den Markt bringt. Zusätzlich liefern Sie immer auch ein gutes System mit wie z.B. sehr gutes Zubehör. Doch auch andere Hersteller liefern gute Produkte.
Einige Produkte von Festool sehe ich auch eher skeptisch vor allem in Bezug auf die Zubehörsituation. Die OFK 500 ist so ein Beispiel für mich.

Ich z.B. habe eine Handkreissäge von Mafell, einen Excenterschleifer von Mirka aber auch einige Produkte von Festool. Darunter einer OF 1010 und ein CXS Akkuschrauber.

Ich finde, dass jeder für sich überlegen sollte, ob einem der Preis das Werkzeug Wert ist. Bei manchen Werkzeugen bin ich voll auf dem Standpunkt ja Festool lohnt sich und macht das Arbeitsleben angenehmer. Bei anderen Produkten kann ich auch guten Gewissens sagen, ein anderer Hersteller kann es mindestens genauso gut wenn nicht sogar besser.

Gruß Carsten

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dirk
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Re: Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Beitragvon dirk » Mo 30. Jan 2017, 20:58

Hi,

interessantes Thema mit "Potential" ;-)

Ich habe ja erst vor "Kurzem" zum Holzwerken gefunden und hatte zuvor nur "einfachste" Werkzeuge. Das "Höchste" der Gefühle war eine grüne Bosch Bohrmaschine... Stichsäge und Akku-Schrauber waren vom Kaffee-Röster...

...aber man macht so seine "Erfahrungen" und erkennt, dass sich Qualität durchaus auszahlt... auch, aber nicht nur langfristig gesehen.

Nachdem in mir der Entschluss gereift war, qualitativ besseres Werkzeug anzuschaffen, war die Frage: Welches. Bzw. welche Marke / welches Modell.
Im Gegensatz zu meinem sonst "gepflegten" Vorgehen, habe ich mir dafür einen Fachhändler gesucht und mich dort beraten lassen! Ich hatte ich davor *nicht* in Online-Foren oder auf amazon.de (oder sonstwo) "eingelesen".

Zunächst wollte ich "nur" einen Akku-Schrauber. Natürlich hatte ich "irgendwie" im etwas Kopf bzgl. "mehr Power" und dachte, das sollten unbedingt18V sein. Im Rahmen der Beratung kamen wir dann auf die für mich tatsächlich geeignetere Lösung: 10,8V; Bosch blau.
Ich weiss nicht, ob ich als "Einstiegsgerät" "damals" einen Festool-Schrauber akzeptiert hätte;-) So oder so habe ich mich gut beraten gefühlt.
In der Folge habe ich meinen "Akku-Park" mit einigen weiteren 10,8V Geräten von Bosch erweitert - "natürlich" bei demselben Händler gekauft...

Ich denke tatsächlich, dass auch - oder gerade - in Zeiten des Internet ein Fachhändler viel bewirken *kann*. Ich würde so weit gehen, zu behaupten, dass ein guter (!) Fachhändler vielleicht mehr "wert" ist, als wenn das Werkzeug einen "Tick" besser ist. Und da (meistens) dieses Fachhändler nicht "alle" Marken führen, begrenzt die Wahl des Fachhändlers durchaus auch die Auswahl der Marke.

Zwischenzeitlich hat sich einiges "getan"... man entwickelt sich ja weiter. So habe ich einen (noch) besseren Fachhändler gefunden, zu dem ich zwar 15km fahren muss, der dafür aber mindestens genauso gut berät, dabei aber eine viel größere Auswahl hat (auch Festool;-))
Kaufe ich nur eine einzige Marke? Jein...
Ich kann durchaus verstehen, dass man sich auf Festool "begrenzen" kann. Hier ist die Auswahl wirklich enorm!
Bzgl. Bosch werde ich vermutlich der Marke treu bleiben, insbesondere, wenn es um Geräte geht, die eine BOSCH Führungsschiene nutzen (Säge, Fräse, etc.).
Bzgl. Exzenterschleifer habe ich eine MAKITA gewählt. Hier spielt mM nach der "Systemgedanke" keine Rolle. Auch die Lamello-Fräse ist von Makita und auch hier sehe ich keinen Vorteil, wenn ich im (Bosch)-System geblieben wäre.

Will heissen: Ich überlege sehr genau, welches Gerät mM nach das für mich "passende" Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Festool war bisher noch nicht "nötig" und ich will auch ehrlich sein: Die Preise - unabhängig davon ob "gerechtfertigt" oder nicht - schrecken schon etwas ab ;-)

Und hier kommen wir zu einem weiteren Punkt, warum die Emotionen "schnell" hochkochen, wenn es um Festool geht: Der Preis.
Nicht liegt mir ferner, als an dieser Stelle die Preise rechtfertigen oder in Frage stellen zu wollen. Es geht mir um etwas anderes:

Beispiel: Kappsäge.
Ich habe eine relativ "kleine" blaue Bosch Kappsäge. Auch diese habe ich über einen Fachhändler bezogen. Bevor ich sie kaufte, habe ich mich (dieses Mal) schon im "Netz" umgesehen und bin über die KAPEX "gestolpert.
Ganz klar: DAS wäre DIE Säge gewesen. War nur leider *deutlich* über dem Budget. Da nutzt es auch nichts, wenn man die Vorteile erkennt und akzeptiert. Was nicht geht, geht nicht.
Bisher hat für meine Zwecke auch die blaue Bosch - locker - gereicht. War also eine (richtige) Vernunft-Entscheidung.

Und sowas muss man halt "akzeptieren" können. Von beiden Seiten! Ich kann akzeptieren, dass die Kapex besser ist und gönne sie jedem, der sie sich leisten kann. Anderseits erwarte ich, dass meine Entscheidung gegen die Kapex akzeptiert wird, OBWOHL sie (tatsächlich) besser ist.

Hätte ich auf die Kapex gespart, wären meine Deckensegel für den Wohnbereich nicht rechtzeitig fertig geworden und einige andere Kleinigkeiten vermutlich auch nicht.


Soviel von meiner Seite...

Herzliche Grüße
Dirk.

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tmaey
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Re: Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Beitragvon tmaey » Mo 30. Jan 2017, 21:54

michaelhild hat geschrieben: Weil irgendwie bin ich ja mehr oder weniger, eher mehr vorbelastet und steckte schon in der einen oder anderen Festool-Forums-Schlacht drin.

Ich habe da so einige Schlachten in dem anderen Forum still mitgelesen. Diese Schlachten waren für mich der Hauptgrund, mich da nicht aktiv zu beteiligen. Ich hatte das Gefühl, dass man z.B. bei der Vorstellung seiner Projekte aufpassen muss, dass da nicht aus Versehen irgendwo ein Systainer mit aufs Bild rutscht (bei mir fast nicht zu vermeiden :oops: ).

Umso angenehmer finde ich den Umgang hier. Ob etwas mit Bosch, Makita, Festool oder Aldi-Werkzeug entsteht, ist egal. Es wird zwar auch gefrotzelt (siehe der Woodpecker-Tread), aber nie persönlich angegangen. Jeder wird mit seiner Meinung und Neigung akzeptiert.

Und daher denke ich auch, dass das Umfeld in einem Forum dazu beiträgt - oder eben verhindert, dass Emotionen hochkochen.

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Re: Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Beitragvon the_black_tie_diyer » Mo 30. Jan 2017, 22:19

Hallo Zusammen,

Ganz herzlichen Dank für die vielen sehr ausführlichen, interessanten und persönlichen Beiträge hier! Ich freue mich sehr das der Thread in diese Richtung geht!

Leider ist mir jetzt was dummes passiert - ich hatte nachdem ich Michaels Beitrag gelesen hatte angefangen einen Beitrag zu schreiben und mein Safari-Browser hat sich beim öffnen eines weiteren Tab verschluckt - alles weg und der Beitrag war nicht gerade kurz und auch noch nicht fertig... :( Volltext suche in den cache files brachte leider auch nichts zurück - deswegen bitte ich um Entschuldigung das ich meinen Beitrag erst morgen erneut in Angriff nehme.

Ich muss mir endlich angewöhnen lange Beiträge "offline" zu tippen bzw. die Entwurf speichern Funktion des Forums zu nutzen...

In diesem Sinne, nochmals vielen Dank für die ganzen Beiträge - sehr interessant - ich mache morgen weiter :)

Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver

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JoachimK
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Re: Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Beitragvon JoachimK » Mo 30. Jan 2017, 22:39

Hallo zusammen,

ich musste eben auch mal scharf überlegen, wie ich denn überhaupt auf Festool Werkzeuge gekommen bin.

Es war 1986, als sich meine kleine blaue Black&Decker Stichsäge beim Sägen eines Ausschnitts für das Kochfeld in der Küchenarbeitsplatte verausgabt hatte. Die 4 Schnitte hatten gefühlte 2 Stunden benötigt (Pendelhub, was ist das?) und waren total nach unten hin verlaufen, sodass noch mit Raspel und Co nachgearbeitet werden musste. Da das Ganze dann für die Spüle auch nochmal anstand, hatte ich spontan beschlossen, beim örtlichen Werkzeughändler vorzusprechen. Der hat mir dann die Festo PS1 empfohlen. Und weil ich schon mal da, hatte ich auch noch direkt eine Metabo Schlagbohrmaschine mit 1000 Watt gekauft. Die Metabo läuft heute übrigens immer noch im Wabeco Bohrständer. Die PS1 habe ich zwischenzeitlich mal durch eine PS300 ersetzt. Notwendig war das eigentlich nicht.

Ja, und dann kam der erste Einsatz der PS1 in der Küchenarbeitsplatte. Ich dachte, ich träume. Das Teil ging da durch, als wäre die Platte gar nicht vorhanden. Ich wollte gar nicht mehr aufhören mit Sägen, so viel Spaß machte das. Und die Schnitte waren so was von winklig. Dieses Erlebnis war wohl der Startschuss für die weiteren Festool Maschinen. Hätte mir der Händler damals eine Bosch oder Makita oder sonst was verkauft, keine Ahnung ob ich dann auf Festool gekommen wäre.

Weiter ging die Festool Story dann 1990 mit dem Kauf der Festo Basis plus mit der AP85 und Schiebetisch und sonstigem Zubehör. Anlass war der Kauf unseres Hauses und der damit anstehenden diversen Umbaumaßnahmen. Und auch hier, den Kauf der Säge - obwohl er mit ca. 2.500 DM schon ein recht großes Loch in die nicht so üppige Baukasse gerissen hatte - habe ich nie bereut. Wie aus der Werkstattvorstellung bekannt, läuft die Säge immer noch ohne Probleme und war auch noch nie zur Reparatur. Und was hat die Säge im Laufe der Jahre alles vor die Zähne bekommen. Da die AP85 auch als Handkreissäge zu verwenden war, kam dann auch ein paar Jahre später der erste Kontakt mit den Führungsschienen. Und auch hier, volle Begeisterung.

Im Laufe der Jahre kamen dann weitere Maschinen wie die Oberfräse OF900E (ist auch heute noch im Einsatz), verschiedene Rutscher und die AP55 als reine HKS sowie Absaugmobil hinzu. Bei der Oberfräse würde ich auch bei einem Neukauf (vermutlich OF1010) bei Festool bleiben. Ich hab da einiges an Zubehör, wie z.B. auch die Lochreihenschablone, was ich gerne weiter verwenden würde.
Allerdings was das Schrauben und Bohren angeht, hat es mich ähnlich wie bei Volker auch, nie zu Festool hingezogen. Vermutlich lag das hier wirklich am Preis und dass es von Makita oder auch von Kress (Bohrhammer, kleine Bohrmaschinen) durchaus vernünftige Alternativen für deutlich weniger Geld gab.

Auch beim Exzenterschleifer bin ich vor einigen Monaten auch neue Wege gegangen und auf Bosch blau ausgewichen. Funktioniert auch. Bin zufrieden.

Also, lange Rede kurzer Sinn. Es war eigentlich Zufall, dass ich auf Festool gestoßen bin und so kam halt eins zum anderen. Und wenn man zufrieden ist, dann bleibt man meistens auch dabei, so lange das Preis-Leistungsverhältnis passt. Die Alternativen z.B. von Mafell waren mir bis vor ein paar Jahren unbekannt und spätestens nach dem Kauf der AP55 und den Führungsschienen, macht es für mich sowieso keinen Sinn mehr auf Mafell oder Bosch blau umzusteigen. Was bei Festool ja auch fast einzigartig ist, ist die super Absaugung, bei so ziemlich allen Geräten. Und natürlich, dass alles irgendwie zusammen passt. Und Systainer, und .....und.... und ..... Hat auch was.

Viele Grüße
Joachim

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Mario
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Re: Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Beitragvon Mario » Di 31. Jan 2017, 00:52

Hallo Leute
Um ehrlich zu sein, ich hasse Festool! Ich würde die Marke ja einfach auslöschen, hab`s mir durchgerechnet...hmmm geht nicht....reicht einfach die Kohle nicht um alles wegzukaufen! :lol:
Ok, jetzt versuch ich`s mal im Ernst... ich bin kein Festool-Junkie, aber Werkzeug-Junkie, ich mag die Firma! Wenn ich es mir leisten und ich auch den Sinn darin erkennen kann, nehme ich sehr gerne Festool. Ich mag aber auch Bosch, Mafell und andere Profigerätehersteller. Ich kaufe nach dem Aspekt, wer baut die für mich nach meinen Ansprüchen, Anwendungen und nicht zuletzt nach meinem Geldbeutel besseren Sachen.
Klar, ich gehe auch möglichst nach Made in Gemany, kein Billigplastik, lange Haltbarkeit SOWIESO und Billiglohn hasse ich außerdem.
Hier wurde auch der Vergleich zu anderen Werkzeugen angesprochen, dass ist aber nicht unbedingt vergleichbar. Da gibt es spezielle Werkzeuge und Gerätschaften, die kosten dementsprechend viel. Wir sprechen ja schließlich hier von Werkzeugen, die für den privaten Zweck (Hobby) genutzt werden.
Ich z B. benutze jeden Tag Werkzeuge, die kosten zusammen ungefähr zwischen 30.000und 60.000 Euro mit Zubehör. Damit meine ich ganze zwei Werkzeuge. Und das nicht in irgendeinem Werk (Großmaschinen) oder so, sondern im Außendienst. Also praktisch auf der Baustelle, in einem Werk oder sonst wo.
Im Übrigen finde ich die Aussage von Klaus sehr treffend!


interessantes Fass, das Du da aufmachst

Warum gehen die Emotionen in Foren hoch bei Festool (oder Mafel, oder Hilti, ...)? Ich denke das liegt daran, das wir Amateure sind, also Leute, die das was sie tun aus Leidenschaft machen. Ein Handwerker schaut (hoffentlich) drauf, ob sich das Teil das er kaufen will in endlicher Zeit amortisiert. Emotionen sind da eher hinderlich. Wir dagegen streicheln unsere Kreissägen und wiegen sie in den Schlaf. Und wenn dann jemand kommt und sagt, das es nicht gut ist, was wir da haben und was anderes vieeel besser ist, knallt's halt.


Kann ich nur bestätigen!

Grüße, Mario!

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the_black_tie_diyer
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Re: Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?

Beitragvon the_black_tie_diyer » Di 31. Jan 2017, 01:43

Hallo Zusammen!

Also auf ein neues. ;)

Ganz herzlichen Dank für die vielen sehr ausführlichen, interessanten und persönlichen Beiträge hier! Ich freue mich sehr das der Thread in diese Richtung geht!

Einen Punkt der öfter angesprochen wurde will ich mal als „Mit Kanonen auf Spatzen schießen“ betiteln - da er meiner Meinung nach maßgeblich dafür verantwortlich ist das „Festool“ (und auch andere Marken) von vielen als Reizwort empfunden wird und diese unsäglichen Tiraden lostritt.

Gerade im Bereich von handwerklichen Tätigkeiten gehört meiner Meinung nach dazu das man irgendwann einfach mal anfangen muss. Theorie am Reißbrett, Youtube-Videos, Maschinen Testberichte - alles super - aber jemand der noch nie mit einem Werkzeug gearbeitet hat kann die dort vermittelten Inhalte gar nicht in Bezug zu einer Maschine setzen, bzw. versteht einfach nicht was das für sie/ihn in der Praxis bedeutet/ welche Vorteile es hat/ haben kann.

Von daher kann ich ebenfalls nachvollziehen wenn es manchen Anwendern sauer aufstößt das mehr oder weniger blind ein auf den ersten Blick „teures“ Produkt als „das beste“ empfohlen wird, evtl. noch mit einem Unterton der suggeriert man müsste dieses oder jenes Produkt haben sonst würde das eh nichts werden.

Mir fehlt da die Differenzierung und vor allem die Bedarfsanalyse im Rahmen der durch den/die Fragesteller/in vorgegebenen Eckpunkte. (Erfahrung, Prioritäten, Anwendungsgebiete, Einsatzmöglichkeit, finanzielle Mittel…)

Scheinbar kann man also wirklich so festgefahren in seiner Meinung sein das man diese Grundpfeiler einer Beratung völlig ausser Acht lässt und lieber Seitenweise „Nein - Doch Geplänkel“ verfasst als jemandem offen für seine jeweilige Situation und objektiv zu helfen.

Und dann weiß man trotzdem immer noch nicht ob einem Anwender ein bestimmtes Produkt, bzw. dessen Ergonomie „passt“. - Das kommt ja auch noch dazu.

Ich verstehe aber auch die „andere Seite“ die sich zurecht darüber aufregt wenn ständig unterstellt wird ehrliche Empfehlungen basierten einzig und allein auf „Marken-Treue“.

Was mir in dem Kontext auch immer wieder auffällt und mich ebenfalls stört - bis dahin das ich die Lust verliere überhaupt noch was zu dem Thema zu lesen - ist das gerne auch Pauschal der Hersteller dabei angegriffen wird.

Ob nun wegen seiner Preispolitik, vermeintlich (zu) teurem Zubehör oder was auch immer - oft fällt da das Wort „abgezockt“ - was ich nun gar nicht verstehe und meiner Meinung an dieser Stelle völlig deplatziert ist - wird ja keiner gezwungen ein bestimmtes Markenprodukt zu kaufen.

In mehr oder weniger Herstellerübergreifenden-Foren ist das auch noch eins, aber wo es mich ganz massiv stört ist wenn das kontinuierlich selbst im „Wohnzimmer“ des Herstellers, nämlich in seinem eigenen Forum passiert.

D.H. aber auch das sich dort ganz bewusst Leute anmelden die - man hat zumindest den Eindruck - nur stören wollen. Anders kann ich mir nicht erklären wie in einem eher aktuellen Beitrag in dem explizit nach Festool Maschinen gefragt wird - User hingehen und das ganze auf: „Festool macht nur Mist, kaufe X, Y, Z.“ zusammenstreichen.

Ich habe da z.B. echt großen Respekt vor Festool USA das sie das alles so akzeptieren und laufen lassen in ihrem Wohnzimmer. Was Ihnen in meiner Welt auch wieder Sympathiepunkte einbringt.

Ich sagte es ja auch schon in meinem Eingangsbeitrag, berechtigte/konstruktive Kritik und eine differenzierte Auseinandersetzung auch mit Problemen muss immer möglich sein. Aber dieses „bashing“ - ein anderes Wort fällt mir dafür nicht ein - nimmt mir den Spaß daran mich öffentlich auszutauschen. Ich habe nämlich keine Lust jedes Wort das ich schreibe dreimal abzuwägen um sicher zu sein nicht der zündende Funke eines neuen „Krieges“ zu sein.

Aktuelles Beispiel: Die neue KS 60, da braucht es ein Set Gummifüße extra wenn der Tisch so hoch sein soll wie ein SYS-1 (und wenn man „nur“ die Basisvariante gekauft hat) Das hat eine „Hasswelle“ ausgelöst - unglaublich.

Wenn ich jetzt meine Meinung schreibe: Ich finds aufgrund des Systemgedanken auch etwas unglücklich - hätte ich so nicht gemacht. Aber deswegen brauche ich doch nicht von „Abzocke“ oder dergleichen sprechen bzw. mit einem Puls von 180 aufspringen und losziehen als ob ich den „Teufel“ persönlich bekämpfen müsste.

An der Stelle nochmal der Hinweis das es mir bei diesen Beobachtungen nicht um „unser“ Forum hier geht. Aber, ich glaube wie viele andere auch, fahre ich Mehrgleisig und lese/schreibe auch an anderen Stellen im www.

Was mir weiterhin auffällt und vielleicht auch dazu führt das man sich als Kunde bei Festool gut aufgehoben fühlt - und dementsprechend auch wieder gerne weiter empfiehlt - sind ein Großteil der Festool-Händler. In dem Punkt stimme ich quasi mit Dirk überein das der Händler, markenübergreifend, einen enormen Einfluss auf die Wahl des Kunden haben kann, wenn er denn will.

Als ich z.B. meine TSC gekauft habe, war das für mich Modell bezogen eine ziemlich sichere Sache. Der Händler wusste das aber nicht und hat ohne Nachfrage sofort auch TS, HK und HKC hingelegt damit ich alle in der Hand vergleichen konnte. Das mag jetzt z.B. bei Mafell und Hilti ähnlich sein - aber dann wird die Luft auch schon dünn. Als ich noch etwas „blauer“ war hätten die von mir frequentierten Händler das so nicht gekonnt aufgrund ihrer Lagerhaltung - wobei es auch da welche gibt die das können/konnten - nur eben nicht hier.

Es ist ja auch in vielen Fällen kein Problem die halb-/stationären Maschinen von Festool zu begutachten und auch auszuprobieren - nimmt man noch die schon angesprochene Roadshow dazu ist das ein ziemlich unschlagbares „Beratungspaket“ für den Kunden.

Also alles in allem viele Punkte die die gefühlte (für manche evtl. nervige) Omnipräsenz noch verstärken in dem begeisterte Kunden davon berichten und dies auch mit als Grund für Empfehlungen nehmen.

Interessant finde ich das bei vielen von uns der Weg zu Festool relativ ähnlich ist. Man arbeitet an einem Projekt, ein vorhandenes Werkzeug stellt sich als mehr oder weniger inadäquat heraus und dann geht die Fahrt los…

Auch interessant das bei denen die bisher kein Festool nutzen vor allem die eher pragmatische Herangehensweise, das reine Verhältnis von Preis/Leistung bezogen auf die Verwendung/ den tatsächlichen Mehrwert ausschlaggebend ist.

Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver

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