Warum kochen die Emotionen oft so hoch wenn es um Festool geht?
Verfasst: Mo 30. Jan 2017, 05:54
Hallo Zusammen!
Ich habe länger überlegt ob ich diesen Beitrag schreiben soll, aber ich würde wirklich gerne einmal über dieses Thema sprechen und halte es gerade hier in Lothar's und irgendwie auch ja auch "unserem" Holzwurmtreff für möglich da ich so etwas hier noch nicht erlebt habe.
Es wäre total super wenn das hier genauso freundlich, sachlich und durchaus auch lustig läuft wie im Rest des Forums. Ich möchte nämlich nur ungern, bzw. eigentlich gar nicht, für einen Thread verantwortlich sein der am Ende gesperrt werden muss und der Lothar und den Moderatoren nur Unmengen an Arbeit gemacht hat bis dahin.
Ich schreib mal drauflos und versuche zu beschreiben worum es mir vordergründig geht.
Zu Festool bzw. deren Werkzeug bin ich vor noch gar nicht allzu langer Zeit gekommen - mehr oder weniger eine art Trotzreaktion/ innere Befriedigung weil ich mich über einen Mitbewerber geärgert hatte. Angefangen hat es mit dem CXS und etwas Zubehör und es ging dann relativ zügig weiter da der CTL-SYS verfügbar war/wurde und spätestens ab da hatte ich nur noch "Systainer" im Kopf. Das ganze wuchs und auch Fremdmaschinen zogen in Systainer ein. Dann war Roadshow - und auch die hat mich nachhaltig beeindruckt. Ein weiteres, für mich, "Schlüsselprodukt" wurde angeschafft - der SYS-PH. Im Zuge dessen kam es zu meinem ersten Kontakt mit dem Kundenservice von Festool. Ich hatte gelesen das es für das UK Modell einen freiwilligen (Teile-) Austausch gab und habe mich erkundigt ob das deutsche Modell auch betroffen ist - war es nicht. Jedoch führte eine Rückfrage zu weiterer Korrespondenz und ich war sehr erstaunt wie interessiert man war. Ich griff diese Korrespondenz später nochmal wegen eines anderen Themas auf und auch da wurde zugehört und im Rahmen der Möglichkeiten geantwortet.
Alles in allem wurde mir, verhältnismässig sehr kleinem Licht, sehr deutlich gemacht: Sie sind unser Kunde und Sie können sich jederzeit an uns wenden. Da kommen keine Textbausteine oder Floskeln - da antworten Menschen. Sowas kenne ich sonst nur aus (anderen) High-End Branchen. Und das stimmt mich positiv der "Marke" gegenüber - wobei immer klar ist, selbstverständlich möchten die ja auch das ich weiterhin Festool-Produkte kaufe. Brillen habe ich viele - aber keine Rosarote
Schön sind auch so Kleinigkeiten wie die zur Verfügung gestellten Vorlagen zur Personalisierung von Systainern und das notwendige Zubehör - bzw. die Option gleich an der Quelle (Tanos) bedruckte PVC Karten zu ordern.
Auch der Ersatzteil-Service funktioniert fantastisch.
Natürlich gehen auch Festool-Produkte mal kaputt oder es läuft irgendwas völlig schief das scheinbar nicht mehr gerade zu rücken ist. Dann ist Kritik notwendig und angebracht - jedoch bin ich ein Freund davon solche Kritik erstmal dort anzubringen wo ein Empfänger ist der auch entsprechend in der Lage ist etwas zu ändern bzw. zu erklären.
Der nächste Absatz ist allgemein zu verstehen und hat mit Festool erstmal nichts zu tun.
Das man sich heutzutage im Rahmen von Foren oder Social Media gehör verschafft ist nur natürlich, leider kommt aber meist diese Kritik nie dort an wo sie hin müsste - und ein offizielles Statement als Antwort auf solche Kritik folgt öffentlich zumeist erst dann wenn der "Patient" schon 3 mal wiederbelebt wurde und es fraglich ist ob es auch ein viertes mal gelingen würde. Also viel zu spät - nämlich dann wenn die Kritik schon "viral" geworden ist.
Zurück zu Festool.
Ich würde mich nicht als Fanboy bezeichnen, Fanatismus liegt mir fern. Aber ich gebe gerne zu das ich der Marke nach meinen Erlebnissen (und Erfahrungen mit den Maschinen) wohlgesonnener bin als manchem Mitbewerber und großes Vertrauen in die Produkte selbst wie auch die Qualität der Resultate von Arbeiten mit diesen Maschinen habe. Dazu gesellen sich Aspekte wie "Made in Germany", die gnadenlose Unterbringung von Maschinen und Zubehör in Systainern inkl. hochwertigen & durchdachten Einlagen und last but not least relativ beständige Preise ohne riesen Rabattschlachten bei denen man Angst haben muss demnächst noch Geld vom Händler zu bekommen wenn man sich für ein Werkzeug entscheidet.
Selbstverständlich macht jeder seine eigenen Erfahrungen und ich als Hobby-Heimwerker/DIYer mit mittlerweile größer gewordenem Hang & Drang zu Holzstaub, der Festool aber eher erst "seit kurzem" nutzt, bin nicht das Maß der Dinge. Außerdem liegt es mir ebenfalls wirklich fern alle Kritiker (und berechtigte Kritik gibt es mit Sicherheit) über einen Kamm zu scheren.
Aber welche Faktoren haben nun den größten Einfluss darauf das so oft die Emotionen, man möchte fast schon sagen, überkochen?
Ist es die Selbstdarstellung von Festool? Die Selbstdarstellung von Festool-Kunden in Foren & Social Media -> also evtl. Neid?
Sind es die Preise? (wobei diese ja eher "lächerlich" sind wenn man mal darüber nachdenkt was so manche Spezialwerkzeuge/Maschinen und Fahrzeuge etc. Kosten die in Betrieben und Werkstätten sowie von Handwerkern eingesetzt werden - das betrifft also imho wenn, eher die Hobbyisten. Wenn man z.B. mal schaut was ein großes, professionelles Glasfaser Spleißgerät kostet - dafür könnte man ganz locker 2 Mann mit Festool Geräten ausstatten)
Ist es die Erwartungshaltung von Anwendern die schon seit 20 Jahren oder länger Festool einsetzen und heute "ihre" Marke und deren Produkte evtl. nicht mehr wieder erkennen, während andere froh sind das es nicht nur noch Grabbeltisch-Chinakracher gibt aber keinen Vergleich zu "früher" haben?
Ist Festool bei aller Qualität immer noch nicht überall konsequent/kompromisslos genug? (Man könnte hier als Beispiel z.B. die HK 55 / HKC 55 nehmen, die bei 45 Grad Stellung nur 42mm tief schneiden können, mit Schiene noch etwas weniger und ist damit für das schneiden von Holz bestimmter nordamerikanischer und australischer Standardmaße "theoretisch" ungeeignet zumindest solange man die Schiene drunter hat. (Ist jetzt nicht das allerbeste Beispiel, aber es ist das einzige das mir grad einfällt weil es auch entsprechend "heiß" schon diskutiert wurde an anderer Stelle) )
Sind es "Trolle" oder Frustrierte die ganz bewusst viele dieser Threads zum entgleisen bringen?
Muss man eine Marke, weil man sie warum auch immer einfach mal mag, bis aufs "Blut" verteidigen oder ständig versuchen sie über eine andere zu heben/stellen?
Letztlich weiß ich natürlich das sich Leute schon aus banaleren Gründen die Köpfe eingeschlagen haben oder virtuelle Massenschlägereien auslösten - aber eigentlich sollte man ja meinen das ein mal grundsätzlich sehr ähnliches/gleiches Hobby eher bindet als entzweit. Noch dazu wo selbst das teuerste & beste Produkt aus einem Novizen keinen Meister macht und unterschiedliche Herangehens- und Arbeitsweisen dennoch auch alle zu einem Top-Ergebnis führen können. Frei nach dem Motto: "Du bestimmst wie das Ergebnis wird, nicht das Werkzeug"
Ich bin gespannt.
Viele Grüße,
Oliver
Ich habe länger überlegt ob ich diesen Beitrag schreiben soll, aber ich würde wirklich gerne einmal über dieses Thema sprechen und halte es gerade hier in Lothar's und irgendwie auch ja auch "unserem" Holzwurmtreff für möglich da ich so etwas hier noch nicht erlebt habe.
Es wäre total super wenn das hier genauso freundlich, sachlich und durchaus auch lustig läuft wie im Rest des Forums. Ich möchte nämlich nur ungern, bzw. eigentlich gar nicht, für einen Thread verantwortlich sein der am Ende gesperrt werden muss und der Lothar und den Moderatoren nur Unmengen an Arbeit gemacht hat bis dahin.
Ich schreib mal drauflos und versuche zu beschreiben worum es mir vordergründig geht.
Zu Festool bzw. deren Werkzeug bin ich vor noch gar nicht allzu langer Zeit gekommen - mehr oder weniger eine art Trotzreaktion/ innere Befriedigung weil ich mich über einen Mitbewerber geärgert hatte. Angefangen hat es mit dem CXS und etwas Zubehör und es ging dann relativ zügig weiter da der CTL-SYS verfügbar war/wurde und spätestens ab da hatte ich nur noch "Systainer" im Kopf. Das ganze wuchs und auch Fremdmaschinen zogen in Systainer ein. Dann war Roadshow - und auch die hat mich nachhaltig beeindruckt. Ein weiteres, für mich, "Schlüsselprodukt" wurde angeschafft - der SYS-PH. Im Zuge dessen kam es zu meinem ersten Kontakt mit dem Kundenservice von Festool. Ich hatte gelesen das es für das UK Modell einen freiwilligen (Teile-) Austausch gab und habe mich erkundigt ob das deutsche Modell auch betroffen ist - war es nicht. Jedoch führte eine Rückfrage zu weiterer Korrespondenz und ich war sehr erstaunt wie interessiert man war. Ich griff diese Korrespondenz später nochmal wegen eines anderen Themas auf und auch da wurde zugehört und im Rahmen der Möglichkeiten geantwortet.
Alles in allem wurde mir, verhältnismässig sehr kleinem Licht, sehr deutlich gemacht: Sie sind unser Kunde und Sie können sich jederzeit an uns wenden. Da kommen keine Textbausteine oder Floskeln - da antworten Menschen. Sowas kenne ich sonst nur aus (anderen) High-End Branchen. Und das stimmt mich positiv der "Marke" gegenüber - wobei immer klar ist, selbstverständlich möchten die ja auch das ich weiterhin Festool-Produkte kaufe. Brillen habe ich viele - aber keine Rosarote

Schön sind auch so Kleinigkeiten wie die zur Verfügung gestellten Vorlagen zur Personalisierung von Systainern und das notwendige Zubehör - bzw. die Option gleich an der Quelle (Tanos) bedruckte PVC Karten zu ordern.
Auch der Ersatzteil-Service funktioniert fantastisch.
Natürlich gehen auch Festool-Produkte mal kaputt oder es läuft irgendwas völlig schief das scheinbar nicht mehr gerade zu rücken ist. Dann ist Kritik notwendig und angebracht - jedoch bin ich ein Freund davon solche Kritik erstmal dort anzubringen wo ein Empfänger ist der auch entsprechend in der Lage ist etwas zu ändern bzw. zu erklären.
Der nächste Absatz ist allgemein zu verstehen und hat mit Festool erstmal nichts zu tun.
Das man sich heutzutage im Rahmen von Foren oder Social Media gehör verschafft ist nur natürlich, leider kommt aber meist diese Kritik nie dort an wo sie hin müsste - und ein offizielles Statement als Antwort auf solche Kritik folgt öffentlich zumeist erst dann wenn der "Patient" schon 3 mal wiederbelebt wurde und es fraglich ist ob es auch ein viertes mal gelingen würde. Also viel zu spät - nämlich dann wenn die Kritik schon "viral" geworden ist.
Zurück zu Festool.
Ich würde mich nicht als Fanboy bezeichnen, Fanatismus liegt mir fern. Aber ich gebe gerne zu das ich der Marke nach meinen Erlebnissen (und Erfahrungen mit den Maschinen) wohlgesonnener bin als manchem Mitbewerber und großes Vertrauen in die Produkte selbst wie auch die Qualität der Resultate von Arbeiten mit diesen Maschinen habe. Dazu gesellen sich Aspekte wie "Made in Germany", die gnadenlose Unterbringung von Maschinen und Zubehör in Systainern inkl. hochwertigen & durchdachten Einlagen und last but not least relativ beständige Preise ohne riesen Rabattschlachten bei denen man Angst haben muss demnächst noch Geld vom Händler zu bekommen wenn man sich für ein Werkzeug entscheidet.
Selbstverständlich macht jeder seine eigenen Erfahrungen und ich als Hobby-Heimwerker/DIYer mit mittlerweile größer gewordenem Hang & Drang zu Holzstaub, der Festool aber eher erst "seit kurzem" nutzt, bin nicht das Maß der Dinge. Außerdem liegt es mir ebenfalls wirklich fern alle Kritiker (und berechtigte Kritik gibt es mit Sicherheit) über einen Kamm zu scheren.
Aber welche Faktoren haben nun den größten Einfluss darauf das so oft die Emotionen, man möchte fast schon sagen, überkochen?
Ist es die Selbstdarstellung von Festool? Die Selbstdarstellung von Festool-Kunden in Foren & Social Media -> also evtl. Neid?
Sind es die Preise? (wobei diese ja eher "lächerlich" sind wenn man mal darüber nachdenkt was so manche Spezialwerkzeuge/Maschinen und Fahrzeuge etc. Kosten die in Betrieben und Werkstätten sowie von Handwerkern eingesetzt werden - das betrifft also imho wenn, eher die Hobbyisten. Wenn man z.B. mal schaut was ein großes, professionelles Glasfaser Spleißgerät kostet - dafür könnte man ganz locker 2 Mann mit Festool Geräten ausstatten)
Ist es die Erwartungshaltung von Anwendern die schon seit 20 Jahren oder länger Festool einsetzen und heute "ihre" Marke und deren Produkte evtl. nicht mehr wieder erkennen, während andere froh sind das es nicht nur noch Grabbeltisch-Chinakracher gibt aber keinen Vergleich zu "früher" haben?
Ist Festool bei aller Qualität immer noch nicht überall konsequent/kompromisslos genug? (Man könnte hier als Beispiel z.B. die HK 55 / HKC 55 nehmen, die bei 45 Grad Stellung nur 42mm tief schneiden können, mit Schiene noch etwas weniger und ist damit für das schneiden von Holz bestimmter nordamerikanischer und australischer Standardmaße "theoretisch" ungeeignet zumindest solange man die Schiene drunter hat. (Ist jetzt nicht das allerbeste Beispiel, aber es ist das einzige das mir grad einfällt weil es auch entsprechend "heiß" schon diskutiert wurde an anderer Stelle) )
Sind es "Trolle" oder Frustrierte die ganz bewusst viele dieser Threads zum entgleisen bringen?
Muss man eine Marke, weil man sie warum auch immer einfach mal mag, bis aufs "Blut" verteidigen oder ständig versuchen sie über eine andere zu heben/stellen?
Letztlich weiß ich natürlich das sich Leute schon aus banaleren Gründen die Köpfe eingeschlagen haben oder virtuelle Massenschlägereien auslösten - aber eigentlich sollte man ja meinen das ein mal grundsätzlich sehr ähnliches/gleiches Hobby eher bindet als entzweit. Noch dazu wo selbst das teuerste & beste Produkt aus einem Novizen keinen Meister macht und unterschiedliche Herangehens- und Arbeitsweisen dennoch auch alle zu einem Top-Ergebnis führen können. Frei nach dem Motto: "Du bestimmst wie das Ergebnis wird, nicht das Werkzeug"
Ich bin gespannt.

Viele Grüße,
Oliver