Bewertende Aussagen im Forum und deren rechtliche Folgen
Verfasst: Mi 9. Mai 2018, 21:32
Hallo liebe Holzwürmer!
Vor ein paar Wochen ist es passiert. Ein Rechtsanwalt schrieb Lothar einen wenig freundlichen Brief. Der Anwalt verlangt die Löschung eines bestimmten Beitrages und droht mit Klage. Ein Forenmitglied hatte sich kritisch über seinen Mandanten, einen Händler, geäußert. Lothar hat mich gebeten, mir die Sache anzusehen, weil ich Juristin bin. Unser Forenmitglied verfügte noch über die Unterlagen zu dem Geschäft, das seiner Kritik zugrunde lag. Wir haben außerdem noch Erkundigungen bei den Lieferanten jenes Händlers eingeholt. Danach meinen wir, dass die Kritik unseres Forenmitglieds noch viel schärfer hätte ausfallen können und wir das auch beweisen können. Um nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen, will ich hier nicht weiter ins Detail gehen. Lothar wird den Beitrag jedenfalls nicht löschen und es auf eine Klage ankommen lassen, denn er will sich nicht von einem Anwalt vorschreiben lassen, was hier veröffentlicht wird. Respekt!
Nebenbei bemerkt: Bei Google hatte der kritisierte Händler ebenfalls sehr schlechte Bewertungen bekommen. Etwa drei Wochen nach Eintreffen des Anwalts-Briefes waren die plötzlich alle verschwunden. Man wird vermuten dürfen, dass der Anwalt sich mit einem ähnlichen Brief an Google gewandt und dort Erfolg gehabt hat. Der Goliath Google gibt klein bei, Lothar nicht. Noch mehr Respekt!
Der Vorgang hat uns aber deutlich vor Augen geführt, dass wir hier, auch wenn es bei uns familiär zugeht, nicht unter uns sind. Außenstehende lesen mit und können sich auf den Schlips getreten fühlen. Innenstehende übrigens auch, wie eine jüngst geführte Diskussion zeigt. Lothar ist dann im Zweifel derjenige, der in Anspruch genommen wird. Das kostet ihn Zeit, Nerven und Geld.
Ich möchte daher – auch im Namen von Lothar, mit dem dieser Beitrag abgesprochen ist – daran erinnern, dass wir hier mit unseren Beiträgen selbstverständlich nicht gegen Gesetze verstoßen dürfen. Also bitte insbesondere keine Ehrverletzungen, keine Urheberrechtsverletzungen, keine Verletzungen des Rechts am eigenen Bild. Im Zweifel lieber eine Spur zu vorsichtig. Oliver (the_black_tie_diyer) hat das neulich schön vorgemacht: Er war sich unsicher, ob sein Beitrag nicht als Werbung angesehen werden könnte und als solche gekennzeichnet werden müsste, und hat ihn deshalb ganz einfach als Werbung gekennzeichnet, obwohl er – wenn ich ihn richtig verstanden habe - selber eigentlich meint, dass es sich nicht um Werbung handelt. So ist Lothar jedenfalls auf der sicheren Seite. Bitte habt immer im Hinterkopf, dass Lothar derjenige ist, der seinen Kopf hinhalten muss – nicht wir!
Um auf den Anlass dieses Beitrags – negative Bewertung eines Händlers – zurückzukommen: Das hier soll jetzt kein Aufruf werden, Kritik oder Warnungen zu unterlassen. Wenn jemand schlechte Erfahrungen mit einem Händler oder einem Produkt gemacht hat, ist eine Warnung natürlich hilfreich, damit andere nicht den gleichen Reinfall erleben. Aber fasst die Kritik bitte so, dass Lothar nicht angreifbar wird. Das ist nicht schwierig. Man braucht sich nur auf erweislich wahre Tatsachen zu beschränken, die man in sachlichem Ton vorbringt. An diesem Satz war praktisch jedes Wort wichtig: Tatsachen – wahr – erweislich – sachlicher Ton. Benennt Tatsachen, also konkrete Fakten. Keine Werturteile, keine Mutmaßungen, keine Schlussfolgerungen, sondern Fakten. Die müssen natürlich wahr sein. Und die müssen wir im Streitfall auch beweisen können. Also seht zu, dass Ihr etwas Schriftliches habt. Lasst Euch mündliche Zusagen schriftlich bestätigen. Oder schreibt eine Mail an den Kontrahenten, in der Ihr kurz zusammenfasst, was Ihr mit ihm besprochen habt. Dann hat Lothar im Streitfall etwas in der Hand, wenn sich der nächste Anwalt meldet. Ein sachlicher Ton ist für uns ja ohnehin selbstverständlich.
Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung
und viele Grüße
Heike
Vor ein paar Wochen ist es passiert. Ein Rechtsanwalt schrieb Lothar einen wenig freundlichen Brief. Der Anwalt verlangt die Löschung eines bestimmten Beitrages und droht mit Klage. Ein Forenmitglied hatte sich kritisch über seinen Mandanten, einen Händler, geäußert. Lothar hat mich gebeten, mir die Sache anzusehen, weil ich Juristin bin. Unser Forenmitglied verfügte noch über die Unterlagen zu dem Geschäft, das seiner Kritik zugrunde lag. Wir haben außerdem noch Erkundigungen bei den Lieferanten jenes Händlers eingeholt. Danach meinen wir, dass die Kritik unseres Forenmitglieds noch viel schärfer hätte ausfallen können und wir das auch beweisen können. Um nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen, will ich hier nicht weiter ins Detail gehen. Lothar wird den Beitrag jedenfalls nicht löschen und es auf eine Klage ankommen lassen, denn er will sich nicht von einem Anwalt vorschreiben lassen, was hier veröffentlicht wird. Respekt!
Nebenbei bemerkt: Bei Google hatte der kritisierte Händler ebenfalls sehr schlechte Bewertungen bekommen. Etwa drei Wochen nach Eintreffen des Anwalts-Briefes waren die plötzlich alle verschwunden. Man wird vermuten dürfen, dass der Anwalt sich mit einem ähnlichen Brief an Google gewandt und dort Erfolg gehabt hat. Der Goliath Google gibt klein bei, Lothar nicht. Noch mehr Respekt!
Der Vorgang hat uns aber deutlich vor Augen geführt, dass wir hier, auch wenn es bei uns familiär zugeht, nicht unter uns sind. Außenstehende lesen mit und können sich auf den Schlips getreten fühlen. Innenstehende übrigens auch, wie eine jüngst geführte Diskussion zeigt. Lothar ist dann im Zweifel derjenige, der in Anspruch genommen wird. Das kostet ihn Zeit, Nerven und Geld.
Ich möchte daher – auch im Namen von Lothar, mit dem dieser Beitrag abgesprochen ist – daran erinnern, dass wir hier mit unseren Beiträgen selbstverständlich nicht gegen Gesetze verstoßen dürfen. Also bitte insbesondere keine Ehrverletzungen, keine Urheberrechtsverletzungen, keine Verletzungen des Rechts am eigenen Bild. Im Zweifel lieber eine Spur zu vorsichtig. Oliver (the_black_tie_diyer) hat das neulich schön vorgemacht: Er war sich unsicher, ob sein Beitrag nicht als Werbung angesehen werden könnte und als solche gekennzeichnet werden müsste, und hat ihn deshalb ganz einfach als Werbung gekennzeichnet, obwohl er – wenn ich ihn richtig verstanden habe - selber eigentlich meint, dass es sich nicht um Werbung handelt. So ist Lothar jedenfalls auf der sicheren Seite. Bitte habt immer im Hinterkopf, dass Lothar derjenige ist, der seinen Kopf hinhalten muss – nicht wir!
Um auf den Anlass dieses Beitrags – negative Bewertung eines Händlers – zurückzukommen: Das hier soll jetzt kein Aufruf werden, Kritik oder Warnungen zu unterlassen. Wenn jemand schlechte Erfahrungen mit einem Händler oder einem Produkt gemacht hat, ist eine Warnung natürlich hilfreich, damit andere nicht den gleichen Reinfall erleben. Aber fasst die Kritik bitte so, dass Lothar nicht angreifbar wird. Das ist nicht schwierig. Man braucht sich nur auf erweislich wahre Tatsachen zu beschränken, die man in sachlichem Ton vorbringt. An diesem Satz war praktisch jedes Wort wichtig: Tatsachen – wahr – erweislich – sachlicher Ton. Benennt Tatsachen, also konkrete Fakten. Keine Werturteile, keine Mutmaßungen, keine Schlussfolgerungen, sondern Fakten. Die müssen natürlich wahr sein. Und die müssen wir im Streitfall auch beweisen können. Also seht zu, dass Ihr etwas Schriftliches habt. Lasst Euch mündliche Zusagen schriftlich bestätigen. Oder schreibt eine Mail an den Kontrahenten, in der Ihr kurz zusammenfasst, was Ihr mit ihm besprochen habt. Dann hat Lothar im Streitfall etwas in der Hand, wenn sich der nächste Anwalt meldet. Ein sachlicher Ton ist für uns ja ohnehin selbstverständlich.
Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung
und viele Grüße
Heike