Hi!
Heute habe ich eine neue Arbeitsplatte auf meinen Werkstattschreibtisch aufgesetzt. Volker hatte mal angefangen Projekte/Arbeiten zu zeigen die auch mit einfachen Werkzeugen/Mitteln für einen Einsteiger leicht zu machen sind, das greife ich - in der Beschreibung - einfach mal auf.
Ich hatte ja vom Podest noch 40mm Multiplex übrig, und dachte das würde eine schöne Tischplatte ergeben. Ich hatte das vorher nicht auf dem Schirm, daher konnte ich keinen Einfluss darauf nehmen, wie der Holzhändler die benötigte Podest-Platte heraus sägt. Und so waren die Reststücke nicht ganz passend. 1300x660 sollten es sein, der größte Rest hatte aber nur 1250x"GrößerAls660" - Also ein 50mm Streifen ansetzen. Stumpf, verleimt & verschraubt.
Am Anfang steht das sägen. Ich habe das mit meiner TSC + Führungsschiene gemacht - das hätte man aber mit jeder beliebigen Handkreissäge entlang eines Richtscheit erledigen können, sofern die Schnitttiefe von 40mm +- erreicht wird. Ich pers. bin bei sowas immer wieder von der Schnittqualität der TSC in Verbindung mit dem 48 Zähne Standardblatt angetan. Übrigens, um das aus einem anderen Thread aufzugreifen - wie man sieht kann man, sofern die Bezugskante stimmt, durch einfaches messen und anlegen der Führungsschiene auch ganz ohne Benchdogs, Parfdogs, Führungsschienen-an-Dogs-Klemmen usw. saubere, passende Schnitte machen.


Mal anlegen, passt.


Jetzt nur noch ablängen. Auch dass wäre problemlos mit jeder HKS, Stichsäge oder sogar Handsäge möglich.

Szenenwechsel, jetzt geht es in der Werkstatt weiter.
Der anzusetzende Streifen ist 50mm breit, ich habe mir überlegt etwa 20mm tiefe Sacklöcher mit 8mm Durchmesser (ca. Kopfdurchmesser Spax Universalschraube mit T25 Antrieb) zu bohren, und dann mit 50mm langen Schrauben zu verschrauben - und zu verleimen.
Die Sacklöcher lassen sich mit jedem Holz oder HSS Bohrer bohren, als Tiefenstopp reicht hier locker eine Fahne aus Klebeband, und messen kann man das mit jedem Zollstock oder Maßband. Ich körne Löcher mittlerweile gerne an, muss man aber nicht. Und wenn, geht das auch mit einer Ahle, notfalls sogar mit dem Schraubenzieher. Bei dem verwendeten Holzbohrer mit Zentrierspitze, ist es streng genommen nichtmal notwendig.



Dann mit Leim bestreichen und den Streifen aufsetzen und verschrauben. Um in das 20mm tiefe Sackloch zu kommen, kann man auch problemlos jeden handelsüblichen 50 oder 100mm Bit verwenden. 50mm E6 Bits kann man weit vorne in gewöhnlichen Bohrfuttern spannen, dann kommt man auch problemlos in so ein Sackloch.



Ich habe mir dann spontan überlegt die Schraubenlöcher zu verschließen - da es Sacklöcher mit 8mm Durchmesser sind, passen natürlich handelsübliche 8mm Holzdübel. Zum Absägen braucht man keine "supa-dupa-was-weiß-ich-Säge", klebt man die Stirnseite mit etwas Klebeband ab, kann man das völlig problemlos mit einer kleinen PUK-Säge machen. Ein bisschen feilen, ein bisschen schmirgeln und gut ists.




Dann die letzte Möglichkeit für ein Vorher-Bild nutzen.

Und dann die Platte ausrichten, ankörnen/anzeichnen, (vorbohren) inkl. senken und verschrauben. Auch hier, vorbohren ist mit jedem Holzbohrer passenden Durchmessers möglich, senken mit jedem Querloch- oder Krauskopfsenker.



Ich habe dann noch eine Weichholz-Leiste angesetzt, dafür habe ich die von mir sehr geschätzten GRK FinTrim verwendet. In Weichholz spielen sie ihr Potenzial nicht voll aus, hier hätte ich mal lieber vorher minimal gesenkt. Aber so ist das halt, habe sie bisher nur in Hartholz und MPX verwendet, und da ziehen sie sich 100% sauber rein. Wo sie aber auch hier überzeugen, die Leiste reißt nicht auf. (Was man im Zweifelsfall auch durch vorbohren verhindern kann!)


Und dann ists auch schon geschafft.


Viele Grüße,
Oliver