Hallo zusammen,
nächste Woche kommt nochmal der Elektriker. Und dieses Mal lasse ich überall gleich zwei Dosen setzen statt einer.
Ansonsten gab es am letzten Samstag leider keinen Werkstatttag, was am Sonntag zu überschüssiger Kreativität und Schaffensdrang führte. Da in der Werkstatt allerdings Fräsen und Schleifen wartete, was Sonntags bei mir ja nicht geht, bin ich statt nach unten eben nach oben in mein Nähzimmer.
Nein, nein, ihr braucht jetzt nicht wegklicken, ich habe mich nicht im Forum geirrt. Es geht weiterhin um die Werkstatt.
Ich hatte mir überlegt, dass ich auch gerne einen Textil-Saugschlauch hätte. Einhundertirgendwas Euro für einen von Festool ist mir aber momentan zu viel. Also warum eigentlich nicht selber machen?
Da ich nicht sicher war, ob das wirklich funktioniert, sollte es erst einmal ein Prototyp werden. Dafür eignen sich natürlich Reste am besten. Nach Durchsicht meiner Stoffvorräte (die größer sind als meine Holzvorräte) habe ich ein passendes Stück "Ikea Lenda" in Petrol gefunden.
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Dieser Stoff hatte vorher schon diverse Verwendungszwecke und gab natürlich auch keine 4-5m her, die ich für meinen Schlauch brauchte, also habe ich mir drei Stücke abgeschnitten.
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Diese habe ich aneinander genäht, so dass ich am Ende bei 4,x Meter herausgekommen bin.
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Da eine Naht wieder ein potentieller Stopper an der Werktischkante ist, habe ich die Naht von allen Seiten nochmal fest genäht.
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(Nein, ich nähe nicht immer so schief. Aber ich halte es hier wie bei meinen Werkstattmöbeln auch - für Prototypen und Werkstattbedarf muss es nicht akkurat sein. )
Danach ein kurzes Innehalten. Knapp 4cm musste der Durchmesser für den Schlauch werden. Der Umfang muss also 12,566cm sein. D.h. das doppelt gelegte Stück Stoff muss 6,283 cm bis zur Naht betragen.
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So eine Nähmaschine ist ja eigentlich wie eine Säge. Nur dass sie nicht in der Breite auftrennt, sondern in der Höhe zusammenheftet. Also eigentlich nicht ...
Naja, aber man schiebt eben von vorne nach hinten durch. Deswegen kann man auch hier mit einem Anschlag arbeiten. Meinen habe ich im Abstand von 6,3cm zur Nadel mit doppelseitigem Klebeband befestigt.
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(Und gerade eben auf dem Bild bemerkt, dass das Lineal gar nicht bei 0 anfängt. Ich bin nicht sicher, ob ich das korrigiert hatte - aber der Schlauch passt erstaunlich gut und viel enger hätte es fürs Überziehen auch nicht sein dürfen
)
So kann man das Nähgut in immer gleichem Abstand durch schieben.
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Am Ende hatte ich dann den Schlauch
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Von diesem habe ich natürlich noch den überschüssigen Stoffrand abgeschnitten und die Kante nochmal vernäht (auch hier wieder, eher quick&dirty als akkurat).
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Im Anschluss habe ich die Kante noch eingefasst, so dass nichts mehr ausfranst und auch hier nichts mehr verkanten kann.
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Beim Überzug in der Werkstatt habe ich festgestellt, dass die grobe Baumwolle doch einen kleinen Nachteil hat - Späne bleiben gerne daran haften.
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Mal sehen, wie es sich im Alltag bewährt.
Und hier der fertige Textil-Saugschlauch:
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Gestern habe ich damit geschliffen und der Überzug hat sich schon bewährt. Der Stoff könnte noch etwas dicker sein, aber der Schlauch bleibt nicht mehr an der Werkbankkante hängen.
Jetzt verkantet er sich nur noch unter der Ecke (diese sollte baubedingt eigentlich längst verschwunden sein, aber ihr wisst ja wie das so ist ....) oder das Stromkabel bleibt in der T-Nutschine hängen.
So ein Überzug ist auf jeden Fall die paar Euro wert.
Viele Grüße,
Jana