Holzwurmtreff.de

Hallo,

ich bin gerade dabei unsere Garage (22m²; 2,8 x 8,0 Meter) in die zukünftig Holzwerkstatt umzufunktionieren.
Da ich gerade erst angefangen habe die Infrastruktur herzustellen, habe ich noch die Möglichkeit von euren Erfahrungen zu profitieren.
Was habt ihr bei eurer Werkstatt berücksichtigt bzw. was würdet ihr anders machen, wenn ihr nochmal neu anfangen könntet?
Mich interessieren im ersten Schritt vor allem allgemeine Themen zur Infrastruktur:
- Licht
- Steckdosen
- Wasser
- Absaugung
- etc.

Für zukünftige stationäre Maschinen verlege ich gerade mühselig den Strom neu, damit ich Zugriff auf Wechselstrom in der Garage habe.
Geplant sind aktuell 3 feste Drehstrom-Dosen (FKS, ADH und Absaugung).
Zusätzlich ergänze ich an der Decke mehrere Lichtquellen, um die Garage besser auszuleuchten (LED Feuchtraumleuchten).
Viel weiter bin ich mit meinen Überlegungen noch nicht.

Generell geht es mir wirklich nur darum, dass ich jetzt keine elementaren Dinge vergesse, die nachträglich sehr aufwändig sind.
Ich kenne das von anderen Projekten, bei denen man nach Fertigstellung denkt "Hätte ich das mal vorher bedacht...".

Beste Grüße
Michael

Hi Michael, ich bin in einer ähnlichen Planungsphase.

Licht:
- Sieh lieber mehr vor als du denkst. Ich werde 2 Reihen LED-Röhren zum arbeiten einbauen und eine einzelne in der Mitte wenn man nur schnell was holen will.
- Wenn du Werkbänke an der Wand stellst, sieh zu dass das Licht nicht im Rücken ist und du dir selbst Schatten machst.

Steckdosen:
- Ich werde einen Kabelkanal entlang der Werkbank vorsehen, da kann man einfach und schnell eine Dose nachrüsten
- In die Werkstatt kommt eine eigene Unterverteilung, dann ist das nachrüsten von Starkstromdosen auch nicht schwer

Wasser:
Dann auch Abwasser vorsehen, nicht das es vergessen wird.

Absaugung:
Über die Decke, damit man nicht drüber stolpert. Ein System aus KG Rohren, Absperrschiebern und nem Zyklon

Ich lege auch ein LAN Kabel in die Werkstatt

Hallo,

meinst du wirklich Wechselstrom-Steckdosen? oder Drehstrom?

Ansonsten kann ich dem Haifisch nur zustimmen, eine Unterverteilung ist sinnvoll, ein LAN Kabel kann man sicherlich auch mal gebrauchen

HolzBockDaniel hat geschrieben:Hallo,

meinst du wirklich Wechselstrom-Steckdosen? oder Drehstrom?

Korrigiert, Danke!
Eigener Verteiler ist auch eingeplant.

Gruß
Michael

Ich habe ja auch gerade meine Werkstatt neu verdrahten lassen (von einem guten Freund). Siehe viewtopic.php?f=36&t=102&start=70#p15656
Kanäle für die Steckdosen/Schalter kann ich wärmstens empfehlen.
Was ich auch raten würde: einige geschaltete Steckdosen, die die Absaugung bei einschalten des Gerätes starten. Das habe ich für die beiden CMS (Oberfräse und Kreissäge), die Kappsäge und eine für "Handgeräte" direkt am Saugschlauchanschluss unter der Decke.

Hallo Michael,

Kabelkanäle dürfen in der Werkstatt etwas großzügiger dimensioniert sein. Es kann z. B. sein, dass da auch mal Pressluft durch muss.

Hallo Michael,

denke bitte dran, falls du es noch nicht mit eingeplant hast, die Licht und Steckdosen Stromkreise zu trennen damit im Falle eines Auslösen der Sicherung wegen eines Kurzschlusses an einer Steckdose das Licht weiterhin an bleibt.
Von Vorteil ist auch ein Hauptschalter der alle Stromkreise außer dem Licht beim Verlassen der Werkstatt ausschaltet.

Hallo Michael,

wie sieht es mit dem Boden aus? Ist der (einigermaßen) eben?

Sind die Wände ordentlich verputzt und gestrichen? Gibt es Fenster? Tageslicht ist auch ganz nett.

Auch wenn wir jetzt Sommer haben. Ist die Garage beheizbar und gedämmt? Wie sieht es insbesondere mit dem Tor aus? Auch in Richtung Lärmbelästigung der Nachbarn, wenn mal Sonntags gewerkelt werden soll. Wenn unbeheizt, besteht die Möglichkeit einen Kaminofen mit Außenkamin zu installieren?

Hast Du Dir schon Gedanken über die Aufstellpositionen der Stationärmaschinen gemacht? Kannst Du den Verfahrweg des Schiebetischs voll nutzen? Steht die FKS so, dass bei geöffnetem Tor oder Fenster auch mal richtig lange Werkstücke am PA gesägt werden können? Fahreinrichtung der Hobelmaschine brauche ich häufig. Vielleicht mit einplanen.

Möchtest Du mit Massivholz arbeiten? Wo wirst Du Dein Holz lagern?

HolzBockDaniel hat geschrieben:Hallo,

meinst du wirklich Wechselstrom-Steckdosen? oder Drehstrom?

Ist aber auch Wechselstrom, nur Drei-Phasen-Wechselstrom, natürlich aber andere Steckdosen etc.!

Grüße, Mario!

Guten Morgen/Mittag,

vielen Dank für die ganzen wertvollen Rückmeldungen!

Bisherige Zusammenfassung:

1. Elektrik und Licht: Ich mache nur die Vorarbeiten. Den Rest macht der Elektriker. Diesem habe ich heute noch folgende Wünsche mitgegeben:
- Einen Hauptschalter um möglicht alles außer Licht und eine Steckdose für Ladegeräte abzuschalten
- Separate Absicherung von Strom und Licht
- "Zukunftssicheren" Sicherungskasten um nachträgliche Änderungen/Ergänzungen umsetzten zu können
- Beschaffung vernünftig dimensionierter Kabelkanäle um zusätzliche Kabel, Leitungen verlegen zu können (Druckluft, etc.)
- Habe jetzt noch eine zusätzliche Lampe direkt über der Werkbank eingeplant, damit ich selbst keinen Schatten werfe
- Einschaltautomatik für die Absaugung der 400V-Stationärmaschinen hatte ich mir auch überlegt. Allerdings habe ich nur sehr teure Lösungen dafür gefunden.
- Die Idee mehrere Steckdosen an den Staubsauger mit Einschaltautomatik anzuschließen gefällt mir allerdings! Bespreche ich noch mit dem Elektriker.

2. Wasser & Abwasser:
- Wasserleitung lege ich lieber mal provisorisch mit dazu. Jetzt ist der Schacht bis zur Garage einmal gebuddelt. Die sch... Arbeit möchte ich nachträglich nicht noch mal machen.
- Für Abwasser müsste ich später nur einen kleinen Durchbruch/Bohrung durch die Garage machen, da ist eine Öffnung zum Abwasserkanal direkt an der Außenwand.

3. Boden & Wände:
- der Boden ist zum Glück eben. Allerdings normaler Betonboden. Nicht so gut für Handwerkzeuge die mal hinfallen. Den Boden mit Holz auszulegen möchte ich aber auch nicht. Eventuell kommt ja doch noch mal ein Auto in die Garage.
- Wände sind gemauert, verputzt und gestrichen.
- Das Garagentor ist leider ein recht einfaches. Nicht abgedichtet und auch nicht sonderlich Schall-isolierend.
- Tageslicht ist nur über ein kleines Fenster aus Glasbausteinen vorhanden

4. Heizung: Hatte ich bisher komplett vergessen
- Im Winter ist das schon recht unangenehm und verleimen geht nur wenn ich mit einem Elektroheizgerät nachhelfe.
- Bei einem Ofen habe ich (sicherlich unbegründete) Sicherheitsbedenken. Kann ich den Ofen nach Verlassen der Werkstatt unbeaufsichtigt ausbrennen lassen? Darüber hinaus arbeite ich viel am Abend nach dem normalen Job. Wie schnell ist da eine angenehme Temperatur zum Arbeiten erreicht (50m3)?
- Gibt es sinnvolle Alternativen zur Beheizung einer Holzwerkstatt/Garage?

5. Layout: Habe ich mir noch nicht viele Gedanken zu gemacht.
- Werde am besten mal in Sketchup eine Zeichnung anfertig und die Maschinen, Werkbank, etc. einzeichnen
- Die FKS steht allerdings in Gedanken so, dass ich bei geöffnetem Garagentor "unbegrenzt" lange Teile am PA sägen kann.
- Den ADH stell ich wahrscheinlich auf eine Fahreinrichtung, um diesen bei langen Stücken in die Mitte der Garage zu schieben
- Holzlager ist ein guter Punkt! Ich haben neben der Garage noch einen Schuppen. Da könnte ich ein Holzlager für Massivholz einrichten. Alternativ ggf. auf vernünftiger Höhe in der Garage, so dass es nicht stört.

Vielen, vielen Dank bis hierhin! Ich hoffe ich habe alle Rückmeldung berücksichtigt.

Guten Start in das Wochenende!
Michael