Holzwurmtreff.de

Hallo liebe Holzwürmer,

und schöne Grüße aus der inzwischen recht kalten & winterlichen Oberpfalz.

Nachdem ich ja nun schon seit gut vier Monaten hier Mitglied bin und fast jeden Forumsbeitrag schon aufgesogen habe möchte ich mich und mein/e Projekt/e hier mal vorstellen. Aufmerksam auf dieses Forum wurde ich eigentlich beim Surfen auf der Suche nach Anregungen für meine geplante Holzwerkstatt. Dabei stieß ich auf Lothars Seite "The Bavarian Woodworker". Aber jetzt mal von Anfang an.

Also, ich bin der Thomas komme aus der schönen Oberpfalz und wohne ganz in der Nähe vom Lothar. Bin inzwischen jugendliche 40 Jahre alt und gelernter KFZ Mechaniker. Diesen Beruf habe ich aber nicht sehr lange ausgeübt. Also eigentlich nur 3,5 Jahre Lehrzeit, und danach im Elterlichen Betrieb mitgearbeitet den ich dann schlussendlich vor 13 Jahren übernommen habe. Zum Ausgleich der Selbständigkeit hatte ich schon immer das ein oder andere zeitraubende Hobby. Die immer alle in irgendeiner Weise auch was mit Technik, Basteln und Gestaltung zu tun hatten.

Wie z. B. den Umbau von Motorrädern zu "Streetfighter" Dieses Hobby begleitete mich bis zum Anfang meiner Selbständigkeit 2004.

Hier mal ein kleines Bild meines letzten Umbaus:



Das Motorrad habe ich dann aus Zeitmangel 2004 verkauft und diese Hobby mehr oder weniger aufgegeben.

Da ich aber auch schon immer auch gerne Kinofilme mit guter Sound & Bildqualität geschaut habe bzw. auch schon einen Beamer im vorhandenen Partykeller hatte kam der Wunsch nach einem Heimkino auf. Also baute ich mir in einem leeren Kellerraum mein eigenes Heimkino. Auch hiervon mal ein Bild:



Auch dieses super Hobby schlief nach der Geburt meiner beiden Söhne etwas ein da einer davon sein Kinderzimmermer direkt über dem Heimkino hatte und somit schauen in Kinolautstärke nicht mehr so richtig möglich war. Also wurde der Raum vor zwei Jahren ausgeräumt und das komplette Equipment noch einigermassen gut veräussert.

So, hoffe ich habe diesen Forenteil mit meiner Vorstellung nicht zu sehr mißbraucht. Beende deswegen hier mal meinen ersten Post. Sollte zu viel nicht Werkstattvorstellung oder so vorhanden sein kann der Post auch gerne in den Vorstellungsthread verschoben werden.

Ab jetzt (2. Post) gehts dann nur noch um unser aller schönstes Hobby das Holzwerken.

Grüße

Tom

PS. Ich weiss das ich gerne sehr ausführlich und evtl. auch etwas langwierig/langweilig schreibe. Sollte es zu schlimm werden einfach bescheid geben, dann fasse ich mich kürzer und verwende wenn möglich mehr Bilder

Hallo Tom,

Willkommen und Moin, moin aus dem Norden! Dir hier viel Spaß weiterhin. Nein, Du schreibst überhaupt nicht langweilig und auch nicht langwierig für meinen Geschmack.

Dann tobe Dich hier und (am besten vorher) in der Werkstatt schön aus. Aaaabberrr die Bilder nicht ganz vergessen...!

So, nun aber weiter zum Thema Holzwerken.

Zum Holzwerken kam ich eigentlich dann durch Zufall vor zwei Jahren. Nach dem Aus/Abbau des Heimkinos in dem meine ganzen BluRay´s und DVD´s schön ordentlich in Regalen standen wanderten diese in Plastikkörbe weil in der Wohnung keine Regale zur Verfügung standen. Und meine Frau ermahnte mich eigentlich wöchentlich doch endlich mal was gegen diese Unordnung zu unternehmen weil immer diese Körbe rumstanden.Sie meinte wir können ja in einem alten Bauernschrank der rumsteht etwas integrieren wo dann die Filme usw. alles reinkommen. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt mit Holzbearbeitung eigentlich nicht wirklich was am Hut hatte sagte ich OK, ich versuche das mal.
In meiner bereits vorhanden KFZ und "Heimwerkerwerkstatt" waren aber jetzt nicht allzuviele Holzbearbeitungsgeräte zu finden. Nur noch ein paar ältere Geräte von meinem Vater. Da ich aber schon immer einen Hang zu (in meinen Augen) guten und hochwertigen Werkzeugen hatte musste ersteinmal eine "gescheite" Säge angeschafft werden.Also auf Amazon etwas umgeschaut, von meinem am Bau arbeitenden Schwager schon mal was von Makita gehört und blind erstmal eine Makita DSS 501 Akku Handkreissäge angeschafft. Noch ein Feinzahn Sägeblatt dazu gekauft und Planlos an den Bau des Regals gemacht.

Da zu der Zeit gerade meine kleine Schwester auszog und ihr alter Schlafzimmerschrank hier bei mir vor der Garage lag, war also auch schon Holz vorhanden. Somit ging es mit ein paar alten Spanplatten und meinem Neuerwerb der kleinen Makita in die Garage und raus kam das hier:





Und das war mehr oder minder der ausschlaggebende Punkt der mich mit der Holzverarbeitung anfixte.

Sofort nach diesem Projekt habe ich die kleine Makita wieder verkauft und es musste was größeres besseres was auch immer her. Dies war dann wohl der Startschuss zum Hobby Holzbearbeitung.

Nachdem ich nun dieses Jahr schon einen neuen Gartenzaun und eine Weinlaube bei uns gebaut habe und mir Holz als Baustoff auch immer sympathischer wurde, kam der Wunsch nach mehr auf. Da sich inzwischen auch die ein oder andere Holzbearbeitungsmaschine eingefunden hatte und diese ihr dasein in der nicht beheizten Halle meiner kleinen KFZ Werkstatt mit eher Metallverarbeitenden Geräten teilen mussten sollte also eine Holzwerkstatt her.

Nach Rücksprache mit der Regierung wurde ein Kellerraum auserwählt der bis vor Jahren noch als Lagerplatz für KFZ Teile usw. herhielt. In dem Raum war dann ausserdem noch eine abgemauerter Raum in dem Diesel Tanks für eine Betriebstankstelle sind. Diese wird aber seit 13 Jahren nicht mehr genutzt/betrieben genausowenig wie die Werkstatt. Auflage von meiner Frau war aber das mit dem Bau erst begonnen wird wenn das Projekt Gartenzaun und Weinlaube abgeschlossen ist da beide Projekte doch auch schon ein paar Jahre geschoben werden.

Und nun geht aber wirklich los mit meiner Werkstattvorstellung.

Hier nun mal ein paar Bilder der Ausgangslage, nicht erschrecken. Aber alle diese Räume wurden die letzten 10 Jahre oder mehr nur als Rumpelkammer genutzt! Dementsprechend sah es also auch aus! Baubeginn war dann Mitte Juni diesen Jahres!



Der Weg zur Hölle bzw. der Gang der zur geplanten Werkstatt führen soll.



Dieser mündet dann hier in den Werkstattraum



Von der anderen Seite



Beginn der Abrissarbeiten um die Dieseltanks rauszubekommen. Ein Teil dieser Mauer muss leider stehen bleiben weil Tragmauer (leider)



Nochmal aus einer anderen Perspektive.

So, das ist es erstmal mit dem Beginn. Genutzt wird dann jetzt der Gang und die "beiden" Räume für meine Werkstat. Den Gang habe ich noch nicht vermessen, aber die Werkstatt wird dann in dem Raum mit einer Grundfläche ca. 7,25 m x 4,27 m entstehen. Weiter geht es mit den Umbauten und der Entstehung dann im nächsten Post!

Grüße

Tom

Weiter ging es nach den groben Abrissarbeiten und Ausräumen dann mit Elektroinstallation, da in dem ganzen Riesenraum genau eine Lampe und eine Steckdose zu finden war.

Geplant wurde mit auf jeden Fall mindestens drei Stromkreisen um auch in der Zukunft keine Probleme zu bekommen. Es sollte auf jeden Fall sehr hell werden und es musste auch beheizbar sein da ich im Winter wenn ich in meiner Werkstatt arbeitete immer pro Woche 2 Gasflaschen zu Beheizung brauchte um nicht zu frieren.

Also erstmal Schlitze gestemmt, einen großen Heizkörper installieren lassen viele Steckdosen und Lampen eingeplant und begonnen mit dem Bau. Leider habe ich aus dieser Phase des Baus kein Fotos gemacht.

Anschliessend wurde dann verputzt und schon sah es wesentlich freundlicher und besser aus. Hier jetzt also mal ein paar Bilder vom fertig verputzten Raum noch ohne Steckdosen aber schon mal erkennbar das etwas entstehen soll. Einfach mal Kommentarlos ein paar Bilder nach dem Verputzen.













Nach dem Verputzen musste dann der Bodenaufbau her. Wollte zuerst einen E-Strich und Fliesen machen dies schied aber aus verschiedenen Gründen aus. Dann stand ein Aufbau mit Holzbalken Verlegeplatten im Raum, aber auch dies musste leider verworfen werden. Lange Rede kurzer Sinn, ich entschied mich aufgrund von verschiedenen Faktoren für einen Aufbau mit Granitsplitt und Pflaster. Die Gründe dafür sind einfach folgende: Da dieser Keller ca. 25-30 cm tiefer liegt als der Rest des Hauses, warum auch immer ist ein anderes Thema und wir hier immer wieder mal Probleme mit dem Grundwasser haben wollte ich diesen Aufbau. War zwar auf 15 Jahre erst einmal, aber sollte es nochmal vorkommen wäre E-Strich oder Holzaufbau eher suboptimal gewesen. Im Splitt habe ich nun einen Metall Schacht mit eingebaut um bei Problemen mit Wasser notfalls eine Tauchpumpe zu verwenden.

Also mussten erst einmal insgesamt ca. 6 Kubikmeter Splitt in den Keller geschoppt werden und dann das Pflaster verlegt. Da war ich anscheinend so beschäftigt das von dieser Phase des Baus leider keine Bilder vorhanden sind.

Weiter geht es dann im nächsten Post vielleicht heute Nachmittag oder Abends mit dem Beginn des Baus der Werkbank usw.... Aber jetzt ruft erstmal das Mittagessen und dann geht es ab in die zukünftige Werkstatt um weiter zu bauen. Nehme meine Kamera zwar immer mit aber irgendwie sind immer zu wenige Fotos vorhanden. Aber mal sehen ein bisschen Material zum Berichten ist noch vorhanden.

Grüße

Tom

Hi Tom,
auch ein willkommen von mir. Das sieht doch schon mal nach ordentlich Platz aus. Mir gefällts, wenn etwas aus völlig leeren Räumen entsteht. Da kann man wenigstens alles so machen, wie man es sich vorstellt. Ich hab' mir machmal auch schon vorgestellt, bei mir alles raus zu werfen und von Grund auf neu zu machen, als wie immer etwas umzuändern oder anzuflicken - um dann nur teilweise zufrieden zu sein. Ich wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen und vergiss die Bilder nicht. Deine Berichte sind interessant und lesenswert. Weiter so

Hallo Tom,

willkommen auch von mir.

Der große weiße Raum lässt wenigstens genug Platz für die Phantasie.

LG Dirk

Hallo Tom,

endlich auch mal einer aus meiner Gegend - wenn auch trotzdem noch ein Stück weg....

Von mir natürlich auch ein herzliches "habadere - schee dasd a do bist". Und das Du mir ja nicht mit den Werkstattbilder sparst...

Servus, der Lothar (der um jeden Oberpfälzer froh ist, der unsere "Randgruppe" hier zahlenmäßig aufstockt")

Herzlich Willkommen, schön dass du gleich mit vielen Fotos einsteigst.

Habedere nochmal zusammen, und einen schönen Vormittag.

Vielen Dank schonmal für die netten Willkommensgrüße. Werde natürlich versuchen alles so genau wie möglich zu beschreiben und zu dokumentieren. Merke gerade das dieser Thread auch für mich eine schöne Dokumentation des Baus darstellt. Wo man nochmal genau sieht wie alles wächst.

Weiter geht es ab heute also mit dem Bau der Inneren Werte sprich Werkbänke, Maschinentische (fahrbar) einer großen Multifunktionswerkbank und noch vieles mehr.

Hier betrat ich nun für mich absolutes Neuland. Holzverbindungen sahen für mich in der Vergangenheit im Endeffekt so aus, das zwei Platten (in der Regel Spanplatten) blind aneinander gestellt mit Spax zusammengeschraubt wurden. Holzleim, Dübelverbindungen egal welcher Art und vieles mehr waren für mich dem Schreinerhandwerk vorbehalten. Ich hatte bisher zuhause ein kleines Fläschchen Ponal Holzleim mit dem ich bei Bedarf seit über 10 Jahren immer wieder mal was geleimt habe wenn es erforderlich war. Sprich, die Spaxvariante nicht in Frage kam.

Da ich wie gesagt schon sehr viele Threads hier im Forum gelesen habe und deren Qualität und vor allen Dingen Planungsdetails sehr schätze muss ich euch hier leider etwas enttäuschen. Finde es immer wieder bewundernswert was manche hier mit SketchUp für Pläne zeichnen und diese dann wirklich 1zu1 umsetzen. Ich dagegen bin da eher der etwas flexibler und spontaner veranlagt.

Heisst, der Plan existiert nur in meinem Kopf und wird dort auch noch während dem Bau ettliche male umgeplant und an die gegebene Situation angepasst. In diesem Fall waren also folgende Rahmenbedingungen vorgegeben:

In den hinteren Teil wo die Dieseltanks waren soll eine U-Förmige Werkbank. Darauf kommt eine Birke Multiplex Platte mit 25mm Stärke. Diese Platten haben ein Plattenmaß von 207 cm x 125 cm. Also einmal mittig durchgesägt damit ich zwei Arbeitsplatten aus einer Zuschnittplatte bekomme ergibt eine maximale Tiefe von 62 cm der Arbeitsplatte. Da ich vorne einen Überstand von 2-3 cm wollte ergab sich ein Unterbau Maß von maximal 58 cm. So der vorläufige Plan. Der Bau des Unterschrankes sollte mit 80x80 mm KVH Balken passieren die mittels meines Neuerwerbs mit Dominos verbunden werden sollen. Da ins Budget "nur" die kleine DF passte also mit der maximalen Größe von 10x50er Dominos.

Also frisch ran ans Werk. Zuerst einmal die umliegenden Baumärkte abgegrast nach besagten 80x80 mm Balken. Und nur verzogene, krumme und Windschiefe 78x78 mm Balken zu Preisen jenseits von gut und böse gefunden. Da ich auch schon das Holz für die Weinlaube und den Gartenzaun vom Großhändler gekauft habe, aber dafür immer 40 km einfach fahren muss wollte ich zuerst den Baumärkten eine Chance geben. Aber das war jetzt wirklich das letzte mal. Also beim Großhändler angerufen und 100m KVH 80x80mm in handlichen Teilen zu 2,45m bestellt damit ich Sie auch laden kann! Und wenn ich dann schon mal da bin auch gleich noch 3 x 25mm Birke Multiplex Platten, 19mm MDF Platte für den geplanten MFT und noch ein Paar 13 & 19mm Spanplatte für Schubkästen usw... mitgenommen. Zu Preisen wo ich im Baumarkt locker das 3-4 fache bezahlt hätte.

So, Material abgeholt und erstmal in die Werkstatt damit:



Sieht nach relativ viel aus.



Hier nur die normalen Platten, hatte da niemanden der mir die Multiplex Monster mit reinträgt.



erste Provisorische Werkbank aufgebaut um nicht alles am Boden machen zu müssen. Auf dieser "Werkbank" entstand die letzten Jahre eigentlich alles wo ich eine Werkbank brauchte zum rumgehen.

Los ging es also mit dem Bau des ersten Teiles:



Ich war schon etwas stolz als der erste Fuß so vor mir lag und sogar im Winkel war.



Das erste Teil war also ein 58x58 cm Würfel in der Ecke von dem alles ausgeht. Dieser war auch mein wirklich erstes Teil das nur mit Dübeln und Holzleim zusammenhielt. Und es war auch meiner Meinung nach sehr stabil. Und er war auch noch genau 58 x 58 cm

Weiter ging es dann reihum mit dem Rest der Unterschränke. Längen wurden erst beim Bau bestimmt um auch links und rechts von der Tragmauer genug Breite zum durchgehen und durchschieben von fahrbaren größeren Maschinen zu haben. Hierzu noch ein paar Bilder in der Reihenfolge wie ich vorgegangen bin.



erste Anprobe, noch nichts Verleimt nur zusammengesteckt und probiert! Ich traute dem ganzen noch nicht so. So, und schon merke ich wieder das ich viel zu wenig Bilder gemacht habe. Somit geht es weiter mit dem Endprodukt auf dieser Seite der Wand



Hier sieht man dann auch schon wie es weitergehen soll. Alle Werkbänke werden aus Stabilitätsgründen untereinander 4 x mit M12 Gewindestangen verschraubt. Und zur Verschönerung noch geschliffen mit einer alten Festo Ro 1 die ich mal günstig bekommen habe und aufgearbeitet habe zum fast Neuzustand. Einer der Gründe warum ich Festool inzwischen schätzen gelernt habe. Man bekommt selbst nach Jahren noch Ersatzteile für die Geräte und das meiner Meinung nach zu normalen Preisen. Kannte die Marke Festool bis vor 2 Jahren nicht mal! Aber ich schweife ab.



Frisch geschliffen am Bestimmungsort angekommen.



Und wieder nicht mehr Bilder gemacht!. Hier nun eigentlich schon ziemlich fertig!





Also der Unterbau steht schon mal. Was auf den Bildern nicht ersichtlich ist, leider läuft der Raum von Links nach Rechts extrem aus dem Winkel. Wo die Werkbank links an der Wand steht ist rechts fast 3-4 cm Luft!
Nichtsdestotrotz war schon etwas Stolz da als ich das so sah.



Kaum standen dann die ersten Teile, mussten natürlich gleich die Fenster gesäubert und Vorhänge angebracht werden.

Weiter geht es dann im nächsten Teil mit der Arbeitsfläche.

Grüße

Tom

Bin gespannt wie sonst was toller Bericht liest sich super.

UND ICH GLAUB ICH SPRECH FÜR ALLE: WELCHE VORHÄNGE / GARDIENEN WERDEN ES WOHL?


Gruß Felix