Die immer zu kleine Werkstatt

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oldtimer
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Re: Die immer zu kleine Werkstatt

Beitragvon oldtimer » Sa 13. Aug 2022, 23:35

Baumbart hat geschrieben:So viel Holz, was könnte man da doch für schöne Schränke daraus bauen... :mrgreen:

Hallo Christian,

die Kanteln reichen gerade, eher knapp für die Profile des Kleiderschranks.




Und heute habe ich diese zum Profilieren vorbereitet. Aber warum Weißtanne? Weil sie sehr feinfasrig ist und sich dadurch besonders gut schleifen lässt.
Das ist auch notwendig, da ich das Profilmesser Nr. 36 benutze. https://www.mima.de/Produkte/Materialbe ... vPEALw_wcB Hier werde ich noch einiges händisch schleifen müssen.

Ein Schreiner, mit dem ich mich schon lange austausche, sah auf meinen Bildern bei meinem Holz eine Rot- oder Braunfäule. Er lebt im Erzgebirge, in unserer Region herrschen andere Bodenbedingungen.
Dazu führte der Schreiner, der mein Holz geschlagen und getrocknet hat, ungefähr dies aus:

Die Weisstannen Kanteln sind von über 120 Jahre alten ca. 110cm BHD dicken Weisstannen aus der Vulkaneifel. In diesem Alter/Dicke bilden diese Riesen einen fakultaiven Naß- und Rotkern aus. In diesem Kern ist die schlagfrische Feuchtigkeit bis zu 150% und ist nicht zu verwechseln mit einer Rot- oder Braunfäule besonders bei der Fichte durch Halimasch oder ähnlich. Wenn das Holz getrocknet (lange Luft trocknen und nicht direkt in die Kammer) homogenisiert sich das Feuchtigkeitsgefälle und es bleibt zu weilen ein Farbunterschied übrig. Das Holz ist gesund und hieb und nagelfest.

So nun aber noch einige Bilder.

Die Kanteln habe ich auf der Kappsäge in Längen von 1650 mm und 1000 mm gekappt. Ursprünglich waren sie fast 5 m lang, für den Transport hatten wir Längen von 3m geschnitten.

20220813_124119.jpg
20220813_124222.jpg


Die Längen habe ich auf der FKS halbiert

20220813_132424.jpg


und dann auf Endstärke gehobelt.

20220813_133910.jpg
20220813_133917.jpg


Nach diesem Testlauf habe ich dann immer zwei nebeneinander durch die Dickte geschoben.

Und es wird wieder einmal eng, wenn der Hobel auch noch in Arbeitsposition steht.

20220813_135301.jpg


Und schnell war alles gehobelt.

20220813_135318.jpg



Gruß
Volker
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oldtimer
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Re: Die immer zu kleine Werkstatt

Beitragvon oldtimer » Mo 15. Aug 2022, 17:01

Hallo,

heute habe ich die Leisten mit Profil 36 gefräst.

20220815_155817.jpg


20220815_165221.jpg
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oldtimer
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Re: Die immer zu kleine Werkstatt

Beitragvon oldtimer » Sa 20. Aug 2022, 12:03

Die Profilleisten habe ich nun in den "brauchbaren Teil" und Restholz aufgeteilt.

IMG-20220817-WA0000.jpg
IMG-20220817-WA0001.jpg


Die Restleisten haben in etwa 35x38 mm und werden hier viewtopic.php?f=43&t=103&p=81064#p81064 zu einem Treppengeländer werden.
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oldtimer
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Re: Die immer zu kleine Werkstatt

Beitragvon oldtimer » Di 23. Aug 2022, 16:48

Vor den anstehenden Lackierarbeiten an den Pfronten des Kleiderschranks muss in der Werkstatt dafür auch Platz eingeplant werden. So habe ich heute noch ein Zwischenprodukt fertig gestellt. Die eingekauften Eichenbretter mussten verarbeitet werden.

Grob abgerichtet hatte ich sie schon beim Hobeln der Treppenbretter, nun musste ich sie besäumen

20220822_164725.jpg


und miteinander verleimen. Lamellos hatte ich zum Ausrichten eingesetzt.

20220822_172620.jpg
20220822_183005.jpg


Ich erhalte mit 12 cm recht breite Lamellen, die benötige ich später für die Optik. Die Bretter habe ich anschließend auf Dicke gehobelt. Bei einer Brettlänge von über 260 cm benötigt man beim Hobeln schon über 6m Länge im Raum.

20220823_141212.jpg


Und damit kann das Zwischenprodukt im anderen Raum gelagert werden, Dort stapeln sich schon Komponenten des Kleiderschranks.

Das gehobelte Brett:
20220823_141318.jpg


Gruß
Volker
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Woswasi
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Re: Die immer zu kleine Werkstatt

Beitragvon Woswasi » Di 23. Aug 2022, 20:43

Sieht gut aus, wirst doch noch ein massivholz Fan :D

Ist die eiche für den Schrank?
LG Gerald

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Re: Die immer zu kleine Werkstatt

Beitragvon oldtimer » Di 23. Aug 2022, 20:59

Woswasi hat geschrieben:Sieht gut aus, wirst doch noch ein massivholz Fan :D

Ist die eiche für den Schrank?

Danke.
Die Eiche ist für eine Abdeckung an anderer Stelle, sie musste nur aus dem Weg. Aktuell ist Massivholz preiswerter, bevor ich 450 €für eine Dreischichtplatte Fichte ausgebe, nehme ich Tanne oder Eiche. Hätte ich das früher gewußt, hätte ich Mandalos Plano-Verleimstation gekauft.

Michael hat mich mit seinem schönen Instrumentenschränkchen angefixt und ich habe noch etwas Eiche übrig ..... ;)

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Re: Die immer zu kleine Werkstatt

Beitragvon oldtimer » Mi 24. Aug 2022, 22:34

Zwei Bretter hatte ich nun, diese mußten aber auch besäumt und auf Endformate gesägt werden.


Zum Besäumen ging es mit den Brettern auf die FKS,

20220824_095612.jpg


macht man doch so, oder? Meine FKS kann maximal bis 1900 mm besäumen, ein Besäumbrett habe ich mir bisher noch nicht gebaut, also musste die TS + Schienen herhalten.

Und da ich mit dem Festool WA und der VL noch nicht oft benutzt habe, versuchte ich hier ein wenig zu üben. Der WA überzeugt durch eine genaue Justierung ab Werk und die Winkelrasterung. Mit ein wenig Gefühl rasten die Punkte ein, ansonsten ist diese Kombi aber auch unhandlich. Wohin dieses Trumm in einer kleinen Werkstatt ablegen? Geht meist nur mit Verrenken und die Zwinge landet schon mit Sicherheit auf dem Werkstattboden. Sorgfältig arbeiten muss man auch, die TS etwas unvorsichtig aufgesetzt und schon verrutscht das Trumm. Berücksichtig man dies aber, erhält man ein gutes Ergebnis.

Den Parallelschnitt habe ich auch mit der TS durchgeführt, danach musste ich vier Winkel sägen.

20220824_114937.jpg
20220824_115115.jpg
20220824_115844.jpg
20220824_115852.jpg
20220824_120220.jpg


Danach musste ein Brett aufgeteilt werden.

20220824_122612.jpg


Auch hier nur mit größter Sorgfalt und teilweise unterfüttern der Schiene, damit es eben aufliegt und nicht wackelt.

20220824_122618.jpg


Das erscheint erst einmal als ganz schön viel Aufwand für zehn Schnitte.

20220824_124718.jpg



Mein Fazit zu diesem System ist, für die Montage außer Haus super geeignet, in der Werkstatt muss man überlegen, wo man den Winkelanschlag und Führungsschiene zwischen den Schnitten ablegt. Das ist in einer kleinen Werkstatt problematisch, im kleinen Werkraum habe ich schon ein Problem gehabt es vernünftig abzulegen.
Aber die Schnitte überzeugen. Für mich hat es in meiner Werkstatt eine Daseinsberechtigung, nur schnell geht eben anders.

Bei mir war es jetzt zum zweiten Mal im Einsatz, vorher beim Zuschnitt der Böden und Deckel des Kleiderschranks. Ich werde es mit Sicherheit noch öfter nutzen und die TF 55 F... hat mich wieder einmal überzeugt - Standardsägeblatt und butterweich durch Eiche.
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Re: Die immer zu kleine Werkstatt

Beitragvon Mario » Mi 24. Aug 2022, 22:47

für die Montage außer Haus super geeignet, in der Werkstatt muss man überlegen, wo man den Winkelanschlag und Führungsschiene zwischen den Schnitten ablegt. Das ist in einer kleinen Werkstatt problematisch,


Ja wem sagst Du das Volker,
das ist wirklich nicht so leicht händelbar inner kleinen Werkstatt! :roll:

Grüße Mario

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Re: Die immer zu kleine Werkstatt

Beitragvon oldtimer » Mi 24. Aug 2022, 22:59

Hallo Mario,

einem Neuling im Möbelbau würde ich es aber trotzdem empfehlen.

Gruß
Volker

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Re: Die immer zu kleine Werkstatt

Beitragvon michaelhild » Do 25. Aug 2022, 06:49

Nicht nur dem.

Klar hat man das Problem, wohin mit dem Gebilde, nur in ner kleinen Werkstatt hat man auch (eher) das Problem, wie das lange Werkstück auf die TKS oder wie das lange Werkstück drehen. Da kann die Kombination aus FS und Anschlag das kleinere Übel sein.
Grüße
Micha

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