Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

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livewire
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Re: Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

Beitragvon livewire » So 23. Aug 2020, 16:54

Hallo Christian-

Vom Volumen her fehlt der schrägen Version natürlich einiges gegenüber einem herkömmlichen Oberschrank - aber ich komme so bei kleineren Gegenständen im unteren Teil besser dran, weil man besser die Übersicht behält. Na zumindest in der Theorie - ich muss da mal wieder etwas aufräumen :roll:

Bezüglich der Oberfläche habe ich die Schränke bis Korn 180 geschliffen und mit einer klaren Lasur behandelt - sieht man natürlich nicht und da gibt es sicher auch bessere Alternativen aber ich Taste mich so langsam vor...

livewire
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Re: Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

Beitragvon livewire » So 23. Aug 2020, 21:07

Die Stationärmaschinen lagen mir ständig in den Ohren, dass sie beschäftigt werden wollten und so entstanden dann so ein paar „Probierprojekte“ ich lasse sie mal hier mit einfließen, weil ich sie nicht wirklich gut dokumentiert habe.
Ein Sichtschutz aus Meranti, verleimt ohne Schrauben - steht aber ich bewettert. Mit Danish Oil Oberflächenbehandelt.

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Der konstruktive Schwachpunkt war dann die Verbindung der Beine zu dem Rahmen - ist nach einem Jahr durch eine Windböe umgefallen (obwohl eigentlich windgeschützt) und dann gebrochen. :x

Die sich anhäufenden Zwingen wollten natürlich auch halbwegs ordnungsgemäß untergebracht werden:


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Wie schon erwähnt, hatte ich mich für den Bau einer Hobelbank entschieden - Natürlich ein Fest für den A31 ...
Ich hatte beim Holzhändler ganz ordentliche Buchebohlen bekommen, die sich auch ohne Zicken zu machen ihrer Bestimmung gefügt haben


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:

Das mit dem Paketband an den Zulagen zum Vermeiden des Anhaftens bei der Verleimung war ein super Tip hier aus dem Forum !
Die Fugen sind auch schön dicht geworden und der Versatz war ziemlich gering. Verleimregeln bezüglich „rechter“ und „linker“ Seite habe ich auch eingehalten und bis jetzt hat die Buche wirklich nicht gezickt. Die Fläche ist immer noch Plan..
Der Versuch, mit dem Einhandhobel war nicht so wirklich von Erfolg gekrönt, nach dem Beseitigen des Versatzes waren auch schöne Riefen zu beklagen. :? Mit der zwischenzeitlich zugezogenen Rotex ließ sich das aber bis zum Feinschliff beseitigen.
Das Projekt Hobelbank zog sich ewig hin - zwischenzeitlich meckerten die Autos und wollten vor dem nächsten Winter gern in die Garage zurück :roll:
Dementsprechend musste zunächst ein Anbau der Werkstatt für die Garten und Waldgeräte zwischengeschoben werden....
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Baumbart
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Re: Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

Beitragvon Baumbart » So 23. Aug 2020, 21:46

Sieht doch schon mal ganz gut aus und deine Zwingen haben auch gut zu tun :mrgreen:

Ein Leichtgewicht wird deine Hobelbank mit Sicherheit nicht, die massiven Buchebohlen sehen schon schwer aus, da ist das Fitnessstudio überflüssig :mrgreen:
Gruß Christian
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit :lol:

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Klaus
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Re: Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

Beitragvon Klaus » Mo 24. Aug 2020, 10:57

Hallo Stefan,

bin leider erst jetzt dazu gekommen, Deine wirklich sehr gut zu lesende und interessante Beiträge zu lesen. Vielen Dank für die kurzweilige Beschreibung Deines Werdegangs zum Holzwurm :)

Einmal angefixt und schon machst Du Nägel mit Köpfen, sowas gefällt mir. Und das Ergebnis ist ja ein wirklich gemütliches Plätzchen zum werkeln und geniessen. Und nachdem Du mit Deinem "Maschinenpark" ja die besten Voraussetzungen erfüllst steht einem Bett in der Werkstatt ja wirlich nichts mehr entgegen :mrgreen:

Gruss und viel Spass in Deiner Höhle
Klaus

livewire
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Re: Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

Beitragvon livewire » Mo 24. Aug 2020, 10:59

Baumbart hat geschrieben:Sieht doch schon mal ganz gut aus und deine Zwingen haben auch gut zu tun :mrgreen:

Ein Leichtgewicht wird deine Hobelbank mit Sicherheit nicht, die massiven Buchebohlen sehen schon schwer aus, da ist das Fitnessstudio überflüssig :mrgreen:


Ja, die Zwingen bekamen ihre hungrigen Mäuler gut gestopft :)
Und wie Du sagst - die Tischplatte und auch das Gestell haben ihr Gewicht - und damit sich auch wirklich nichts mehr bewegt habe ich es durch einen Unterschrank weiter beschwert...

Ich verzichte hier mal auf die Darstellung des Anbaus und die Erneuerung des Dachs der Werkstatt (das alte Dach hatte einige Undichtigkeiten bekommen und außerdem - Eternit :shock: )
Wenn Interesse besteht, kann ich das gerne vielleicht an anderer Stelle nachholen.

Über den Sommer habe ich, immer wenn etwas Zeit war den Bau der Hobelbank fortgesetzt (und leider so gut wie nichts im Bild festgehalten :( )
Bei den Verbindungen der Beine mit den Zargen war ich etwas unsicher - hier besteht ja offensichtlich die Gefahr, dass die Verbindung durch die wechselnden Kräfte nachgibt. Auf der Suche nach einer Verbindung, welche die Möglichkeit bietet auch später wieder nach zu spannen ist, stieß ich auf die Tonnenschraube. Diese wird bei Feine Werkzeuge auch -direkt auf eine Hobelbank abgestimmt - angeboten. Allerdings ärgerte mich dabei das inch- Maß der Tonnenmuttern, so dass ich mich nach anderen Bezugsquellen umgesehen habe.
Auch wenn das System im Möbelbau ja ziemlich häufig eingesetzt wird, war es nicht so einfach etwas zu finden, was auch für den Bau der Hobelbank ausreichend dimensioniert war.
Kollege Zufall war hier wieder einmal sehr hilfreich - ein Freund erzählte mir von einem mir bis dato noch unbekannten Baumarkt namens „Sonderpreis Baumarkt“ Untertitel : „Da wo die Schraube wohnt“ :D - seitdem ist letzteres ein geflügeltes Wort bei uns geworden...
Der erste Besuch dort war auch wieder eine Offenbarung in Sachen Materialbeschaffung - auch wenn der Name Sonderpreis Baumarkt ja üble Befürchtungen in Hinsicht auf Qualität weckt, so konnte ich bis dato noch keine Nachteile feststellen.
Außer den gesuchten Tonnenmuttern - ich glaube es war M10 x 4cm - habe ich mich gleich mit einem Sortiment an Maschinenschrauben eingedeckt.

Für die Verbindung habe ich dann Kästen in die Beine gebohrt und gestemmt und die Zargen mit Zapfen abgesetzt. Das Anpassen, bis die letzte Verbindung dann wirklich gut passte, war etwas nervenaufreibend - zumindest für mich, der sich zum ersten Mal mit so etwas auseinander setzte.
Anschließend habe ich dann die Kanäle für die Spannschrauben und die Tonnenmuttern gebohrt. Zusammengesetzt und verschraubt machte das Ganze einen sehr festen Eindruck - und hält bis dato einwandfrei.

Bezüglich der Spannmöglichkeiten der Tischplatte habe ich mich für zwei Vorderzangen entschieden, da ich den Einbau einer Hinterzange für einen Beginner doch als zu Große Herausforderung gesehen habe (wollte das Erreichte nicht gleich wieder ruinieren). Die Zangen habe ich dann nebst den passenden Backen beim Dieter Schmid geordert.
Um zusätzliche Spannmöglichkeiten für längere Werkstücke zu bekommen habe ich mir noch zwei „Fixbutler“ (https://fixbutler.org/index.html) bestellt, die ich auf der „Holzwerken“ Seite gefunden habe.
Die Verbindung zwischen Gestell und Tischplatte habe ich durch lose Zapfen in Form von kurzen Rundstäben welche in Bein und Platte gebohrt sind gestaltet. So kann die Platte unabhängig vom Gestell etwas arbeiten.
Schließlich blieb noch die Frage des „Lochbildes“ - da bin ich dem Rat von Graf Mandalo gefolgt und habe mich auf zwei 20 mm Lochreihen senkrecht zu den Zangen beschränkt . Verunstalten kann ich es später ja noch immer :)

Nach dieser etwas drögen aber hoffentlich halbwegs verständlichen Schilderung kommt das ersehnte spärliche Bildmaterial :

Aufdoppeln der Balken zum Herstellen der Beine

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Fertiges Gestell und Tischplatte

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Bohren des Lochbilds mittels Schablone und Führungshülse

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Oberflächenbehandlung mit Hartwachsöl (die Aufnahmen der Fixbutler hier auf der Unterseite der Bankplatte mit im Bild)

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Hilfe bei der Oberflächenbehandlung durch meine bessere Hälfte

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Und schließlich die fertige Bank:

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Ich hatte einige Zweifel, ob die Tischfläche sich ohne Sicherung durch eine Umlaufende Schürze oder zumindest Gratleiste nicht verziehen würde - hab’s aber riskiert. Bis dato musste ich das auch nicht bereuen.
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Re: Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

Beitragvon livewire » Mo 24. Aug 2020, 11:06

Hallo Klaus,

Danke Dir für das Willkommen und Dein Interesse- freut mich natürlich, wenn die Experten hier meine ersten Schritte wohlwollend begleiten...

Ich bin froh, mich nun doch dazu durchgerungen zu haben, hier aktiv zu werden.

Dein Doppelgehrungsanschlag und der Rolladenschrank (und vieles mehr) haben mich sehr begeistert und stehen fest auf der „to do“ Liste :)

Beste Grüße

Stefan

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Klaus
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Re: Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

Beitragvon Klaus » Mo 24. Aug 2020, 11:16

Hallo Stefan,

eine sehr schöne und stabile Hobelbank. Eine Raubank könnte es für sowas evtl. noch auf die Einkaufsliste schaffen :mrgreen: Freut mich, dass Dir meine Basteleien gefallen (Experte bin ich wahrhaftig keiner) und eine Ergänzung zum Doppelgehrungsanschlag ist gerade auf dem Postweg ...

Um die N4400 beneide ich Dich schon a bisserl aber da hab ich hier weder Platz noch Genehmigung der obersten Bauhehörde im Haushalt dafür.

Gruss, Klaus

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the_black_tie_diyer
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Re: Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

Beitragvon the_black_tie_diyer » Di 25. Aug 2020, 07:22

Wirklich klasse, danke dass Du deine Werkstatt hier mit uns teilst, Stefan! Ebenerdig, vom Kern aus neu aufgebaut und dann exzellent mit hochwertigen Maschinen eingerichtet. Klasse!

Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver

"... lade ich Sie nun in mein belgisches Lieblings Bistro gleich um die Ecke ein, und ich bin beglückt sagen zu können das sie dort kein L'eau d'orties haben." - David Suchet als Hercule Poirot (S08/E01)

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Re: Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

Beitragvon livewire » Di 25. Aug 2020, 09:27

@ Klaus:
Klaus hat geschrieben:
Um die N4400 beneide ich Dich schon a bisserl aber da hab ich hier weder Platz noch Genehmigung der obersten Bauhehörde im Haushalt dafür.

Gruss, Klaus


Ich denke, das Platzangebot ist das größere Problem - ansonsten gilt ja immer: steter Tropfen höhlt den Stein ;) Vermutlich wirst Du aber beide Probleme lösen - bei Deiner ausgefeilten Herangehensweise ist das nur eine Frage der Zeit. Die Expertise hast Du Dir hier wirklich erarbeitet.

@ Oliver (Tool & Grillmaster :) ) - na die Vorstellung bin ich Euch ja längst schuldig, so viel Wissen wie ich hier aus dem Forum gezogen habe. Und da so eine Forum ja von neuen Beiträgen lebt...

Beste Grüße
Stefan

oldtimer
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Re: Die Werkstatt vom Holzwurm Stefan

Beitragvon oldtimer » Di 25. Aug 2020, 11:26

Hallo,

das ist doch immer der Traum, ein solch schönes Gebäude zu finden, um darin dann von Grund auf eine Werkstatt zu planen.
Diese Umsetzung gefällt mir sehr gut.

Gruß
Volker


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