Kettenglieder. Im Grunde genommen lief alles nach einer Art ab: quick'n dirty. Für das Bohren der Laschen haben ich mir eine primitive Bohrlehre hergestellt, als Bohrhülsen wurden Einschlagmuttern verwendet, die damit erreichte Genauigkeit ist durchaus zufriedenstellend. Je Lasche waren es 4 Bohrungen. Zwei für die Verbindung der Kettenglieder untereinander. Und zwei für Schrauben, um den Pressdruck bei der Verleimung herzustellen und damit es nicht allzu unschön ausschaut, hatte ich diese Schraubenlöcher verspachtelt und verschliffen. Da die Farbe der Spachtelmasse dem Holzton sehr nahe kommt, hat es sogar optisch noch ein annehmbares Aussehen.
Einer erste Funktionsprobe. Die erste Probe verlief dann auch ganz nach meinen Wünschen. Im endgültigen Aufbau habe ich etwas längere Schrauben sowie für jede Verbindung 2 Unterlagscheiben und eine selbstsichernde Mutter verwendet. Somit kann ich die Presskraft der Verbindungen sauber einstellen und hat sich bis heute bewährt. Die Schrauben kaufe ich als Massenware zum günstigen Kilopreis, so dass ich kein Geld für die Verblisterung zahlen musste.
Bau des Lampenkörpers. Dieser Teil der Beschreibung behandelt einen sehr hakligen Teil. Aus zwei Blickwinkeln, einmal aus elektrischer Sicht und der andere Blickwinkel aus der Sicht des Brandschutzes.
Aus elektrischer Sicht bleibt die Verdrahtung und Prüfung derselbigen ausschließlich elektrotechnischen Fachkräften vorbehalten. Darüber hinaus müssen die Bedingungen der Schutzklasse II erfüllt sein. Ich mache hier mal eine Anleihe bei Wikipedia:
Betriebsmittel mit Schutzklasse II haben eine verstärkte oder doppelte Isolierung in Höhe der Bemessungsisolationsspannung zwischen aktiven und berührbaren Teilen (VDE 0100 Teil 410, 412.1). Sie haben meist keinen Anschluss an den Schutzleiter. Selbst wenn sie elektrisch leitende Oberflächen haben, so sind diese durch eine verstärkte oder doppelte Isolierung vor Kontakt mit anderen spannungsführenden Teilen geschützt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzkla ... trotechnik)
Das hört sich schlimmer an als es ist. Die Gestaltung des Verdrahtungs- und Anschlussraums im Lampenkörper muss den Grundsätzen der Schutzklasse II genügen:
- - Außer den isolierten Drähten und Leitungen gibt es keine elektrisch leitenden (metallischen) und berührbare Teile, die von außen in den Verdrahtungs- und Anschlussraum hineinragen.
- Alle elektrischen Verbindungen im Verdrahtungs- und Anschlussraum werden dauerhaft und gegen selbsttätiges Lösen gesichert.
- Alle elektrischen Leiter und hier besonders die elektrischen Verbindungen im Verdrahtungs- und Anschlussraum müssen dauerhaft isoliert sein (z.B. Schrumpfschlauch).
- Es muss eine Zugentlastung ausgeführt sein.
- Die Anschlussleitung mit Eurostecker und Schalter kann man fertig konfektioniert kaufen und ist auf die Verwendung für die Schutzklasse II abgestimmt.
Aus der Sicht des Brandschutzes. Bei der Wahl der hier vorgestellten LED-Leuchtmittel kann man eigentlich nichts verkehrt machen. Bitte bedenken, dass zum Betrieb der LEDs in einem Leuchtmittel etwa 11 Volt benötigt werden, die restlichen 219 V werden anders vernichtet und eben teilweise in Wärme umgesetzt, vorzugsweise im Sockel des Leuchtmittels. Dazu passend kommen die keramischen GU10-Fassungen, die allerdings luftig aufgebaut werden sollen. Also bitte nicht auf die Idee kommen, die Fassungen in einem knappen Bohrloch komplett zu versenken, bei meinem Aufbau habe ich nur leichte Vertiefungen ausgeführt. Den luftigen Aufbau zeige ich in einem der nächsten Bilder.
3 LED-Leuchtmittel zu je 4,6 Watt. Eine vorgesetzte Scheibe dient als Schlagschutz, um direkte Einwirkungen auf ein Leuchtmittel zu vermeiden.
Erste Beleuchtungsprobe. Die Wärmeentwicklung der Leuchtmittel ist gering und durch die offene Bauweise kann sich ohnehin keine Stauwärme bilden. Aus einem anderen Projekt habe ich noch schönes eloxiertes Lochblech übrig behalten. Daraus werde ich mir eine Streifen schneiden, um den Lampenkörper zu verkleiden. Das Kabel mit dem Schalter, das auf dem Bild noch lose hängt, habe ich mittlerweile fixiert, um es gegen zufällige Beschädigung zu schützen.
Beleuchtung und Werkzeugablage. Mit der Idee, die Kettenglieder als Halterung für die Beleuchtung herzustellen, war auch gleich die Absicht verbunden, eine bewegliche Werkzeugablage zu installieren. Die Idee hierzu habe ich bei einem andern User geklaut, der den Aufbau mit einer Nierenschale betrieben hat. Es ist jedoch keine Nierenschale geworden, sondern eine rechteckige Schale, die es hier für (fast kleines) Geld gab. Eine Halterung für Flaschen mit Schneidöl und der Kühlflüssigkeit für's Bohren in Alu hatte ich dann auch noch hinbekommen.
So im Nachgang war das insgesamt eine preiswerte Angelegenheit. Die LED-Leuchtmittel (L109) von Melitec sind immer noch im Handel und können zu knapp 3 € das Stück erworben werden. Ein LED-Leuchtmittel, was einen vergleichbaren Lichtstrom in einer einzigen Einheit erzeugt, kostet mit etwa 19 € grob den doppelten Einsatz. Melitec gibt die einzelne LED mit etwa 250 Lumen an, mit 3 Stück liegt man bei einem Lichtstrom, der einer früheren Glühbirne bei 60 Watt entspricht, mit allen technischen Vorteilen einer Reflektorlampe. Von der Lebensdauer ganz zu schweigen, bei einem Vergleich Glühlampe vs LED gilt gleich der Faktor 25, was den höheren Preis sofort wieder wett macht.
Ja und ich hab' mir mal die Mühe gemacht, das I*EA-Angebot im Internet zu prüfen. Es lohnt nicht, darüber noch ein Wort zu verlieren. Meine Lampe gefällt mir so gut, dass ich sie noch 2 oder 3 mal bauen werde.