Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

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Zwackelmann
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Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

Beitragvon Zwackelmann » Sa 20. Okt 2018, 08:50

Hallo zusammen,
hier mal wieder die Vorstellung einer kleinen Bastelarbeit von mir.

Schon seit längeren hege ich den Wunsch den Parallelanschlag meiner TKS genauer einstellen,
bzw. ablesen zu können.
Bis dato habe ich mir zum Teil mit einer festgeklemmten Messuhr geholfen.

Jetzt soll ein digitaler Messschieber diese Aufgabe übernehmen.
Dieser soll dann auch ständig an der Säge verbleiben können, auch wenn ich mit dem Cross-Cut- Dingeskirchen arbeite.

Vor einiger Zeit habe ich bereits hier:

viewtopic.php?f=8&t=1029&hilit=Messschieber#p19439

diese Spitzenleistung chinesische Ingenieurskunst Preisreduzierung vorgestellt. :roll:

Diesen Messschieber werde ich dafür entsprechen umbauen und verwenden.
Eine Genauigkeit von 0,1 mm reicht hier für meine Anwendungen völlig aus.
Natürlich kann man mit einem 150 mm Messschieber nicht 635mm Verfahrweg an der TKS abbilden.
Dass soll er auch nicht.

Der Plan ist einen Probeschnitt zu machen, den Messschieber an den Anschlag zu fahren und zu nullen.
Dann kann der Anschlag sauber und genau nachgestellt werden.
Bein sägen von schmalen Leisten < 150 mm kann der Anschlag am Sägeblatt genullt werden
und entsprechend verfahren werden.
Also frisch ans Werk. Zunächst den Messschieber vorsichtig auseinander genommen:

1.JPG


Und dann auf der Dekupiersäge sämtlich Messflächen abgetrennt, die nicht mehr benötigt
wurden. (Ich brauch hier nur noch den Tiefenanschlag)

2.JPG


So sieht der Messschieber schon ehr nach einem Anbau-Messschieber aus. ;)

3.JPG


Nun geht es an den Halter. In dem inneren Aluprofil soll er befestigt werden.

4.JPG


Dazu wird als erstes ein „T-Nutenstein“ benötigt.
Da hier keine großen Kräfte zu erwarten sind, werde ich diesen aus einer 30 x 10 mm Buchenleiste
gepaart mit einer Einschlagmutter fertigen.

Ein kleines Reststück ist schnell gefunden und auf Länge geschnitten.
Die Breite wird auf meinem Schiebeschlitten gesägt. Das geht recht einfach und sehr genau.
Da der Abstand vom C-Profil zum Sägeblatt bekannt ist, brauche ich nur entsprechende Endmaße dazwischen zu legen,
um mein Maß genau zu erreichen.

5.JPG


Natürlich werden so kleine Teile nicht mit der Hand festgehalten, sondern mit einem Opferholz
das mit angesägt werden kann festgespannt.

6.JPG


Auf dem Frästisch wird nun rechts und links eine kleine Falz gefräst, so dass der „T-Nutenstein“
leicht durch das Profil gleiten kann.
Na bitte passt, wackelt und hat Luft. :shock:

7.JPG


Für das Spanngewinde wird eine gewöhnliche Einschlagmutter verwendet.
Da ich aber Sorge hatte dass die Spitzen der Mutter das Holz aufspalten,
habe ich diese wieder zurück gedengelt und werde die Mutter dann mit Superkleber einkleben.

8.JPG


Die entsprechende Bohrung am T-Nutenstein ist schnell gefertigt:
Die Mitte anreißen, körnen und eine 3mm Führungsbohrung durchbohren.
Dann von der hinteren Seite mit einem 20mm Forstner Bohrer 2 mm tief einsenken.
Jetzt noch mit 7,6 mm durchbohren, senken und die Mutter kann eingeklebt werden.

Fertig ist der T-Nutenstein:

9.JPG


10.JPG


Und wie es der Zufall so will, ist somit auch der erste Teil dieses Bauberichtes fertig. :mrgreen:
Fortsetzung folgt………………..

LG Dirk
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Re: Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

Beitragvon Klaus » Sa 20. Okt 2018, 10:59

Hallo Dirk,

spannende Sache, die Du da vorstellst. Sowas könnte sich auch an anderen TKS/FKS Modellen gut machen ;)

Bin also schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!

Eine (OT) Frage noch - welchen Sinn hat das Bohren eines Führungslochs? Hab ich schon öfters gelesen und kann mir so ungefähr vorstellen, warum es so gemacht wird. Eine genauere Erklärung vom Meister würde mir aber sicher noch weiterhelfen :)

Gruss und schönen Sonntag
Klaus

RockinHorse

Re: Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

Beitragvon RockinHorse » Sa 20. Okt 2018, 13:50

Hallo Dirk,

ich will Dir nicht in Dein Projekt hinreden, dennoch möchte ich Dir eine alternative Lösung zur Kenntnis bringen, die an Professionalität nicht zu übertreffen ist.

All About the Wixey Digital Fence Readout for the Table Saw _ Infinity Cutting Tools Blog.pdf

Das Material gibt es in Europa zu kaufen. Man kann eine Komplettlösung wählen - man kann auch sich auch mit Komponenten selbst was zaubern.
Was eine mögliche Länge des Ableselineals angeht, reicht Deine FKS/TKS nicht aus, um das zu testen.

Schau mal drüber.
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Re: Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

Beitragvon Mario » Sa 20. Okt 2018, 21:35

Hmmm...und warum lässt sich Dein Link nicht öffnen, Hubert?

Grüße, Mario!

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Re: Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

Beitragvon RudiHB » Sa 20. Okt 2018, 22:15

Hallo Hubert und Mario,

Ich konnte die PDF-Datei ohne Probleme öffnen.

Fräulein Edith: auf dem Tablet.
Zuletzt geändert von RudiHB am Sa 20. Okt 2018, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Rudi
_________________________________________________________________________________________________
Ich hab schon ganz andere Sachen in den Sand gesetzt...

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RudiHB
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Re: Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

Beitragvon RudiHB » Sa 20. Okt 2018, 22:17

Hallo Dirk,

Sehr, sehr interessant. Ich warte gerne und gespannt auf die Fortsetzung.
Viele Grüße
Rudi
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Ich hab schon ganz andere Sachen in den Sand gesetzt...

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Zwackelmann
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Re: Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

Beitragvon Zwackelmann » So 21. Okt 2018, 09:18

Klaus hat geschrieben:… spannende Sache, die Du da vorstellst. Sowas könnte sich auch an anderen TKS/FKS Modellen gut machen


Hi Klaus,
daher habe ich ja den Titel relativ allgemein gehalten.

Klaus hat geschrieben:… Eine (OT) Frage noch - welchen Sinn hat das Bohren eines Führungslochs? Hab ich schon öfters gelesen und kann mir so ungefähr vorstellen, warum es so gemacht wird. Eine genauere Erklärung vom Meister würde mir aber sicher noch weiterhelfen


Na dann versuche ich es mal. :oops:

So eine Führungsbohrung hat in meinen Augen mehrere Gründe / Vorteile:

1) Ich Körne meist sehr fein an, damit der Körner nicht durch die Holzfasern verläuft.
In der Regel brauche ich dafür 3-4 Hammerschläge –ticken.
(Daher sind Automatik-Körner auch bei mir absolut verpönt.)
Dann ist es aber recht schwer, mit der Spitze des Forstnerbohrers die Körnung genau zu treffen.

2) Auch habe ich den Eindruck, das der Forstnerbohrer bis er mit dem vollen Durchmesser geführt wird,
manchmal etwas verläuft (Auch wenn es nur wenige 1/10 sind.)
Setze mal eine 20er Bohrung mittig auf eine 20,8 mm breite Leiste wie oben zu sehn. ;)

3) Schlicht und ergreifend weil es manchmal einfacher ist, auf der andern Seite der Platte
anzuzeichnen oder es nicht möglich ist, weil ich ein bestehendes Loch von eine anderen Platte übertragen muss.

Hallo Hubert,
danke für den Link, aber solche Systeme sind mir durchaus bekannt.
Das soll aber ein 4,-- € Projekt bleiben, einfach zu bauen sein und vor allen Dingen muss ich den Parallelanschlag abbauen können. Daher habe ich davon Abstand genommen.

RudiHB hat geschrieben:Hallo Dirk,
Sehr, sehr interessant. Ich warte gerne und gespannt auf die Fortsetzung.


Hi Rudi, und an dieser Stelle auch alle anderen,
dann will ich mal schnell weiter machen. :P

Als nächstes kommt die eigentliche Aufnahme für den Messschieber. Dies soll ungefähr so aussehen:

1.JPG


Die Herstellung des Grundkörpers ist identisch wie zuvor, daher spare ich mir jetzt viele Bilder und Worte.

2.JPG


3.JPG


Als nächstes zeichne ich mir eine 4 x 12mm Nut an, in die der Messschieber befestigt wird.
Damit ich etwas besser sehe, klebe ich zuvor mit Krepp ab.

4.JPG


Doch bevor es an die Nut geht, körne und bohre ich die Befestigungslöcher für den Messschieber und die M6 Sterngriffschraube.

5.JPG


6.JPG


Bevor ich den Frästisch oder die TKS eingerichtet habe, ist die Nut schon auf der Pegas fertig geschnitten.

7.JPG



Nun alles montiert, den Messschieber vorsichtig ausgerichtet, festgespannt und die beiden
2mm Stiftlöcher übertragen.

8.JPG


So wie das jetzt ist, wird das ganz schön schlabberig, also kommt am hinteren Ende des Messschiebers ein 2ter Halter. Dieser wird aber nur mit dem Messschieber verbunden und kann frei im Profil hin und her geschoben werden. Als so eine Art Loslager oder Gleitschuh.

9.JPG



Dieser wird 1:1 gedruckt und auf eine 20mm starke MPX Leiste auf geklebt.
Auch hier wird das komplette Teil auf der Deku fertig ausgesägt.
Zunächst die 4x16mm Aussparung für den Messschieber. Was Ihr hier seht ist kein Loch,
sondern das Ende des Messschiebers, des schön saugend durch die Aussparung passt.

10.JPG



So ……. Schluß mit dem tippseln für heute. :roll:

LG Dirk
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Re: Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

Beitragvon oldtimer » So 21. Okt 2018, 11:23

Klaus hat geschrieben:Hallo Dirk,

spannende Sache, die Du da vorstellst. Sowas könnte sich auch an anderen TKS/FKS Modellen gut machen ;)



Hallo Dirk,

das ist der gleiche Grund, warum ich hier auch sofort mitgelesen habe.
Also erst einmal Danke für das Thema.

Ich bin aber eher der Meinung, Deine Anzeighilfe ist eher für Deinen Maschinentyp geeignet, Klaus und ich haben eine FKS und da wird (zumindest bei mir) der Parallelanschlag häufig hochgeklappt, z.B. beim Kappen.

Ich hatte schon über einen Wabeco Anbaumessschieber nachgedacht, kostet 100€ ,endet aber bei 500 mm, also zu kurz, zudem das Abklapproblem , dazu noch ungenügende Ablesbarkeit.
Wir benötigen eher solche Lösungen wie hier gezeigt https://www.robland.com/de/Detail-Holzb ... ne?prod=10 , aber leider viel zu teuer im Verhältnis zu meinem Maschinenanschaffungspreis.

Weiter viel Erfolg bei der Fertigstellung der Vorrichtung.

Schönen Sonntag
Volker

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Re: Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

Beitragvon Klaus » So 21. Okt 2018, 11:42

Hallo Dirk,

herzlichen Dank für die Fortsetzung und vor allem auch für die Erklärung zum Führungsloch. Das hörst sich alles sehr plausibel an und der Hauptgrund für die Frage war tatsächlich die Forstnerbohrung mit den schmalen Rändern. Bei meinem aktuellen Projekt hab ich die Längsfriese breiter gemacht weil ich mich sowas nicht getraut hab ... Auch das mit dem Anzeichnen des Lochs kommt ja immer wieder vor, da werd ich es das nächste Mal so probieren :)

Wie Volker oben sagt sind käufliche Varianten von sowas einfach zu teuer für den Nutzen. Zudem ist die Skala bei der FKS für die meisten Sachen hinreichend genau, fü schmale Teile richte ich den Anschlag mit dem Stahllineal am Sägezahn aus. Gerade hier könnte es mit so einer Einrichtung wie Du sie beschreibst etliches komfortabler gehen. Von daher werd ich weiter gespannt zuschauen, wie es bei Dir weitergeht. Bisher ist's ja mal recht vielversprechen (hab ich bei Dir aber auch nicht anders erwartet).

Gruss, Klaus

Fred
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Re: Digitale Anzeighilfe für den Parallelanschlag der TKS (Makita 2704)

Beitragvon Fred » Mo 22. Okt 2018, 00:22

Ich könnte mir auch vorstellen, den Meßbereich durch "Ansetzen" eines genau gearbeiteten (CNC z.B.) "Vorstücks" zu verlängern, also meinethalben 400mm+150mm (Schieber) ist man dann bei Meßlängen von 401 bis 549mm.
Wird übrigens bei Innenmeßschrauben auch so gehandhabt.

Grüße
Fred


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