Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Vorrichtungsbau u. sonstige Hilfsmittel
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Mario
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Re: Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Beitragvon Mario » Mi 30. Nov 2016, 23:14

So Leute,
nach dem ganzen rumgeblödel in einem gewissen anderen Thread, versuch ich mal wieder ein wenig zu konzentrieren um das hier endlich mal zu vollenden. :roll: :D Na ja, wenn ich mir das so recht überlege,... fertig werde ich sowieso nicht! Weil, ich bin mit der Vorrichtung ja auch noch gar nicht fertig...uuups! :) Ihr werdet ja schon sehen, was ich damit meine.
So, wieder Bilder.

Hier mal der der tischseitige Anschlag im befestigten Zustand.

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Wie ich glaub ich schon erwähnt hatte, wäre der nicht unbedingt nötig, weil ich genug andere Befestigungsmöglichkeiten habe.

So, dann habe ich mir Ovali`s hergestellt, die zusammen mit evtl verschiedenen Schrauben, Sterngriffschrauben oder ähnliches zur Befestigung des Werkstückes dienen.
Ich habe mir Flachstahl besorgt, und zwar ohne nachzumessen, das war ein Fehler. Die hatten ja dermaßen hohe Maßtoleranzen, das ging ja gar nicht.
Ich glaube die Angaben waren 4mm x 12mm. Bei den 12mm bin ich mir aber nicht mehr sicher, könnten auch 14mm gewesen sein.

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Ursprünglich hab ich mir die Sachen für meine Führungsschienen am Frästisch, meinen "Schleifbock" etc besorgt und natürlich offline 100Km süd-westwärts gekauft. Konnte ich daher nicht einfach mal reklamieren. Jedenfalls hab ich geschliffen, wie ein Wahnsinniger, also praktisch wie ich :twisted: :mrgreen: , um das einigermaßen passend zu bekommen. Ich brauchte auch verschiedene Stärken davon.
Deshalb hier mal als Tipp, unbedingt nachmessen und nicht auf die Angabe verlassen!!!

Herstellung der Ovali`s.

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Ovalschleifen mit dem Bandschleifer.

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Dazu noch eine Bitte, versucht es möglichst nicht frei Hand. Ich hatte zwei paar feste Arbeitshandschuhe an und es war trotzdem "wohlig" warm...ääh eher heiß! Im nachhinein hab ich mir eine Gripzange geholt, ist dafür wirklich sehr ratsam!!!

Gewindeherstellung für 6mm Schrauben. Kernlochbohrer 5,2mm, Gewindeschneider 6x 0,75 und Schneidöl. Ich habe allerdings irgendein anderes Öl genommen.

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Kernlochbohrung am Bohrständer.

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Gewindeschneider am Bohrständer ansetzen und per Hand kurz eindrehen.Ist nur ein Tipp, hab ich nich gemacht, weil meine Bohrmaschine sich dahingehend nich bewegen lässt. Wer aber eine andere Bohre hat, der kann das so machen. Ansonsten geht das auch per Hand. Geht ja nur um das rechtwinklige Ansetzen!

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Mit Gewindeschneider manuell geschnitten.

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So, ich mach mal Pause. Da habt Ihr erstmal was zu lesen. Ich mach gleich weiter!

Mario!
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Mario
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Re: Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Beitragvon Mario » Do 1. Dez 2016, 00:19

So, jetzt bin ich fast wieder von abgekommen hier weiter zu machen.
Hier die fertige, ooh nee, fast fertige Vorrichtung und noch mal wofür sie eigentlich gut ist.

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Da werde ich noch zwei Sachen bauen und auch auf das schon angesprochene mittige Loch eingehen.
Ich hoffe ich hab Euch nicht enttäuscht, ich meine, so ein langer Bericht...und was kommt am Ende bei raus???...so eine einfache Vorrichtung...hmmm?!

Na ja, wie gesagt, ich bin noooch nich am Ende!!! :twisted: :twisted: :twisted:

Grüße und `ne gute Nacht, Mario!
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Re: Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Beitragvon dirk » Do 1. Dez 2016, 08:31

Hi Mario!

Jetzt hab' sogar ich kapiert, was die Vorrichting kann. Klasse!!

Und schön umgesetzt + beschrieben.

Danke dafür!


Herzliche Grüße
Dirk.

ChrisW
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Re: Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Beitragvon ChrisW » Do 1. Dez 2016, 08:41

Hallo Mario

Mario hat geschrieben:Gewindeherstellung für 6mm Schrauben. Kernlochbohrer 5,2mm, Gewindeschneider 6x 0,75 und Schneidöl.


Gibt's da nen bestimmten Grund, warum Du da ein Feingewinde verwendest? Die Dicke der "Ovalis" dürfte doch für ein Standard M6x1 auch ausreichen, für das es Schrauben "an jeder Ecke" gibt? Oder war Dir das zu wacklig? Wo bekommt man denn für das Feingewinde passende Griffschauben?

Gibt's vielleicht auch noch eine Idee für Scheiben OHNE Durchgangsloch?

Gruß
ChrisW

Gregor
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Re: Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Beitragvon Gregor » Do 1. Dez 2016, 10:01

Hi Mario,

jetzt verstehe ich :D
Sehr gut umgesetzt! Respekt!

Aber: Wie schaffst Du es, dass das Werkstück sich nicht verschiebt? So wie ich das aus der Ferne online erkennen kann,
machst Du das mit dem Kreuzknopf. Aber dann lässt sich das Werkstück doch nicht mehr drehen oder ?
Hab ich was übersehen :?:

Bitte schicke Erleuchtung über den Internet-Äther :)

Lg Gregor

Ps.: die Gewindesteine oder auch Gleitmuttern genannt kann man kaufen : habe ich mir bei Isel gekauft (Projekt Guido Henn "Horizontaler Frästisch" Holzwerken 44);
Grüsse aus dem Siebengebirge
Gregor

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Re: Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Beitragvon Olli_T » Do 1. Dez 2016, 11:11

Hallo Mario,
danke für die ausführliche Vorstellung Deiner Vorrichtung. Das Lesen und Bilder gucken hat viel Spaß gemacht. Dein letzter Beitrag hat mich sofort an meine Holzwerken Anfänge vor ca. 10 Jahren erinnnert, als ich T-Nuten selber gefräst und Sonntags Nachmittags Nutensteine so wie Du hergestellt habe.

Ich habe eine einfache Idee wie Du das Durchgangsloch im Drehpunkt vermeiden kannst. Einen langen Nutenstein verwenden, der länger ist als der Radius des Werkstückes. Vorne wird als Drehpunkt z.B ein dicker Nagel oder ein Stück Gewindestange als Drehpunkt eingeklebt. Geklemmt wird dann hinten außerhalb des Werkstückes. Der Nutenstein sollte dann aber weitestgehend spielfrei in der T-Nut laufen, damit da nix flattern kann. So quasi wie bei einem Fräszirkel. Das hat auch den Vorteil der Wiederholgenauigkeit, wenn Du mehrere Werkstücke mit dem gleichen Durchmesser herstellen möchtest.

@Gregor: Der Kreuzgriff klemmt nur den Nutenstein in der T-Nut. Das Werkstück bleibt drehbar.

Viele Grüße
Olli

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Re: Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Beitragvon elektroulli » Do 1. Dez 2016, 15:08

Hallo Mario,
ein tolles Ding hast Du da gebaut. Gefällt mir sehr gut und funktioniert sicher auch besser als mit einem Fräszirkel.
Für mich leider in dieser Art nicht nachbaubar, zumindest nicht solange mein Frästisch noch in Tischverbreiterung der TKS sitzt.
Ulli

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Re: Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Beitragvon Threedots » Do 1. Dez 2016, 16:16

Hallo Mario,

ist doch super geworden. Kannst Du in Deiner Werkstatt überhaupt Kreise mit dem maximalen Radius fräsen, den die Schablone bietet? Und wegen der besseren Schnittgüte, sprich höhreren Schnittgeschwindigkeit, würde ich einen Fräser verwenden, der gerade noch so in die Öffnung der Vorrichtung reinpasst.

Bezüglich der durchgebohrten Kreisscheiben könntest Du mal überlegen, ein Schiffchen zu bauen, das in die T-Nutschiene reinpasst. Mit zwei Madenschrauben könnte dieses verschiebbare Schiffchen in der T-Nutschiene sicher geklemmt werden. Eine dritte, spitz zulaufende Madenschraube (mit der Spitze nach oben) könnte als Drehpunkt der künftigen Kreisscheiben dienen.
____________
LG

Roland

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Thomas
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Re: Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Beitragvon Thomas » Do 1. Dez 2016, 17:19

Olli_T hat geschrieben:@Gregor: Der Kreuzgriff klemmt nur den Nutenstein in der T-Nut. Das Werkstück bleibt drehbar.


ahhh.... die Frage hatte ich mir auch gestellt. Das Gewinde drückt also unten in die Schiene und den Stein oben in die Schiene?
Dann bleibt in der Tat das Werkstück drehbar.

@Mario: Aber so richtig verstehe ich den Aufwand nicht, auch wenn der Bau unterhaltsam dokumentiert ist :-)
Ich habe sowas bisher mit einem einfachen Zirkel aus einem schmalen Stück 6mm Sperrholz und der handgeführten Fräse gemacht. Das geht eigentlich sehr gut. Man muss allerdings zwischendurch absetzen und das Werkstück neu einspannen. Das ist in der Tat etwas doof da man das neue ansetzen am Werkstück nacher sieht.

Gruss
Thomas
Zuletzt geändert von Thomas am Do 1. Dez 2016, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
auf lange Sicht sind wir alle tot.

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Re: Kreisfräsvorrichtung für Frästisch

Beitragvon oldtimer » Do 1. Dez 2016, 18:12

Hallo Mario,

eine sehr schöne Vorrichtung. Ich bin mir sicher, dass sich damit Kreise besser fräsen lassen, als mit meiner 1010 + Fräszirkel.

Gruß
Volker


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