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Rückschlag- und Stopp-Anschlag für Führungsschiene Festool/ Makita

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 21:52
von mapman
Hallo Würmer des Holzes,

habe mir aus einem Holzrest (in dem Fall 21mm Siebdruckplatte; Größe ca. 74 x 320mm) und M8-Schlosschrauben 4 Anschläge für die Führungsschiene von Festool und Makita gebastelt (=> Anschläge passen auf beide Varianten). Ein kürzerer und schwächerer Holzrest hätte es aber auch getan.

Diese Anschläge (Größe ca. 117 x 35mm) können jetzt als Rückschlagstopp beim Einsatz der Tauchkreissäge und als Begrenzung für den Sägeweg eingesetzt werden.
Für die Festool Schiene gibt’s ja so was auch fertig zu kaufen; diese Stopper passen aber meines Wissens nicht bei der Makita-Schiene.
Bei Makita selbst habe ich vergleichbare Teile noch nicht gesehen.

WP_20170509_19_34_50_Pro (Mittel).jpg


Zudem können diese als Anschlag gegen Verrutschen der Schiene bei Verwendung von Bankhaken/ Bench-Dogs beim Fräsen verwendet werden => siehe Beitrag von Heiko Rech https://holzwerkerblog.de/2017/02/09/hu ... ench-dogs/ bzw. die Grafik von Heiko dazu http://holzwerkerblog.de/wp-content/upl ... ogs-45.jpg
Daher stehen die Teile über die Schiene hinaus; wenn’s stört kann man das natürlich auch abschnippeln.

Die Lage und die Innen-Geometrie der Zubehörnut ist bei Festool und Makita identisch; ebenso die Lage und Geometrie der Führungsrippe für die Säge (Breite 16mm).
Allerdings ist die Zubehörnut bei Festool außen nur 16mm breit, die von Makita jedoch insgesamt 19mm. Grund ist eine kleine Nase (Hinterschnittkerbe), in die bei der Makita SP6000 der Riegel eingreift, um die Gefahr des Abkippens der Säge bei Gehrungsschnitten zu verhindern.

In die Zubehörnut von Festool/Makita können 8mm-Schlossschrauben eingeführt werden; der 4-Kant vom Schraubenschaft passt hervorragend durch die Öffnung oben.
Allerdings muss der Schraubenkopf links/rechts etwas abgeschliffen werden, damit dieser eingeschoben werden kann.

Damit die Anschläge auf beide Schienen-Hersteller passen, habe ich die Nut in den Anschlägen im Bereich der Zubehörnut mit einem 19mm Fräser 6mm tief bearbeitet (=> passt), die Nut für die Führungsrippe ebenfalls 6mm tief mit einem 16mm Fräser. Hier musste ich dann noch "a Muggaseggele" nachstellen (=> schwäbische Maßeinheit im 10-tel Bereich :mrgreen: ), damit die Klötzchen in der Schiene laufen.

Fräsen der Nuten 6mm tief mit 19mm und 16mm Nutfräser auf dem Frästisch mit dem Queranschlag.

WP_20170428_17_18_05_Pro (Mittel).jpg


Anprobe; Schlossschraube mit abgeschliffenem Schraubenkopf.
Anschließend Rohling in der Mitte teilen und die Anschläge ablängen; jetzt hat man 4 Teile.

WP_20170428_17_54_33_Pro (Mittel).jpg


Damit die Bohrung für die 8mm Schlossschraube mittig in der Nut sitzt, als Hilfsmittel zum Ankörnen einen 19mm Pappstreifen mit angezeichneter Mitte eingelegt.

WP_20170508_19_47_33_Pro (Mittel).jpg


Damit der überstehende 4-Kant des Schraubenschafts in die Anschläge eintauchen kann ca. 5mm tief auf 11mm aufbohren.

WP_20170508_19_55_18_Pro (Mittel).jpg


Zum Schluss die Klötzchen mit der angepassten Schlossschraube, einer Unterlagscheibe und M8-Flügelmutter komplettieren.
Praxiseinsatz steht jetzt allerdings noch aus

Viele Grüße
Ralf

Re: Rückschlag- und Stopp-Anschlag für Führungsschiene Festool/ Makita

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 22:23
von OliverK
Hallo Ralf,
ich habe mir ähnliche Teile aus Birke Multiplex gebaut.
Im 1. Jahr hat alles wunderbar funktioniert. Ein Jahr später waren die Teile derart geschrumpft (oder geschwunden), dass sie nicht nur klemmten, sondern gar nicht erst auf die Schiene zu bekommen waren. Ich bin mir nicht sicher ob die großen Luftfeuchtigkeitsunterschiede bei mir im Keller die Ursache sind oder ob es wirklich reines Schwinden war.
Ich würde mich also darauf einstellen, dass Du die schönen Teile nächstes Jahr einmal nacharbeiten musst. Geht ja :-)

Viele Grüße
Oliver

Re: Rückschlag- und Stopp-Anschlag für Führungsschiene Festool/ Makita

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 22:24
von tmaey
Klasse geworden. Hätt ich nicht die Originale (Festool), würde ich sie nachbauen.

Re: Rückschlag- und Stopp-Anschlag für Führungsschiene Festool/ Makita

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 09:33
von oldtimer
Hallo Ralf,

schöne Idee und Ausführung von Dir. Ich habe die Originalteile, und wundere mich dann, wenn ich sie einmal wiederentdecke, warum ich sie überhaupt habe. Oder anders, ich mache eher selten Ausschnitte in Küchenarbeitsplatten :D und genauso wundere ich mich über meine TS, da hätte auch eine HKS immer gereicht.

Gruß
Volker

Re: Rückschlag- und Stopp-Anschlag für Führungsschiene Festool/ Makita

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 11:27
von Klaus
Hallo Ralf,

insteressante Idee - leider hab ich schon Geld für die Originalteile ausgegeben ...

oldtimer hat geschrieben:Ich habe die Originalteile, und wundere mich dann, wenn ich sie einmal wiederentdecke, warum ich sie überhaupt habe. Oder anders, ich mache eher selten Ausschnitte in Küchenarbeitsplatten :D und genauso wundere ich mich über meine TS, da hätte auch eine HKS immer gereicht.


Stimmt schon - zum Sägen nehm ich die auch eher selten. Beim Fräsen auf dem MFT dafür immer wieder.

Gruss, Klaus

Re: Rückschlag- und Stopp-Anschlag für Führungsschiene Festool/ Makita

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 11:49
von tmaey
Klaus hat geschrieben:Hallo Ralf,

insteressante Idee - leider hab ich schon Geld für die Originalteile ausgegeben ...

oldtimer hat geschrieben:Ich habe die Originalteile, und wundere mich dann, wenn ich sie einmal wiederentdecke, warum ich sie überhaupt habe. Oder anders, ich mache eher selten Ausschnitte in Küchenarbeitsplatten :D und genauso wundere ich mich über meine TS, da hätte auch eine HKS immer gereicht.


Stimmt schon - zum Sägen nehm ich die auch eher selten. Beim Fräsen auf dem MFT dafür immer wieder.

Gruss, Klaus

Ja, ich nehme sie auch vorrangig zum Fräsen - wenn das Teil zu gross für den Frästisch ist.

Re: Rückschlag- und Stopp-Anschlag für Führungsschiene Festool/ Makita

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 11:57
von oldtimer
So hat wohl jeder eine andere Arbeitsweise, zum Fräsen habe ich sie noch nie benötigt.
Aber für Ralf ist das schon optimal, er hat ja schließlich einen schönen MFT :) .

Re: Rückschlag- und Stopp-Anschlag für Führungsschiene Festool/ Makita

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 12:05
von mapman
Hallo Zusammen,

Danke für Euer Feedback :D


Hallo Oliver,

dann bin ich mal gespannt wie sich das Material bezüglich Schrumpfen/Schwinden/Quellen über der Zeit bei diesem Einsatzzweck verhalten wird. In meinem Keller kämpfe ich ebenfalls mit Schwankungen der Luftfeuchtigkeit.


Hallo Volker,

Ausschnitte in Küchenarbeitsplatten stehen bei mir auch nicht unbedingt auf der ToDo-Liste, bin aber schon froh einen TS und keine TKS zu haben :lol:
Liegt vermutlich daran, dass ich keinen besonders großen Maschinenpark habe und mit Kapp-/Gehrungssäge und TS mit der 1400mm Schiene möglichst viel/alles abdecken möchte. Eine TKS oder gar FKS habe ich (noch) nicht.

Beim Zerteilen einer 1,25m Platte mit der 1400-er Schiene finde ich die Tauchfunktion schon hilfreich; deshalb auch zukünftig mit Rückschlagstopp zur Sicherheit, weil doch am Plattenrand eingetaucht wird .
Oft werden diese Anschläge sicher nicht gebraucht, wären mir aber schon hilfreich gewesen. Dass gleich 4 draus geworden sind war eigentlich eher der einfacheren Herstellung mit einem größeren Stück Ausgangsmaterial geschuldet :mrgreen:

Zudem habe ich die Dinger als Anschläge für’s Fräsen in Verbindung mit Führungsschiene gemacht (so wie Klaus); das will ich bei Gelegenheit endlich mal ausprobieren.

Viele Grüße
Ralf

Re: Rückschlag- und Stopp-Anschlag für Führungsschiene Festool/ Makita

Verfasst: Mi 17. Mai 2017, 15:59
von Zwackelmann
Hi Ralf,

finde Deine Anschläge auch klasse!
Warum viel Geld für ein paar Plastikteile ausgeben wenn es auch so geht.

LG Dirk