Hallo Klaus,
ich hatte Dich so verstanden, dass es Dir nicht um „
sehr kleine“, sondern um „
relativ kleine“ Ausschnitte geht, weil Du ja als Beispiel „10 cm“ angeführt hattest. Mein Beispiel-Ausschnitt ist 16,5 cm breit. Wie man in dem Beitrag oben auf Bild 3 sehen kann, hätte der Ausschnitt gut ein paar Zentimeter kürzer sein dürfen und es hätte immer noch funktioniert. Natürlich hängt das von der verwendeten Säge (je kleiner, desto besser) und dem zu bearbeitenden Werkstück (je dünner, desto besser) ab.
Wie es abhängt, kann man einfach ausrechnen: Sei b die Breite des Ausschnitts, r der Radius des Sägeblatts und d die Dicke des Werkstücks. Wir fassen die Situation ins Auge, bei der die Säge gerade das Werkstück durchtrennt. So breit (plus die Breite des Stichsägeblattes) muss der Ausschnitt mindestens sein. Ich mache jetzt per Hand weiter, weil ich es auf die Schnelle nicht hinbekomme, eine Formel mit Wurzelzeichen zu tippen. Der Zusammenhang zwischen r, d und b sieht dann so aus:
7.jpg
Wenn ich das richtig sehe, hat das Sägeblatt bei der TS55 einen Durchmesser von 160 mm, also r = 80 mm. Für verschiedene Holzstärken bekommt man dann folgende Mindestbreiten (wie gesagt, damit hat man noch keinen Freiraum für die Stichsäge geschaffen, etwas mehr muss es also sein):
Holzstärke d Mindestbreite b
(in mm) (in cm)
10 7,7
18 10,1
22 11,0
40 13,9.
Das würde ich alles noch zu einem Bereich um die zehn Zentimeter herum dazuzählen und unter Dein „relativ klein“ subsumieren.
Ich habe die Methode auch schon benutzt, wenn es um etwas kleinere Ausschnitte ging. Dann komme ich bei dem Tauchschnitt parallel zur Längskante zwar nicht bis unten durch (die Seiten sind kein Problem, weil ich da die Säge ja tiefer stellen kann), aber immerhin werden die Ecken an der Oberseite des Werkstücks sauber und die Nut, die die Säge schneidet, gibt eine durchaus brauchbare Führung für den Multimaster.
Sehr kleine Ausschnitte würde ich so allerdings nicht machen wollen.
Dass ich gerne die Handkreissäge benutze, hängt wohl auch damit zusammen, dass sie bei mir immer einsatzbereit an der Werkbank steht. Die Methode kommt deshalb meiner Faulheit entgegen – ich brauche keinen Fräser einzuspannen und muss keine passende Schablone herrichten.
Viele Grüße
Heike