Baumaterial für Werkbank und Co

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Mario
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Baumaterial für Werkbank und Co

Beitragvon Mario » Fr 3. Feb 2017, 00:22

Hallo Leute
Eigentlich wollte ich nur ein paar Probebohrungen für den Dirk tätigen, um eine Aussage über OSB machen zu können.http://www.holzwurmtreff.de/viewtopic.php?f=44&t=599
Dann ist mir in den Sinn gekommen, daraus vielleicht doch eher einen eigenen Thread zu machen. Erstmal, um Dirk`s Thread nicht mit meinen Bildern zu überfrachten. Zweitens dachte ich mir, dass es als Zusammenfassung von Erfahrungen und Ansichten über die Materialverwendung für den Bau von Werkbänken, Werktischen oder anderen Werkstattmöbeln oder auch Vorrichtungen nicht unbedingt das Schlechteste wäre.
Ihr könnt hier gerne Eure Meinungen zu Verarbeitungsvorteilen, Belastbarkeit, Anwendungsfreundlichkeit oder auch zu optisch relevanten Aspekten etc. schreiben.
Ich bin da mal sehr gespannt auf Eure Meinungen.

Ich fange da mal ganz unkonventionell an, ohne irgendeinen Baubericht meines Werktisches oder anderer Sachen für die Werkstatt.
Ich schmeiße einfach mal OSB als Material in den Raum...also nur wörtlich :lol:, weil der Dirk die Vorstellung geäußert hat, sowas als Sandwichbaumaterial für seine Werkbank evtl. zu nutzen. Na ja, Sandwich ist ja nicht richtig, zweilagig wollte er das machen. Obwohl, Sandwich wäre ja auch interessant um kostengünstig auf eine ausreichende Stärke zu kommen.
Apropos kostengünstig, da und in Sachen Stabilität liegen meines Erachtens die hauptsächlichen Stärken von OSB. Optisch gesehen, zumindest für Fronten von Werkstattmöbeln sind da natürlich ein ganz anderes Thema!

So, jetzt aber ein paar Bilder, die ich incl. Bohrungen auf die "Schnelle" gemacht habe. ;) :)
Das ist übrigens mein Zuschnitt und generelles "Arbeitsbrett", also nicht über den Zustand wundern.

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Hab das angezeichnet, obwohl ich eigentlich nur Probebohrungen machen wollte. Man hat halt so seinen Stolz!

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Unbedingt notwendig...Holz drunter, sonst gibt`s Ausrisse ohne Ende!!!

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Mit Akkuschrauber und Bormax hergestellt

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Bei der Gelegenheit, das ist eine Solarleuchte, die ich von meinem Schwiegersohn geschenkt bekommen habe. Macht sich nicht schlecht um einfach was auszuleuchten. Hingestellt und fertig! Sehr leicht und flexibel, außerdem mit ich glaube 11 Euro nicht so teuer.

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Sieht nicht schlecht aus, kaum Ausrisse!

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Von unten geknipst!

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Mit Schienenzwinge!

Also für oben (Deckschicht) würde ich OSB nicht unbedingt nehmen, aber sonst kann ich nicht viel negatives darüber sagen. Als obere Platte würde ich OSB vielleicht mit gewissem Ausgleich nehmen, mit diversem Füllmaterial um eine ebene Oberfläche zu bekommen.

Grüße, Mario!
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Achim
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Re: Baumaterial für Werkbank und Co

Beitragvon Achim » Fr 3. Feb 2017, 07:42

Hallo Mario,

Danke für den Bericht. Saubere Löcher sind das geworden :!: Hätte ich bei OSB nicht vermutet. Aber wenn man ein paar Dinge beachtet (Brett drunter spannt um Ausrisse zu vermeiden und einen guten Forstnerbohrer benutzen) kommen ganz brauchbare Ergebnisse raus.

Allerdings würde ich OSB auch nur als Unterbauplatte nutzen und nicht als Werkbankplatte. Dazu wäre mir OSB zu grob.
SAWDUST IS MAN GLITTER :)

Achims Holzbox

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dirk
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Re: Baumaterial für Werkbank und Co

Beitragvon dirk » Fr 3. Feb 2017, 11:56

Hallo Mario!

danke für Deine Mühe und den aufschlussreichen Bericht incl. Fotos!

Zum Durchbohren von Osb Holz unterzulegen ist ein guter und wichtiger Tip! Das dürfte auch beim Sägen von OSB Sinn machen.

Dass Löcher so gut werden, hätte ich nicht erwartet... obwohl... bist Du nicht hauptberuflich Forstnerbohrer-Demonstrator? ;-)

Trotz dieser insgesamt sehr positiven Ergebnisse, bin ich mir nicht sicher, ob OSB bei mir tatsächlich dauerhaft das Tischmaterial (bzw die untere Schicht davon) werden soll.
Denn ein Aspekt wäre da noch: Optisch ist die sichtbare Kante nicht "der Burner" :-)

Aber zunächst habe ich mit den Platten erstmal einen Tisch von vernünftiger Größe und kann mal schauen, ob sich das so in der Praxis bewährt. Und dann werde ich irgendwann mal losziehen und den Holzhändler fragen, was er für MPX 30mm stark, 320x80 cm haben will.
Vielleicht hat sich dann das Thema Optik ganz schnell erledigt!? :?

Herzliche Grüße
Dirk.

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Klaus
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Re: Baumaterial für Werkbank und Co

Beitragvon Klaus » Fr 3. Feb 2017, 14:30

dirk hat geschrieben:Denn ein Aspekt wäre da noch: Optisch ist die sichtbare Kante nicht "der Burner" :-)


Hallo Dirk,

da können ein paar Anleimer aus günstiger Douglasie Wunder wirken ;) Dann ist auch die Kantenqualität deutlich verbessert.

Gruss, Klaus

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Harald
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Re: Baumaterial für Werkbank und Co

Beitragvon Harald » Fr 3. Feb 2017, 15:04

Eine OSB Platte würde ich nicht als Arbeitsplatte verwenden. Die Oberfläche wäre mir zu unruhig und rau. Kleinteile wie Schrauben sucht man.
Eher eine beschichtete Spanplatte.
Was spricht gegen eine Küchenarbeitsplatte? Die gibt es auch in unterschiedlichen Tiefen, mit runden Kante oder gerade.

Gruß
Harald

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dirk
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Re: Baumaterial für Werkbank und Co

Beitragvon dirk » Fr 3. Feb 2017, 15:19

Hallo Harald,

Ausgangspunkt für die Frage, ob OSB möglich/sinnvoll sein könnte war, dass OSB "einfach" noch da war.Zudem geht es weniger um die Frage, ob man das OSB als einzige Platte verwendet, sondern wenn dann eher darum, ob man sie als unter von 2 Platten verwendet. Die obere könnte dann MPX sein.

Herzliche Grüße
Dirk.

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Re: Baumaterial für Werkbank und Co

Beitragvon the_black_tie_diyer » Fr 3. Feb 2017, 15:35

Hallo Zusammen,

Schöne Darstellung Mario!

--

Für mich wäre bei der Materialwahl einzig die Frage entscheidend ob es sich um ein "sacrificial top" also eine "Opferplatte" analog zum MFT handeln soll, oder ob das eine "reine" Werkbank sein soll, die eher versehentlich als absichtlich beschädigt wird.

In ersterem Fall könnte >>ich<< mit OSB leben auch wenn ich davon ebenfalls überhaupt kein Freund bin.

Abgesehen von der Optik sehe ich auch keinen Grund warum man die OSB-Platte nicht auch als Träger für eine MPX-Platte verwenden können sollte. Vernünftige Verschraubung vorausgesetzt sehe ich da kein Problem. Ist halt am Ende einfach die Frage ob man, wenn man eigentlich das ganze aus einer MPX Platte haben wollte, damit glücklich wird. Ich sehe da großes Potenzial 2x Geld auszugeben :lol: Dann hätte man es eben auch gleich "richtig", nach der Wunschvorstellung, machen können.

Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver

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Mario
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Re: Baumaterial für Werkbank und Co

Beitragvon Mario » Fr 3. Feb 2017, 15:50

Hallo Leute
Ist ja schön zu sehen, dass es doch ein recht interessantes Thema ist. Danke schon mal für Eure Reaktionen.
Der Klaus hat natürlich recht, wenn er sagt, dass man da auch mit diversen Umleimern arbeiten kann. Und schon ist die Kante auch ansehnlich. Ist natürlich auch die Frage, ob man sich die Arbeit machen möchte.
Ich hatte noch vergessen zu sagen, dass auf dem zweiten Bild von unten ein Beispiel zu sehen ist, wenn man ohne Opferholz in OSB bohrt. An dem zweiten Loch von rechts hat es den großen Span runtergedrückt.

Grüße, Mario!

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Re: Baumaterial für Werkbank und Co

Beitragvon Thomas » Fr 3. Feb 2017, 16:46

Harald hat geschrieben:Was spricht gegen eine Küchenarbeitsplatte? Die gibt es auch in unterschiedlichen Tiefen, mit runden Kante oder gerade.
Gruß
Harald


die dürfte viel zu dick sein.
Wenn du mit Hebelzwingen an den 20mm-Löchern arbeiten willst, darf die Platte nicht zu dick werden. Sonst bekommst du die da nicht mehr rein.

Ich habe eine 18mm MPX Platte, da geht alles gut rein. Die nächste Platte soll 21mm werden, da wird es auch noch gehen. Aber dicker würde ich die Werkbank nicht bauen.

Gruss
Thomas
auf lange Sicht sind wir alle tot.

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Klaus
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Re: Baumaterial für Werkbank und Co

Beitragvon Klaus » Fr 3. Feb 2017, 17:51

Mario hat geschrieben:Der Klaus hat natürlich recht, wenn er sagt, dass man da auch mit diversen Umleimern arbeiten kann. Und schon ist die Kante auch ansehnlich. Ist natürlich auch die Frage, ob man sich die Arbeit machen möchte.


Das mit der günstige Douglasie war natürlich auf Dirk gemünzt. dreiseitig mit einem streifen multiplex als anleimer, dann oben drauf eine Multiplexplatte und schon sieht man das hässliche OSB nicht mehr. Aber da hat Oliver schon recht - warum nicht gleich richtig machen?

Gruss, Klaus


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