Mit dem Sommer kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

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Harald
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Mit dem Sommer kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

Beitragvon Harald » So 28. Mai 2017, 19:09

Hallo zusammen,

langsam wird es feucht in der Werkstatt. Vielleicht ist es ein Thema, welches auch andere Holzwürmer hier betrifft.

Hatte ich im Winter noch zwischen 40 und 50% Luftfeuchtigkeit sind es nun 56 bis 62 %. Tendenz steigen.
Mir ist klar mit dem Lüften hole ich mir mehr warme Luft und damit Feuchtigkeit in meine ca. 20 qm große Kellerwerkstatt.
Zu meinem Haus kann ich sagen es handelt sich um eine Doppelhaushälfte BJ. 1977.

Für mein nächstes Projekt habe ich einige Buche Leimholzplatten gekauft und ausgepackt.
Die Platten habe ich mit Leisten dazwischen liegend gelagert, dennoch haben sich einige verzogen. Eine 80x60cm Platte hat sich um 6 Millimeter gewölbt. Auch bei den weniger verzogenen Platten spürt man, wenn man mit der Hand drüber streicht, Hubbel die vorher nicht dort waren.

Nun meine Frage, was meint Ihr bringt es etwas die Raumluftfeuchtigkeit mit einem elektrischen Luftentfeuchter runter zu drücken?
Oder ist das nur ein Tropen auf den heißen Stein solange das Gerät läuft und ein paar Stunden später ist alles für die Katz.

Gruß
Harald

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Zwackelmann
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Re: Mit dem Sonner kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

Beitragvon Zwackelmann » So 28. Mai 2017, 19:23

Hi Harald,

ich bin jetzt kein Fachmann, aber spätestens wenn Du Dein fertiges Möbelstück am
endgültigen Bestimmungsort aufstellst und dort eine hohe Luftfeuchtigkeit hast,
wird das Holz arbeiten. Es seih denn es werden alle Flächen lackiert.

Also nein, glaube nicht das das mit dem Entfeuchter was bringt.

Aber wie gesagt bin kein Holzfachmann ...................... :roll:

LG Dirk

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Heike
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Re: Mit dem Sonner kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

Beitragvon Heike » So 28. Mai 2017, 19:35

Hallo Harald!

Bei mir läuft im Keller seit ungefähr zehn Tagen ein Entfeuchter. Er stellt sich automatisch ab, wenn der Auffangbehälter voll ist, deshalb muss ich diszipliniert jeden Tag leeren. Ich hatte mir vorgenommen, das jeden Morgen vor dem Gang zur Arbeit zu erledigen. Aber mit der Disziplin ist das bei mir so eine Sache. Als ich ihn angestellt habe, betrug die Luftfeuchtigkeit 80 %. Am nächsten Tag 72 %, es ging dann von Tag zu Tag weiter runter bis 54 %, die einzelnen Schritte erinnere ich nicht mehr. Dann habe ich einen Tag das Leeren vergessen und am Tag danach - das war letzten Donnerstag, also vor drei Tagen - war sie schon wieder auf 70 % gestiegen. Heute früh zeigte das Hygrometer 52 %.
Mein Fazit daher: Solange das Gerät läuft, kann man die Luftfeuchtigkeit senken, sobald man es abstellt, steigt sie wieder.

Viele Grüße
Heike

oldtimer
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Re: Mit dem Sonner kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

Beitragvon oldtimer » So 28. Mai 2017, 19:45

Hallo,

eher solltest Du die Platten zwei Tage vor der Verarbeitung durch langsames Gegenspannen wieder in Form bringen und dann zügig verarbeiten.

Gruß
Volker

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Harald
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Re: Mit dem Sonner kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

Beitragvon Harald » So 28. Mai 2017, 20:42

Hallo Heike,

von 80 auf 52 % ist ja schon mal was.Man müßte dann nur so diszipliniert sein, und regelmäßig leeren, damit es nicht wieder hoch schnellt.
Das Auf und Ab ist ja dann auch nicht gut. Was für einen Entsafter :) hast Du in deiner Werkstatt?
Läuft das Gerät rund um die Uhr, bis der Tank voll ist?

Ich habe mich gerade mal etwas umgesehen.
relevante Angaben sind:
Entfeuchtungsleistung z.B. bis zu 10l/24h bei 30°C / 80% rel. Luftfeuchte
Luftfeuchte einstellbar ja/nein in 5%-Schritten (Minimum: 35% Luftfeuchte)
Größe das Wassertank
Energieverbrauch in Watt
Luftmenge z.B. 100 m³/h

Ich wüßte jetzt nicht was sinnvoll wäre.
Ein großes Gerät mit 15 kg und über 300Watt oder so ein kleines Tischgerät 2,5 kg mit 60 Watt.

Gruß
Harald

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Heike
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Re: Mit dem Sommer kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

Beitragvon Heike » So 28. Mai 2017, 22:05

Hallo Harald!

Mein Gerät sieht von vorne so aus:
von vorne.jpg


Und von oben so:
von oben.jpg


Wegen der technischen Daten habe ich noch das Typenschild fotografiert. Vielleicht kannst Du mit den Angaben ja etwas anfangen. Irgendwo habe ich vermutlich auch noch eine Bedienungsanleitung, aber die kann ich gerade nicht finden (die Disziplin ...).
Typenschild.jpg


Der Tank fasst ungefähr vier Liter. Normalerweise ist er nach 24 Stunden voll oder so gut wie voll (weshalb das tägliche Leeren sinnvoll ist). Ich lasse das Gerät rund um die Uhr laufen. Man kann an dem Drehrad links einstellen, ob es pausenlos laufen soll oder erst ab einer gewissen Luftfeuchtigkeit, wobei man aber nicht - wie Du an dem Drehrad siehst - bestimmte Werte vorgeben kann, sondern nur "mehr" oder "weniger".

Das Hygrometer steht normalerweise nicht auf dem Gerät, sondern an der Wand gegenüber. Es zeigte, als ich in den Keller kam, 51 % an. Ich habe es auf das Gerät gestellt, weil ich die Anzeige mitfotografieren wollte, aber der Blitz hat sie unleserlich gemacht. Sie schnellte auf dem Gerät auf 53 % hoch.

Ich hoffe, diese Informationen helfen Dir weiter.

Viele Grüße
Heike
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Olli_T
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Re: Mit dem Sommer kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

Beitragvon Olli_T » Mo 29. Mai 2017, 08:41

Hallo Harald,

mach Dich (noch) nicht verrückt. Ist doch normal, dass im Sommer auch in Wohnräumen, wenn nicht geheizt wird, die Luftfeuchtigkeit ansteigt.

Gestern Abend hatte ich im Wohnzimmer 55% Luftfeuchte. Das bewegt sich in der Größenordnung Deiner Messwerte. Ich würde die Luftfeuchte in den
nächsten Tagen und Wochen beobachten und vor allen Dingen parallel dazu im Wohnraum messen. Nur wenn sich da große Unterschiede ergeben,
würde ich Geld in einen Entsafter investieren.

Ich messe bei meinen Buchemöbeln im Winter eine Holzfeuchte von 7% und am Ende des Sommers 10%. Obwohl die Türen des Badschranks als Rahmen mit Füllung gebaut sind, sehe ich die Änderung des Spaltmaß. Das muss das Holz bzw. Konstruktion abkönnen.

Wo hast Du Deine Buchebretter gekauft, Fachhandel oder Baumarkt?

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Re: Mit dem Sommer kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

Beitragvon mapman » Mo 29. Mai 2017, 12:08

Hallo feuchtigkeitsgeplagte Holzwürmer,

in meinem Keller kämpfe ich ebenfalls mit hoher Luftfeuchtigkeit. Bis oder um die 60% sehe ich allerdings noch entspannt :)
Wenn trotz Lüften oder Wetterlage die Feuchtigkeit >60% liegt lasse ich einen Entfeuchter von der Firma WD Austria werkeln https://www.wd-shop.info/de (Luftentfeuchter Modell WD18).

Der soll bei mir zentral aufgestellt aber alle Kellerräume abdecken (Türen alle geöffnet) und nicht nur einen einzelnen Raum. Das Gerät selbst ist sehr robust (Metallgehäuse) und hat einen ziemlich großen Auffangbehälter mit ca. 10l.
Bilder habe ich gerade nicht zur Hand, kann ich aber bei Bedarf machen.

Ganz interessante Infos zum Thema Luftentfeuchtung und Trockner findet man auf diesen Seiten:
http://www.entfeuchter.at/pdf/Konsument ... chtung.pdf
http://www.entfeuchter.at/pdf/Kundeninf ... ckners.pdf

Viele Grüße
Ralf

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Harald
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Re: Mit dem Sommer kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

Beitragvon Harald » Di 30. Mai 2017, 09:51

Hallo zusammen,

heute Morgen sind es bereits 68% relative Luftfeuchte im Keller. Im Wohnzimmer hatte ich die vergangenen Tage nicht mehr als 54 %.
Ich werde mich mal nach einem Entsafter umsehen, damit möchte ich den Zeitraum Frühjahr Sommer unter 60 % drücken.

Das Buche Leimholz habe ich im Baumarkt gekauft, es gab zwei Preisklassen bzw. Qualitätsstufen. Ich habe Bretter der bessern Qualität gekauft. Genaue Angaben habe ich gerade nicht zur Hand.
Vielleicht ist es jetzt die falsche Jahreszeit, hätte ich im Winter gebaut hätte ich die Probleme nicht.

Gruß
Harald

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Re: Mit dem Sommer kommt die Luftfeuchtigkeit in die Werkstatt

Beitragvon AlexG » Di 30. Mai 2017, 20:57

Hallo in die Runde,

den gezeigten Entfeuchter haben/hatten wir auch. Schon ein gutes Teil, vergleichsweise leise (aber mir persönlich viel zu laut im gleichen Raum) und mit der Möglichkeit, einen Schlauch anzuschließen. Aber natürlich fressen einem diese Teile durch die Stromkosten die Haare vom Kopf.

Wir haben für unseren Keller inzwischen umgestellt auf http://www.bayernluft.de inkl. Feuchtesensoren. Kaum hörbar und die Stromkosten sind ein Bruchteil. Bei uns hat sich das Teil im (fast) Dauerbetrieb im Vergleich zum Entlüfter in weniger als einem Jahr alleine durch die Stromkosten amortisiert. Und der Entfeuchtungseffekt ist im Keller ähnlich dem Entfeuchter und dabei konstanter.

Der Preis ist allerdings nicht ohne - aber für die Woodpeckers- und Festool-Gestählten wohl kein wirklicher Grund für Schockstarre ;)

Vielleicht eine Option.

Beste Grüße
Alex


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