Atem-und Augenschutz

Vom richtigen Schleifpapier zur professionellen Anwendung
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Klaus
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Re: Atem-und Augenschutz

Beitragvon Klaus » So 6. Jan 2019, 20:46

Hallo zusammen,

interessante Diskussion, dazu beitragen kann ich nur mein Verhalten bzw. meine Meinung. Als alter Hobbychemiker bin ich doch eher sensitiv, wenn es um Gerüche geht. Deshalb reicht mir bei staubigen Angelegenheiten die RZ von Jana (auch von mir herzlichen Dank), bei Lackierarbeiten hab ich aber eine Halbmaske mit A2P3 Filter auf. Speziell jetzt im Winter ist mit Durchlüftung eher nicht so viel los, da muss ich dann nicht längere Zeit in irgendwelchen Dämpfen stehen. Bei Bienenwachs brauch ich natürlich nix, bei Öl (z.B. Festool HD) dagegen schon. Die Dräger-Maske von mir ist auch recht bequem, eine Stunde oder auch zwei geht das schon. Einen ganzen Tag möchte ich die aber auch nicht aufhaben. Hinterher muss natürlich auch die Maske ordentlich gereinigt werden, sonst hat man dann irgendwelche Sporen in der gefilterten Luft.

Bei Augen- und Ohrenschutz gibt's aber keinen Kompromiss. Eine Schutzbrille in Sehstärke und Ohrenschützer bei Maschinenarbeit sind Pflicht.

So mancher Staub z.B. von Buche oder Eiche oder auch Feinstaub generell soll ja schlimmer als so manches Lösungsmittel sein. Ich will ja nicht ewig leben aber halt schon noch ein Weilchen und dabei möglichst gesund bleiben :)

Gruss, Klaus

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Mario
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Re: Atem-und Augenschutz

Beitragvon Mario » So 6. Jan 2019, 23:53

Hallo
Das mit dem selbst gemischten Treibstoff war mir gar nicht so bewusst. Ich habe zwar eine Kettensäge, die aber nur selten in Gebrauch. Mein Händler, bei dem ich die Säge gekauft habe, hat mir als Zugabe auch gleich Öl zum Mischen mitgegeben. Vielleicht habe ich auch deshalb gar nicht weiter drüber nachgedacht.
Ob das auch wirklich so viel Auswirkungen hat, wenn ich bei Mama den Rasenmäher oder auch die Kettensäge mal eben betanke...hmmm, ich weiß nich. Aber vielleicht ist das Alkylatbenzin ja auch besser bei den Abgasen, keine Ahnung.
Hab ich mir ehrlich gesagt auch noch keine Gedanken gemacht.

Grüße, Mario!

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Re: Atem-und Augenschutz

Beitragvon haifisch18 » Mo 7. Jan 2019, 02:35

flywolf hat geschrieben:Hallo,
Als Lösemittel, so ich etwas zusetzen muss bevorzuge ich Orangenöl, manchmal auch Balsamterterpentin.


Gruß Wolfgang


Ich selbst hab so eine Maske noch garnicht weil ich entweder nicht lackiere oder nicht lackiere. Ölen mach ich (weil noch Restbestand) mit nem recht geruchsneutralen Palmöl unterm Carport. Aufgrund der Bebauung ist der gut Querbelüftet.
Ich persönlich habe aber weder mit Teil- noch mit Vollmasken, so es den gute sind, Tragebeschwerden und knall mir nen A2 Filter auch wegen Gerüchen auf. Selbst bei Türöffnungen und betreten von Wohnungen über Fenster hab ich vorher schon die Vollmaske geholt.


Mein Orangenöl ist übrigens ziemlich heftiges Zeug. Da hat ein Dr. chem auf die Zutatenliste geschaut und seiner (schwangeren) Frau dann tunlichst davon abgeraten die Etiketten mit abzumachen die sie gerade abmachen wollte.
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Re: Atem-und Augenschutz

Beitragvon flywolf » Mo 7. Jan 2019, 13:39

Hallo Benedikt,
Mit dem Lackieren halte ich es genau so wie du, und Lackierte Werkzeuggriffe aus Holz werden „sofort“ entlackt und geölt.
Auch mein Orangenöl ist „heftig“ , es löst Fette und reinigt hervorragend. Aber Inhaltsstoffe? Es ist reines Orangenöl, also kein Orangenöl Reiniger mit Zusätzen.
Eventuell ist meine Vorgehensweise mit Chemikalien auch eine etwas andere durch meine Ausbildung (Chemikant u. Industriemeister Chemie)

Gruß Wolfgang

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Sebastian
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Re: Atem-und Augenschutz

Beitragvon Sebastian » Do 18. Apr 2019, 11:12

Hallo Zusammen,
ich möchte mich in diese Diskussion gerne einklinken.
Beim Atemschutz ist es meines Erachtens nach hilfreich zu unterscheiden vor was will ich mich schützen. Bei Stäuben ist die Filterklasse mit P bzw FFP und einer Zahl angegeben. Hier ist speziell bei Hartholzstäuben (Näheres in der Technischen Regel für Gefahrstoffe, TRGS 906) FFP bzw P 3 die geeignete Schutzkategorie, weil diese Holzstäube als Kanzerogene Stoffe der Kategorie 2 gelten. Bei allen anderen Hölzern reicht FFP bzw P 2 (TRGS 553).

Anders sieht es bei Lösemitteldämpfen aus. Hier muss man erst mal Zwingend ins Sicherheitsdatenblatt schauen. Ich habe mal für Orangenöl bei Dictum geschaut. Da dies eine Gefahrgut Einstufung hat muss Dictum auch ein Sicherheitsdatenblatt zusenden können. Also hier einfach mal nachfragen.
Im Sicherheitsdatenblatt müssen auch die geeignete PSA angegeben sein. Speziell die Filterklasse für den Atemschutz.
Ein weiter Punkt der gerne bei Atemschutz aber auch bei Handschuhen nicht beachtet wird ist die Standzeit. Diese gibt der Hersteller an und länger als angegeben Schützt die Ausstattung nicht.

Es ist einfach wie überall, die Eierlegende Wollmilchsau gibt es fast nicht und wenn ist diese eher Hochpreisig anzusiedeln.

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Re: Atem-und Augenschutz

Beitragvon Dozent » Do 18. Apr 2019, 11:59

Ich finde es bei diesen Themen immer wichtig, als Hobbyist sowohl Problembewusstsein als auch das Maß im Auge zu behalten.

Die TRGS-Empfehlungen sind für berufliche Dauerbelastungen. Es macht einen Unterschied ob man z.B. Hartholzstäuben über einen längeren Zeitraum täglich mehreren Stunden oder eben nur ein paar Wochenenden im Jahr ausgesetzt ist. Für letzteres reicht dann auch die schlichte Staubschutzmaske aus der Dreierpackung.

Bei Lösemitteln bin ich da auch kritischer, versuche da aber die ganz fiesen zu meiden und ansonsten hinreichend zu belüften. Aber auch hier gilt am Ende: Die Menge macht es.

Sagen wir es mal so: Bei der anschließenden Benutzung des Humidors und des Whiskyregals fügen wir uns ganz sicher erheblich mehr Schadstoffe zu als bei seiner Erstellung :mrgreen:

Daniel

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Re: Atem-und Augenschutz

Beitragvon Klaus » Do 18. Apr 2019, 13:40

Dozent hat geschrieben:Sagen wir es mal so: Bei der anschließenden Benutzung des Humidors und des Whiskyregals fügen wir uns ganz sicher erheblich mehr Schadstoffe zu als bei seiner Erstellung :mrgreen:


Da muss ich doch vehement widersprechen! Hast Du schon mal einen Zigarrenraucher oder Whiskytrinker mit Atemschutzmaske oder sonstiger PSA gesehen? Eben!

Gruss, Klaus (der hier nicht ganz ernst genommen werden will ;) )

PS: doch noch ein ernsterer Nachtrag ... beim Zigarrenrauchen wird ja nicht inhaliert, die Belastung durch Feinstaub ist also im Gegensatz zum tiefen Einatmen von Holzstaub zu sehen. Im Zweifelsfall hab ich in der Werkstatt lieber eine Maske auf als hinterher Husten. Auch die konsequente Anwendung von Absauggeräten ist hier sicher hilfreich. Beim Verarbeiten der Wengé, das demnächst mal ansteht werd ich aber ganz sicher einen ordentlichen Atemschutz benutzen.

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Re: Atem-und Augenschutz

Beitragvon Sebastian » Do 18. Apr 2019, 15:43

Dozent hat geschrieben:Die TRGS-Empfehlungen sind für berufliche Dauerbelastungen. Es macht einen Unterschied ob man z.B. Hartholzstäuben über einen längeren Zeitraum täglich mehreren Stunden oder eben nur ein paar Wochenenden im Jahr ausgesetzt ist. Für letzteres reicht dann auch die schlichte Staubschutzmaske aus der Dreierpackung.



Hallo Daniel,
klar muss im Hobbybereich jeder selbst festlegen welche Belastung er sich antun will. Bei den Atemmasken ist vor der Filterwirkung allerdings wichtig wie gut sie sitzt. Das wurde hier ja schon öfter Thematisiert. Denn wenn eine Maske nicht richtig sitzt kann man sie sich auch Sparen. Und wenn man sich eine Maske kauft sollte diese meines Erachtens nach auch schützen und nicht nur schmückendes Beiwerk sein, zumindest mir macht es keinen Spaß die Dinger zu tragen.

Klaus hat es aber richtig angemerkt, steht übrigens auch in der TRGS 553, immer die Reihenfolge der Schutzmaßnahmen beachten. Also Absaugen, wenn möglich an der Entstehungsstelle kommt weit vor Atemmaske

VG
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