Heißwachskorrektur

Was darf es für welche Oberfläche sein?
oldtimer
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Heißwachskorrektur

Beitragvon oldtimer » Do 29. Sep 2016, 22:00

Hallo,

gelegentlich sind Oberflächenkorrekturen an einem Werkstück nötig.

Diesmal hatte ich eine Fehlstelle in einer Abschlussleiste, die mir leider erst nach Grundierung und erstem Decklackauftrag auffiel.
Ich war gezwungen zwei Meranti-Leisten aneinander zu leimen. Diese hatte ich in 45° angeschnitten, um eine größere Leimfläche zu erhalten.
Der geringe Überstand unten (dies ist die Rückseite der Leiste) ist nicht das Problem, der wird beigeschliffen, sondern die Fehlstelle in dem Anschluss auf der Vorderseite. Die im ersten Bild direkt sichtbare nicht weiß lackierte Seite wird bei den Klarlackaufträgen nur mit diesem grundiert. Diese Seite ist später unten aufgeklebt und nicht sichtbar.

DSC09702.JPG
DSC09705.JPG


Wenn ich eine Fläche erst einmal lackiert habe, dann korrigiere ich entweder mit Weichwachs oder wie hier mit Hartwachs.

Weichwachs auftragen ist relativ einfach, dafür benötigt man nur einen Schaber. In meinem Set ist es der grüne rechts im Systainer.
Ich verwende ein Set von Cleho. Leider ist der Preis für so etwas schon happig.

Auf dem Bild täuscht die Krümmung der Leiste, sie ist gerade. Das bekomme ich mit der Optik meiner Kamera nicht besser hin. Auch die Wölbung im zweiten Bild an Fehlstelle ist tatsächlich nicht so auffällig

DSC09707.JPG


Zum Verflüssigen des Wachses wird der Gas-Hartwachsschmelzer verwendet. Die Gaszufuhr lässt sich regulieren, erkennbar im zweiten folgenden Bild. Die Spitze wird erhitzt, dann das Wachs mit dieser erweicht und auf die Fehlstelle aufgetragen. Gewählt habe ich eine Wachsstange im Farbton RAL 9010, dies entspricht auch dem Decklack.

DSC09712.JPG


DSC09723.JPG


Nach Aushärtung (recht kurze Zeit) wird mit der Lackziehklinge der Überstand abgenommen.
DSC09721.JPG
DSC09722.JPG


Jetzt erfolgt in meinem Fall der Zwischenschliff mit 320er-Papier, der zweite Decklackauftrag und der zweifache Klarlackauftrag. Auch werden jetzt vor dem Klarlackauftrag die noch zu grundierenden Fehlerstellen beigeschliffen.

Erfolgt eine Korrektur nach der Endlackierung, dann wird die Korrekturstelle mit einem Fixierlack aus der Dose angesprüht. Das Set enthält auch Vlies zum eventuellen Mattieren der Korrekturstellen.

Korrekturen bei Uni-Lacken sind recht einfach, dazu wird der teure Gas-Hartwachsschmelzer nicht benötigt. Hier reicht der preiswerte Batterie-Schmelzer von Edding mit ca. 10 €.

Da aber Cleho auch reichhaltig verschiedene Holztöne anbietet, ist das Einsatzgebiet des teuren Hartwachsschmelzers die exakte Nachbildung der Maserung bei Fehlstellen in Massivholz. Ein typisches Einsatzgebiet für Hartwachs ist zum Beispiel Parkett.

Cleho gibt es im Fachhandel. Ein weiterer Anbieter ist König, dessen Produkte erhält man im Clou-Shop.

Gruß
Volker
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