Couchtisch Massivholz

Fragen vor Planung und Baubeginn
ProTon
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Couchtisch Massivholz

Beitragvon ProTon » Mi 30. Jan 2019, 08:21

Hallo!

Ich bin neu hier und auch ganz neu beim Hobby. Dies ist erst eines meiner ersten Projekte.
Für die ersten Versuche werde ich nun einmal ein Schneidbrett machen, ein Holzregal und einige Fräsübungen mit der neuen Oberfräse, aber mein Wunschprojekt ist ein:

Couchtisch:
1200x800x450
Alles aus Massiver Eiche - selbst gehobelt und verleimt
Stärke Tischplatte ca. 50mm (kommt auf die Stärke meiner Bohlen ach dem Hobeln an) -verleimt aus jeweils zwei Bohlen a 25mm
keine Zarge
Tischbeine 80x80 die sich nach unten hin auf 60x60 verjüngen

Tisch weiter (1).png


Nun, ich habe eine ganz gut eingerichtete Werkstatt - chaotisch und unorganisiert von meinem Schwiegervater.
Diese Woche kommen noch neue Geräte: eine große Bandsäge und ein Abrichtdickenhobel (305mm) von Bernando.
Billigst-Tisckreissäge ist auch vorhanden - diese ist aber sicherlich kein sonderlich genaues Gerät.

Ich sehe folgende Schwierigkeiten:
  • Tischplatte verleimen
    Ich habe nur 25-30mm starke Bohlen. Ich möchte aber eine Tischplatte it 50mm herstellen. Wie gehe ich heir am besten vor? wie Groß sollten die einzelnen Lamellen sein?
  • Tischplatte 45 Grad Phase
    Ich dachte hier daran die Tischplatte zuerst um 10mm im 90 Grad Winkel fallen zu lassen und dann eine 45 Grad Schräge nach hinten fallen lassen. Hierzu würde ich die Kreissäge verwenden, fürchte jedoch dass diese nciht genau genug ist - ersuche um Tips.
  • Tischbeine befestigen
    Ja- wie bekomme ich die an den Tisch? Ich dachte an Leim und Holzdübel, aber das scheint ja nicht besonders fest zu sein - eine Zarge möchte ich nicht bauen - aus optischen Gründen.
  • Sonstiges
    An Was habe ich nicht gedacht? Brauche ich eine Zarge, Gratleisten? Übernehme ich mich mit diesem Projekt für den Anfang?

Wie gesagt, ich bin Anfänger, viele Fragen sind vielleicht tatsächlich doof. Aber ich bin sicher sehr ehrgeizig und setzte mir meine Ziele hoch. Würde mich über eure Tips sehr freuen!

Danke &lg Flo
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DaGirgel
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Re: Couchtisch Massivholz

Beitragvon DaGirgel » Mi 30. Jan 2019, 09:41

Erwartest du andere Rückmeldungen zu deinem Projekt als die Antworten, die im Woodworker-Forum zu deiner Fragestellung ausgiebig und ausführlich gegeben wurden? :roll: Allein deine Ansprüche und deine Einlassung "Anfänger" lassen mich zweifeln, dass dein Vorhaben vorzeigbar glückt.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung.
Und nach deinen Erläuterungen zum verfügbaren Gerätepark kann ich auch nur sagen "auch Maschinen bedürfen Übung und entsprechende Kenntnisse".

Das ist jetzt bitte nicht als böse gemeint zu verstehen, aber übe doch mal an weniger hochwertigem Holz z. B. bei 50 mm Dicke eine 45 Grad Phase in 10 mm Abstand zur Oberkante anzubringen. Mit deinem Equipment. Oder an Reststücken korrekte - wie im anderen Forum vorgeschlagen - Vierkantlöcher auszustemmen. MIr wäre das Holz, welches du für den Tisch vorgesehen hast, ehrlich gesagt zu schade, um damit "Anfängerübungen" durchzuführen.

Vielleicht können dir andere hier im Forum noch Tips geben, aber ich persönlich finde, dass - wie erwähnt - bereits alles wichtige zu deinem geplanten Projekt angesprochen wurde.
Gruß
Girgel

ProTon
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Re: Couchtisch Massivholz

Beitragvon ProTon » Mi 30. Jan 2019, 10:00

Der Beitrag ist hier eigentlich schon der Ausfluss aus dem Woodworker Forum.
Der Umgangston hier ist ein wenig ein anderer scheint mir und bei den Woodworkern scheint mir oft ein wenig über das Ziel hinausgeschossen zu werden - hier wir eine andere Form der (übertriebenen?) Professionalität vorausgesetzt - und das passt nciht ganz zu meinem Hobby-Anspruch. In diesem Forum scheint es mir eher handfestere Lösungen zu geben, die für einen Anfänger auch reproduzierbar sind.
Warum bist du eigentlich auch hier?

Übungen an anderem Holz werde ich natürlich machen bevor ich and die Eichenplatte gehe - auch um die Maschinen alle richtig kennenzulernen und einzustellen. - dachte jedoch, dass sich das von selbst versteht.

oldtimer
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Re: Couchtisch Massivholz

Beitragvon oldtimer » Mi 30. Jan 2019, 10:40

Ja, ja, die Gratleiste und die Ziehklinge - als ob es nicht ohne ginge.

Also: 45° an der Tischplatte mit der HKS, anschließend mit einem Abrundfräser mit Anlaufring für 45° die Kante runden (ich habe dafür einen Festool Fräser, kannst Du hier irgendwo in meinem Werkstatt-Thread sehen).

Zur Befestigung Deiner Tischbeine kannst Du ein System von Mayer in Ennetbürgen verwenden. Dann benötigst Du auch keine Zarge.

ProTon
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Re: Couchtisch Massivholz

Beitragvon ProTon » Mi 30. Jan 2019, 13:23

Danke!

HKS ist auch eher so ein Wackelteil.
Könnte ich die 45 Grad nciht auf der Bandsäge schneiden? Hier hättenw ir einen neigbaren Tisch - nur ein wenig unhandlich das ganze...
Abrunden möchte ich ja nciht, es soll eine ordentliche Kante sein: also ein Abrundfräser scheidet aus?

oldtimer
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Re: Couchtisch Massivholz

Beitragvon oldtimer » Mi 30. Jan 2019, 13:39

ProTon hat geschrieben: also ein Abrundfräser scheidet aus?


Das musst Du wissen, oder fragst Du mich gar nicht? :mrgreen:
Trotzdem solltest Du bedenken, dass dann eine scharfe Kante entsteht. Ich empfinde die dann immer als fies.

ProTon
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Re: Couchtisch Massivholz

Beitragvon ProTon » Mi 30. Jan 2019, 13:48

Sorry, ich möchte ja eine harte Kante, dachte du hast mich da ev. nicht verstanden - ncihts für ungut.
Wie würde ich nachträglich eine scharfe Hinbekommen?

DaGirgel
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Re: Couchtisch Massivholz

Beitragvon DaGirgel » Mi 30. Jan 2019, 16:53

Eine harte Kante bekommst du mit ner Säge, klar. Ist aber nicht einfach. Wird auch nicht sehr glatt, musst die Schnittfläche entweder hobeln oder schleifen. Beim Schleifen aber mit hartem Schleifteller, sonst wird es wieder rund.
Mit der Bandsäge geht es irgendwie auch, klar, aber da dürfte die Schnittfläche noch deutlich schlechter werden als mit einer Kreissäge (und einfacher vermutlich auch nicht - Hilfsvorrichtung und Übung für einen geraden Schnittverlauf).
Fräsen wäre auch eine Option, da wird - abhängig vom Fräser - die Oberfläche meist sehr gut. Aber bei ca. 5 cm Plattendicke wirst mit einem 45-Grad-Standardfräse nicht hinkommen. Solltest mal ausmessen, wie lang die Schneide am Fräser sein müsste, um die Abflachung abzudecken. Mehrmals ansetzen scheidet m. E. aus, garantiert bei den üblichen Fräsern mit Anlaufring. Vielleicht hast ja eine Tischfräse, damit wäre es dann relativ einfach.
Gruß
Girgel

HolzFelix
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Re: Couchtisch Massivholz

Beitragvon HolzFelix » Mi 30. Jan 2019, 18:27

Hallo Flo!

Ich habe eine Idee, mit der Du Deine ersten beiden "Schwierigkeiten" angehen könntest. Vielleicht werden Experten jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen - ich bin nur "querdenkender Laie".

Ausgangspunkt ist die Grundsatzfrage: Muss die Tischplatte wirklich 50mm dick sein oder reicht auch 50mm-Optik?

Auf die Idee kam ich aufgrund Deiner Aussage, dass Du nur dünnere Bohlen hast, die etwa halb so dick sind wie gewünscht.

Die unten stehende Grafik veranschaulicht die grundlegende Vorgehensweise:
Fertige eine Platte mit ca. 25mm Stärke mit soviel Übergröße, die es Dir gestattet, an allen vier Seiten Abschnitte abzutrennen, die Du dann wieder gedreht am Rand aufdoppeln kannst. Die Abschnitte müsste man natürlich vor dem Anbringen noch in den Ecken auf Gehrung zuschneiden.
Dann ergibt sich eine Platte mit 45 Grad Fase und 50mm-Optik.

Der Charme dieser Lösung liegt mE in folgenden Dingen:
  • Die "Billigst-Tischkreissäge" tut sich vermutlich mit einem 45-Grad Schnitt durch eine 25mm-Bohle deutlich leichter als durch eine 50er
  • Es muss nicht exakt 45,00 Grad sein - der Winkel der angelegten Teile stimmt immer
  • Es gibt an der Fase vermutlich ein recht gutes/harmonisches Maserungsbild, da gespiegelt wird.

So etwas würde ich auch auf jeden Fall mal bei einem Probestück ausprobieren!

Viele Grüße, Felix.
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Matthias
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Re: Couchtisch Massivholz

Beitragvon Matthias » Do 7. Feb 2019, 22:05

Das ohne Gratleiste ud Zarge kann gut gehen, muss es aber nicht. Ich habe vor kurzem auch einen Couchtisch gebaut. Die obere Platte hat eine Größe von 650/450/40mm wenn ich es richtig im Kopf habe. Dachte auch am Anfang einfach nur die Platte ohne irgendetwas zu nehmen. Habe aber dann noch ne Gratleiste angeschraubt, weil sich die Platte doch etwas verzogen hat.

ProTon hat geschrieben:Übungen an anderem Holz werde ich natürlich machen bevor ich and die Eichenplatte gehe - auch um die Maschinen alle richtig kennenzulernen und einzustellen. - dachte jedoch, dass sich das von selbst versteht.

Ich würde mal sagen von selbst versteht sich da gar nix :lol:
Ne Tischlerlehre dauert nicht umsonst 3 Jahre. Bei so kurzen Stücken geht vllt das Abrichten noch relativ einfach, wenn die Bretter dann aber größer werden muss man schon wissen wo man wann wie fest drücken muss, damit das Brett am Schluss auch wirklich gerade ist und man eine verleimfähige Kante hat.
Bei der Kreissäge ist es genau das Selbe. Da dauerts auch ne Weile bis die Schnitte passen. Ich würde sogar behaupten bei einer TKS noch länger als bei einer FKS.
Ne Bandsäge ist dann nochmal ein anderes Kapitel. Habe zwar gelernt wie man die Richtig einstellt und kanns in der Theorie auch, aber in der Praxis siehts wieder ganz anders aus. Ich stelle nicht wirklich oft ne Bandsäge ein und schaffs auch sicher nicht, dass die perfekt läuft.


Für die große Fase wurde glaub ich schon alles genannt. Entweder mit der Kreissäge und nachschleifen. Bandsäge und mehr nachschleifen. Hobeln würde auch noch gehen mit nem Handhobel wenn man damit umgehen kann. Am optimalsten wäre ne Tischfräse, aber die ist ja nicht verhanden.

Ich würde nochmal drüber nachdenken, ob die dünnen Bretter wirklich optimal für den Tisch sind. Einerseits gehört die Platte aufgedoppelt, was in der Größe ohne Presse nicht wirklich ordentlich funktioniert, und andererseits sind in den Tischfüßen ne Menge Leimfugen drinnen, die nicht wirklich schön ausschauen.
Grüße Matthias


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