Planung Werkbank

Fragen vor Planung und Baubeginn
Woswasi
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Planung Werkbank

Beitragvon Woswasi » Mo 30. Sep 2019, 13:01

Liebe Holzwürmer,

da auf der Baustelle der Werkstatt aktuell warten angesagt ist, plane ich intensiv an meiner Werkbank. Wenn der Zeitplan hält, dann kann ich Anfang Dezember einziehen und dann mit dem Bau beginnen :-)

Die Werkbank ist mein erstes großes Möbel, daher wäre ich über Feedback und Tipps zu meinem Plan sehr dankbar.

Gewünscht ist eine L förmige Werkbank mit jeweils 3 Metern Seitenlänge die nahezu perfekt im Wasser steht. Da ich weder Maschinenpark noch Erfahrung im Umgang mit Massivholz habe, wird sie aus Platten gebaut. Die Platten zerlege ich mit Tauchsäge und TKS und die Teile werden anschließend mit Lamellos versehen, verleimt und verschraubt. Ich will einzelne Korpusse bauen (wie bei einer Küche) und diese dann miteinander verschrauben, nachdem sie im Wasser eingerichtet sind. Oben drauf kommt eine Platte Multiplex als Arbeitsplatte, da dachte ich an 24mm MPX damit die ordentlich was aushält.

Die Wände der Korpusse sind aus 18mm MPX Birke, die Rückwand ist eine eingenutete 9er Mpx. Oben kommen nur 2 schmale Streifen hin, einer vorne und einer hinten, wo die Arbeitsplatte dann aufliegt und befestigt wird. Die Arbeitsplatte lasse ich oben 54mm überstehen über die Korpusse, damit man auf der Platte etwas festzwingen kann. Damit ich auch vorne stehend Platten festzwingen kann, werden 3x18mm MPX (54mm -> daher der Überstand der Arbeitsplatte) zu schmalen Streifen verleimt und mit 30mm Löchern versehen. Diese kommen dann stirnseitig auf die Stöße der Korpusse. Die Stöße der Korpusse werden zusätzlich noch links und rechts mit schmalen Streifen 18er MPX aufgedoppelt, sodass die Lochleisten auf 4x18mm Mpx aufgeschraubt und geklebt werden können. Die Schubladen verlieren dann zwar etwas an Breite, das nehme ich aber in Kauf. Die Lochstreifen und die Vorderkante der Platte sollen bündig sein. Die Platte selbst wird am Vorsprung auf der Unterseite noch mit 2 Streifen 18er MPX aufgedoppelt, dort soll eine Nutschiene eingelassen werden.

Bei den Füßen bin ich noch am tüfteln. Ich nehme mal an, dass der Estrich nicht perfekt sein wird auf die ganze Länge. Deswegen wären verstellbare Füße von Vorteil. Meine erste Idee waren Rampa Muffen auf allen 4 Ecken jeweils unter der Seitenwand und eine in ein Holzstück eingestückte M10 Maschinenschraube als verstellbaren Fuß zu nehmen. Jedoch sind die nur von unten verstellbar, was das einstellen etwas mühsamer macht. Mit einer M10 Einschlagmutter unten in der Bodenplatte und einem durchgehenden Loch, kann eine M10 Maschinenschraube mit dem Kopf von oben durch als Fuß verwendet werden. Damit die Schraube nicht in den Estrich drückt kann noch Hartholz unter die Schraube gelegt werden. Mit einem kleinen nicht durchgehenden 10,5mm Bohrung, damit die Schraube auch drinnen bleibt. Dann wären die Füße von oben verstellbar, aber nicht direkt unter den tragenden Seitenwänden.

Ist die Arbeitsplatte mit 24mm übertrieben, reicht hier eine 18mm Platte? Was meint ihr?

Was meint ihr zu den Füßen? Lieber die Rampa Variante direkt unter den Seitenwänden und herum fummeln beim Einstellen oder die höhenverstellbare Variante? Bei der Variante mit der Höhenverstellung von oben müsste ich ja etwas vom Rand weg gehen, kann sich die Bodenplatte dann verbiegen durch den Druck der Seitenwände von oben?

Ich hoffe man kann mir folgen und ich freu mich auf eure Meinungen.
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LG Gerald

oldtimer
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Re: Planung Werkbank

Beitragvon oldtimer » Mo 30. Sep 2019, 15:13

Hallo,

ich schreibe jetzt einmal nur etwas zu den Füßen. Eine preiswerte Lösung sind verstellbare Sockelfüße aus Kunststoff (Hettich oder Sotech)
oder edler , Alu gebürstet, findest Du auch bei Sotech. Ich verwende allerdings bei Kunststoff ausschließlich Hettich und Alu gebürstet die Eurofer-Eigenmarke, z.B. von toolz4you.
Dabei kannst Du bei den inneren Korpi je zwei Korpusse auf zwei Füße stellen.
Zur Vorstellung, das erste Korpus Deiner Werkbank hat unten links die Sockelfüße eingerückt. Auf der rechten Seite deckt sich die äußere Kante mit der Mitte des darunter stehenden Sockelfußes. Auf den Überstand wird dann die nächste linke Seite des folgenden Korpus aufgesetzt. Das erspart dann einiges beim Ausrichten.


Gruß

Volker

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Mandalo
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Re: Planung Werkbank

Beitragvon Mandalo » Mo 30. Sep 2019, 16:32

Möchtest du die Werkbank beweglich gestalten oder soll sie für immer dort fest verankert stehen? Für den Fall genügen auch Lagerhölzer die du im Wasser ausrichtest und deine Kisten dann draufstellst. Auf alle Fälle einen geschlossener Sockel, dem Dreck wegen.
Wie hoch soll die Werkbank nachher sein?
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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Re: Planung Werkbank

Beitragvon Mario » Mo 30. Sep 2019, 17:54

Hallo Gerald
Eine 18er Platte reicht mit Sicherheit, aber ein wenig stärker kann sicher nicht schaden. Wenn Du z. B. drauf rumhämmern willst, dämpft eine dickere Platte auch besser.

Grüße, Mario

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Klaus
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Re: Planung Werkbank

Beitragvon Klaus » Mo 30. Sep 2019, 20:22

Hallo Gerald,

zu den Füssen hat Volker schon alles gesagt, was mir auch einfallen ist. Alternativ könntest du unten noch einen Sockel bauen und im Wasser ausrichten. Da kommen dann die Korpusse drauf. Ich würde auch schauen, dass die unten etwas zurückspringen, damit man sich nicht immer die Zehen anhaut. Das wird ja bei Küchen auch so gemacht.

Bei der Platte kommt's drauf an, was Du da drauf werkeln willst. Für Stemmarbeiten kann's gar nicht massiv genug sein, für Maschinenarbeit ist ggf. auch mal schön ein Loch für einen Niederhalter bohren zu können. Bei Verwendung von 20mm Teilen sind dann die 18mm gut ausreichend. Eine Vorderzange könnte bei 3m Werkbanklänge auch recht gut dazu passen.

Gruss, Klaus

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Re: Planung Werkbank

Beitragvon Dozent » Mo 30. Sep 2019, 21:37

Mit einer M10 Einschlagmutter unten in der Bodenplatte und einem durchgehenden Loch, kann eine M10 Maschinenschraube mit dem Kopf von oben durch als Fuß verwendet werden. Damit die Schraube nicht in den Estrich drückt kann noch Hartholz unter die Schraube gelegt werden.


Ich mache bei all meinen „Arbeitsmöbeln“ mit einer Einschlagmutter von unten und einer Maschinenschraube, aber Kopf nach unten. Das Möbel lässt sich dann stehend mit einem halbwegs flachem Maulschlüssel gut in der Höhe ausrichten. Klar, dafür muss man dann halt auf dem Boden rumkriechen, aber das ist ja in der Regel eine einmalige Aktion.

Daniel

Günter Löffler
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Re: Planung Werkbank

Beitragvon Günter Löffler » Mo 30. Sep 2019, 22:43

Hallo Gerald,
die erforderliche Plattenstärke hängt natürlich davon ab, was Du drauf stellen möchtest. Schwere Ständerbohrmaschine oder gar eine Drehbank?
Mit 40 mm bist Du gut ausgestattet, allerdings gibt es dann Probleme mit einigen Zwingen. Deutlich weniger als 30 mm würde ich nicht nehmen. Außer 'Du hast noch einen anderen robusten Tisch/Bank in der Werkstatt.
Birke MPX mag ich nicht wegen der dünnen Decklage. Da ist man schnell durch. Habe ich bei mir gemacht und diesen Fehler würde ich nicht wiederholen.
Ansonsten würde ich mich noch fragen:
- wie hoch soll der Winkel sein? (abhängig von Deiner Länge)
- wir tief soll es sein? 60 cm / 75 cm / 100 cm ?
- soll einer Vorder- oder Hinterzange dran?

Ich habe keinen solchen Winkel, sondern eine Werkbank, die von mindestens 3 Seiten zugänglich ist. Darauf möchte ich auf keinen Fall verzichten. Den Winkel hätte ich super gerne zusätzlich für andere Tätigkeiten - passt aber nicht rein bei mir :-(

Vielleicht haben die Denkanstöße geholfen!?
VG, Günter

Woswasi
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Re: Planung Werkbank

Beitragvon Woswasi » Di 1. Okt 2019, 12:14

Danke für eure vielen Tipps und Denkanstöße :-)

Die Werkbank wird fix dort stehen, eine nach hinten abgesetzte Sockelblende ist auch geplant. Fertige Höhe wird ungefähr bei 91cm sein, dass muss ich mir noch genau ausmessen beim aktuellen Tisch. Ich bin es gewohnt auf einem alten Tisch mit 25mm Spanplatte zu werkeln, eine 24mm Mpx ist sicher drastische Verbesserung in Sachen Stabilität :lol: Die Platte will ich mit Klarlack versiegeln, damit sie leichter abwischen geht.
Von der Breite bin ich mir auch noch nicht ganz sicher, irgendwo zwischen 70-75cm. Muss einen Kompromiss finden zwischen Breite und wie hoch dann noch die Werkzeugwand erreichbar ist.

Schweres Gerät kommt nicht rauf, auf der linken Seite will ich kleine Maschinen hinstellen. Bandschleifer, Schraubstock und Tischbohrmaschine (PBD 40). Die rechte Seite ist die freie Arbeitsplatte. Dahinter soll dann eine Werkzeugwand hin.

Lagerhölzer müsste ich irgendwie abrichten vorher oder viel mit Unterlagen probieren.

Die Idee die Füsse mittig zwischen den Korpussen finde ich gut. Kombiniert mit den Maschinenschrauben mit dem Kopf unten. Wäre für eine einmalige Spielerei wohl erträglich. Wenn ich die Sockelblenden dann noch abnehmbar mache, könnte ich die Werkbank dann mit der Ameise sogar bewegen, falls es dann doch einmal sein soll. Wobei die fertigen Hettich Füsse finde ich auch nicht schlecht und preislich Attraktiv. Du meintest eh sowas Volker?: https://www.amazon.de/Hettich-9219649-S ... 338&sr=8-5

An einen extra Sockel hatte ich gar nicht gedacht, die Idee ist auch nicht schlecht. Jedoch wäre die Werkbank nach dem Zusammenbau dann wirklich fix dort.

Eine Vorderzange ist momentan kein Thema, jedoch könnte ich nachträglich eine einbauen sofern ich Bedarf hab.
LG Gerald

oldtimer
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Re: Planung Werkbank

Beitragvon oldtimer » Di 1. Okt 2019, 13:36

Wie groß ist denn der Raum? Nicht dass nachher die Werkbank einen Hauch zu hoch ist, wenn eine TKS einzieht.
Ich suche später einmal die Nummer der von mir verwendeten Sockelfüße heraus. Vielleicht findest Du auch bei Henn unter "Chaostheorie" noch einige Anregungen.

ElBavaria
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Re: Planung Werkbank

Beitragvon ElBavaria » Di 1. Okt 2019, 14:35

Vermutlich werden beide Schenkel der Werkbank an einer Wand stehen. (Konnte ich nirgends genau heraus lesen)
Dann wird vermutlich die Stromzufuhr für deine Elektrowerkzeuge an den Wänden angebracht sein.
Ansonsten könnte man ja auch über Steckdosen in/an der Werkbank inklusive Kabelkanäle nachdenken.
Das gleiche gilt auch für eine mögliche Absauganlage. (Rohrdurchbrüche)

Gruß Jürgen
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Gruß Jürgen


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