Kommoden-Nachbau

Fragen vor Planung und Baubeginn
Benutzeravatar
elektroulli
Beiträge: 1601
Registriert: Di 28. Jun 2016, 22:10
Wohnort: 32423 Minden

Kommoden-Nachbau

Beitragvon elektroulli » Mo 19. Sep 2016, 11:02

Hallo Holzwürmer,
wir haben eine Kommode die wir etwa 1985 gekauft haben.
Dazu gibt es noch einen passenden 2-türigen Kleiderschrank.
Nun möchte meine Frau, weil ihr beides so gut gefàllt, noch eine passenende kleinere Kommode dazu haben. Nur etwas niedriger. Soweit kein Problem.
Ich habe sogar noch Leimholzplatten ( Bilder dazu kommen noch) die schon fast die gleiche Farbe angenommen haben.

Die vorhandene Kommode ist zu 100 % Nadelholz massiv. (Leimholz)
H=1200 T=400 B=800mm.
Nix ist irgendwie mit Nutklötzchen oder Gratnuten gefertigt.
Die Seitenteile (massiv) und der Deckel (massiv) sind verdübelt und mit Spannschlössern zusammengefügt. Trotzdem verzieht sich nichts.
Die neue Kommode soll etwa die gleichen Maße haben, aber nur etwa 80cm hoch.

Meine Frage an Euch:
Kann ich diese ebenso bauen ohne Angst haben zu müssen, dass sich was verzieht?
Also Seitenteile, Boden und Deckel verdübeln, bzw. Lamellos und verleimen?
Was meint Ihr?
Ulli

image.jpeg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von elektroulli am Mo 19. Sep 2016, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Threedots
Beiträge: 1085
Registriert: Do 14. Jul 2016, 10:49
Wohnort: Im Westen

Re: Kommoden-Nachbau

Beitragvon Threedots » Mo 19. Sep 2016, 11:41

Hallo Ulli,

bedenke aber, dass das vorrätige Holz, wenn es noch zurechtgesägt wird, wieder helle Schnittkanten aufweist. Mit der Zeit dunkelt das dann auch wieder nach.

Wenn Dein Holz ausreichend trocken und akklimatisiert ist, wird sich da nix mehr großartig verziehen. Ob Du nun Dübel oder Lamellos setzt und dann verleimst, bleibt Dir freigestellt.
____________
LG

Roland

Gregor
Beiträge: 42
Registriert: Mi 29. Jun 2016, 15:26
Wohnort: Königswinter
Kontaktdaten:

Re: Kommoden-Nachbeu

Beitragvon Gregor » Mo 19. Sep 2016, 12:09

Hallo Ulli,

Holz ist nun einmal ein Naturprodukt und arbeitet immer ein wenig!
Du solltest Dir auf jeden Fall vorher das zu verarbeitende Holz ansehen und danach entscheiden,
wo es am besten eingesetzt werden kann.

Hilfreich sind auch die Ausführungen von Heiko : Stehend oder liegend

Welche Verbindungsart Du dann wählst, ist dann zweitrangig!

Kalkuliere ebenfalls an kritischen Stellen die Bemaßung ensprechend möglichem Verziehen mit ein! Dann sollte eigentlich nichts mehr schief gehen.

Als Kritsche Stellen bei Deinem Projekt wären aus meiner Sicht die Schubladen anzusehen. Hier genau überlegen, wie Dein Holz verarbeitet wird. Und achte hier auf die Bemaßung (z.B. Einsatz von Schattenfugen)!

Ich habe auch einmal einen Nachbau eines alten Schubladenschränkchens aus Fichte Leimholz (kein Baumarktholz) gebaut. Da hat sich bis heute nix verzogen! Allerdings ist das Schränkchen komplett in Rahmenbauweise (ausser dem Deckel) realisiert! Die Verbindungen sind vorwiegend mit Lamellos erfolgt!

bilde-12.jpg


Also keine Angst

Gruß Gregor
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Grüsse aus dem Siebengebirge
Gregor

Benutzeravatar
dirk
Beiträge: 639
Registriert: Di 28. Jun 2016, 22:38

Re: Kommoden-Nachbeu

Beitragvon dirk » Mo 19. Sep 2016, 15:23

Hi,

frisch ans Werk Ulli, bin schon gespannt auf die Bau-Doku ,-)

Habe mal einen ähnlichen Schrank mit einer neuen Deckplatte versehen, da der alte "Deckel" komplett
versport (!) war. Ich habe also einfach den alten Deckel als "Schablone" genommen und insbesondere auch die Bohrungen für
Dübel und Spannschlösser einfach durch den alten Deckel in den neuen übertragen.
Der Deckel war zudem noch "seltsam" gerundet, diese Rundungen habe ich dann zunächst übertragen und dann mit einer Stichsäge (!)
ausgesägt... ...
Natürlich arbeitet der Deckel, aber bisher gibts kein Problem damit, obwohl der Schrank im Bad steht und es dort schonmal warm und feucht ist.

Herzliche Grüße.
Dirk.

oldtimer
Beiträge: 8334
Registriert: Do 30. Jun 2016, 16:29

Re: Kommoden-Nachbeu

Beitragvon oldtimer » Mo 19. Sep 2016, 17:01

Hallo,

ich sehe keine Probleme. Du baust einen Korpus auf den eine zusätzliche Platte untergeschraubt wird. Mit 6er Schraubern und 8/9er Löcher im Korpus hätte die Platte genug Spiel, Betrachte die oberer Platte des Korpus wie eine aufgeschraubte Gratleiste und setze drei Reihen mit Schrauben.

Die Schubladen stellen auch kein Problem dar, da die Fronten aufliegen. Führst Du die Schubladen auf einegenuteten Federn oder nimmst Du handelsübliche Auszüge?

Gruß
Volker

Benutzeravatar
elektroulli
Beiträge: 1601
Registriert: Di 28. Jun 2016, 22:10
Wohnort: 32423 Minden

Re: Kommoden-Nachbau

Beitragvon elektroulli » Mo 19. Sep 2016, 20:48

Hallo,
ersteinmal vielen Dank für Eure Antworten.
Ich glaube auch nicht dass es große Problem mit Verziehen gibt.
Das Original hat sich in 30 Jahren auch nicht verzogen, zumindest sieht man nichts.
Für die Schubladen nehme ich natürlich keine Metallauszüge. Die werden sicher irgendwann klemmen. Beim Original hat man Kunststoffschienen verbaut in der die Nuten der Lade laufen. So werde ich es auch machen. Ggf. Holzleisten statt Kunststoff.

image.jpeg


image.jpeg


Die vorhandenen Leimholzplatten sind mind. 15 Jahre alt und dienten als Regal in einem Abstellraum. Absolut gerade. Nix verzogen, nix schüsseln, nix keilverzinkt.
Und die Farbe gaben sie auch schon.
Es wird aber wohl eine Winterarbeit werden.
Ulli
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Mario
Beiträge: 9298
Registriert: Mi 29. Jun 2016, 16:58
Wohnort: Schwedt,Uckermark(Brandenburg)

Re: Kommoden-Nachbau

Beitragvon Mario » Mo 19. Sep 2016, 23:52

Hallo Ulli,
wenn die so lange "gelagert" sind gibt`s da bestimmt keine Probleme. Aber sag mal, warum denkst Du, dass Metallauszüge klemmen werden. Hast Du da schon schlechte Erfahrungen gemacht?

Grüße, Mario!

Benutzeravatar
elektroulli
Beiträge: 1601
Registriert: Di 28. Jun 2016, 22:10
Wohnort: 32423 Minden

Re: Kommoden-Nachbau

Beitragvon elektroulli » Di 20. Sep 2016, 06:23

Hallo Mario,
wir haben viele Massivholzmöbel in der Wohnung.
Keines hat Metallauszüge. Ich glaube, dass hat seinen Grund.
Metallauzüge haben seitlich sehr, sehr wenig Spiel, da könnte es Probleme geben fall das Hlz doch noch etwas arbeitet.
Ulli

oldtimer
Beiträge: 8334
Registriert: Do 30. Jun 2016, 16:29

Re: Kommoden-Nachbau

Beitragvon oldtimer » Di 20. Sep 2016, 09:25

Hallo,

so wie Ullis Musterkommode konstruiert ist, kann das Holz kaum arbeiten. So ein Plastikding mit dem Risiko, dass die Schublade sich wie zu weitem Ausziehen auf den Boden entleert, kostet halt nur den Bruchteil eines schönen Vollauszugs.

Grundsätzlich sollte man sich auch einmal verabschieden von dem Gedanken, dass Holz im Innenraum sich wahnsinnig weit ausdehnt.
Dieses wird gebetsmühlenartig in Foren überwiegend von Leuten wiederholt, die nur Abgelesenes oder Gehörtes wiederholen ohne eigene Erfahrungen.

Das kann man vielleicht mit extremsten Klimaschwankungen erreichen.
Selbst Buche-MPX, welches sich wunderbar als Schranktür wirft, bleibt als Korpus stabil.

Gruß
Volker

Benutzeravatar
elektroulli
Beiträge: 1601
Registriert: Di 28. Jun 2016, 22:10
Wohnort: 32423 Minden

Re: Kommoden-Nachbau

Beitragvon elektroulli » Di 20. Sep 2016, 16:15

Hallo Volker,
die Laden haben Stopper.
Einfache aus Kunststoff. Reicht aber damit sich nichts entleert.
Und an alle:
Danke für den Zuspruch dass so zu bauen wie das Original.
Ulli


Zurück zu „• Wie baue ich das am Besten ?“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste