Schwere Werkbank auf Rollen

Fragen vor Planung und Baubeginn
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Jana
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Schwere Werkbank auf Rollen

Beitragvon Jana » Di 27. Dez 2016, 19:49

Hallo zusammen,

zwischen den Jahren bin ich mal wieder dabei in meiner Werkstatt ein bisschen aus- und umzubauen. Dazu gehört auch die Überarbeitung meiner Werkbank. Naja, Überarbeitung ist übertrieben, eigentlich möchte ich nur gerne Rollen montieren. Denn in den letzten Wochen habe ich immer wieder festgestellt, dass es zwar praktisch ist wenn die Tischkreissäge mobil ist, wenn aber zu wenig Platz in alle Richtungen da ist, dann nützt das auch nichts.

Momentan bin ich mir aber nicht sicher, wo ich die Rollen am besten anbringen sollte so dass die notwendige Stabilität gewährleistet bleibt.
Die Unterkonstruktion ist aus Balken (Reste vom Dachausbau), die Zwischenstreben für den Unterschrank und die Tischplatte aus diversen stabilen Kanthölzern, die Tischplatte eine Lage MDF + ein Lage Multiplex, und der Unterschrank vorwiegend aus beschichteten MDF-Platten von diversen ausgemusterten Möbelstücken.
Werkbank1.jpg

Werkbank2.jpg


Die Balken habe ich mit ziemlich dicken Schrauben verschraubt (ich meine, es wären 12er gewesen, ca. 14cm lang), die oberen Ecken sind zusätzlich noch mit Eisenwinkeln verstärkt (zu dieser Zeit waren mir Holzverbindungen noch ein großes Rätsel ... :oops: ).
Werkbank3.jpg


Das ganze ist ziemlich stabil, aber auch ziemlich schwer. Mein Mann (mit mehr Sinn für realistische Zahlen) schätzt inklusive Schubladeninhalte ca. 500-600kg insgesamt (ich meine ja, es wäre weniger...) . Daher würde ich auf jeden Fall Schwerlastrollen verbauen. Ich habe an 6 Stück á 140kg oder 200kg Tragkraft gedacht, davon 4 Stück mit Feststellern.

Meine erste Frage wäre, ob von euch jemand eine ähnlich schwere Werkbank auf Rollen hat? Funktioniert das mit der Standfestigkeit überhaupt? Meint ihr die Rollentragkraft wäre ausreichend?

Die zweite Frage wäre nach der Position der Rollen. Von unten betrachtet sieht der Tisch etwa so aus:
Werkbank4.jpg

(Blaue Rechtecke = Tischbeine, Rot = Seitenquerstreben und Mittelstrebe, Schwarz = Längsstreben zur Stabilisierung des Schubladenschranks)

Zwei Rollen sollen unter die Mittelstrebe, um das Gewicht des Schubladenschranks etwas abzufangen (Position X).

Die ideale Position für die anderen 4 Rollen wäre vermutlich unter den Tischbeinen (Position 1). Das würde aber bedeuten, dass ich diese (irgendwie) möglichst rechtwinklig kürzen muss und wenn es mit den Rollen nicht funktioniert auch den Ursprungszustand nicht mehr herstellen könnte.

Die Alternative - da die Höhe halbwegs passt und es die wenigste Arbeit bedeuten würde - wäre die Rollen unter den Querstreben anzubringen (Position 2). Allerdings bin ich nicht sicher, ob das Tischgewicht dann noch ausreichend getragen wird. Insbesondere da die Rollen ja auch noch ein paar Zentimeter von den Tischbeinen weg müssten, so dass die Feststeller dazwischen passen. Meint ihr es bestünde dann schon Kippgefahr? Bzw. wird die Belastung auf die Schrauben zu groß?

Viele Grüße,
Jana
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tmaey
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Re: Schwere Werkbank auf Rollen

Beitragvon tmaey » Di 27. Dez 2016, 20:20

Hallo Jana,
ich habe nur meinen Kappsägetisch auf Rollen. Der beinhaltet noch 7 Systainer mit Oberfräsen usw.. Hat also auch schon ein entsprechendes Gewicht.
Ich habe 2 Rollen mit Stopp (vorne) und 2 ihne Stopp (hinten). Die beiden Feststeller reichen voll und ganz um ihn wie festgenagelt stehen zu lassen.
Ich denke, wenn die Rollen passend dimensioniert sind, reichen auch bei Deiner Werkbank 4 Stück - und zwar unter den Beinen. Die Mittelstrebe sollte das Gewicht auch so abfangen (denn die "schwebt" im Moment ja auch, wenn ich es richtig verstanden habe).
Und ganz ehrlich - ich würde die Werkbank erst einmal auseinanderbauen. So ist das winkelige ablängen der Beine mit der Kappsäge oder TKS problemlos möglich. Ich wüsste sonst nicht, wie Du sonst die Räder vernünftig unter das Monster kriegen willst :D

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Re: Schwere Werkbank auf Rollen

Beitragvon Achim » Di 27. Dez 2016, 23:00

Hallo Jana,

als ich Deinen Bericht gelesen habe, dachte ich zuerst an eine temporäre Lösung, um die Werkbank ab und an mal zu verschieben. Aber bei dem Gewicht der Werkbank würde mir kein passender Hebelmechanismus einfallen und wohl auch nicht zu realisieren sein.

Aber ich denke, wie Thomas, dass zusätzliche Rollen unter der Querstrebe nicht unbedingt notwendig sind. Ich würde auch die Rollen direkt unter die vier Eckpfosten setzen, wie auch immer Du das anstellst ;) die Werkbank dafür zerlegen ist sicherlich eine mögliche Variante.

Bin schon gespannt auf Deine Lösung und Realisierung, denn auch ich überlege meine Werkbank mobiler aufzurüsten, um für bestimmte Arbeiten, die ich ohne Werkbank erledigen kann, diese in der Werkstatt zu verschieben...meine wiegt aber keine 500kg ;)
SAWDUST IS MAN GLITTER :)

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Re: Schwere Werkbank auf Rollen

Beitragvon Zwackelmann » Mi 28. Dez 2016, 06:32

Hi Jana,

würde es auch so machen, wie Thomas es vorgeschlagen hat.
Jedoch würde ich bei einer Werkbank alle 4 Rollen in "gebremster" Ausführung vorsehen.
Soviel mehr kosten die auch nicht. Bedenke, ja nachdem wo Du Deine Werkbank hinschiebst,
kommst Du unter Umständen nicht immer an die vorderen Rollen dran!

Jana hat geschrieben:Die ideale Position für die anderen 4 Rollen wäre vermutlich unter den Tischbeinen (Position 1). Das würde aber bedeuten, dass ich diese (irgendwie) möglichst rechtwinklig kürzen muss und wenn es mit den Rollen nicht funktioniert auch den Ursprungszustand nicht mehr herstellen könnte.Jana


Ach was ... Mut zur Lücke ! :mrgreen:

Wenn Deine Werkbank geschraubt ist, mach Dir die Arbeit und geh auf die Kappsäge.
Entsprechendes Können und Selbstvertrauen vorausgesetzt, geht das aber auch mit einer Japansäge.

Frei nach dem Motto.... 3 mal abgesägt und immer noch zu kurz. :shock:

Und sollte der Schnitt etwas verlaufen, kannst Du das mit dünnen Blechen oder ähnliches zwischen
Balkenstirnseite und Rollengrundplatte immer ausgleichen.

LG Dirk

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Jana
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Re: Schwere Werkbank auf Rollen

Beitragvon Jana » Do 29. Dez 2016, 10:53

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten!

Zerlegbar ist der Tisch nicht wirklich. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich zwischen die Verschraubung nicht sogar noch Leim gepinselt habe. Davon abgesehen fürchte ich aber, ich würde den Tisch nie wieder so zusammen bekommen wie er jetzt ist. :lol:
Meine Überlegung war daher die Schubkästen auszuhängen und den Tisch auf die Längsseite zu kippen (unter Zuhilfenahme eines oder zweier starker Männer wäre das kein Problem). So hätte ich Füße absägen und/oder Rollen anschrauben können.

Allerdings gab's gestern im Baumarkt Schwerlastrollen für echte Schwerlasten nur auf Bestellung und ich bin mit leeren Händen nach Hause (na gut, ich habe ziemlich viel eingekauft, aber eben keine Rollen 8-) ).

Dann habe ich nochmal über Achims Kommentar nachgedacht. Denn eine temporäre Lösung wäre mir tatsächlich viel lieber, denn dass ich den Tisch wegschieben muss ist eher die Ausnahme als die Regel (wenn auch dann eine nervige). Also nochmal nach einem passenden temporären Hebe(l)-Mechanismus gegoogelt. Nach einiger Recherche und vielen verworfenen Ideen ist dann irgendwann ein Wagenheber zwischen den Suchergebnissen aufgetaucht. Perfekt, der hebt ja tonnenweise Gewicht. Ein normaler hydraulischer Wagenheber passt leider nicht unter die Querstreben, denn das sind nur 8cm. Aber etwas weitere Recherche hat mir Wagenheber für tiefer gelegte Autos ausgespuckt, diese gibt es ab 8cm minimale Hubhöhe (zu akzeptablen Preisen). Dazwischen war dann auch irgendwann noch ein Scherenwagenheber, der mich an eben den erinnert hat, der mir als Oberfräsenlift dient. Also schnell in den Keller, die Lift-Zusatzplättchen abgeschraubt und an den Tisch angesetzt.

Der Scherenwagenheber braucht auch ca. 10cm, aber ich kann ihn an der Ecke unter der vorderen Längsstrebe ansetzen. Das ist vielleicht nicht der ideale Ansatzpunkt bezüglich der optimalen Gewichtsverteilung, aber es ist ja immer nur für kurze Zeit. Ich konnte den vorderen Tischfuß soweit anheben, dass ich an der Seite ein Möbel-Roll-Brett unterschieben konnte (so was hier). D.h. ich werde mir noch so eines für die andere Seite besorgen (oder je nach Räderpreisen vielleicht einfach selbst zusammenschrauben) und bin dann erst einmal temporär mobil.

Bevor ich also irgendwas absäge werde ich erst einmal schauen, ob das nicht ausreicht. Somit passt die Lösung zwar nicht ganz zur ursprünglichen Frage, ist aber für mich die Beste! :)

Danke für eure Hilfe!
Jana

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Re: Schwere Werkbank auf Rollen

Beitragvon oldtimer » Do 29. Dez 2016, 11:10

Hallo Jana,

und hier mal wieder aus meiner Praxis, auch kein Leichtgewicht:

DSC09572.JPG


100er Rollen von meinem Beschlaghändler ohne sonstige Anforderungen (wie blue wheels etc), nur die vorderen zwei feststellbar. Beim "Einparken" stehen die hinteren immer unter dem Querbalken. Festgestellt verrutscht er genauso auf den Fliesen wie ein anderer Tisch ohne Rollen, allerdings muss ich schon sehr kräftig drücken.
Mittig sind keine Rollen erforderlich, würden das Teil bei unebenem Boden (oder leicht gekrümmtem KVH) nur wackeln lassen.

Gruß
Volker
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Re: Schwere Werkbank auf Rollen

Beitragvon Achim » Do 29. Dez 2016, 15:30

Hallo Jana,

wie wäre es denn damit: http://m.ebay.de/itm/221740267689?_mwBanner=1
Damit müsstest Du den Tisch nicht soweit anheben wie mit dem Rollbrett.

Und 150kg pro Rolle sollte doch reichen !?
SAWDUST IS MAN GLITTER :)

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Re: Schwere Werkbank auf Rollen

Beitragvon Yeti » Do 29. Dez 2016, 16:33

"Unheimlich wird des Schlossers Kraft, wenn er sich einen Hebel schafft!"

Hallo Jana, zum Anheben der Werkbank brauchst Du keinen Wagenheber, der Rest einer Dachlatte und ein Stück Kantholz als Drehpunkt sollten reichen. Da kann man dann sogar drauftreten und den Möbelhund drunterschieben. Ich nutze für solche Aufgaben die Transportroller für Euroboxen , da sie eh vorhanden sind, lege allerdings einen Holzrahmen zur Gewichtsverteilung ein. Der Vorschlag von Achim ist gut, scheitert in den meisten Fällen jedoch am Werkstattfussboden. Die Rollen sind so klein dass sie schon von kleinen Gegenständen blockiert werden.
Das kannst Du zwar so machen, aber dann wirds halt kacke! ;)

Gruß
Claus

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Re: Schwere Werkbank auf Rollen

Beitragvon Mandalo » Do 29. Dez 2016, 18:55

Sieh dir das mal an, vielleicht zwei davon!?

http://www.neureiter-shop.at/de/werksta ... ung-uf-300
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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Re: Schwere Werkbank auf Rollen

Beitragvon Yeti » Do 29. Dez 2016, 20:15

Hier noch eine Lösung die mir gefällt: https://www.youtube.com/watch?v=dfMmQH0msW4 Der interessante Teil beginnt bei ca, 1:48!
Das kannst Du zwar so machen, aber dann wirds halt kacke! ;)

Gruß
Claus


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