Hallo Thomas, Christoph, Felix und Achim,
danke für eure positiven Kommentare. Da möchte ich euch nicht weiter auf die Folter spannen, los geht's...
Sonntag ist bei uns Ruhetag. Doppelhaushälfte und so. Aber man muss ja nicht immer Krach machen in der Werkstatt, daher habe ich mich erst einmal dem Oberflächentest gewidmet. Die Innenseite wird mit Holzlack behandelt, da steht eigentlich fast schon fest, dass es der Holzlack von Aqua Clou werden wird. Ich teste es trotzdem noch einmal mit. Außen möchte ich gerne Ölen, dazu im Test Clou Hartöl, das ich noch übrig hatte, Alchimea Hartöl, das ich beim Schuhschrank verwendet habe, und verschiedene Proben von Osmo: Hartwachsöl in farblos seidenmatt, matt & natural, und TopOil in natural und farblos matt.
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Auf zwei Reststücke zeichne ich mir insgesamt 8 Kästchen auf - die Maserrichtung verläuft bei beiden längs. Zum Auftragen des Öl verwende ich Spülschwämme. Da ich nur sehr kleine Schwämme brauche verwende ich eine Klammer um diese gut halten zu können.
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So sieht es nach dem ersten Auftrag aus. Man erkennt schon an der Gelbfärbung, was vorwiegend auf Leinöl basiert. Von links oben nach rechts unten: AquaClou Holzlack - Clou Hartöl - Alchimea Hartöl - Osmo TopOil natural
Osmo Hartwachsöl seidenmatt - matt - natural - TopOil seidenmatt
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Nach einer Nacht trocknen und einen Zwischenschliff mit 240 Körnung habe ich heute den zweiten Auftrag gemacht. Damit ihr etwas den Überblick behaltet hier das Ergebnis - außerhalb der zeitlichen Reihenfolge.
Erst noch mal ein Bild vom Osmo Hartwachsöl und TopOil beim Auftragen. Die kleinen Proben haben gerade so für zwei Mal gereicht.
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Hier das Ergebnis nach ca einer Stunde trocknen. Einmal im Sonnenlicht auf dem Balkon aus verschiedenen Winkeln.
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Im Zimmer ohne direktes Sonnenlicht (auf Buche-Boden).
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Und im Zimmer mit Bestrahlung durch eine Lampe.
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Am besten gefallen mir die Osmo natural Varianten, diese kommen schon sehr nahe an das unbehandelte Holz. Die Maserung kommt dabei nicht sonderlich heraus, dafür auch nicht die Querrisse (Könnten das die Spuren vom Messerfurnier sein?).
Mal schauen wie es morgen aussieht, vielleicht entscheide ich mich dann doch noch um. Na ja und ein Wörtchen hat ja auch der im Haus lebende Ehemann noch mit zu reden, wenn auch in ästhetischen Fragen nur ein sehr kleines Wörtchen.
Vom Oberflächentest noch einmal zurück zum ruhigen Sonntag. Mit dem Handhobel habe ich die letzten Zehntel Millimeter Überstände der Massivholzanleimer plan gehobelt. Zuerst mit dem Blockhobel, was schon sehr gut ging.
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Dann bin ich etwas mutiger geworden und habe den Putzhobel herausgeholt. Ich hatte ihn recht gut eingestellt und damit war es wirklich eine Freude. Ich glaube gerade solche kleinen Aufgaben sind es, die einem das Handwerkzeuge näher bringen. Ich sehe mich schon ganze Bohlen hobeln... (also irgendwann ... nach dem Küchenschrank ...)
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Was ich allerdings auch bemerkt habe ist, dass meine Werkbank zum Hobeln ein bisschen zu tief ist. Wenn ich dieses Hobby bis in die Rente beibehalten werde, dann brauche ich auf jeden Fall einen höhenverstellbaren Werktisch!
(Und vorher baue mich mir irgendwann noch so einen Aufsatz ... irgendwann ... nach dem Küchenschrank ... und dem Doppelgehrungsanschlag ... *hüstel* )
Allzu lange hat das mit dem Hobeln tatsächlich auch nicht gedauert. Trotzdem war der Sonntag dann schon wieder vorbei (ich hatte zugegeben erst sehr spät in der Werkstatt angefangen).
Heute ging es weiter mit der Bügelkante. Für die hinteren Traversen, die beim Öffnen der Schubladen nicht sichtbar sind, reicht diese vollkommen aus. Im Grunde hätte ich sie vielleicht auch ganz ohne Kante lassen können, aber irgendwann kommt ja vielleicht doch noch mal jemand der sich bückt und dann eine der hinteren Traverse sieht! Oder stellt euch mal ein Kleinkind vor das eine Schublade herauszieht und dann auf so eine hässliche Traversen-Kante schaut!
Nein nein, wenn, dann schon richtig. Ich muss gestehen ich habe sogar darüber nachgedacht die hintere Kante der Traversen auch noch zu bügeln, damit die Oberflächenbehandlung später besser haftet. Allerdings sind diese Kanten längs durch die Stäbchen-Hölzer in der Tischlerplatte schon sehr sauber. Vielleicht nicht ganz so schön, aber auf jeden Fall ausreichend zum lackieren.
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Zum Bügelkante aufbügeln schreibe ich jetzt nicht mehr viel, das gab es ja schon des öfteren. Nach dem Aufbügeln und etwas Abkühlzeit nehme ich die Überstände mit der Flachfeile ab.
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Die Kanten gelingen mir dieses Mal so schön, dass ich mich schon frage warum ich überhaupt an den Rest Massivholzanleimer angebracht habe... Aber es geht natürlich nicht nur um die Optik, sondern auch um Haltbarkeit (und darum, etwas Neues zu machen
).
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An einer Traverse fällt mir eine kleine Macke auf. Na ja, klein ist sie schon nicht mehr. Natürlich verschwindet auch diese ganz hinten im Schrank und wird niemals zu sehen sein, aber so geht das trotzdem nicht (wer weiß wo dieses Kleinkind überall seinen Kopf hinein steckt!).
Ich krame also die Holzpaste hervor, die ich auf Anraten von Volker nach einem größeren Fräs-Malheur gekauft habe. Ist zwar Fichte, hat aber bei Birke auch gut funktioniert, und wird daher für Ahorn im Schrankinneren versteckt auf jeden Fall reichen.
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Ich kann euch die Anschaffung dieser Pasten auf jeden Fall auch aufs Wärmste empfehlen! Und wer nicht ständig so viel Spachteln muss wie Volker (
), oder vielleicht auch so vergesslich ist und die Reste in der Dose eintrocknen lässt, dem wird auf jeden Fall eine solche Tube gute Dienste leisten. Die kann nämlich auch nicht eintrocknen.
Nach einer Kaffeepause - ich bin hier schließlich nicht bei der Arbeit, sondern habe Urlaub - kann die Stelle auch schon beigeschliffen werden. Ganz durchgetrocknet ist sie natürlich noch nicht, aber für die Weiterbearbeitung reicht es aus.
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Damit war der Arbeitstag noch lange nicht zu Ende. Aber ich mag heute nicht mehr schreiben und ihr müsst euch bis morgen zur nächsten Episode gedulden.
Viele Grüße,
Jana