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Sauber !!

Hallo Armin,

hätte ich nicht erwartet, das die kleine Bandsäge so mühelos mit dem fetten Balken klarkommt. Sehr interessant das Ganze ...
Immerhin - die bleibt in der Werkstatt, auch wenn die 699,-.- nicht ganz reichen sollten

Gruss, Klaus

Moin

Soweit lief alles gut. Die Herausforderung war nun einen großen und sauberen Bogen aus dem Eichenbalken zu schneiden.
Ich traute mich aber nicht gleich an die Eiche und habe erstmal mit einem gleich großen Fichtenbalken geübt.
Mittels zwei langen Stangen wurde eine Art Zirkel aufbaut und der Radius eingestellt. Das Ganze wurde erstmal auf zwei Rollen getestet:



Dann wurde die Bandsäge genau auf den Radius und rechtwinklig zum Drehpunkt ausgerichtet und ein Sägetest mit dem Fichtenbalken durchgeführt. Mit dem weichen Nadelholz ging das problemlos. Das ausgeschnittene Kreissegment passte auch soweit.



Nun wurde der Eichenbalken genauso an den Stangen befestigt, und es konnte losgehen.



Ich habe diesen Schnitt sehr langsam ausgeführt, das Band verzog sich dabei nicht und verlief einwandfrei in der vorgesehenen Kurve. Anschliessend erfolgte der beidseitige Schrägschnitt, ebenfalls mit der Bandsäge. Hierbei wurde wieder mit dem Fichtenbalken ein Probelauf gemacht, ehe ich mich an die Eiche traute. Das Ergebnis war erfreulich gut. Dem Bau der gewünschten Lampe stand nun nichts mehr im Weg.



Für den Schrägschnitt habe ich den Sägentisch gekippt, und den Längsanschlag mit einer Holzleiste aufgefüttert.
Für die ganze Aktion habe ich mir wochenlang den Kopf zerbrochen, wie ich es mit den zur Verfügung stehenden Mitteln erreichen konnte. Es hat sich gelohnt, das Ergebnis war besser als ich mir erhofft hatte.



Als nächstes gibts dann die fertige Lampe zu sehen

Gruß
Armin

Wahnsinn!
Vielen Dank das du zeigst was mit so einer relativ „einfachen“ Bandsäge möglich ist wenn man sich Gedanken macht und es mit der nötigen Ruhe angeht.

Gruß Stefan

Beeindruckend was du da ausgetüftelt hast

Gut durchdacht das Ganze...

Moin

Wo ich die Lampe so liegen sehe, es sollte ja eine Stehlampe werden und keine Liegelampe.
Der Betonfuß des Vorbilds im Möbelhaus sagte mir gar nicht zu. Es sollte schon etwas sein das einer 300 Jahre alten Eiche angemessen ist.
Eine Überlegung war, einfach einen dicken Eichenbalken in etwa 30cm Höhe zu nehmen, und den Lampenkörper darin zu verzapfen.
Andererseits finde ich den Kontrast Naturstein/Holz auch ganz gut. Nachdem ich beim Nachfragen von einigen Steinmetzen regelrecht abgewimmelt wurde, schrieb mir ein Kumpel, dass ein alter Jugendfreund Steinmetz ist und für Bier fast alles macht.
Also wurde eine Skizze erstellt und schnell per WhatsApp weitergeleitet:



Das waren die Maße des Betonklotzes, die ich im Möbelhaus heimlich ausgemessen hatte.
Es sollte aber ein Loch durchgebohrt werden, und unten eine Vertiefung rein, damit eine Zugmutter eingelassen werden konnte, und natürlich das Kabel für die Beleuchtung durchgeführt werden konnte. Die Beleuchtung besteht aus einer LED-Reihe, die in ein mattschwarz lackiertes Alu-U-Profile eingeklebt wurde. Also noch eine Skizze erstellt und losgeschickt:



Schon nach einer Stunde kam ein Foto zurück, der Steinmetzkumpel meines Kumpels hatte etwas für mich



Es handelt sich um einen Granit-Block der einmal als Fundament für eine Grabsteinausstellung gedient hatte. Die Grundfläche war quadratisch, gefiel mir sogar besser. Diese Sockel wurde also in Auftrag gegeben um ihn durchzubohren und unten etwas zu vertiefen. Das Ganze hat mich dann einen 10er für Werkzeugverschleiß und einen Kasten Bier gekostet. Zwei Flaschen Bier haben dann jeweils mein Kumpel und ich bei der Übergabe aber auch noch abgekriegt, also insgesamt ein sehr gutes Geschäft für alle Beteiligten.

Die Idee mit dem "Zirkel" ist in der Tat höchst beeindruckend.

Viele Grüße,
Oliver

Die „Geschäfte“ mit Kumpels oder Kumpels von Kumpeln sind immer die besten, meist eine Win Win Situation für alle Beteiligten. Ich bin schon sehr gespannt wie die Lampe komplett fertig ausschaut.

Gruß Stefan.

Moin

Von den weiteren Arbeitsschritten habe ich keine Bilder. Der zugesägte Eichenpfahl wurde an den Enden zugesägt, noch etwas mit dem Exzenter geschliffen und ein schräg verlaufendes Loch für das Kabel gebohrt. Die Aluschiene mit dem eingeklebten LED Streifen wurde wieder etwas versetzt aufgeschoben und verhakt sich dann, ist also ohne äussere Schrauben befestigt. Im Pfahl wurde unten ein M10 Gewindedübel aus Messing eingefasst, der zusätzlich verklebt wurde. Daran wurde dann eine M10 Zugstange befestigt mit der der Pfahl dann auf den Stein gespannt wird. Das Kabel läuft seitlich mit im den Loch für die Gewindestange. Die Lampe selbst wird nur mit 12V betrieben, das Schaltnetzteil sitzt im Steckergehäuse.
Anbei ein paar Bilder von der fertigen Lampe:









Wir betreiben die Lampe mit einer Zeitschaltung und gedimmtem Licht. Es sieht dann in der Dämmerung aus, als ob die Abendsonne auf die Fläche scheint. Die Lichtleiste hat eine maximale Leistung von 5W/m die wir mit etwa 30-40% betreiben, dabei hat die Lampe ein sehr schönes indirektes Ambientelicht, bei dem die Holzmasserung in warmen Lichtton leuchtet.

Im Dunkeln aufgenommen wirkt die Leuchtfläche natürlich überbelichtet.



Ich habe die Lampe nicht gewogen, aber 30-35kg bringt sie sicher auf die Waage, steht sehr sicher.

Mit allen Anschaffungen habe ich die 699,- natürlich gerissen. Aber die Säge leistet mir seit dem gute Dienste, und das etwas teuerere Sägeband hat sich bei vielen weiteren Arbeiten auch bezahlt gemacht. Der Materialpreis für die ganze Lampe dürfte so zwischen 140-150 Euro liegen.

Gruß
Armin