Hallo zusammen,
nach einem gemütlichen Vormittag ging es heute Nachmittag noch etwas in der Werkstatt weiter.
Ich glaube, ich hatte beim letzten Mal noch das Ölen der Türgriffe vergessen. Spektakulär ist das nicht gerade, aber der Vollständigkeit halber:
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Dann hatte ich mich in dieser Woche noch auf die Odyssee nach den verschwundenen Füllungen begeben. Gefunden habe ich die Kiste nicht. Aber auf dem oberen Balkon ist mir die halb auseinanerfallende Fliegengitter-Tür aufgefallen, die dort abgestellt wurde, nachdem wir unten eine ordentliche Türe bekommen hatten. Also nicht lange gezögert, und einfach diese auseinander genommen. Füllungs-Problem gelöst.
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'Fliegengitter?
' wird sich wohl der ein oder andere denken. Ja, Fliegengitter. Auch meine Küche muss funktional und praktisch sein (allerdings auch noch schön). Und in dem Küchenschrank findet unser Obst und Gemüse seinen Platz. Dabei gibt es nichts nervigeres (und eklig noch dazu) als wenn im Sommer die Fruchtfliegen darum herumschwirren und sie trotz Fliegenfallen einfach nicht vom Obst und Gemüse abzuhalten sind. Für die moderne Hausfrau aus dem letzten Jahrhundert wurden zu diesem Zweck schon Fliegengitterhauben erfunden, aber mal ehrlich, dauerhaft im Küchenschrank? Neeee ... dann doch lieber Fliegengitter-Türen! Natürlich hatte ich ein wenig Bedenken bezüglich des Designs, aber eine andere Möglichkeit ist mir nicht eingefallen. Insbesondere, da das Obst und Gemüse auch sichtbar sein soll - denn sonst vergessen wir das am Ende noch im Schrank.
Eine Alternative wären Glasfenster und fliegengitter-bedeckte Lüftungslöcher nach hinten gewesen, aber Glasfenster in meiner Küche, das ist mir zu viel Aufwand zum Sauberhalten (Scheibenputz-Roboter brauchen ja eine gewisse Fenstergröße
).
Also, keine Diskussionen, los geht's. Grobzuschnitt...
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Und das benötigte Werkzeug bereitstellen. Da ich die Befürchtung hatte, dass das Fliegengitter mit drei Nägeln in den Leisten nicht flächig hält, habe ich es zusätzlich mit Heißkleber festgeklebt.
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(und wer genau hinschaut, der wird feststellen, dass hier schon das ganze Gitter im Rahmen ist. Für die Bildfolge müsst ihr euch das einfach wegdenken
)
Die erste Seite klebt und ist schon mit dem Cutter versäubert.
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Um die Nägel gerade einschlagen zu können und mir dabei nicht auf die Finger zu hauen, habe ich den alten Papier-Halter-Trick angewendet.
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(Mhm, real sehen meine Hände nicht so merkwürdig aus... muss am Licht liegen...
)
Das erste Fenster ist fertig.
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Erst jetzt fällt mir aber auf, dass die dunklen Nägel von Außen irgendwie nicht so schick aussehen.
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Ein Besuch im Baumarkt meines
Misstrauens Vertrauens liefert Abhilfe in Form von Messing-Nägeln. Das sieht schon etwas dezenter aus.
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Hatte ich schon das Überstand abschneiden gezeigt? Ich glaube nicht und ich habe gehört, es soll hier Holzwürmer geben, die mehr auf Bilder stehen als auf Späne!
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Mit einem Cutter 'in' den Rand hinein ging das problemlos.
Hier sieht man nun den Unterschied zwischen den schwarzen Nägeln (links) und den Messingnägeln (rechts).
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Die schwarzen Nägel habe ich also noch einmal mit einem
passenden Werkzeug gerade greifbaren Werkzeugersatz ausgehebelt und durch Messing ersetzt.
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Anschließend habe ich die weiteren Rahmen gefüllt. Und gerade passend zum letzten Klebestreifen ging dann auch der Akku-Alarm los. Puh, nochmal Glück gehabt! (Ja, manchmal habe ich auch Glück
)
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Und ja, Übung macht den Meister. Die vierte Füllung ist mir wirklich glatt gelungen. Ich hoffe, ihr könnt das hier sehen.
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(In den anderen sind leichte Wellen, die man aber nur sieht, wenn man schräg von der Seite schaut und darauf achtet - also nicht, wenn man es nicht weiß
).
Danach musste ich erst einmal eine Tafel Schokolade essen. Fragt mich bitte nicht, wo es die gibt, sie war ein Geschenk.
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Warum die Schokolade? Ist doch gar nichts nervenaufreibendes passiert?
Na, ich brauchte ein Stück Pappe! Und das habe ich aus der Packung geschnitten. Und zwar in Länge meiner Griffe und Breite der Rahmen. Auf die leere Rückseite habe ich die Mitte markiert und außerdem die Rahmen-Abzweigung.
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Dann noch die Bohrlöcher für die Griffe.
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Mit der Schablone auf dem Rahmen ausgerichtet konnte ich so die passgenauen Bohrlöcher bohren.
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Anschließend habe ich die Scharniere befestigt. Mit dem Beschlagbohrer vorborhen, mit dem Winkel ausrichten und festschrauben. Standard und langweilig, aber ihr wisst ja, Bilderfutter für die hungrigen Holzwürmer!
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Die Erle-Griffe haben dann noch ihre zweite Ölung erhalten.
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Da ich aber nicht so lange warten wollte bis sie trocken sind und die Türen aus der Werkstatt sollten, weil ich da morgen Platz brauche, habe ich schon einmal provisorisch zwei Ahorn-Griffe angebracht.
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Anschließend habe ich die Türen befestigt und ausgerichtet. Der Schrank bekommt so gleich nochmal eine andere Optik, viel vollständiger! Mir gefällt es schon sehr gut und ich würde es euch ja zeigen, aber das würde euch nur durcheinander bringen wegen der Griffe.
Ihr müsst also noch bis Samstag warten bis ich die Griffe ausgetauscht habe.
Viele Grüße,
Jana