Hallo Klaus
Nicht`s zu danken, immer gern! Wenn noch irgendwelche Fragen aufkommen, immer her damit.
Grüße, Mario!
Projekte aus Paulownia-Küchen-Lampenregal
Re: Projekte aus Paulownia
Hallo Leute
Tja, das wurde dann doch etwas später als geplant mit dem Resümee über das Paulownia- Holz. Tut mir leid, für diejenigen, die das vielleicht doch interessiert.
Ich wollte ja schon viel früher ein paar Sätze zu dem Holz sagen, wollte aber erst noch mal meine Stemmeisen schärfen um eine möglichst objektive Einschätzung abgeben zu können in wie weit das Holz gut oder eben eher schlecht zu bearbeiten ist. Soweit es mir, als natürlich absoluter Profi
, überhaupt möglich ist.
Ich konnte es aber nicht mehr länger abwarten, und habe es ohne nochmaliges Schärfen ausprobiert, das Stemmen natürlich. Eigentlich waren meine Stemmeisen ja relativ scharf. Ich habe meine Eisen nicht geschärft, weil ich zur Zeit große Probleme mit meiner Haut habe. Das sind keine faulen Ausreden, ich bin nämlich Allergiker und habe des Öfteren doch größere Probleme mit meiner Haut. Deshalb muss ich ab und zu mal aussetzen, mit dem Rumgewerkel, leider.
So, nun aber genug rumgeheult und ein zwischenzeitliches Fazit abgegeben.
Warum habe ich dieses Holz gewählt?:
Es war im Baumarkt schnell verfügbar, es war vom Preis her annehmbar(naja, um 30 Euro pro qm waren`s auch), ich konnte es zeitlich passend gerade mal eben nach hause transportieren, es hat mir gefallen und ich wollte es halt gerne mal ausprobieren.
Es ist zudem noch sehr leicht, daraus resultierend für meine Anwendungen, zumindest habe ich mir das so gedacht, wahrscheinlich optimal.
Es ist wirklich irre, wenn man mal eine 2m-Platte in die Hand nimmt und denkt, "Man, muss ich mich jetzt aber anstrengen". dann kann man aber wider erwarten die Platte locker in eine Hand nehmen, ohne vorher jahrelang seine Zeit im Fitnesscenter verbracht zu haben,...unglaublich aber wahr!
Das ist für den Transport in die fünfte Etage ohne Fahrstuhl auch nicht gerade zu verachten.
Das Holz ist soweit sehr gut zu verarbeiten. Sägen, Bohren, Fräsen, Schleifen und Ölen geht sehr gut. Beim Schleifen verhält es sich ähnlich wie MDF, zumindest was die Kanten betrifft. Es lässt sich sehr leicht in Form bringen, also dementsprechend gut abrunden .
Die Flächen meines kleinen Regals z B., habe ich mit 320er Körnung geschliffen. Es fühlt sich aber trotzdem relativ stumpf an (nach dem Ölen und Trocknen), im Vergleich zu Buche, Birke oder Eiche, was ich vorher auch schon in der Art verarbeitet habe. Ich finde diese Haptik aber trotzdem schön, muss ja nicht unbedingt glatt wie Baby Popo sein.
Ich muss dazu sagen, dass ich nach dem Ölen nur mit Baumwolllappen poliert habe. Wenn man die Oberfläche noch glatter möchte, könnte man das sicher noch mit einem feinen Schleifpad erreichen.
So, jetzt zu dem, was man meines Erachtens nach nicht machen sollte, Stemmen.
Ich glaube normaler Weise kommt wahrscheinlich auch niemand auf die Idee etwas aus Paulownia zu bauen, bei dem man auch stemmen muss oder möchte.
Ich habe das aber getan, und zwar um eine Kabeldurchführung herzustellen. Ich habe vorgebohrt und wollte die Seiten dann mit dem Stemmeisen ausarbeiten. Die Bilder dazu hab ich mir mal verkniffen.
Hier aber noch ein paar Bilder zu meiner "Versuchsstemmerei" im Nachhinein.
Längs zur Faser geht das ja noch so einigermaßen, quer geht ja überhaupt nicht. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, irgendwie als würde man Kork oder sowas in der Art bearbeiten. Die Fasern rollen sich nach unten regelrecht auf bzw. werden aus dem Werkstück herausgezogen. Also nicht das jemand denk ich hätte schon mal Kork mit dem Stemmeisen bearbeitet.
Hier mal zum Vergleich einfaches ganz billiges Nadelholz.
Quer zur Faser sieht auch nicht besonders aus, aber lange nicht so wie beim Paulownia. Die Seitenwände bleiben zumindest stehen und brechen nicht aus.
Ansonsten gefällt mir das Paulownia erstmal sehr gut. Es hat eine meist recht feine Maserung, es ist trotz des geringen Gewichts und der sehr schlagempfindlichen Oberfläche stabil und lässt sich in fast allen Bearbeitungsdisziplinen gut verarbeiten.
Man muss halt bei der Verarbeitung sehr aufpassen und möglichst nirgendwo anecken!
Ich glaube für die Sachen, die ich damit vorhabe, ist das schon ok.
Grüße, Mario!
Tja, das wurde dann doch etwas später als geplant mit dem Resümee über das Paulownia- Holz. Tut mir leid, für diejenigen, die das vielleicht doch interessiert.
Ich wollte ja schon viel früher ein paar Sätze zu dem Holz sagen, wollte aber erst noch mal meine Stemmeisen schärfen um eine möglichst objektive Einschätzung abgeben zu können in wie weit das Holz gut oder eben eher schlecht zu bearbeiten ist. Soweit es mir, als natürlich absoluter Profi


Ich konnte es aber nicht mehr länger abwarten, und habe es ohne nochmaliges Schärfen ausprobiert, das Stemmen natürlich. Eigentlich waren meine Stemmeisen ja relativ scharf. Ich habe meine Eisen nicht geschärft, weil ich zur Zeit große Probleme mit meiner Haut habe. Das sind keine faulen Ausreden, ich bin nämlich Allergiker und habe des Öfteren doch größere Probleme mit meiner Haut. Deshalb muss ich ab und zu mal aussetzen, mit dem Rumgewerkel, leider.
So, nun aber genug rumgeheult und ein zwischenzeitliches Fazit abgegeben.
Warum habe ich dieses Holz gewählt?:
Es war im Baumarkt schnell verfügbar, es war vom Preis her annehmbar(naja, um 30 Euro pro qm waren`s auch), ich konnte es zeitlich passend gerade mal eben nach hause transportieren, es hat mir gefallen und ich wollte es halt gerne mal ausprobieren.
Es ist zudem noch sehr leicht, daraus resultierend für meine Anwendungen, zumindest habe ich mir das so gedacht, wahrscheinlich optimal.
Es ist wirklich irre, wenn man mal eine 2m-Platte in die Hand nimmt und denkt, "Man, muss ich mich jetzt aber anstrengen". dann kann man aber wider erwarten die Platte locker in eine Hand nehmen, ohne vorher jahrelang seine Zeit im Fitnesscenter verbracht zu haben,...unglaublich aber wahr!
Das ist für den Transport in die fünfte Etage ohne Fahrstuhl auch nicht gerade zu verachten.
Das Holz ist soweit sehr gut zu verarbeiten. Sägen, Bohren, Fräsen, Schleifen und Ölen geht sehr gut. Beim Schleifen verhält es sich ähnlich wie MDF, zumindest was die Kanten betrifft. Es lässt sich sehr leicht in Form bringen, also dementsprechend gut abrunden .
Die Flächen meines kleinen Regals z B., habe ich mit 320er Körnung geschliffen. Es fühlt sich aber trotzdem relativ stumpf an (nach dem Ölen und Trocknen), im Vergleich zu Buche, Birke oder Eiche, was ich vorher auch schon in der Art verarbeitet habe. Ich finde diese Haptik aber trotzdem schön, muss ja nicht unbedingt glatt wie Baby Popo sein.
Ich muss dazu sagen, dass ich nach dem Ölen nur mit Baumwolllappen poliert habe. Wenn man die Oberfläche noch glatter möchte, könnte man das sicher noch mit einem feinen Schleifpad erreichen.
So, jetzt zu dem, was man meines Erachtens nach nicht machen sollte, Stemmen.
Ich glaube normaler Weise kommt wahrscheinlich auch niemand auf die Idee etwas aus Paulownia zu bauen, bei dem man auch stemmen muss oder möchte.
Ich habe das aber getan, und zwar um eine Kabeldurchführung herzustellen. Ich habe vorgebohrt und wollte die Seiten dann mit dem Stemmeisen ausarbeiten. Die Bilder dazu hab ich mir mal verkniffen.


Hier aber noch ein paar Bilder zu meiner "Versuchsstemmerei" im Nachhinein.
Längs zur Faser geht das ja noch so einigermaßen, quer geht ja überhaupt nicht. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, irgendwie als würde man Kork oder sowas in der Art bearbeiten. Die Fasern rollen sich nach unten regelrecht auf bzw. werden aus dem Werkstück herausgezogen. Also nicht das jemand denk ich hätte schon mal Kork mit dem Stemmeisen bearbeitet.

Hier mal zum Vergleich einfaches ganz billiges Nadelholz.
Quer zur Faser sieht auch nicht besonders aus, aber lange nicht so wie beim Paulownia. Die Seitenwände bleiben zumindest stehen und brechen nicht aus.
Ansonsten gefällt mir das Paulownia erstmal sehr gut. Es hat eine meist recht feine Maserung, es ist trotz des geringen Gewichts und der sehr schlagempfindlichen Oberfläche stabil und lässt sich in fast allen Bearbeitungsdisziplinen gut verarbeiten.
Man muss halt bei der Verarbeitung sehr aufpassen und möglichst nirgendwo anecken!
Ich glaube für die Sachen, die ich damit vorhabe, ist das schon ok.
Grüße, Mario!
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Re: Projekte aus Paulownia
Hm, wie gut lässt es sich mit einem Messer bearbeiten? Wenn man die Kanten z. B. mit einem Cuttermesser vorschneidet könnte das anschließende Ergebnis besser sein, da die Fasern bereits durchtrennt sind und damit nicht mehr gequetscht und herausgezogen werden können.
Wäre jedenfalls meine Idee das als nächstes zu versuchen.
Vielen Dank für deine Mühe. Diesen Einblick kann ich für zukünftige Materialentscheidungen gebrauchen.
Wäre jedenfalls meine Idee das als nächstes zu versuchen.

Vielen Dank für deine Mühe. Diesen Einblick kann ich für zukünftige Materialentscheidungen gebrauchen.
- Florian
Re: Projekte aus Paulownia
Das ganze erinnert mich etwas an einen Kuchenboden aus Hefeteig, der zwei Tage in der Trockenkammer vergessen wurde. Tut mir leid aber ich finde das Material für den Möbelbau und vieles andere absolut unbrauchbar. Vielleicht für den Modellbau, oder um ein Wohnmobil damit auszustatten um Gewicht zu sparen, dann wird es aber schon sehr eng.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter
Es grüßt euch Dieter
- michaelhild
- Moderator
- Beiträge: 4408
- Registriert: Di 28. Jun 2016, 20:01
- Wohnort: Im sonnigen LDK
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Re: Projekte aus Paulownia
Tja so ist das nun mal. Je weicher und grobfasriger das Holz umso schärfer müssen die Werkzeuge sein.
Wenns nicht rasiert ist es stumpf.
Wenns nicht rasiert ist es stumpf.

Re: Projekte aus Paulownia
@Michael
Danke für den Strohalm-Trick... den kann man ja auch schön in den Winkel eindrücken, wenn man ihn vorher mal "gedrittelt" hat...
Grüße
Fred
Danke für den Strohalm-Trick... den kann man ja auch schön in den Winkel eindrücken, wenn man ihn vorher mal "gedrittelt" hat...
Grüße
Fred
Re: Projekte aus Paulownia
michaelhild hat geschrieben:Tja so ist das nun mal. Je weicher und grobfasriger das Holz umso schärfer müssen die Werkzeuge sein.
Wenns nicht rasiert ist es stumpf.
Da hast Du wohl sicherlich recht, ich versuch`s noch mal mit richtig scharf.
Re: Projekte aus Paulownia
Mandalo hat geschrieben:Das ganze erinnert mich etwas an einen Kuchenboden aus Hefeteig, der zwei Tage in der Trockenkammer vergessen wurde. Tut mir leid aber ich finde das Material für den Möbelbau und vieles andere absolut unbrauchbar. Vielleicht für den Modellbau, oder um ein Wohnmobil damit auszustatten um Gewicht zu sparen, dann wird es aber schon sehr eng.
Da widerspreche ich dann doch mal. Ich sehe das etwas anders. Ich denke das Holz ist durchaus für den Möbelbau geeignet, nur nicht unbedingt in Zusammenhang mit Stemmarbeiten. Das werde ich aber noch wie gesagt mit schärferen Mitteln ausprobieren.
Ich würde vielleicht nicht unbedingt ein größeres Möbelstück komplett daraus bauen. Mit nicht komplett meine ich, nicht unbedingt einen tragenden Korpus daraus zu fertigen. Aber ich denke, das würde auch gehen.
Für kleinere Sachen, wie mein Regal, ist es auf jeden Fall geeignet. Man kann natürlich anderes Holz dafür nehmen, aber wenn das Holz gefällt, kann man das durchaus gut gebrauchen.
Aber ich denke, nicht nur für kleine Sachen, sondern auch z B. für Möbelfronten und Verkleidungen ist es geeignet. Ich habe vorab schon mal unsere Spülmaschine damit verkleidet, das geht auf jeden Fall. Wie es sich mit Türen verhält, werde ich noch sehen. Ich kann mir aber vorstellen, dass das auch funktioniert. Die haben ja eigentlich nichts außer sich selbst zu tragen. Ich hoffe mal, dass sich da auch nicht all zu viel verzieht.
Außerdem, wenn es für den Modellbau geeignet ist, dann müsste das ja eigentlich auch für Möbel gelten, oder!? Denn beim Modellbau darf sich ja das Holz auch nicht verhalten, wie ein nicht zugerittenes Wildpferd! Eigenwilliger Vergleich...ich weiß.. iss mir grad nichts Besseres eingefallen.


Grüße, Mario!
Re: Projekte aus Paulownia
Ich bezog das nicht auf Drehwüchsigkeit sondern auf die weiche Beschaffenheit der Holzoberfläche.
Ich würde da keine Tischplatte davon haben wollen, bei der ich fürchten müsste, dass sich das Profil der Glasunterseite verewigen würde, wenn der kleine Neffe mal das Trinkglas zu heftig abstellt.
Aber ich habe das Holz selbst noch nicht in der Hand gehabt, vielleicht ist es nicht wirklich so empfindlich wie es jetzt so auf mich wirkt.
Ich würde da keine Tischplatte davon haben wollen, bei der ich fürchten müsste, dass sich das Profil der Glasunterseite verewigen würde, wenn der kleine Neffe mal das Trinkglas zu heftig abstellt.
Aber ich habe das Holz selbst noch nicht in der Hand gehabt, vielleicht ist es nicht wirklich so empfindlich wie es jetzt so auf mich wirkt.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter
Es grüßt euch Dieter
Re: Projekte aus Paulownia
Aufgrund von Regierungsanfragen habe ich mir Paulownia/Blauglockenbaum mal angesehen, viele Dekosachen werden ja daraus gemacht. Es ist ja ein sehr leichtes Holz, wenn man das berücksichtigt auch recht stabil. Für doch eher beanspruchte Oberflächen wäre es mir zu empfindlich, wenn Mario damit zufrieden ist, dann ist doch das Ziel erreicht!
Das kannst Du zwar so machen, aber dann wirds halt kacke!
Gruß
Claus

Gruß
Claus
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