Weiter geht's ...
Irgendwann waren dann alle Kanten dort wo sie sein sollen und plan gehobelt. Es konnte also weiter an den Frästisch gehen. Um die nächste Überraschung noch etwas hinauszuzögern hatte ich mir diese Mal alle zu bearbeitenden Kanten mit dem Pica-Rotstift passend markiert.
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Den Falz für die Rückwand konnte ich an meinem Test-Stück vom Unterschrank passend einstellen. Sowohl die Höhe, als auch die Tiefe.
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Eine Probefräsung musste natürlich trotzdem sein, aber es passte alles.
Nach dem Fräsen ...Überraschung!
Diese Mal zum Glück nicht an meinem Werkstück, sondern nur am Fräsanschlag.
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Ich hatte vergessen, ihn nach dem Einrichten wieder festzuspannen.
Auch die Fase für die Außenkanten konnte ich an meinem Teststück vom Unterschrank wieder einstellen.
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Und am Ende ist tatsächlich überall ein Falz, wo einer sein soll, und eine Fase, wo eine hingehört!
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Zeit, zum Ablängen. Alle hässlichen Stücke fielen jetzt zum Glück noch weg. Da hatte ich beim Grob-Zuschnitt tatsächlich gut geplant.
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Hier mal ein Vergleich zwischen Universalsägeblatt (obereKante) und nun dem Feinschnittblatt für die Längsschnitte.
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Ein feines Sägeblatt lohnt sich bei Plattenware auf jeden Fall!
Nachdem alle Korpus-Teile auf Maß geschnitten waren wurde es Zeit sich die Oberflächen anzuschauen und festzulegen, was wohin kommt. Am Ende ist von den Außenseiten jeweils nur diejenige zu sehen, die zur Schrankmitte weist, also sollten diese am schönsten sein. Markiert wurde alles mit dem Schreinerdreieck, A für Außenwand-Korpus und I für Innenwand-Korpus (zum Kaminschacht hin), und Pfeilen die Richtung Wand zeigen - so dass ich bei den zwei Korpussen nicht durcheinander komme.
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(Jetzt nur nicht vergessen, welches Kürzel für was steht
)
Mit den passenden Seiten konnten auch die Löcher für die Beschläge vorgebohrt werden. Bestellt habe ich im Ligno-Shop, nicht nur die Schraniere für diese beiden Türen, sondern auch schon alles für den Oberschrank.
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Da ich nicht nur Löcher für die Scharniere, sondern auch für die Zwischenböden brauche, habe ich mich fürs 32er System entschieden. Das kann ich mit der blauen Schablone von Hettich vorstechen.
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In diesem Augenblick erschien mir das noch als gute Idee. Sind ja jetzt nicht so viele Löcher, dass sich eine Schablone lohnt.
Erst nach der ersten Reihe fiel mir auf, ich brauche die Löcher ja nicht nur an der Vorderkante, sondern auch hinten. Also das erste Loch von der Unterkante her übertragen und von da aus die Reihe nochmal.
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Anschließend habe ich am Bohrständer die passende Tiefe für Bodenträger eingestellt.
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Und einmal an einem Teststück geübt.
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Der Test mit der Schablone zeigte, es passt.
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Bisher war ich mit meinem Wolfcraft Bohrständer nicht so zufrieden - entweder hatte er zu viel Spiel oder die Führung war derart fest eingeklemmt, dass sie sich nicht mehr bewegen ließ. Nachdem ich alle Teile an der Führungssäule neulich aber abgeschliffen und geglättet, und danach mit Gleitspray eingesprüht habe, konnte ich die Säulenführung derart festziehen, dass kein Spiel mehr herrscht und sich die Bohrmaschine trotzdem leichtgänging genug bewegen lässt. Jetzt bohrt er ausreichend präzise.
Für die zweite Scharnier-Seite habe ich die Löcher mit den blauen Schablonen übertragen, so dass die Türscharniere für beiden Türen (hoffentlich) am Ende etwa auf gleicher Höhe sind.
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Hier nun kam der Augenblick, da ich darüber nachdachte, ob nicht doch eine Lochreihen-Schablone praktischer gewesen wäre. Aber gut, jetzt lohnte es sich ja nicht mehr, nur noch zwei Reihen.
Also weiter gebohrt. Da dies mein erster größerer Einsatz des Bohrständer + Bohrtisch war fiel mir dabei auch auf, was noch fürs optimale Arbeiten fehlt. Also schnell 'nen Klebezettel dran, dass ich bei der nächsten Optimierungswelle noch weiß, was ich wollte - Alzheimerwerkstatt lässt grüßen...
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Der Test mit dem Winkel zeigte, dass die Löcher auf gleicher Höhe liegen. Puh!
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Schön soll's ja auch sein, also noch gesengt.
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Stolz auf mein Loch-Werk blickend fiel es mir da wie Schuppen von den Augen. Die Scharnier-Seiten allein reichen ja nicht! Die ganzen Löcher müssen ja nun auch noch auf die Gegenseite!
Ja, eine Schablone hätte sich dann wohl doch gelohnt. Für die Oberschränke werde mir wohl die von Lothar neulich mal gezeigte Schablone kaufen.
Aber es hilft nichts (hatten wir das nicht schon?), mit der Blauen Schablone lassen sich die Löcher zumindest gut auf das Gegenstück übertragen.
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4 weitere Lochreihen - und gefühlt 472 Löcher - später war ich dann aber wirklich fertig mit dem Bohren. Nun erst einmal alle Markierungen entfernen.
Doch was ist das? Der Rotstift vom Pica-Marker geht nicht ab! Weder mit Radiergummi, noch mit einem feuchten Lappen!
Und nein, das ist nicht der wasserfeste, sondern der, der sich angeblich leicht feucht abwischen lässt! Von wegen ...
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Wieder was gelernt: nie wieder roten Pica-Marker auf schönen Möbelteilen!