Buffet-Schrank für die Küche

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Jana
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Re: Buffet-Schrank für die Küche

Beitragvon Jana » Sa 9. Sep 2017, 17:25

Hallo zusammen,

nochmal vielen Dank für all eure aufmunternden und positiven Kommentare! Auf ein paar gehe ich wieder gesondert ein.

Zwackelmann hat geschrieben:...
Was mich jedoch wundert ist, das mit Deiner Erfahrung, Können und Ausstattung
doch relativ viel nicht so geflupt hat wie Du das gerne wolltest.

Was war los?
Zeitdruck?
Zu sehr aufs Bilder machen geachtet und das werkeln neben her gemacht? _ugeek_
Naja, konntest ja noch alles retten.

LG Dirk
Hallo Dirk,

womit wieder bewiesen wäre - Ausstattung ist nur so gut wie die, die sie bedient. :P

Dazu überschätzt du vielleicht meine Erfahrung. Das ist das erste Möbelstück, das ich baue, das Quer- und Längsunterteilung hat, die auch noch in mehreren Boxen, und die dazu auch noch harmonisch angeordnet sein sollen. Beim Schuhregal/-schrank war es vom Design her ziemlich egal ob die Traversen ein paar Millimeter höher oder tiefer eingebaut wurden. Ansonsten habe ich bisher ja nur Werkstattschränke gebaut und auch bei denen habe ich Traversen nur Pi-Mal-Daumen eingesetzt. Wäre vielleicht schlauer gewesen, das damals ordentlich an den Werkstattmöbel zu üben, aber zu dieser Zeit sollten einfach 'irgendwelche' Schränke möglichst schnell und mit möglichst wenig Aufwand entstehen, um endlich 'richtig' loslegen zu können.
Das ist sozusagen meine erste 'schöne Traversen in alle Richtungen und großer Anzahl'-Erfahrung.

Und beim Langloch war einfach schon die Luft raus. Da hätte meine Erfahrung tatsächlich vorher sagen sollen: "jetzt ist Schluss!"

Mandalo hat geschrieben: ...Nicht nur für dich, aber auch für dich, versuchte ich mal das Schreinerdreieck populärer zu machen: Klick

Hallo Dieter,

das Schreinerdreieck kenne ich. Das nutze ich aber immer nur dort, wo man es hinterher nicht mehr sieht - bei diesem Schrank also z.B. auf den Rückseiten aller Teile. Manchmal brauch ich aber noch große, nicht zu übersehende Hinweise (wie z.B. "hier KEIN Flachdübel"), um nicht den Überblick zu verlieren. Das mache ich dann lieber mit Krepppapier.

Die Aufkleber waren tatsächlich nur vom Programm Max Cut, um die Einzelteile nach dem Zuschnitt noch zuordnen zu können.

Dozent hat geschrieben:
OliverK hat geschrieben:Neben Massivholz, vor dem ich immer noch Respekt habe, hat sich die altgediente Tischlerplatte zu meinem absoluten Lieblingsmaterial entwickelt. Im Vergleich zu Multiplex gefällt mir die dicke Deckschicht besonders gut.


Eine Alternative wäre noch 3-Schichtplatten, wie z.B. die hier https://www.arbeitsplatten-shop.de/epag ... ucts/V7827

Da ist das Deckfunier dann 5mm dick, vor allem aber ist es Sägefunier – das schaut schon richtig gut aus! Nachteil ist das höhere Gewicht und natürlich der höhere qm-Preis (nochmal etwa 20% mehr als Jana für Ihre Ahorn-TP gezahlt hat.)

Grüße, Daniel


Hallo Oliver und Daniel,

genau, das hatte ich auch noch bei den Vorteilen vergessen - die Deckschicht! Beim meinem Schuhregal aus Birke Multiplex gibt es tatsächlich eine Stelle, an der das Furnier nach dem Schleifen schon recht durchscheinend geworden ist. Bei der Tischlerplatte muss man da nicht so aufpassen.

3-Schichtplatte habe ich mir auch angeschaut. Die wäre allerdings sogar noch teurer als Leimholz gewesen.

oldtimer hat geschrieben:...
Aber eben fühlte ich mich sehr gut unterhalten. Und mit den Fehlern ist es halt so, wenn sie passieren, dann einfach eine Lösung suchen. Oftmals passieren diese auch durch den geringen zur Verfügung stehenden Platz.

Gruß
Volker


Hallo Volker,

ach so ist das! Vielleicht sollte ich dann viel mehr 'sichtbare' Fehler produzieren. Und dann meinem Mann sagen: "Ja, weißt du, das ist wegen der kleinen Werkstatt. Mit mehr Platz gäbe es viel weniger Fehler!" :lol:
(das schlimme daran ist, dass 1. ihn die Fehler gar nicht stören würden, sondern er den Rest so schön fände, dass das doch gar nicht schlimm ist; und 2. er anfangen würde mir mehr Platz zu schaffen, was ich doch gar nicht möchte. ).

Harald hat geschrieben:So wie ich es noch in Erinnerung habe wirst Du das Osmo Öl verwenden?

Ein Tipp zum Fotografieren der Muster mit Frabvergleich. Wenn wenig Farben im Bild sind z.B. nur Holz bekommt das Bild einen Farbstich. Der automatische Weißabgleich (AWB), kann sich nicht orientieren. Man könnte nun den manuellen Weisabgleich verwenden. Es geht aber auch einfacher. Damit der AWB klappt und die Farben von Foto zu Foto gleich sind hilft es einen weißes Blattpapier ins Bild zu legen. Nun kann sich der AWB schon kalibrieren.

Gruß
Harald


Hallo Harald,

mit dem Osmo-Öl bin ich jetzt doch nicht mehr sicher. Dazu später aber noch mehr.

Und vielen Dank für den Tipp mit dem Papier! Das habe ich heute gleich für euch ausprobiert.

Auersberger hat geschrieben:Hallo Jana,

so langsam möchtest Du mal wieder aktiv werden.. _mrgreen_ handwerklich und auch schriftstellerisch :-D :-D ich bekomme so langsam Entzugserscheinungen.. _lol_ _lol_


Immer diese Ungeduldigen. ;)
Ich fürchte aber, da wirst du dich daran gewöhnen müssen. Ich komme normalerweise leider nur am Samstag (und manchmal Sonntag) in die Werkstatt und manchmal klapp nicht einmal das. Das Gesamtprojekt kann sich also etwas ziehen.

Aber später gibt es noch die Ergebnisse von heute!

Viele Grüße,
Jana

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Re: Buffet-Schrank für die Küche

Beitragvon Jana » Sa 9. Sep 2017, 19:04

Wochenende - weiter geht es!

Zuerst habe ich mich noch einmal den Langlöchern gewidmet. Dieses Mal aber richtig. Zuerst habe ich mir eine Schablone angefertigt.
KuecheUSchrank_1060.jpg


Zum Sacklockbohren habe ich mir die Bohrtiefe markiert. Einen Tiefenstopp, der groß genug für den Bohrer ist, habe ich (natürlich mal wieder) nicht. Also musste Kreppband helfen. Dessen Position habe ich aber nach jedem (!) Bohren wieder geprüft (ja, manchmal lerne ich aus meinen Fehlern :oops: ).
KuecheUSchrank_1070.jpg


In die Sacklöcher habe ich erst einmal mit einem sehr dünnen Bohrer durch das Holz durchgebohrt.
KuecheUSchrank_1080.jpg


Und dann von der anderen Seite mit der passenden Bohrergröße aufgeweitet.
KuecheUSchrank_1090.jpg


Nach etwas Stechbeitel-Bearbeitung der Zwischenstücke gab das von beiden Seiten schönere Löcher.
KuecheUSchrank_1100.jpg
Das Bild habe ich vor dem verschleifen gemacht, daher sieht die Kante immer noch etwas ausgefranst aus. Allerdings sind es diesmal keine Holzfasern die auf der Oberfläche ausgerissen sind, sonder nur welche, die noch aus dem Inneren nach oben stehen.

Nachdem dieses Detail auch erledigt war konnte ich zur liebsten aller Tätigkeiten übergehen - Schliefen. Erst einmal mit 180er Körnung.
KuecheUSchrank_1110.jpg
Auch wenn ich mit meinem Schleifer schon sehr zufrieden bin, ich schaue doch immer sehr neidisch über den Teich zu den kleinen Trommelschleifmaschienen. Vorne rauhes Brett rein - hinten Brett geschliffen heraus. Ah, welch ein Traum!

Die Säge-Kanten habe ich noch mit dem Handschleifklotz bearbeitet, um kleinste Ausrisse zu entfernen. Nicht dass später beim Verleimen irgendwelche Mikro-Holzsplitter im Weg sind!
KuecheUSchrank_1120.jpg


Nach dem ersten Schliff habe ich alles feucht abgewischt, damit sich die Holzfasern aufstellen. Danach nochmal alles mit 180er Körnung geschliffen.
KuecheUSchrank_1130.jpg


Anschließend habe ich überlegt, auch noch 240er Körnung zu schleifen. Abranet ist ja angeblich immer eine Stufe gröber als Papier. 240er war mir dann aber doch schon zu glatt, da hatte ich die Befürchtung, dass der Lack am Ende nicht mehr drauf hält. Also alles bei 180er belassen - das kommt auch der Schleifunlust entgegen. 8-)

Da ich nach dem Verleimen vermutlich nur noch schlecht in den Innenraum zum Lackieren und Schleifen komme, wird dieses Mal alles zuerst lackiert. Ich hoffe nur, das funktioniert am Ende auch. :roll:
Die Leimstellen um die Flachdübelfräsungen habe ich dazu grob mit Klebeband abgeklebt. Die Außen-Kanten, die nicht lackiert werden sollen, ebenfalls.
KuecheUSchrank_1140.jpg


Und dann ging es auch schon los. Plastiktüte um die Lackwanne (vielen Dank an euch für diesen genialen Tipp, der irgendwo irgendwann einmal im Forum ein Thema war!) und Lack eingefüllt. Wie bereits weiter oben erwähnt habe ich mich für AquaClou Holzlack für den Innenraum entschieden.
KuecheUSchrank_1150.jpg


Da die meisten Teile rundherum lackiert werden sollten und ich die Befürchtung hegte, dass wenn ich das auf mehrmals verteile ich hässliche Übergänge bekomme, habe ich in die Längsseiten in die Flachdübelfräsungen Nägel eingehauen. Diese Löcher werden später nicht mehr zu sehen sein und ich konnte die Teile so gut über der Tischoberfläche erhöht von allen Seiten bearbeiten. Und auch zum Trocknen kann man so alles wunderbar aufhängen:
KuecheUSchrank_1160.jpg


... oder auf den Nägeln abstellen und anlehnen:
KuecheUSchrank_1170.jpg


Das war es dann auch schon an Arbeit für heute. Denn nun muss der Lack trocknen.


Zwischendrin habe ich allerdings auch noch einen weiteren Oberflächen-Test gemacht. Da ich auf der Osmo-Seite gelesen habe, dass das Hartwachsöl und das TOPoil lösemittel-basiert sind, habe ich mir nochmal Öl von Natural-Farben zukommen lassen.
KuecheUSchrank_1180.jpg
Holzlack (nur aus Neugierde, weil ich sowieso bestellt habe) - Möbel Hartöl farblos - Möbel Hartöl mit UV-Blocker - H2 Möbelöl mit UV-Blocker

Nach der Trocknungszeit im Vergleich mit den anderen Tests - dieses Mal mit weißem Papier. Die Natural-Öle sind die untere Reihe.

KuecheUSchrank_1190.jpg
Automatischer Weißabgleich meines Smartphones.

KuecheUSchrank_1200.jpg
Orginalaufnahme

KuecheUSchrank_1210.jpg
Nochmal ein anderer Winkel.

Sofern das Naturalöl im weiteren Trockungsverlauf nicht noch heller wird, würde mir weiterhin das TOPoil Natural von Osmo besser gefallen. Allerdings ist das eben lösungsmittelbasiert ...

:?: Wie ist das überhaupt mit Lösungsmitteln oder nicht Lösungsmitteln? Auf der Osmo-Seite steht, dass die Anstriche auch 'unbedenklich für Mensch, Tier und Pflanze (speichel- und schweißecht lt. DIN 53160, geeignet für Kinderspielzeug lt. EN 71.3)' sind, bzw. 'emmissionsfrei'.
Ich hätte gerne ein ungiftiges und umweltfreundliches Oberflächenmittel. Geht das auch mit Lösemitteln? Oder nur ohne? Was sind eure Ansichten dazu?

Viele Grüße,
Jana
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Re: Buffet-Schrank für die Küche

Beitragvon Zwackelmann » So 10. Sep 2017, 08:52

Jana hat geschrieben:Wäre vielleicht schlauer gewesen, das damals ordentlich an den Werkstattmöbel zu üben, aber zu dieser Zeit sollten einfach 'irgendwelche' Schränke möglichst schnell und mit möglichst wenig Aufwand entstehen, um endlich 'richtig' loslegen zu können.
Jana


Hallo Jana,

denke da hast Du absolut Recht.
Wenn man sich früh aneignet auch bei den vermeintlichen einfachen Sachen die nicht so genau halten,
sauber zu arbeiten, geht das einem in Fleisch und Blut über.
Ist halt eine Frage der Selbstdisziplin (sofern kein Zeitdruck vorhanden).

LG Dirk

PS: Wann geht's hier denn endlich weiter? :roll: :mrgreen: :roll:

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Re: Buffet-Schrank für die Küche

Beitragvon Jana » Di 12. Sep 2017, 18:37

Zwackelmann hat geschrieben:PS: Wann geht's hier denn endlich weiter? :roll: :mrgreen: :roll:


Erst wenn ich die Frage mit den Lösungsmitteln geklärt habe. :P

Ich bin gerade am überlegen, ob ich mir noch das "Hartöl weiß pigmentiert" von Auro zum Testen ordere (https://www.auro.de/de/produkte/holzfus ... oel-weiss/). Allerdings gibt's das nicht in einer Probepackung und ich bin mir noch nicht sicher, ob mich das Test-Bild auf der Produktseite überzeugt, oder ob mir das Ergebnis schon wieder zu sehr in einen Gelb-Stich geht ...

Auf Seiten anderer Natur-Öl-Herstelle hat mich bisher auch kein pigmentiertes Öl überzeugt. Bei vielen steh schon von vornherein, dass es trotzdem anfeuert.

Grüße,
Jana

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Klaus
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Re: Buffet-Schrank für die Küche

Beitragvon Klaus » Di 12. Sep 2017, 18:45

Jana hat geschrieben:Erst wenn ich die Frage mit den Lösungsmitteln geklärt habe. :P


Lösungsmittel sind gut und nach dem verdunsten völlig ungefährlich - Frage geklärt, weitermachen :mrgreen:

Also im Ernst - ich würde mich da nicht zu sehr verrückt machen. Während der Verarbeitung, wenn also Lösungsmitteldampf in der Luft steht, gut lüften und ggf. mit Filter arbeiten. Das Ganze dann wirklich gut trocknen lassen bevor es aufgebaut wird und lange Freude am Möbel haben. Es ist ja kein Spielzeug, das von Kleinkindern zerkaut wird ...

Aber andererseits bin ich als ehemaliger Hobbychemiker auch jemand, der den Duft von Xylol liebt ;)

Gruss, Klaus

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Re: Buffet-Schrank für die Küche

Beitragvon dirk » Di 12. Sep 2017, 21:19

Hi,

Ich bin bzgl. Lösungsmittelfreier Lacke (etc.) immer etwas "vorsichtig".
Denn was ist denn ein Lösungsmittel?

Das kann - theoretisch - auch Wasser (!) sein, denn auch darin kann man Sachen lösen.

In Lacken etc. mag das etwas anders definiert sein. Dennoch:
Wenn ich was lösungsmittelhaltiges verarbeite, kann ich das normalerweise riechen.
Hier ist Lüften etc. sicherlich sinnvoll.
Vorteil: Diese Lösungsmittel verdampfen und wenn sie verdampft sind ist auch der Geruch weg (alles sicher etwas vereinfacht gesagt).

Die Lösungsmittelfreien Sachen... ja... müssen gar nicht unbedingt "gesünder" sein. Die verwendeten Zutaten sind nur nicht in der "Liste" der Lösungsmittel aufgeführt.
Vielleicht sind sie schwerer löslich? Haben einen niedrigeren Dampfdruck? Aber gesund muss das noch nicht sein. Es riecht halt nicht.
Aber: Man riecht damit auch nicht, wenn der Lösungsmittelersatz "weg" ist!

Ich will nicht sagen, dass Lösungsmittel toll sind. Aber die Panik darum finde ich übertrieben.

Lg
Dirk.

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Re: Buffet-Schrank für die Küche

Beitragvon Jana » Fr 15. Sep 2017, 18:41

Hallo Klaus und Dirk,

danke für eure Antworten. So etwas in die Richtung hatte mir tatsächlich gefehlt. Mir war einfach nicht klar, wie diese Öle einerseits speichel- und lebensmittelecht sein können, andererseits aber Lösemittel enthalten. Wenn das Lösemittel aber nur fürs Verarbeiten gut ist, dann ist ja klar, warum das funktioniert. :idea:
Ich sehe (oder besser lese), ich muss noch viel lernen was Öle, Farben und Lacke angeht.

Nun, wo diese Frage geklärt ist, muss ich dann wohl auch weiter machen ... ;)

Viele Grüße,
Jana

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Re: Buffet-Schrank für die Küche

Beitragvon Jana » Fr 15. Sep 2017, 19:34

Weiter geht es also.

Nach dem Lackieren mit Wasserbasiertem Lack ist as Holz erwartungsgemäß etwas aufgerauht und muss also nochmal nachgeschliffen werden. Ich mache das mit 240er Körnung per Hand.

Dazu bin ich unter der Woche auf die Idee gekommen, ich könnte ja mal eben schnell bevor ich wieder weg muss noch etwas schleifen. Blöde Idee.
Nein, es ist nichts dabei schief gegangen (*puh*), aber natürlich habe ich für 'mal eben schnell' keine Werstattklamotten angezogen und das endete so: :roll:
KuecheUSchrank_1220.jpg


Heute dann - ordentlich gerüstet - habe ich alle weiteren Teile geschliffen und einmal abgesaugt.
KuecheUSchrank_1230.jpg


Bevor ich meine Werkbank abgesaugt hatte, sah es aus wie bei einem Koksdealer. Nicht, dass ich damit Erfahrung hätte, aber wenn ich irgendwann mal in die Verlegenheit kommen sollte und der Polizei in meinem Wohnzimmer das weiße Pulver auf dem Tisch erklären muss, dann weiß ich schon, was ich sage: "Handschliff. Ahorn. 240er Körnung. Bin leider noch nicht zum Saugen gekommen." 8-)
KuecheUSchrank_1340.jpg


Nach dem Zwischenschliff kam die zweite Schicht Lack. Ich nutze übrigens eine Microcrater-Rolle, nachdem ich diese auch im lokalen Baumarkt (Hornbach) gefunden habe. Damit ist das Lackieren wirklich sehr einfach.
KuecheUSchrank_1240.jpg


Zum Trocknen bin ich diesmal in den Kellerflur ausgewichen. Immerhin soll das ganze halbwegs Staubfrei trocknen und es war noch früh am Tag. Da konnte ich ja nicht schon wieder eine Pause einlegen und Däumchen drehen.
KuecheUSchrank_1250.jpg


Es fehlt nämlich noch der Sockel. Für diesen hatte ich noch ein Stück Buche Multiplex 16mm übrig.
KuecheUSchrank_1260.jpg


Aufgrund der Länge musste ich wieder die Säge umschieben. Immerhin sollen alle Sockelteile die gleiche Höhe bekommen. Als Ausgabetisch für die Säge habe ich meinen kleinen Schrank mit höhenverstellbarer Plattform angepasst. So etwas kann ich jedem mit unebenem Boden nur empfehlen!
KuecheUSchrank_1270.jpg


So konnte ich von der großen Platte vier Streifen gleicher Breite abschneiden.
KuecheUSchrank_1280.jpg


Drei Stück davon habe ich dann für die Rückseite und eine aufgedoppelte Vorderseite auf gleiche Länge gebracht. Gleichzeitig und nach Anriss, da mein Anschlag nicht lange genug ausfahrbar war, es aber auch nicht auf den Millimeter mehr oder weniger ankommt.
KuecheUSchrank_1290.jpg


Nachdem ich auch die Seitenteile zugeschnitten hatte, habe ich für die Seiten und das Vorderteil jeweils zwei Bretter zusammen geleimt, um etwas mehr Stabilität zu erreichen.
KuecheUSchrank_1300.jpg


Das wars dann auch schon mit dem Sockel-Intermezzo. Der Lack war angetrocknet und ich konnte nochmal mit 320er Körnung schleifen. Die Oberfläche fühlt sich absolut genial an! Das hätte ich nicht erwartet!
KuecheUSchrank_1310.jpg


Und es sieht wirklich schön aus. Leider ist auf dem Bild nicht annähernd erkennbar wie es im Original ist.
KuecheUSchrank_1320.jpg


Von den größeren Teilen habe ich vor dem Schleifen natürlich auch das Kreppband entfernt. Hat funktioniert - bleibt nur zu hoffen, dass es genügend Leim-Fläche ist.
KuecheUSchrank_1330.jpg


Der Versuch dazu folgte auch direkt. Vor einiger Zeit habe ich in einem Buch gelesen "Verleimen immer von Innen nach Außen." (Ich meine es war in "Möbelbau" von Andy Rae, bin mir aber nicht mehr sicher). Das war für mich eine echte Offenbarung. Ich hätte nämlich alles auf einmal versucht zusammen zu leimen, was garantiert nicht funktioniert hätte. :roll:

So aber konnte ich in Ruhe Stück für Stück vorgehen. Erstmal alles zurechtlegen (für euch in ultimativer Panoramaansicht):
KuecheUSchrank_1375.jpg


Und dann losleimen, Zwingen anbringen, Abstände richten, Winkel kontrollieren, Hilfs-Winkel zwingen, festzwingen, Abstände kontrollieren. Durchatmen. Bild machen.
KuecheUSchrank_1380.jpg


Das nächste Warten habe ich wieder mit einem Sockel-Intermezzo überbrückt. In alle Seiten- und Zwischenteile kommen Taschenlochbohrungen. Das erschien mir am zweckmäßigsten für einen Sockel.
KuecheUSchrank_1390.jpg


Später dann habe ich noch den Boden und die beiden Deckeltraversen angeleimt. So langsam nimmt alles Gestalt an.
KuecheUSchrank_1410.jpg


Bei mir allerdings erstmal der Feierabend. :)

Viele Grüße,
Jana
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Re: Buffet-Schrank für die Küche

Beitragvon Mandalo » Fr 15. Sep 2017, 20:43

Bei dir sieht es langsam aus wie in einer richtigen Schreinerei, auch von den Werkstücken her ist es beeindruckend. Schleifstaub am Kittel - so muss man aussehen. Ich denke spätestens jetzt wirst du das handwerken nicht mehr los! Sieht sehr gut aus was du da machst und ich bin auf das Endergebnis gespannt.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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Klaus
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Re: Buffet-Schrank für die Küche

Beitragvon Klaus » Fr 15. Sep 2017, 21:10

Hallo Jana,

das Ahornholz sieht lackiert noch viel besser aus - einfach toll. Mal schnell in den Keller und falsche Klamotten an? Jaaa - meine Frau ist immer begeistert ... solange es nur Staub und kein Lack/Öl ist, ist der Schaden aber auch überschaubar.

Aber sag mal - Zusammenbau ohne "Hoppala"? Du wirst doch nicht noch zum Profi werden und uns nicht nur beim Quiz in die Tasche stecken?? Wünschen würd ich's Dir natürlich ;)

Gruss und lass uns nicht zu lange auf die Fortsetzung warten
Klaus


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