Holzwurmtreff.de

Eines meiner Projekte, bei dem ich tatsächlich mal daran gedacht habe ein paar Fotos zu machen (also manchmal ). Ich bewundere ja diejenigen von euch, die das systematisch hinbekommen – im Eifer des Tuns vergesse ich das mehr als regelmäßig

Wie das so ist. Nach dem Umzug wurde manches erst einmal provisorisch eingerichtet, so auch die Nähecke meiner Frau:


Da sollte nun eine schöne Über-Eck-Platte hin. Vom Stil her war gewünscht, das Ganze an den Sofatisch am anderen Ende des Zimmers anzulehnen. Diesen hatte ich noch vor dem Umzug aus Eiche 3-Schicht-Platte gebaut. Er war etwa ein Jahr vorher mein erstes Projekt auf der GTS 10 XC und mit den 22,5 Grad-Gehrungen durchaus eine Herausforderung.



Die 3S-Platte ermöglichte hier Verzicht auf Zargen (so die Hoffnung, nach gut einem Jahr stimmt die Annahme jedenfalls noch ). Das resultierende leichte, aber durch den Verzicht auf Umleimer auch ganz bewusst etwas "rustikale" Design gefällt uns beiden immer noch sehr gut. Ich habe allerdings einen gewaltigen Respekt davor, derartige Beine noch einmal 70+ cm Länge zu schneiden. Auf der Länge dürfte auch eine minimale Winkelabweichung deutlich sichtbar werden. Außerdem ist dafür der Tisch der GTS 10 XC auch definitiv zu kurz – ich werde mir etwas basteln müssen.




Nach einem ersten Blick auf die Preistafel für größere Eiche-3S-Platten wurde mir etwas schwummerig – und klar, dass das auf jeden Fall gut geplant werden muss. Also Sketchup anwerfen. So in etwa soll es mal aussehen.



Neben dem Nähtisch ist auch noch ein kleinerer Schreibtisch für den Hausherrn geplant. Darüber jeweils noch passende Wandregale. Außer dem großen KALLAX-Regal in der Mitte steht von alldem noch nichts – es wird ein größeres Projekt.

Wesentlicher Materialposten ist eine 3S-Platte (Eiche FSC 20/2050/1250), bestellt für schlappe 449,00 EUR zzgl. 39 EUR Versand per Spedition bei arbeitsplatten-shop.de. (Der Laden ist übrigens nach meinen bisherigen Erfahrungen durchaus zu empfehlen. Als ich noch in Franken wohnte, konnte ich da allerdings auch noch vorbei fahren, um die Ware zu holen. Nun halt das erste Mal mit Versand.)

Die Platte ist ob des Materialpreises sehr knapp bemessen, was man an dem resultierenden Schnittplan sieht.


Kein einziger der großen Schnitte geht durch! Hoffentlich versaue ich das nicht...

Und mit diesem grandiosen Cliffhänger verbleibe ich mit: Fortsetzung folgt

Daniel

Entgegen der üblichen Längsmaserung hast du dich wohl, zumindest teilweise, für quer entschieden? Auch die Nähtischplatte auf Gehrung wäre wohl Standard. Von daher bin ich auf das fertige Möbel gespannt. Hast du durchgehende Lamellen gewählt?

Guten Morgen Daniel,

der Preis für die Platte ist eine Ansage. In der Tat wohl immer mit dem "Nicht vermessen, nicht vermessen" bei der Bearbeitung versehen... Allerdings bist du bei der Vorbereitung doch sehr akribisch, insofern wird das einwandfrei funktionieren.

Hi Mandalo!

Ja, sind durchgehende Lamellen. Das mit der Quermaserung ist bewusst gewählt, weil so die Mittelschicht, die vom gegenüber liegenden Sofa „am meisten sichtbar ist“ längs liegt. Die Schichten sind 5-10-5 mm, wobei die oben und unten durch gefaste Kanten optisch noch weniger ins Gewicht fallen. Wenn man nicht vom oben schaut, dominiert also die mittlere und so schaut man insgesamt auf weniger Hirnholz.

Über Gehrung hatte ich lange nachgedacht, das aber aus den folgenden Gründen dann verworfen:

• Ich hätte mehr Matrial gebraucht, was bei den verfügbaren Plattenmaßen noch mal erheblich teurer geworden wäre.
• Auch wenn es auf den Bildern nicht so aussieht: In der Hütte ist keine Ecke wirklich rechtwinklig. Da sich die Längsplatte ja auch noch nahtlos in die Fensternische erstrecken soll (und ich mag einfach keine Abschlusskanten), erschien mir das dann in Kombination mit Gehrung zu heikel.
• Tja, und dann finde ich die Idee, die Platte aus einem Stück zu machen auch optisch einfach reizvoll

Grüße,
Daniel

Dozent hat geschrieben:............ erschien mir das dann in Kombination mit Gehrung zu heikel.............
Grüße,
Daniel

Oller Feigling


Spaß beiseite, bin gespannt auf das fertige Projekt.
Und wenn dir der Angstschweiß beim zuschneiden auf der Strin steht,
einfach denken .........
Schweiß ist nur Schwäche die den Körper verlässt!

In diesem Sinne,gutes Gelingen!

LG Dirk

Hallo Gemeinde1

@Dirk,


Cooler Spruch, muss ich mir merken.

Gruß
Dietmar

Der Tisch gefällt mir sehr gut.

Die langen Beine würde ich dann wohl mit Führungsschiene und Tauchkreissäge versuchen.

Grüße
Martin

Hallo Daniel,

sieht nach einem interessanten Projekt aus Wie willst Du den Rohzuschnitt aus der Platte machen - mit der GTS 10? Bitte auch dran denken, das hinter dem Sägeblatt zur nächsten Kante noch genug Platz ist, da hab ich mir schon so manchen Schandfleck gleich am Anfang geholt.

Bitte unbedingt die Fotos nicht vergessen

Gruss, viel Spass und Erfolg
Klaus

So, dann wollen wir mal weiter.

Lieferung der Platte mit Spedition hat sich locker drei Wochen hingezogen. Vorab bekommt man vom arbeitsplatten-shop.de noch einen Infozettel, wie man sich bei Warenannahme zu verhalten hat: Beschädigungen an der Verpackung unbedingt dokumentieren und auf dem Lieferzettel vermerken.

Die wissen schon warum... Bei der an sich gut verpackten Platte war an zwei Stellen die Pappe eingedrückt. Eine davon fand sich auch auf dem Holz wieder.



Mehr als 5mm groß auf der A-Seite und mit durchbrochenen Fasern, so dass sie nicht wieder herausgebügelt werden kann (was sonst echt manchmal Wunder wirkt). Nach Reklamation beim Anbieter werde ich vor die Wahl gestellt, entweder 50 EUR Preisnachlass zu bekommen oder eine neue Platte. Letzteres würde aber dann noch mal 4 Wochen dauern

Glück im Unglück: Laut Schnittplan war es tatsächlich eine der wenigen nicht-sichtbar genutzten Stellen. Ich nehme also dankend die 50 EUR



Und los geht es mit dem Schleifen bis Korn 180 und dem Zuschnitt. Davor aber erst einmal alles gaaanz genau anzeichen. Man will ja bei der 450 EUR 400 EUR Platte wirklich nicht zu weit schneiden




Der Zuschnitt der großen Tischplatten erfolgt dann mit der Tauchsäge "so weit wie möglich" und der Stichsäge für den Rest. Immer wenigstens 5 mm Schnittbreite einkalkuliert, so dass man mit der Stichsäge noch etwas Rest stehen lassen kann.





Dieser verbleibende Rest wird dann mit der OF mit einem Bündigfräser mit Anlaufring entfernt (ohne Bild ): Zwei Leisten mit graden Kanten unter die Platte entlang der Schnittkanten gezwingt, so sie an der Innenecke einen sauberen rechten Winkel ergeben. Das dann mit der OF abfahren und schon hat man eine präzise und wunderbar gerundete Innenecke.



So sieht die Hauptplatte dann nach dem Zuschnitt aus.



Es ist alles gut gegangen – ich habe nirgendwo zu weit geschnitten oder gefräst

Fortsetzung folgt...

Daniel

Hallo Daniel,

damit haben sich meine Fragen erledigt

Dozent hat geschrieben:Es ist alles gut gegangen – ich habe nirgendwo zu weit geschnitten oder gefräst

Na dann drück ich die Daumen, das es auch so weitergeht!

Gruss, Klaus