Holzwurmtreff.de

Hallo Leute,

hier mal wieder nach längerer Zeit ein Projekt von mir. Meine Tochter meinte letztens: „Du Papa, kannst du uns nicht für den Vorgarten einen Blumenkübel bauen?“ Na ja, dachte ich mit meinem (jugendlichen?) Leichtsinn, kann ja nicht so schlimm werden. Ein bisschen Restholz wird sich da schon finden. Allerdings wichen meine Vorstellung und die meiner Tochter bzw. der ihres Freundes, leider etwas voneinander ab. Sie dachten da eher an etwas größeres, so 2,00 m breit, 0,80 hoch und 0,60 tief. Okay, soviel Restholz hatte ich dann doch nicht. Erstmal beim Holzhändler reichlich sibirische Lärche bestellt .

Die Bretter waren gut 4,00 m lang 140 cm breit und 27 mm dick.



Erstmal die Bretter für die Längsseiten auf die Länge von 2 m bringen.


Die Bretter in voller Breite zu verwenden, wäre ja zu einfach gewesen. Es sollte eine Leistenkonstruktion werden. Also erstmal alle Bretter so auf 6,8 cm teilen. Bloß nichts verschwenden.


So sah es denn aus. Alle Leisten für die beiden Längsseiten



Dann noch die Hölzer für die Querseiten


Die Verbindung der Teile sollte dann ungefähr so erfolgen. Damit wegen der gewollten Abstände noch genügend Platz zum Schrauben ist, mussten die Leisten für die Querteile aufgedoppelt werden. Alle Verbindungen sind nur geschraubt. Kein Leim. Zwischen allen Leisten sollte immer ein Zwischenraum von 13 mm (so dick waren meine Abstandshalter) sein.



Damit die Leisten auch schön nach Leisten aussehen, bekamen alle Leisten noch eine Rundung. Übrigens, wem die neue Werkbank und die Fräse aufgefallen ist, das ist ein separates Projekt, was ich bei Gelegenheit auch mal einstelle. Die Bank ist allerdings immer noch nicht fertig, - Spannzange und Untergestell fehlen noch – wird aber schon fleißig genutzt.



So, dann die Montage der 4 Seitenteile. Erst die Längsseiten. Zur Stabilisierung gab es dann noch 2 Leisten.




Dann die Querteile.




Dann mal probeweise zusammensetzen.


Dann unten noch eine Auflage für den Boden anbringen. Die Leisten sind alle aus den Lärche Brettern geschnitten

.

Danach dann konnte der Kübel mit den entsprechenden Schrauben zusammengebaut werden.



Den Boden hat mein Schwiegersohn in spe besorgt. War allerdings noch der halbe Baum dran. Also, besäumen, auf einheitliche Breite bringen, ablängen und dann einbauen. Die vorhandene Menge reichte so gerade.




Als Abschluss obendrauf sollte noch ein Rahmen kommen. Die Gehrungen wurden durch Flachdübel verstärkt, mit einer kleinen Fase versehen und dann mit wasserfestem Leim verklebt.




Hier nochmal der fertige Kübel, vor Transport zum Bestimmungsort.




Die Restarbeiten, wie Streichen, Einbringen vom Schutzvlies, ein wenig Blumenerde einfüllen(ca. 30 Sack) und bepflanzen des Ganzen, hat dann meine Tochter mit ihrem Freund übernommen. So sieht das momentane Endergebnis aus. Der Kübel hat keine eigenen Füße und steht auf 4 dicken Balken und kommt somit nicht direkt mit dem Erdreich in Berührung.





So, das war es dann mal wieder für heute. Also, wie immer, Fragen, Kommentare einfach her damit.

Noch einen schönen Restsonntag und viele Grüße
Joachim

@Joachim

Schön, nur leider wird alles was der Witterung ausgesetzt ist leider nicht lange so schön bleiben. Ich hatte beim Hauskauf auch vieles lieber in Holz bewerkstelligt als es vielleicht mal besser in Metall oder Vollkernresopal zu machen, weil´s mir einfach besser gelegen hat. Im Nachhinein denke ich manchmal auch, hätte ich lieber einen Schlosser etc. beauftragt. Aber die Arbeit ist trotzdem spitze.

Was mir im Herzen weh tut ist, wenn man Messinstrumente zwingt. Das habe ich intus seit meiner Ausbildung und habe in meiner Laufbahn schon des öfteren für diese Ansicht bei Kollegen einstecken müssen.

LG

Hallo Joachim,

schöner Blumenkästen hast du da gebaut, sieht richtig gut aus

Aber warum musste der so riesig werden wenn nur ca. 30 cm von oben für die Blumen genutzt werden?
Sollte der später mal als Komposter verwendet werden?

Hallo Joachim
Ja, ganz schön großes Teil, war sicher `ne Fleißarbeit...sieht gut aus!

Grüße, Mario!

PS: Habe gerade Klaus nach dem Grund gefragt, warum er sein Sideboard in "Sonstige Objekte" getan hat. Du hast Dein Projekt witzigerweise in "Wohnmöbel" gepackt.
Naja, ist auch Ansichtssache, ein Blumenkübel ist irgendwie ja auch Wohnmöbel.

@ astrasilver
Grundsätzlich magst Du ja Recht haben mit dem Festzwingen von Messinstrumenten. Aber in diesem Fall die Frage: Was soll denn den Wasserwaagen passieren, wenn diese auf einer ebenen Oberfläche leicht fixiert werden?

Ja mit der Witterung, das ist nun mal das Schicksal von allen Holzprojekten die draußen stehen. Der Kasten wurde mehrfach mit einer guten Holzschutzfarbe gestrichen. Wir hoffen daher, dass dies einige Jahre hält. Man muss das Ganze aber sicherlich im Auge behalten und rechtzeitig nachbehandeln. Auf der anderen Seite ist ja gerade Lärchenholz aufgrund seines hohen Harzanteils gut für draußen geeignet. Da hatte ich mich extra nochmal nach erkundigt.


@ Christian
Ich glaube, das war von meiner Tochter mehr als Hochbeet gedacht, weniger als Blumenkübel. Allerdings werden die beiden Bäumchen darin doch einiges an Wurzeln bilden, die auch ihren Freiraum benötigen.


@ Administratoren
Bitte den Artikel von “Wohnmöbel“ nach „Sonstiges Projekte“ verschieben. Danke.

Viele Grüße
Joachim

Was macht man nicht alles wenn die Tochter mit den Wimpern klimpert und dem Papa Honig ums Ma... schmiert. Jetzt hast Du Pluspunkte gesammelt, viel Erfahrung gemacht und einen schönen Blumenkasten geboren. Holzschutzmittel verwende ich nicht mehr. Lärche bekommt einen schönen Graustich und hält, wenn der Blumenkasten nicht von unten Feuchte bekommt sehr lange. Man muss halt dieses Grau mögen aber alle zwei Jahre schleifen und Pinseln ist mir zu viel an Zeit und vor allen Geld.

Hallo Joachim,

Ich war ja schon bei meinen Blumenkübeln entsetzterstaunt, wie viel Holz dafür verbaut und mit wie viel Erde gefüllt werden muss, aber dein Kübel ist ja nochmal eine andere Hausnummer!

Auf jeden Fall ist er schön geworden und sieht in ein paar Jahren bestimmt auch in Grau noch gut aus!

Viele Grüße,
Jana

Hallo Joachim,
wunderschönes Holz und wunderschöne Arbeit präsentierst du uns. Nur zwei Dinge hätte ich wohl vorsorglich anders ausgeführt. Den oberen Rand hätte ich mit Blech verkleidet und bei den Abmessungen und Erdmenge hätte ich sorge dass es mir der Kübel mit der Zeit auseinander drückt. Da fehlt mir mittig noch eine Metallstrebe die alles in Form hält.
Ansonsten eine sehr schöne Arbeit.

Hallo Joachim,

schön, mal wieder ein Projekt von Dir zu sehen - und dann gleich sowas Grosses

Ist der "Kübel" eigentlich komplett mit Erde gefüllt? Hast Du da noch eine Folie oder einen anderen Kübel drin stehen? Speziell, wenn gut gegossen wird erhöht sich das Gewicht ja nochmal ganz gewaltig und da teile ich die Bedenken von Dieter.

Lärche ist einfach ein wunderschönes Holz. Schon das Gefühl und der Geruch beim Bearbeiten sind genial und aussehen tut's auch noch sakrisch gut. Grau gefällt mir persönlich jetzt nicht so gut, da ist's halt wie auf meinem Kopf, aufhalten lässt sich das nicht

Gruss, Klaus

@ Jana. Soll eigentlich nicht grau werden. Aber da müssen die beiden sich drum kümmern. Rechtzeitig anschleifen und streichen. Damit sollte das Problem eigentlich zu lösen sein.

@ Dieter. Ja stimmt. Mit dem Rahmen obendrauf habe ich auch so meine Bedenken. Mal sehen, wie lange das hält. Wir haben in der Mitte tatsächlich noch 2 Leisten zur Verstärkung eingebaut, um dem Auseinanderdrücken entgegen zu wirken. Da habe ich keine Bilder von gemacht.

@Klaus. Ja es gibt eine Folie im inneren, damit das Erdreich keinen direkten Kontakt mit dem Holz hat. Unten im Boden sind auch noch ein paar Löcher, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Dann kommt erst eine Schicht aus Hydo-Steinen, dann die Blumenerde. In der Mitte ist auch noch ein Podest eingebaut, um die Menge an Erde etwas zu reduzieren.

Viele Grüße
Joachim