Küchen-Restaurierung

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dirk
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Re: Küchen-Restaurierung

Beitragvon dirk » Fr 26. Apr 2019, 15:08

Hallo Jana,

Einen tollen Bericht lieferst Du da (mal wieder) ab! Klasse und vielen Dank dafür!

Ich weiß nicht, ob ich in Deiner Situation soviel Mühe und Arbeit in die „alte“ Küche gesteckt hätte... allerdings... Du hattest ja erzählt, dass da viele Erinnerungen dran hängen, da ist das dann sicher eine andere Sache!

Das Reparieren und Aufarbeiten ist ja so gar nicht meins... vermutlich fehlt mir da einfach die Geduld:-)

Die Einblicke in eine „echte“ Werkstatt waren auch sehr aufschlussreich. Toll!

Eine blöde Frage zum Fußboden habe ich dann aber doch noch: verlegt man nicht eigentlich den kompletten Boden im ganzen Raum zuerst und stellt danach die Küche drauf???

LG
Dirk.

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Jana
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Re: Küchen-Restaurierung

Beitragvon Jana » Fr 26. Apr 2019, 21:14

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Kommentare!

RudiHB hat geschrieben:...
Und zu Deinem Küchenfussboden: das wird so bleiben mit den Schlieren. Das liegt an dem Vinyl selber. Ich kann die Tage mal bei meinem Fachhandel fragen (und das Foto zeigen), ob es eine Art "Versiegelung" dafür gibt, dass diese Schlieren so nicht auftreten.

Ich habe es befürchtet. Heute allerdings sind trotz anspruchsvoller Benutzung keine weiteren Schlieren aufgetaucht - vielleicht hätte er sich gestern einfach noch etwas akklimatisieren müssen. Mal schauen wie es weiter geht.
Falls es noch eine Versiegelung oder ähnliches gibt, dann wäre das natürlich praktisch und ich würde mich freuen, wenn du nachfragst. :)

RudiHB hat geschrieben:... Ansonsten fällt mir bei dem Satz "Wasserdicht" nur ein, dass das gar nicht gut ist. PVC-Belag damals war der größte Bakterien- und Schimmelherd. Die Feuchtigkeit kann nicht nach unten, aber auch nicht nach oben raus... Und nichts ist bescheuerter, als Gammel, den man/frau nicht sehen kann.


Naja, "dicht" ist es ja nicht. :) Bei den Vinyl-Klickplatten gibt es ja die normalen Fugen, allerdings viel schmaler als bei Laminat. Zudem liegt er nur um die Möbel, d.h. der Dielenboden untendrunter hat auch noch Belüftung. Der Gammel-Faktor unten drunter dürfte also der gleiche sein wie bei Laminat. Das hat oben drauf schließlich auch eine luftdichte Kunststoff-Folie - nur dass das auch untendrunter MDF (oder sowas ähnliches) hat, was zusätzlich gammeln könnte.

Fließen waren leider nicht drin. Unter dem alten, verklebten Laminatbelag war ein "Dielenboden", das hätte man erst noch nivellieren müssen. Zudem war den Boden überhaupt zu erneuern erst gar nicht geplant und kam dann ganz spontan noch hinzu. Und weitere Abhängigkeiten von Handwerkern im Haus hätte ich nicht ertragen. ;) Wir lassen ja auch noch unser Schlafzimmer machen: neues Fenster, neue Heizung, neue Stromleitungen, wieder Verputzen, Tapezieren und Streichen - mit 4 Handwerksbetrieben. Das ist jetzt seit über 3 Wochen nicht mehr bewohnbar und wird es mindestens noch eine, wenn nicht zwei Wochen weiter sein. Bei dem ganzen Stress mit der Terminplanung hätte ich am Ende doch lieber alles selbst gemacht, was ich machen kann (Verputzen, Tapezieren und Streichen...). :roll:

tmaey hat geschrieben:Ansonsten werde ich den Bericht weiter mit Spannung verfolgen. Nur bitte nicht mehr so viele Bilder von der Riesenwerkstatt. Meine Tränenvase ist voll... :lol: :lol:

Extra für dich gibt es heute keine Bilder mehr aus der großen Werkstatt, sondern nur noch von meiner kleinen. :P

dirk hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob ich in Deiner Situation soviel Mühe und Arbeit in die „alte“ Küche gesteckt hätte... allerdings... Du hattest ja erzählt, dass da viele Erinnerungen dran hängen, da ist das dann sicher eine andere Sache!

Um ganz ehrlich zu sein ... wenn ich das vorher alles gewusst hätte, dann hätte ich mich vielleicht auch dagegen entschieden. :D Alles in allem wäre eine von IKEA geplante und eingebaute Küche vermutlich auch günstiger gekommen.
Aber mit jedem Tag, da sie ein Stück vollständiger wird freue ich mich mehr darauf. Denn das Holz ist einfach schön und die Küche auch funktional durchdacht. Und mit einem passionierten Schreiner, der alle Ideen mit umsetzt (oder bessere Vorschläge hat), macht es auch viel Spaß, das ganze jetzt einzubauen und zu ergänzen.

dirk hat geschrieben:Eine blöde Frage zum Fußboden habe ich dann aber doch noch: verlegt man nicht eigentlich den kompletten Boden im ganzen Raum zuerst und stellt danach die Küche drauf???

Das kommt auf den Boden an - oder die Möbel. Ich habe mich noch darüber lustig gemacht, dass in unserem Wohnzimmer unter der alten Eiche-Rustikal-Wohnwand der Vorbesitzerin kein Laminat mehr verlegt war weil das später als der Schrank kam. Normalerweise verlegt man schon erst den Boden und stellt dann die Möbel drauf. Allerdings meinte unser Schreiner auch, dass wir bei neuem Laminat einfach vor meinem Ahornschrank aufhören sollen und den nicht nochmal abbauen, da der sowieso für die Ewigkeit dort eingebaut ist.

Beim Boden-Fachhändler haben wir uns dann für die Vinylplatten entschieden. Und der Händler hat uns geraten, das Vinyl um die Küche zu verlegen. Das ganze muss im Raum schwimmend verlegt sein und wenn da zu schwere Schränke draufstehen, dann kann es wohl nicht mehr richtig arbeiten. Da Vinyl viel flexibler ist als Laminat würde sich das dann im Zweifelsfall werfen. Auch bei der Verlegeanleitung ist ein entsprechender Hinweis.
Mir hat es, wie geschrieben, ganz gut gepasst. In einem anderen Raum wäre ich skeptisch, denn da will ich ja vielleicht mal irgendwelche Schränke umstellen. Aber in der Küche wird das nicht vorkommen.
Und falls doch, dann haben wir noch eine Packung Vinyl im Keller. Haben wir auch von allem Laminat - was uns damals im Wohnzimmer davor bewahrt hat, neuen Boden verlegen zu müssen, da wir die Lücke vom Einbauschrank noch auffüllen konnten. :D

Und gleich geht es dann noch mit dem Bericht weiter.

Viele Grüße,
Jana

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Jana
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Re: Küchen-Restaurierung

Beitragvon Jana » Fr 26. Apr 2019, 21:14

So, und nun wie versprochen weiter im Projekt.

Früh am Morgen bin ich zur großen Werkstatt gefahren und wir haben den Kühlschrank-Schrank und die ganzen Fronten aufgeladen. Der Schreiner hatte mit der Beize gestern noch viel Spaß. Wir haben sie per Farbkarte ausgesucht und da hat sie wunderbar gepasst. Nach dem Test kam statt einem Rot-Braun aber ein Grünton heraus. Das ist anscheinend keine Seltenheit bei diesen Farbkarten. Zum Glück hat er für solche Fälle verschiedene Beizen da und hat dann etwas zusammen gemischt. Und - wie ihr gleich sehen werdet, das passt perfekt. Geölt hatte er dann auch noch.

Zuhause haben wir den Schrank dann aufgestellt und den Kühlschrank eingebaut, sowie die Passleiste an die Wand angepasst. Außerdem auch noch ein kleines Brettchen-Regal aufgehängt (rechts neben den Hänge-Rollschränken). Das füllt die Lücke aus, die mit allen Oberschränken in unserem Raum entstanden ist.
KuechenUmbau_970.jpg


Außerdem haben wir noch die neue Dekor-Front an der Kücheninsel befestigt. (Ohne Bild). Danach war der Vormittag auch schon vorbei. Der Schreiner musste Feierabend machen, weil die Nischenverkleidung dann in die Werkstatt geliefert wurde und er noch einen anderen Termin hatte.

Für mich gab es natürlich noch keinen Feierabend. Dieses Regal hier hat eine sehr unpassende Rückwand aus Birke-Multiplex.
KuechenUmbau_980.jpg
Ich meine mich zu erinnern, dass es erst in der zweiten Wohnung meiner Eltern dazu gekommen ist und vermutlich hatte mein Vater keine passende Rückwand mehr. Bei ihnen hing das in einer Ecke und ist nicht weiter aufgefallen, in unserer Küche ist es nun aber doch recht prominent. Zum Glück hatte der Schreiner die Restplatte Esche auch gleich mitgebeizt, so dass ich noch etwas Holz für diese Kleinarbeiten hatte.

Nach dem Zurechtsägen der passenden Rückwände musste auf die unterste noch eine Kante drauf, da man diese von rechts her sieht.
KuechenUmbau_990.jpg


Und natürlich brauchte diese Kante auch noch den passenden Farbton. Im Glas ist das fertige Beizen-Gemisch.
KuechenUmbau_1000.jpg


Weil ich schonmal dabei war, habe ich dann schnell noch die Kante vom Spülen-Unterschrank gebeizt. Den hatten wir gestern ja schon eingebaut, dass wir die Arbeitsplatte montieren konnten.
KuechenUmbau_1010.jpg
Links: gebeizte Kante. Rechts: original Kante.

Für das Brettchenregal habe ich dann auch noch Rückwände geschnitten. Außerdem für das breite Regal noch eine kleine Gewürztreppe. Und dazu noch den Sockel für die Spülmaschine. Wo nötig eine Kante aufgebügelt und gebeizt.
KuechenUmbau_1020.jpg


Die Gewürztreppe soll am Ende mit Taschenlochbohrungen verschraubt werden.
KuechenUmbau_1030.jpg


Anschließend wurde noch alles geölt.
KuechenUmbau_1040.jpg


Die Schublade für über den Kühlschrank hatte der Schreiner nicht gebeizt, weil ich ich noch überlegt hatte, sie Esche-hell zu lassen. Allerdings sind alle Schubkästen oder Fächerböden in rotbraun (Erle oder das unbekannte Holz), daher habe ich sie dann doch auch noch gebeizt.
KuechenUmbau_1050.jpg


Da nun alles trocknen musste, und ich immer noch Zeit hatte, habe ich mich noch der Seiten-Dekorplatte der "Insel" angenommen. Die Seite war früher neben dem Herd befestigt und es gab ein Lüftungsgitter. Da ist nun ein Loch.
KuechenUmbau_1055.jpg

Die Seite selbst wollte ich gerne verwenden, aber das Loch ist natürlich nix. Und irgendwas in dieses Loch stecken ist auch blöd. Ein Stück von der neuen gebeizten Esche-Dekorplatte ansetzen ist naja, da die alte Platte 16mm, die neue 19mm hat. Das wäre also nur eine Notlösung.
Ich habe mich also entschieden, dass ein breiter schwarzer Streifen ganz gut wäre - das würde das Schwarz aus dem Muster und der Arbeitsplatte aufgreifen.

Ich bin nicht überzeugt, dass das so funktioniert. Tja, und ihr müsst auch bis morgen warten, ob es geklappt hat. :P

Angefangen hat alles mit Schleifen. Ich hatte nämlich nur eine halbwegs große Platte in 15er Stärke da, die allerdings Wasserlack-lackiert war. Das musste natürlich ab.
KuechenUmbau_1060.jpg


Ein Test mit Wasser zeigt, der Lack ist ab!
KuechenUmbau_1070.jpg


Einmal durchtrennt soll das ganze eine lange Platte geben. Also erst einmal stumpf verleimt. Ohne weitere Verbinder - am Ende wird die Platte sowieso von Schrauben an der Kücheninsel gehalten, muss also nicht sonderlich stabil sein.
KuechenUmbau_1080.jpg


Sah ganz gut aus. Ein Leichter Buckel auf 1mm ist in der Mitte, aber wie gesagt, das macht nichts.
KuechenUmbau_1090.jpg


Nachdem ich sie nochmal etwas in der Breite reduziert hatte, wurde alles dick mit Leim bestrichen.
KuechenUmbau_1100.jpg


Und da soll sie drauf: schwarzes Furnier (durchgefärbt).
KuechenUmbau_1110.jpg
Natürlich hätte ich auch irgendeine schwarze Platte kaufen können. Aber das Furnier hat eben eine schöne Holz-Oberfläche, die gut zur Küche passt. Ich vermute, das Muster wurde auch aus eben diesem Furnier geschnitten. Das stammt nämlich ebenfalls aus meiner Erbmasse und endlich habe ich mal eine Verwendung dafür gefunden. :)

Zum Furnier-Pressen braucht es vieeeeeeeeel Druck. Normalerweise eine Furnierpresse. Ich hoffe einfach, dass auf der kleinen Fläche genügend Zwingen ausreichen.
KuechenUmbau_1120.jpg


Noch eine kleine humoristische Einlage zum Schluss: gerade als ich die vorletzte Zwinge ansetzen wollte, höre ich auf einmal wie irgendwo das Wasser rauscht. Ein Blick durchs Kellerfenster bestätigt: es regnet, nein, es schüttet. Da war von mir nur ein "Sch**ße, verdammte Sch**ße! Mann, Sch**ße nochmal!" zu vernehmen während ich wie von der Tarantel gestochen durch den Keller gerast bin.
Warum? Tja, weil ich aus Platzmangel meine geölten Bretter alle nach draußen verlagert hatte zum Trocknen. :o :shock: :?
Zum Glück war mein Mann auch schnell da - er hat es erst nur rauschen hören und dann mich schimpfen und gedacht, es wäre irgendwo eine Wasserleitung kaputt - und das Öl schon ziemlich trocken, so dass sich das Wasser recht gut abwaschen ließ. *puh* nochmal Glück gehabt!

Nach den zwei letzten Zwingen am Furnierbrett war dann Feierabend. Ob es was geworden ist, das werdet ihr morgen erfahren. :)

Ein schönes Wochenende euch allen!
Jana
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Jana
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Re: Küchen-Restaurierung

Beitragvon Jana » So 28. Apr 2019, 08:30

Hallo zusammen,

Ihr habt doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich bis zum nächsten Morgen auf die Überraschung warten kann? ;)
Natürlich bin ich kurz nach 21:00 noch mal in den Keller geschlichen, um die Zwingen zu lösen.
Halbzeit.
KuechenUmbau_1130.jpg


Alle ab...
KuechenUmbau_1140.jpg


Und tadaaa! Wunderbar!
KuechenUmbau_1150.jpg


Das Furnier Iiegt 1A auf der Platte auf. So soll es sein! 8-)
KuechenUmbau_1160.jpg
(vielleicht kann ich die ganzen Furnierreste dann doch irgendwann mal noch verwenden...)

Nun konnte ich doch beruhigt ins Bett.

Denn am Samstag standen ja weitere Arbeiten an. Zuerst einmal habe ich alle "neuen" Dekorflächen noch mit TecOil behandelt, damit auch die schon eingebauten über Tag ausreichend bei offenem Fenster ausdünsten können. Das Öl von Schreiner ist ein Hartöl und ich wollte zumindest die "Endbehandlung" auf allen Flächen gleich machen. Hier die neue Dekorfläche für die Rückwand der Insel.
KuechenUmbau_1170.jpg


Dieses mal war ich zum Glück auch schlauer und habe alle mobilen Teile zum Trocknen im Heizkeller positioniert. Das war auch gut so - neben Sonne gab es Regen und Hagel. April in seiner Höchstform...

Zurück in die Werkstatt. Beim Formatieren der furnierten Platte hat sich der Formatschlitten bewährt. Die ehemals glatte Kante war nämlich mit Leim verunreinigt und musste erst einmal begradigt werden.
KuechenUmbau_1180.jpg


Danach konnte die Platte auf Maß geschnitten werden.
KuechenUmbau_1190.jpg


Hier noch ein Blick auf einen Rest, wie perfekt das Furnier aufliegt. Ich weiß gar nicht, warum ich das noch nicht früher probiert habe.
KuechenUmbau_1210.jpg


An der Sicht-Seite musste natürlich eine Kante drauf. Da das eine Schubladen-Seite ist in passend gebeiztem Braun. Kante bügeln...
KuechenUmbau_1200.jpg


... und beizen:
KuechenUmbau_1220.jpg
(Bei der Gelgenheit - ich weiß gar nicht, wie ich vorher ohne diesen Schraubstock zurecht gekommen bin. Der hat sich auf jeden Fall schon bewährt!)

Das passende Maß für die Rest-Platte habe ich am Iebenden Objekt abgemessen:
KuechenUmbau_1230.jpg


Und so schaut es dann nebeneinander aus:
KuechenUmbau_1240.jpg


Da auch die Dekor-Platte noch nicht aufgefrischt war bekommt beides eine Ölung.
KuechenUmbau_1250.jpg


Damit war der schöne Teil des Tages vorbei. Ab nun gab es nur noch Frickelarbeit.

Als erstes habe ich mich den ersten Sockelleisten gewidmet. Diese werden aus Melamin-beschichteter Spanplatte gesägt. Was für ein Dreck! Kein Wunder, dass der Schreiner am Freitag so vergnügt meinte: das können Sie ja am Wochenende noch machen. Ich weiß schon, warum ich sonst keine Spanplatte verwende ...
Die erste Leiste (links) ist schonmal dran.
KuechenUmbau_1260.jpg
Die rechte Seite habe ich vorgeschnitten, aber noch nicht befestigt, da dort noch die Nischenrückwand bis zum Fußboden reichen wird. Und die Sockel für die Insel, die zur Nischenwandbefestigung nochmal gerückt werden muss, habe ich für den Schreiner aufgehoben, dass er auch noch ein bisschen Spaß hat. :D

Nach den Sockeln dann auch die ersten Fußleisten - ebenfalls überall dort, wo keine Nischenrückwand bis zum Fußboden reicht. Wir haben zum Boden passende Dekorleiste mitgenommen. So was Modernes habe ich noch nie als Fußleisten verarbeitet...
Die billige MDF - Rückseite ist ganz praktisch zum Ausschaben:
KuechenUmbau_1270.jpg


Wozu? Naja, wenn man in so einem Haus wohnt, in dem auch mal das Heizrohr halb in und halb aus der Wand läuft kann das praktisch sein...
KuechenUmbau_1280.jpg


Am Ende war es aber trotzdem noch so viel Versatz, dass ich die Fußleisten dort aufgedoppelt habe, bzw. sie einen Knick macht.. Ist ja zum Glück unter der Heizung und später steht dort auch noch der Tisch davor. Und verglichen mit der vorherigen Fußleisten-Lösung ist das noch echt schick! :D
KuechenUmbau_1330.jpg


Passend ausgeschnitten könnte man die Fußleiste sogar um eine vorspringende Ecke biegen.
KuechenUmbau_1300.jpg


Die einzige sichtbare Ecke im Raum ist mit Gehrungsschnitten auch schnell gemacht:
KuechenUmbau_1310.jpg
(Vielleicht sollte ich die Türrahmen auch noch abschleifen und die Streichkunst-Spuren aller Vorbesitzer entfernen ... :roll: )

Die Übergangsschienen allerdings haben mich fast den letzten Nerv gekostet.
Profitipp: Nicht die alten Trägerschienen für neue Schienen am Boden lassen! Wenn ihr sowieso neue Schienen kauft, dann verbaut sie komplett!
Der Schreiner meinte, das wäre überflüssig und die neuen Schienen können einfach auf die alten Träger (ja, in diesem Fall bin ich unschuldig!). Hat aber vorne und hinten nicht gepasst, da die neuen Schienen viel höhere Halterungen hatten. Also alles raus - inklusive Boden herumruckeln, kaputt machen und eine Platte neu verlegen ... :?
Am Ende zumindest sieht es gut aus.
KuechenUmbau_1320.jpg


Der Arbeitstag neigte sich allmählich dem Ende zu. Zeit für letzte Kleinarbeit. Das Gewürztreppchen habe ich noch verschraubt.
KuechenUmbau_1340.jpg


Dann Rückwände eingeschoben. Befestigt nur mit doppelseitigem Klebeband.
Brettchen-Regal vorher:
KuechenUmbau_1350.jpg


Nachher:
KuechenUmbau_1360.jpg


Gewürzregal vorher:
KuechenUmbau_1370.jpg


Und dann ... ihr kennt das ja alle. Aufhören, bevor man keine Lust mehr hat. Ich hatte schon keine Lust mehr - nur noch schnell Rückwände einschieben. :roll:
Beim "Treppchen" hat es noch funktioniert. Die obere Platte habe ich dann aber direkt eingeschoben, ohne ersteinmal seitlich die Passgenauigkeit der Höhe zu testen. Naja, zumindest bis zur Mitte habe ich sie eingeschoben. Dann steckte sie fest. :shock:
KuechenUmbau_1380.jpg


Da steckt sie jetzt noch und bewegt sich weder vor noch zurück. Vermutlich bohren ich heute ein Loch hinein, um sie wieder herausziehen zu können... und dann nochmal neu... :roll:

Das war es von der Küchenfront. Heute stehen nur ein paar Kleinigkeiten an und dann muss ich mich mal dem ganzen anderen Kram widmen, der die Woche liegen geblieben ist ...

Viele Grüße,
Jana
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Re: Küchen-Restaurierung

Beitragvon Mandalo » So 28. Apr 2019, 08:58

Fleißig, fleißig, Jana! Du legst ja ein Tempo vor, ich glaube der „Ohne-Pausen-Holzfachmann“ hat dich inspiriert. :D
So langsam sieht man auch wo der Weg hinführt.
Mit nichts ist man großzügiger als mit gutem Rat!
Es grüßt euch Dieter

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Re: Küchen-Restaurierung

Beitragvon Klaus » So 28. Apr 2019, 11:27

Hallo Jana,

Dein Tempo ist mir eindeutig zu hoch - ich komm mit dem Lesen nicht hinterher ;) Und Deine Berichte müssen schon mit der notwendigen Sorgfalt gelesen werden. Hier also nur mal eine Rückmeldung, dass Du auch eher schweigende aber deshalb nicht weniger interessierte Mitleser hast. Bei dem Sauwetter hier kommt sicher bald die Zeit um genüsslich alles nochmal in Ruhe durchzugehen :)

Gruss, Klaus

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Re: Küchen-Restaurierung

Beitragvon oldtimer » So 28. Apr 2019, 13:17

Klaus hat geschrieben:
Dein Tempo ist mir eindeutig zu hoch


So geht Schreinern ohne Whisky und Zigarrenpause. :lol:


Hallo Jana,

aber bei mir ist es auch so ähnlich, ich überflege im Moment und werde dann bald alle Deine Beiträge noch einmal durchlesen und mich dann zu Deiner wunderbaren Arbeit äußern.

Gruß


..ach ja, gebrauchte Bänder aufheben macht meiner Erfahrung nach keinen Sinn. Meist sind sie völlig verstellt, und hat man sie wieder einigermassen in der Werkseinstellung, gehen sie dann überraschend kaputt. Oder das ganze Geraffel verstopft irgendwann die immer zu kleine Werkstatt.
Ich hatte nach dem Küchenumbau 2016 auch Schienen, Körbe und sonstiges aufgehoben und dann imm Herbst 2018 alles zur Deponie gefahren.

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Re: Küchen-Restaurierung

Beitragvon Bobbl » So 28. Apr 2019, 15:41

Hallo Jana,

toller Bericht von dir.
Ich finde es bemerkenswert, dass du bei so viel Arbeit noch die Zeit hast Fotos zu machen und das ganze dann auch noch im Forum zu präsentieren. Hut ab!
Spannend finde ich ja auch die Zusammenarbeit mit dem Schreiner. Wenn man mal sieht wie ein richtiger Profi arbeitet, ist das sicher interessant. Und es wundert mich auch nicht, dass ein Profi manches viel lockerer sieht als so mancher Hobby-Schreiner. Ist ja auch irgendwie klar, der Profi macht's um Geld zu verdienen, der Hobby-Schreiner macht's um eine schöne Freizeitbeschäftigung zu haben.

Ich lese weiterhin interessiert mit und bin schon gespannt, wie die fertige Küche aussehen wird.

Schöne Grüße,
Christoph

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Re: Küchen-Restaurierung

Beitragvon Tommy1961 » So 28. Apr 2019, 17:57

Hallo Jana,

bin Dir bis hierhin treu gefolgt und kann nur feststellen:

Es hat sich sehr gelohnt bis jetzt!!!

Ein wirklich kurzweiliger und informativer Beitrag.


Gruß zum ausgehenden Sonntag

Tommy

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Re: Küchen-Restaurierung

Beitragvon Jana » Mo 29. Apr 2019, 06:50

Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Kommentare und die treue Leserschaft! :)

Mandalo hat geschrieben:Fleißig, fleißig, Jana! Du legst ja ein Tempo vor, ich glaube der „Ohne-Pausen-Holzfachmann“ hat dich inspiriert. :-D
So langsam sieht man auch wo der Weg hinführt.

In der Werkstatt gab es dann doch auch immer eine kleine Mittags-Pause - saarländisch korrekt natürlich mit Fleischkäsweck. :D

Klaus hat geschrieben:Dein Tempo ist mir eindeutig zu hoch
..
Immer wollen sie was sehen und lesen, und kaum gibt man Gas kommen die alten Herren nicht mehr hinterher! :P
(Ne, nix für ungut, geht mir ja auch oft so wenn es im Forum rund geht. Aber die Vorlage war einfach zu gut. ;) )
Ich freue mich, wenn ihr es auch mit Muse lest - dafür poste ich ja auch.

In der Woche war der Arbeitstakt einfach vorgegeben. Und zuhause... Einerseits ist es eben so, dass alles was ich übers Wochenende erledigen kann keine Schreinerstunden kostet. Ich bin zwar wirklich froh, dass wir ihn involviert haben, aber so Kleinigkeiten schaffe ich ja auch (manches Größere zwar ebenfalls, dann dauert es aber Monate :D)

Andererseits will ich auch einfach fertig werden - wenn möglich heute am Montag. Denn hinterher muss ich ja noch alles einräumen und so langsam habe ich das Baustellenchaos satt. Gestern dachte ich mein Badezimmer ist noch das einzig "normale" Zimmer - bis mir dann die Gips-Schuhabdrücke am Boden aufgefallen sind...
Momentan schlafen wir im Schrank-Zimmer, das Schlafzimmer wird renoviert, im Gästezimmer stehen die Küchenteile, im oberen Flur Schlafzimmermöbel, im unteren Flur und im Arbeitszimmer ist Material für die Küche gelagert, im unteren Badezimmer ist die SpüIstation, im Wohnzimmer steht das Küchenzeug und die Küche ist Baustelle ...
Wenn die Küche fertig ist, ist also zumindest das Untergeschoss wieder bewohnbar. :D

Und außerdem hätte ich natürlich nichts gegen einen freien 1. Mai! :)

oldtimer hat geschrieben:..ach ja, gebrauchte Bänder aufheben macht meiner Erfahrung nach keinen Sinn. Meist sind sie völlig verstellt, und hat man sie wieder einigermassen in der Werkseinstellung, gehen sie dann überraschend kaputt. Oder das ganze Geraffel verstopft irgendwann die immer zu kleine Werkstatt.
Ich hatte nach dem Küchenumbau 2016 auch Schienen, Körbe und sonstiges aufgehoben und dann imm Herbst 2018 alles zur Deponie gefahren.

Danke für den Tipp! So etwas ähnliches habe ich beim Blick in meine Beschlag-Schublade auch schon gedacht. Zumindest werde ich die Uralt-Beschläge entsorgen, teilweise mit Plastik-Halterung...
Aber zwei oder drei Topfbänder sind nicht verkehrt, für Keller und Werkstatt müssen die auch nicht perfekt einstellbar sein.
Bei neuen Möbeln machen neue Beschläge aber auch einfach Sinn - denn auch diese haben sich ja weiterentwickelt. Ich finde es immer spannend zu sehen, was an so kleinen, recht einfachen Teilen noch verbessert wird: Klicksystem, Auto-Höhenkorrektur, Abdecktplatten, ...

Bobbl hat geschrieben:...
Ich finde es bemerkenswert, dass du bei so viel Arbeit noch die Zeit hast Fotos zu machen und das ganze dann auch noch im Forum zu präsentieren. Hut ab!

Das Fotografieren geht mittlerweile meist ganz nebenbei. Wobei ich ja keine qualitativ hochwertigen Fotos mache - nur eben Smartphone aus der Tasche und geknipst. Aber ich denke für das Forum reicht es (hoffe ich).

Das Schreiben passiert dann auf dem Sofa. Und tatsächlich war ich in dieser Woche am Abend weniger Hirntot als sonst - vielleich sollte ich doch nochmal meinen Beruf überdenken. :?

Ansonsten ging es gestern auch weiter, länger als geplant. Aber am Abend war ich dann doch zu lustlos und heute morgen habe ich keine Zeit mehr, die Bilder hochzuladen. Ich muss gleich noch ein paar Türen einhängen bevor es um 8 in der Werkstatt mit der Nischenverkleidung werter geht. :)

viele Grüße,
Jana


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