Hallo zusammen,
noch ein kleines Update vor der nächsten Schicht.
Mandalo hat geschrieben:Also so richtig habe ich nicht verstanden was ihr da treibt, aber ich lass mich da gern mal überraschen. ; )
Das macht nichts, Dieter, so geht es mir bei dir auch meist bis zum Ende.
Am Mittwoch ging es weiter mit der nächsten Episode - bei Schreiners in der Werkstatt. Eine große Halle, aber das größte Problem dieser Werkstatt laut dessen Besitzer - zu wenig Platz.
Und das, obwohl die 4,50m Arbeitslpatte und die furnierte Esche-Platte mal locker flockig im Eingangsbereich stehen konnten.
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Und da kann die Platte mal ebenso locker flockig in angenehmer Arbeitshöhe formatiert werden.
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Auf Fertigmaß wurde natürlich auf der großen Altendorf geschnitten. Ja, das ist schon eine andere Liga - aber: am Ende sägt die auch nur.
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Für einen großen Montagetisch ist auch noch Platz. Hier bestückt mit den zugeschnittenen Korpus-Teilen für zwei Schränke.
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Schon ging es an's KantenanIeimen. Was ich in X Schritten und Tagen mache passiert hier in einer Minute: Kante anIeinen, Bündig fräsen, abrunden und Enden ablängen.
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(ein Blick in die offene Maschine auf alle Einzelschritte)
Schon sind die 2mm Kanten dran - egal ob Melamin oder Echtholz.
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Ist übrigens gar nicht so teuer, das Maschinchen. Nur leider doch sehr groß...
Hier wurde der Spülen-Unterschrank verschraubt.
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Fertig ist der Korpus.
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Gefalzt für die Rückwand für den Kühlschrank-Schrank wurde an der großen Tisch-Fräse mit Vorschub-Apparat, aber zumindest die Flachdübel wurden mit der kleinen Lamello gefräst wie bei uns auch (leider ohne Bild).
Da der Schrank eine Dekor-Seite hat konnte er nicht verschraubt werden, sondern musste verleimt werden.
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Nachdem auch die Fronten passend geschnitten und bekantet waren, kamen die Bohrungen für die Topfscharniere. Dafür gab es eine passende Unterlag-Vorrichtung auf der Tischbohrmaschine. (Habe ich leider auch nicht fotografiert...)
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Die Aussparungen für die Griffe wurden mit Schablone und Oberfräse gefräst. Kreisschneider oder Bohrkranz für ein rundes Schablonenloch? Nix da, per Hand mit der Stichsäge!
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Ein bisschen Schleifen, dann kam alles ins Regal.
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Eigentlich hätten wir dann noch beizen wollen - indes die Beize war noch nicht geliefert, ebenso wie die Nischenverkleidung auf sich warten ließ.
Also erstmal Feierabend, und weiter am Donnertag morgen. Nach kurzem Ausmessen zuhause wieder in der großen Werkstatt.
Die genauen Aussparungen für Herdplatte und Spülbecken wurden mit Klebeband auf der Arbeitsplatte markiert, danach mit der Tauchsäge ausgeschnitten.
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Wusstet ihr, dass man die Ausschnitte - zumindest am Spülbecken - versiegeln muss? Sonst übernimmt der Hersteller keine Garantie für die Arbeitsplatte. Versiegelt wird einfach mit einer Wetterschutzfarbe für Außen.
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Wieder etwas gelernt. Arbeitsplatte und Spüle einbauen etc. ist sowieso irgendwie bisher an mir vorbei gegangen.
Sichtkanten - insbesondere für die 'Kücheninsel' müssen natürlich mit schöner Kante belegt werden. Das passiert mit Pattex.
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Die Spüle haben wir dann auch gleich vor Ort noch eingebaut. Was man kann, das macht man in der Werkstatt.
Für eine Schublade, die ich für über den Kühlschrank noch schnell bauen möchte, werden die Kanten nur aufgebügelt. Das kommt mir dann doch sehr bekannt vor.
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Aber auch hier kann ich noch etwas lernen. Beim Abscheren des Überstandes von Echtholzkanten muss man auf die Maserrichtung achten! Das kann dann auch schonmal bedeuten, dass man von zwei Seiten abschert oder mitten drin anfängt und sich zu den Enden vorarbeitet.
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Nachdem alles soweit fertig war - und die Beize immer noch nicht eingetroffen - sind wir zurück in die Küche und haben den Spülenunterschrank und die Arbeitsplatte montiert.
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Tja, und dann kam der Ost-Effekt: Einstellen der Arbeit wegen Materialmangels. Weder die Beize, noch die Nischenverkleidung waren geliefert worden.
Der Schreiner ist also zurück in die Werkstatt (dort ist die Beize dann doch noch angekommen und er hat noch alles gebeizt und geölt).
Ich wollte dann auch nicht untätig bleiben und habe mich noch dem Boden gewidmet: Vinyl-Klick-Boden. Bisher hatte ich nur Laminat verlegt, für Vinyl haben wir uns wegen der Feucht-Problematik der Küche entschieden. Wasserdicht ist das natürlich auch nicht, aber es hält ein bisschen Wasser wohl besser aus als Laminat. Nicht, dass unsere Küche regelmäßig unter Wasser steht, aber wenn mal was ausläuft, dann hätte ich Bedenken, dass es in die Fugen reinläuft...
Wie auch immer, mein erster Vinyl-Boden. Dass man den einfach mit dem Cutter schneiden und brechen kann ist wirklich praktisch. Vor allem bei Ausschnitten und Randstücken. So schnell habe ich noch nie einen Boden verlegt!
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Etwa zwei Stunden später war ich schon fertig!
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Ob wir mit dem Vinyl glücklich werden? Mal schauen. Die ersten Schlieren habe ich schon gefunden... ich hoffe, das war nur irgendwas außergewöhliches - wenn ich da jetzt jeden Tag Schlieren wegrubbeln muss, dann werde ich ganz sicher nicht glücklich...
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Danach war dann auch für mich Feierabend. Alles in allem ist es schon anstrengend, aber weniger schlimm als ich es befürchtet hatte. Vor allem das Arbeiten in der großen Werkstatt ist natürlich auch sehr spannend.
Ganz nebenbei habe ich einige neue Dinge gelernt und einiges verfeinert. Und so ein Schwätzchen über den Schreiner-Alltag ist natürlich auch immer interessant. Sehr spannend finde ich auch, dass der Schreinermeister auf vieles von diesem ganzen Schnickschnack, den wir in der Werkstatt haben, verzichtet. Die Tauchsäge braucht er z.B. nur zum Ausschnittsägen - und da tut es locker die von Scheppach. Kombiwinkel? Wozu denn? Zollstock und dann den Zeigefinger Anschlag - und zack hat man über 4 Meter eine parallele Kante. Super Präzisionswinkel in x Größen? Ein einziger Metallwinkel hängt in der ganzen Werkstatt.
Ah, und Stecheisen schleifen musste ich natürlich fragen (nachdem mich das in den Wochen zuvor den letzten Nerv gekostet hat). Das geht auf dem Schleifbock frei Hand, die Hobeleisen mit einer Selbstbauführung.
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Wobei das seine 'alte' Variante ist, mittlerweile hat er eine kleine Tormek.
Für heute steht der Aufbau des Kühlschrankschranks an, und dann hoffe ich, dass wir zumindest noch Passleisten und Sockelleisten einbauen können. Die Nischenverkleidung ist für heute angekündigt - leider mit Lieferung 'irgendwann bis Mittag'.
Ich hoffe trotzdem, dass das noch klappt, das wäre zu schön wenn ich am Wochenende schon alles einräumen könnte ...
Viele Grüße,
Jana