Hallo Mario,
ja - man hat die Viecher sabbern hören! Das Holz sieht toll aus und fühlt sich auch toll an, nur riechen tut man fast nix. Es ist das mit weitem Abstand besten Holz, das ich jemals unter dem Handhobel hatte - kurz: es mach riesig Spass
Die auch die besten Wünsche für 2019 und erhalte Dir Deine gemütliche Art um auch weiterhin gelassen unsere Sticheleien ertragen zu können. Auch eine robuste Gesundheit und ein kräftiger Durst soll Dir erhalten bleiben!
Gruss, Klaus
Schlafzimmerkommode aus Ahorn
Re: Schlafzimmerkommode aus Ahorn
Ob ich aber wirklich Langholz auf Querholz leimen will?
Sagen wir mal so: Ich habe es mich schon ein paarmal mit schlechtem Gewissen getraut (allerdings bei Fichte, wobei das da von den Schwindmaßen her riskanter sein müsste als Ahorn) und „et is noch imma jutjegangen“.
Nüchtern betrachtet: Die Verleimregeln sind ungefähr so alt wie das Handwerk. Ich will sie deshalb keineswegs gering schätzen, aber man kann ja mal darüber nachdenken, was sich seitdem geändert hat im Bezug auf Holzfeuchte bei Verarbeitung, klimatischen Verhältnissen in Wohnräumen und vor allem Qualität der Holzleime und ob man es bei kleinen Dimensionen nicht inzwischen doch wagen kann, lang auf quer zu leimen. Bei Ahorn und 1,3 mm kann ich mir weder ein Reißen der Kantel vorstellen noch bei D3 oder gar D4 ein Reißen der Leimfuge. Bei der Menge an vorgesehenen Gratnuten ist zudem auch ein Schüsseln wohl ausgeschlossen.
Aber wirklich wissen tue ich das natürlich auch nicht und vielleicht habe ich bislang auch einfach nur Glück gehabt
Daniel
Re: Schlafzimmerkommode aus Ahorn
Hallo Daniel,
Da ist schon was dran - wie beim Rotwein, der bei Zimmertemperatur serviert werden soll. Diese Regel stammt auch noch aus Zeiten, also die Zimmer so um die 16-17 Grad hatten ...
Die Anzahl der Gratnuten ergibt sich einfach aus der Anzahl der Schubladen, das wollte ich einheitlich machen. Zwei pro Seite hätten wahrscheinlich locker gereicht um etwaiges Schüsseln zu verringern. An der Deckplatte hab ich ja gar keine
Naja, das ist bei einem Naturstoff wie Holz ja eh immer etwas Glückssache. Bisher war ich da auch eher auf der glücklichen Seite, möchte aber natürlich meine Glücksfee nicht über Gebühr strapazieren
Gruss, Klaus
PS: ich glaub, Du hast mal eine Quelle für solche Daten wie das Schwindverhalten der unterschiedlichen Holzsorten genannt. Kannst Du mir da nochmal auf die Sprünge helfen? Weil eigentlich sollten solche Sachen ja schon bei der Planung berücksichtigt werden.
Dozent hat geschrieben:Nüchtern betrachtet: Die Verleimregeln sind ungefähr so alt wie das Handwerk. Ich will sie deshalb keineswegs gering schätzen, aber man kann ja mal darüber nachdenken, was sich seitdem geändert hat im Bezug auf Holzfeuchte bei Verarbeitung, klimatischen Verhältnissen in Wohnräumen und vor allem Qualität der Holzleime und ob man es bei kleinen Dimensionen nicht inzwischen doch wagen kann, lang auf quer zu leimen. Bei Ahorn und 1,3 mm kann ich mir weder ein Reißen der Kantel vorstellen noch bei D3 oder gar D4 ein Reißen der Leimfuge. Bei der Menge an vorgesehenen Gratnuten ist zudem auch ein Schüsseln wohl ausgeschlossen.
Da ist schon was dran - wie beim Rotwein, der bei Zimmertemperatur serviert werden soll. Diese Regel stammt auch noch aus Zeiten, also die Zimmer so um die 16-17 Grad hatten ...
Die Anzahl der Gratnuten ergibt sich einfach aus der Anzahl der Schubladen, das wollte ich einheitlich machen. Zwei pro Seite hätten wahrscheinlich locker gereicht um etwaiges Schüsseln zu verringern. An der Deckplatte hab ich ja gar keine
Dozent hat geschrieben:Aber wirklich wissen tue ich das natürlich auch nicht und vielleicht habe ich bislang auch einfach nur Glück gehabt
Naja, das ist bei einem Naturstoff wie Holz ja eh immer etwas Glückssache. Bisher war ich da auch eher auf der glücklichen Seite, möchte aber natürlich meine Glücksfee nicht über Gebühr strapazieren
Gruss, Klaus
PS: ich glaub, Du hast mal eine Quelle für solche Daten wie das Schwindverhalten der unterschiedlichen Holzsorten genannt. Kannst Du mir da nochmal auf die Sprünge helfen? Weil eigentlich sollten solche Sachen ja schon bei der Planung berücksichtigt werden.
Re: Schlafzimmerkommode aus Ahorn
Als Quelle nehme ich in der Regel folgende Tabelle, die das für die gängigen Hölzer kompakt auflistet:
http://www.schroeder-hoffert.de/file_do ... halten.pdf
Grüße,
Daniel
http://www.schroeder-hoffert.de/file_do ... halten.pdf
Grüße,
Daniel
Re: Schlafzimmerkommode aus Ahorn
Danke Dir - wird unter "Knowhow" gespeichert
Gruss, Klaus
Gruss, Klaus
Re: Schlafzimmerkommode aus Ahorn
Hallo Klaus,
bei diesem Holzstapel läuft mir auch direkt das Wasser im Mund zusammen! Ich bin schon gespannt, wie die Kommode am Ende aussieht und lese begeistert mit. Ahorn mag ich ja auch sehr gerne.
Nur ein bisschen Wehmut kommt auf wenn ich deine allzeit bereite Hobelmaschine sehe. Aber es macht trotzdem Spaß, dir zuzuschauen.
Viele Grüße,
Jana
bei diesem Holzstapel läuft mir auch direkt das Wasser im Mund zusammen! Ich bin schon gespannt, wie die Kommode am Ende aussieht und lese begeistert mit. Ahorn mag ich ja auch sehr gerne.
Nur ein bisschen Wehmut kommt auf wenn ich deine allzeit bereite Hobelmaschine sehe. Aber es macht trotzdem Spaß, dir zuzuschauen.
Viele Grüße,
Jana
Re: Schlafzimmerkommode aus Ahorn
Jana hat geschrieben:Hallo Klaus,
bei diesem Holzstapel läuft mir auch direkt das Wasser im Mund zusammen! Ich bin schon gespannt, wie die Kommode am Ende aussieht und lese begeistert mit. Ahorn mag ich ja auch sehr gerne.
Nur ein bisschen Wehmut kommt auf wenn ich deine allzeit bereite Hobelmaschine sehe. Aber es macht trotzdem Spaß, dir zuzuschauen.
Viele Grüße,
Jana
Hallo Jana,
Danke Dir - Du hast ja mit Deinem Ahorn-Projekt mit dafür gesorgt, dass da Schwung in die Sache kommt
Das Bild trügt - die Hobelmaschine muss als Kompromiss mit meiner besseren Hälfte an die Wand gerollt werden. Sie steht im Nebenraum zur Werkstatt, die eigentlich Holzlager und Raum für alles Mögliche ist. Aber zum Glück dauert es dank Fahreinrichtung keine 5 Minuten bis zur Einsatzbereitschaft und zurück. Da bin ich auch froh drüber - die Maschine wird entgegen anfänglicher Befürchtungen doch recht heftig genutzt.
Gruss, Klaus
Re: Schlafzimmerkommode aus Ahorn
So, nach ein paar Tagen Werkstattarbeit gibt es mal wieder Bilder. Ich muss schon sagen, Möbelherstellung aus Schnittholz ist schon viel aufwändiger als aus fertigen Leimholzplatten, macht aber auch (mir zumindest) mehr Spass
So sieht meine erste fertige Ahorn Leimholzplatte (der Deckel von der Kommode) aus
Absätze sind zwar geringfügig vorhanden, ein paar Züge mit dem Hobel bringen sie aber zum verschwinden
Die Platte hat sich beim Verleimen unter dem Druck der Zwingen allerdings etwas nach oben gewölbt. Dadurch sind auf der Rückseite die Fugen nicht 100% dicht geworden. Um dem Problem zu Leibe zu rücken, hab ich aus einem alten Kantholz zwei Verleimhilfen ausgehobelt
Darauf werden dann die Lamellen festgespannt und bleiben hoffentlich gerade
Zuerst muss ich die Lamellen aber noch sortieren und es ist wirklich nicht ganz einfach, bei Ahorn die Jahresringe zu sehen. Das Hirnholz ist mit Raspel und Blockhobel behandelt, die Ringe lassen sich aber eher erahnen
Für die Flachdübel ist immer noch meine inzwischen doch sehr betagte Bosch zuständig, läuft immer noch mit dem ersten Sägeblatt
Noch ein letztes Fügen mit wechselnder Seite zum Anschlag ...
... dann wird wieder geleimt und gespannt
Nachdem trocknen über Nacht hab ich die Seiten erst mal auf die Seite gelegt und mich um die nächsten Teile gekümmert. Es sollten die Rahmenteile und die Schubkastenblenden aus dem noch vorhanden Holz gesägt werden.
Was denn jetzt aus welchem Brett wird, wie die Maserung verläuft, woraus man gut Rahmenteile machen kann ... alles nicht so einfach wenn man es das erste Mal macht. Ich hab mich dazu entschlossen, die Mittelteile mit stärkerer Fladderung für die Blenden und die Ränder für die Rahmen zu nehmen. Ermutigt von den Hinweisen zum Schwundverhalten von Ahorn will ich die breiten Blenden mit knapp 24cm aus einem Brett machen. Mal schauen ob das gut geht ...
Inzwischen ist doch schon wieder der Sack voll mit Ahornspänen und ich hab sie zu einem Nachbarn gefahren, der damit seine Scheune dämmt. Eine klassische win-win Situation also
Das Hobeln der schmalen Rahmenteile war mir irgenwie nicht geheuer und nach dem Rat von Guido Henn hab ich erst mal eine Hilfkonstruktion gebaut. Gibt's zwar auch von Aigner zu kaufen - die 130 Euro spar ich mir aber lieber
Und so kommt dieses Anschlagbrett dann zum Einsatz, es wird einfach am bestehenden Anschlag angeklemmt
So können die schmalen Teile dann ganz entspannt abgerichtet werden, ausgehobelt wird dann auf 16mm Stärke in unterschiedlichen Breiten
Letzte Unebenheiten an den Kanten nimmt der Handhobel - Ahorn ist ein wundervolles Holz
So sieht der aktuelle Stand jetzt aus - es werden immer mehr Rohbretter zur fertigen Teilen
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das Holz für alles was noch fehlt reicht. Schubkästen brauchen der Erfahrung noch immer mehr Holz als gedacht ...
Zum Feierabend hin wollte ich eigentlich "nur noch schnell" den Frontrahmen verleimen. Das hat dann aber doch die eine oder andere Überstunde gefordert ... Ausmessen, anzeichnen, anprobieren, Dominos fräsen, Probe, einleimen - braucht alles einfach seine Zeit und hudeln bringt nur unnötige Fehler
Und wenn es sein muss, dann gibt die FKS auch einen hervorragenden Montagetisch ab
So, das war's für heute und ob morgen/übermorgen noch viel passiert glaub ich eher nicht. Es ist Besuch angemeldet und der Papierkram im Büro nimmt allmählich überhand. Und ab Montag muss ich ja wieder die Mäuse verdienen gehen, die dann teilweise in der Werkstatt verschwinden
Gruss, Klaus
So sieht meine erste fertige Ahorn Leimholzplatte (der Deckel von der Kommode) aus
Absätze sind zwar geringfügig vorhanden, ein paar Züge mit dem Hobel bringen sie aber zum verschwinden
Die Platte hat sich beim Verleimen unter dem Druck der Zwingen allerdings etwas nach oben gewölbt. Dadurch sind auf der Rückseite die Fugen nicht 100% dicht geworden. Um dem Problem zu Leibe zu rücken, hab ich aus einem alten Kantholz zwei Verleimhilfen ausgehobelt
Darauf werden dann die Lamellen festgespannt und bleiben hoffentlich gerade
Zuerst muss ich die Lamellen aber noch sortieren und es ist wirklich nicht ganz einfach, bei Ahorn die Jahresringe zu sehen. Das Hirnholz ist mit Raspel und Blockhobel behandelt, die Ringe lassen sich aber eher erahnen
Für die Flachdübel ist immer noch meine inzwischen doch sehr betagte Bosch zuständig, läuft immer noch mit dem ersten Sägeblatt
Noch ein letztes Fügen mit wechselnder Seite zum Anschlag ...
... dann wird wieder geleimt und gespannt
Nachdem trocknen über Nacht hab ich die Seiten erst mal auf die Seite gelegt und mich um die nächsten Teile gekümmert. Es sollten die Rahmenteile und die Schubkastenblenden aus dem noch vorhanden Holz gesägt werden.
Was denn jetzt aus welchem Brett wird, wie die Maserung verläuft, woraus man gut Rahmenteile machen kann ... alles nicht so einfach wenn man es das erste Mal macht. Ich hab mich dazu entschlossen, die Mittelteile mit stärkerer Fladderung für die Blenden und die Ränder für die Rahmen zu nehmen. Ermutigt von den Hinweisen zum Schwundverhalten von Ahorn will ich die breiten Blenden mit knapp 24cm aus einem Brett machen. Mal schauen ob das gut geht ...
Inzwischen ist doch schon wieder der Sack voll mit Ahornspänen und ich hab sie zu einem Nachbarn gefahren, der damit seine Scheune dämmt. Eine klassische win-win Situation also
Das Hobeln der schmalen Rahmenteile war mir irgenwie nicht geheuer und nach dem Rat von Guido Henn hab ich erst mal eine Hilfkonstruktion gebaut. Gibt's zwar auch von Aigner zu kaufen - die 130 Euro spar ich mir aber lieber
Und so kommt dieses Anschlagbrett dann zum Einsatz, es wird einfach am bestehenden Anschlag angeklemmt
So können die schmalen Teile dann ganz entspannt abgerichtet werden, ausgehobelt wird dann auf 16mm Stärke in unterschiedlichen Breiten
Letzte Unebenheiten an den Kanten nimmt der Handhobel - Ahorn ist ein wundervolles Holz
So sieht der aktuelle Stand jetzt aus - es werden immer mehr Rohbretter zur fertigen Teilen
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das Holz für alles was noch fehlt reicht. Schubkästen brauchen der Erfahrung noch immer mehr Holz als gedacht ...
Zum Feierabend hin wollte ich eigentlich "nur noch schnell" den Frontrahmen verleimen. Das hat dann aber doch die eine oder andere Überstunde gefordert ... Ausmessen, anzeichnen, anprobieren, Dominos fräsen, Probe, einleimen - braucht alles einfach seine Zeit und hudeln bringt nur unnötige Fehler
Und wenn es sein muss, dann gibt die FKS auch einen hervorragenden Montagetisch ab
So, das war's für heute und ob morgen/übermorgen noch viel passiert glaub ich eher nicht. Es ist Besuch angemeldet und der Papierkram im Büro nimmt allmählich überhand. Und ab Montag muss ich ja wieder die Mäuse verdienen gehen, die dann teilweise in der Werkstatt verschwinden
Gruss, Klaus
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Re: Schlafzimmerkommode aus Ahorn
Guten Morgen Klaus,
ein Hochgenuss, deine Berichte! Die Flachdübelfräse, die Konstruktionen, das Werkzeug im Allgemeinen, aber auch die Resultate, alles sehr sehenswert! Da kribbelt es schon, selber wieder in die Werkstatt zu gehen. Allerdings natürlich nicht in solch einer Perfektion möglich. Ich verfolge deine Threads immer mit Spannung.
Gerne weiter und viel mehr!
ein Hochgenuss, deine Berichte! Die Flachdübelfräse, die Konstruktionen, das Werkzeug im Allgemeinen, aber auch die Resultate, alles sehr sehenswert! Da kribbelt es schon, selber wieder in die Werkstatt zu gehen. Allerdings natürlich nicht in solch einer Perfektion möglich. Ich verfolge deine Threads immer mit Spannung.
Gerne weiter und viel mehr!
Viele Grüße
Rudi
_________________________________________________________________________________________________
Ich hab schon ganz andere Sachen in den Sand gesetzt...
Rudi
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Ich hab schon ganz andere Sachen in den Sand gesetzt...
Re: Schlafzimmerkommode aus Ahorn
Hallo Rudi,
vielen Dank für Deinen sehr positiven Kommentar Was die Präzision anbelangt - das werden wir erst noch sehen ... Die Flachdübelfräse hat ja auch schon über 30 Jahre auf dem Buckel und wäre fast durch eine Lamello ersetzt worden. Dann bin ich aber doch auf die Domino umgeschwenkt, weil da die Verbinder am Horizont erschienen sind.
Also ab in die Werkstatt, so ein paar Bretter bekommst Du locker hin
Gruss, Klaus
vielen Dank für Deinen sehr positiven Kommentar Was die Präzision anbelangt - das werden wir erst noch sehen ... Die Flachdübelfräse hat ja auch schon über 30 Jahre auf dem Buckel und wäre fast durch eine Lamello ersetzt worden. Dann bin ich aber doch auf die Domino umgeschwenkt, weil da die Verbinder am Horizont erschienen sind.
Also ab in die Werkstatt, so ein paar Bretter bekommst Du locker hin
Gruss, Klaus
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