Humidorschränkchen

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Klaus
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Humidorschränkchen

Beitragvon Klaus » So 31. Mär 2019, 12:19

Hallo zusammen,

nachdem die Schlafzimmerkommode steht und sich bestens bewärt lauert schon das nächste Projekt auf Umsetzung ...

Meine Zigarren brauchen eine standesgemässe Unterkunft und deswegen muss ein Humidorschränkchen her. Die grobe Vorplanung sieht mal so aus:
Hummidor_v2.jpg

Hummidor_v2_offen.jpg


Als Holz kommt hauptsächlich Sapeli zum Einsatz, das harmoniert am Besten mit dem Zigarrenaroma und kommt gut mit der Feuchte klar. Die Regale im inneren werden wohl aus spanischer Zeder gemacht, je nach Verfügbarkeit und Preis die Deckplatte und einzelne Teile aus Wengé. Die Masse sind nur mal vorläufig, da kann sich je nach Ausstattung noch was ändern.

Das Grundkonstrukt wird in Stollenbauweise erstellt mit eingenuteten Füllungen, die innen bündig abschliessen. Oben und unten jeweils ein Rahmen mit Füllung um das Ganze auch einigermassen dicht zu bekommen. Die Feuchtigkeitssteuerung mit dem Wassertank kommt in den Sockel. Da sind mir fertige Befeuchter deutlich zu teuer, wird also ein Eigenbau auf der Basis des Fox2SH werden (https://merken.at/Feuchteregler-Tempera ... H-12V-230V). Für die nötige Luftbewegung sorgen drei PC-Lüfter mit 120mm Durchmesser, die ebenfalls mit dem Fox gesteuert werden.

Oben werden drei Schubkästen (mit vielen Löchern) für Einzelzigarren eingebaut, unten ist Platz für ganze Kisten.

Nach dem kurzen Projektabriss ergeben sich für mich noch ein paar Fragen, vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen:

1. innen wird die Luftfeuchte bei (möglichst) konstanten 70% liegen, aussen schwankt sie natürlich. Seht ihr da konstruktiv irgendwelche Probleme?
2. aus optischen Gründen will ich das Sapeli aussen ölen. Innen muss es natur bleiben, da darf nix falsch riechen. Meint ihr, das klappt so?
3. die Deckplatte will ich ca. 10mm absetzen und wollte dafür Messingscheiben einsetzen. Aber 4 Stück für 60 Euro sind dann doch zu viel. Habt ihr da vielleicht günstigere Bezugsquellen? Durchmesser zwichen 50 und 100mm, Stärke um die 10mm.
4. Damit die Feuchtigkeit stabil bleibt, muss alles möglichst dicht sein. Meint ihr, die Überfälzung der Türe reicht oder brauch ich da zusätzliche Dichtungen? Zugehalten wird die Türe mit Magneten, die im oberen und unteren Türfalz eingelassen werden. Welche Art von Scharnieren ich dafür nehme weiss ich noch nicht genau. Innen wird es einen umlaufenden Rahmen geben, also quasi einen Doppelfalz.

Hummidor_v2_Tuere.jpg


Wäre schön, wenn ihr mir da auf die Sprünge helfen könntet. Holz soll Ende nächster Woche verfügbar sein, die Werkstattarbeit über Ostern ist also vorbereitet.

Gruss und schon mal vielen Dank im Vorraus
Klaus
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oldtimer
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Re: Humidorschränkchen

Beitragvon oldtimer » So 31. Mär 2019, 12:27

Hallo Klaus,

dann viel Erfolg damit. Und bitte - mach es nicht zu schön. Sonst komme ich wieder auf den Geschmack und fange wieder mit dem Zigarrenrauchen an, nur weil ich einen Humidor will.

Ich werde hier auf jeden Fall gespannt mitlesen.

Gruß
Volker

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Klaus
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Re: Humidorschränkchen

Beitragvon Klaus » So 31. Mär 2019, 13:00

Hallo Volker,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung :) Schön muss ich es schon machen, sonst ist meine bessere Hälfte unglücklich ... ich will zwar niemand zum Rauchen verführen aber DAS hat dann doch Priorität :)

Mal schauen wann ich zum Holzhändler komm, also bitte keine Erwartungen an die Geschwindigkeit. Ich hab's ja nicht eilig (s. Schlafzimmerkommode) ;)

Gruss und viel Spass im Garten
Klaus

Tommy1961
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Re: Humidorschränkchen

Beitragvon Tommy1961 » So 31. Mär 2019, 13:11

Ohhhh führe Mich nicht in Versuchung Klaus,

bin eigentlich trockener Raucher!! (ja gibt es, zumindest gilt das für mich)


Habe außer als kleiner Junge nie Zigaretten geraucht, da wie jeder halt und da kam
ich durch unser Hotel und Restaurant gut dran um auch die Nachbarkids zu versorgen.

Aber wie Alkohol, haben mir die nie geschmeckt.

Dann, mit ca. 15 Jahren kam ich durch befreundete Amerikaner zu sehr gutem Tabak
für Pfeife und durch die Kontakte vom Restaurant her zu guten Zigarren, bis hin zu
Kubanischen.
Es gab hier auch einen Humidor mit meist über 250 Zigarren.

Die waren bei unseren Amerikanischen Piloten, welche im Hotel wohnten sehr begehrt,
da ja in USA verboten.

Am Anfang war es ein wirkliches "paffen", bis ich als 19 jähriger in England und Schottland
zu guten Pfeifen kam und dann endgültig infiziert wurde.

Das Ganze gipfelte dann in den Anfang 20er Jahren, da war ich Chef eines Freibades und hatte
im Winter Überstunden frei.

Dann habe ich gerne abends bei einem gutem Buch, gerne per Kopfhörer mit guter Musik und
noch besserem Tabak eine Pfeife genossen, konnten auch mal in den Stunden mehr werden.

Und wenn es mal wech zum Essen ging, gab es auch gerne eine gute Zigarre als Abschluß.

Besonders, wenn es zu meinem Cousin ging, der hatte damals schon einen Stern und es gab
Familienrabatt.

Mit 24/25 Jahren habe ich es dann von heute auf morgen eingestellt und leide selbst heute, mit
57 Jahren immer wieder, nach einem wirklich GUTEN Essen daran, es mit einer Zigarre/Pfeife
abzuschließen.


Aber nun werde ich es mal versuchen, mit lecker Futter, auf der Couch "auszusitzen" und nur den
Genuß aus dem zuschauen, des Bauberichtes, zu ziehen.

Gruß

Tommy

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Klaus
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Re: Humidorschränkchen

Beitragvon Klaus » So 31. Mär 2019, 18:49

Hallo Tommy,

Tommy1961 hat geschrieben:Ohhhh führe Mich nicht in Versuchung Klaus,

bin eigentlich trockener Raucher!! (ja gibt es, zumindest gilt das für mich)


Und das solltest Du auch bleiben - gesund ist das Zeug ja definitiv nicht! Ich red mich immer damit raus, dass die Freude dran das wieder ausgleicht ...

Ich rauch ja auch nur, wenn's von den Umständen her passt. Da gehört für mich Sonne und Wärme dazu - gepafft wird nur draussen. Idealerweise mit Panama-Hut und kubanischer Musik :) Hab vor zwei Jahren eine Probezigarre von Montecristos 80 jährigem Jubiläum gekauft und nach dem Genuss war klar, da müssen noch ein paar mehr davon her. In Holland hab ich dann noch eine Kiste ergattert (sind ja limitiert) und mir vorgenommen, da maximal zwei im Jahr zu schmauchen. Das heisst aber auch - die müssen 10 Jahre überstehen. Und das geht nur in einem guten Klima - der Weinschrank, den ich bisher genutzt hab, ist einfach zu feucht dafür.

Und so ist die Idee entstanden, einen eigenen Schrank dafür zu bauen. Wenn ich den fertig kauf, bin ich mit 3.000 bis mindestens 5.000 Euro dabei :shock: Das schaff ich auch zu einem zehntel des Preises, deshalb wird auch die Befeuchtung selber gebastelt.

Mal schauen, ob mir noch jemand zu den Fragen oben einen guten Rat geben kann, sonst muss ich halt experimentieren.

Gruss, Klaus (der mit 57 der Meinung ist, dass es Zeit zum Bekennen der Jungendsünden ist ;) )

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Derhobbist
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Re: Humidorschränkchen

Beitragvon Derhobbist » So 31. Mär 2019, 20:21

Was ist an den Dingern denn so teuer?
Muss man verrückt sein, um hier zu arbeiten?
Nein, aber es hilft ungemein!

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Re: Humidorschränkchen

Beitragvon the_black_tie_diyer » So 31. Mär 2019, 20:47

Hallo Klaus,

schöner Entwurf, gefällt mir! :)

Zum Bau kann ich leider keine Tipps geben, Käufer halt. ;) Einzig, 70% Luftfeuchtigkeit - ich finde das recht viel - klar, hat jeder seine eigenen "Wert" - aber ich war, vor allem bei Langzeitlagerung, eher in den niedrigen 60'ern - 63/64 % unterwegs. Ansonsten empfand ich insbesondere Zigarren mit großem Ringmaß als zu "nass" zum Ende hin. Spielt für mich aber - in dem Ausmaß wie früher - eh keine Rolle mehr. Ich soll ja eigentlich gar nicht, ab und zu überkommt es mich halt trotzdem noch.

Und zur Dichtigkeit, es soll keine "Tupperdose" sein - Luft muss zirkulieren. Von daher denke ich deine Türkonstruktion passt so.

--

Hallo Stephan,

wie bei allem im Leben gibt es zum einen unterschiedliche Qualitätsstufen der Verarbeitung, des verwendeten Material und zum anderen besondere Designs, limitierte Editionen etc.

Bis hin zu Luxusprodukten bei denen noch ein gewisses Prestige, ein Name, die Herkunft - eine Rolle spielt.

Du kannst ja mal z.B. nach Humidoren von Elie Bleu schauen: http://www.eliebleu.fr

( https://www.cigarworld.de/zigarrenzubeh ... r-90004294 )

Man kann sich sowas auch anfertigen lassen:

https://www.gerber-humidor.de

Sowas wunderbares gibt es z.B. auch:

Bild

Das Foto habe ich aufgenommen für einen Artikel den ich mal geschrieben habe.

https://www.luxify.de/manufakturbesicht ... on-teil-1/

https://www.luxify.de/manufakturbesicht ... on-teil-2/

https://www.luxify.de/manufakturbesicht ... on-teil-3/

Sorry für das OT Klaus!

Viele Grüße,
Oliver
Viele Grüße,
Oliver

"... lade ich Sie nun in mein belgisches Lieblings Bistro gleich um die Ecke ein, und ich bin beglückt sagen zu können das sie dort kein L'eau d'orties haben." - David Suchet als Hercule Poirot (S08/E01)

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Re: Humidorschränkchen

Beitragvon Klaus » So 31. Mär 2019, 22:23

Hallo Oliver,

solange ich am Planen bin ist das ja kein OT ;) Ja, gibt schon tolle Sachen und ich war natürlich auf den einschlägigen Seiten ;) Es ist halt wie mit fast allem im Leben, auf den letzten 10% an Qualitätssteigerung steigen die Preise exponentiell. Gerber ist schon klasse - aber weit jenseits von dem was ich bereit bin zu investieren. Aber ist wie bei Lamborghini - gucken kann man ja mal :)

Für die Langzeitlagerung sind 70% wirklich zu viel aber das wird bei mir eher die Ausnahme sein. Ob 68% oder 70% - da werden religiöse Schlachten drum geführt :mrgreen: Ich werde sicher noch experimentieren, wann mir meine Stumpen am Besten schmecken, das ist für mich die einzige Messlatte. Und natürlich, dass sie bei über 80% zu schimmeln anfangen ... Die Aufbewahrung in der Tupperdose (Emsador) ist für die Langzeitlagerung durchaus eine übliche Methode, alternativ auch in Zarges Boxen. Es gibt ja durchaus Leute, die da Zigarren für etliche tausend Euro gelagert haben.

Für die Umluft wird es ja zwei extra Lüfter geben, die zeitgesteuert dafür sorgen, dass sich keine Feuchtigkeitsnester bilden können. Danke Dir für Deine Erfahrungen - das hilft mir schon mal weiter.

@Stephan: warum ist eine Festool Säge soviel teurer als eine von Aldi? Was hier bezahlt wird ist ein möglichst perfektes Werkzeug um Zigarren so aufzubewahren, dass sie mit der Zeit besser werden und weder austrocknen noch verschimmeln. Und wenn die Sammlung mal eine gewisse Grösse und damit auch einen hohen Wert hat, dann will man da eher kein Risko eingehen. Also vertraut man auf erfahrene Hersteller, die das auch garantieren können und die einen entsprechenden Namen in der Community haben. Dazu kommen hochwertige Materialien und Herstellungsverfahren. Und natürlich muss auch das Prestige, dass man damit erwirbt bezahlt sein. Hier https://www.schwaben-humidor.de/shop/ kannst Du Dir mal ein mittelpreisiges Sortiment anschauen, bei dem auch die Personalkosten in Deutschland eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, ich bin ja auch nicht bereit diese Preise zu bezahlen. Aber auch das Material für meinen Selbstbau ist nicht billig und ich geh auch das Risiko ein, dass das alles am Ende für die Katz war weil es nicht klappt. Die Zeit, die ich bisher für die Recherche investiert hab, wäre mit deutschen Kosten schon der halbe Humidor. Und ich bin ja erst am Anfang ...

Gruss, Klaus

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Re: Humidorschränkchen

Beitragvon the_black_tie_diyer » So 31. Mär 2019, 22:59

Hallo Klaus,

ja, ich weiß das einige "Plastik" verwenden, mich konnte das nie überzeugen - noch schlimmer nur, wenn sie dann wg. Angst vor Käfern auch noch eingefroren wurden. Da kenne ich auch einige die das konsequent mit Zigarren "unklarer" Herkunft gemacht haben. Für mich alles - geschmacklich - keine Option. Aber das muss jeder selber wissen, ich mache aus keinem Hobby mehr eine "Religion" - deswegen diskutiere ich sowas i.d.R. auch alles nicht (mehr).

Viele Grüße,
Oliver
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Oliver

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Re: Humidorschränkchen

Beitragvon Derhobbist » Mo 1. Apr 2019, 09:09

Klaus hat geschrieben:
Es ist halt wie mit fast allem im Leben, auf den letzten 10% an Qualitätssteigerung steigen die Preise exponentiell.

@Stephan: warum ist eine Festool Säge soviel teurer als eine von Aldi? Was hier bezahlt wird ist ein möglichst perfektes Werkzeug um Zigarren so aufzubewahren, dass sie mit der Zeit besser werden und weder austrocknen noch verschimmeln. Und wenn die Sammlung mal eine gewisse Grösse und damit auch einen hohen Wert hat, dann will man da eher kein Risko eingehen. Also vertraut man auf erfahrene Hersteller, die das auch garantieren können und die einen entsprechenden Namen in der Community haben. Dazu kommen hochwertige Materialien und Herstellungsverfahren.

Gruss, Klaus


Bitte nicht falsch verstehen, ich finde ja auch, dass gewisse Dinge einen Wert/Preis haben müssen.

Sonst ist irgendwann die Wertschätzung weg, wie bei gewissen anderen Produkten.
Und es stimmt ja auch, wenn man Zigarren für mehrere Zehntausend drin hat, kann man die paar Hundert
Euro noch ausgeben. Nicht zu vergessen, dass das Leute erdacht und gebaut haben müssen.

Bestes Beispiel sind die Urban Alps Schließzylinder. Innenliegende Zacken und absolut sicher gegen Fotokopie oder 3D Scan.
Wahnsinnig tolles Teil, wird aber später im Verkauf locker die 300€ pro Stück hinter sich lassen. (Die ich bereit wäre auszugeben)

Zurück zum Thema:
Mein Opa (der leider sehr früh starb) hatte da auch keinen festen Wert. Aber ich weiß, dass er in den feuchten Monaten um Frühjahr und
Herbst die Prozentzahl etwas reduzierte und dann in der Trockenzeit Sommer und Winter entsprechend anpasste. Zum Schluss hatte er sich
eine richtige Timeline hinterlegt. Bei ihm spielte sich das zwischen 63 und 68 Prozent ab. Ob das jetzt beim aktuellen Vorhaben hilft, weiß
ich nicht, wollte es aber doch mal mitgeteilt haben.
Muss man verrückt sein, um hier zu arbeiten?
Nein, aber es hilft ungemein!


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