Hallo Klaus,
Klaus hat geschrieben:… Die Zapfen hab ich jetzt mal auf 100x30x16mm ausgelegt, das reicht hoffentlich für eine stabile Verbindung ...
könnte das kritisch werden?
Wenn ich meine Bücher richtig verstanden habe, sähe die Verbindung bei einem Tisch klassischerweise so aus:
P1050525 (450x600).jpg
Der Zapfen soll so tief wie möglich in das Bein hineinragen; damit die Zapfen von Längs- und Breitseite sich am Ende nicht in die Quere kommen, werden sie angeschrägt.
Er sollte nicht bis ganz oben reichen, damit oben am Bein Holz stehen bleibt und die Zarge das Bein nicht spalten kann. Oben wird nur ein kleiner Nutzapfen angeschnitten, der die Zarge in dem Bereich am Schüsseln hindert, und der nicht mit dem Bein verleimt wird, damit das Holz der Zarge ungehindert arbeiten kann.
Wenn man als Zarge ein Seitenbrett verarbeitet, sollte der Zapfen nicht höher als 6 cm sein, damit es keine Spannungen gibt – hier wird ja das Langholz des Beines mit dem Querholz des Zapfens verleimt.
Unten wird der Zapfen ein wenig abgesetzt, damit die Fuge abgedeckt ist.
Die Zarge schließt nicht bündig mit dem Bein ab, sondern springt etwas zurück – der Übergang würde eh nicht völlig eben bleiben, dann sieht ein gewollter kleiner Absatz besser aus als eine unsaubere absatzlose Verbindung.
Die Verbindung kann mit Dübeln verstärkt werden.
So meine Bücher. Sag bitte Bescheid, wenn ich Dir Literatur zur Verfügung stellen kann.
Ich habe mich jüngst anlässlich meines Tischchenbaus ein wenig mit diesem Thema beschäftigt (bei Bau allerdings geschummelt und die Verbindung nicht lege artis gefertigt). Beim Douglasie-Tisch, der auf dem Balkon stehen soll, wollte ich möglichst schlanke Beine haben, weil ich finde, dass auf den Balkon besser etwas Filigranes passt. Aber nach dem Schneiden der Verbindungen wurde mir dann doch mulmig, weil die Verbindungen bezogen auf die Länge der Werkstücke mickerig wirkten. Beim Mahagoni-Tisch habe ich die Beine dicker gemacht, damit sie längere Zapfen aufnehmen können.
Bei einem Tisch, der so groß und schwer wird wie Deiner, würde ich die Zapfen so lang wie möglich machen und von der klassischen Bauweise möglichst nicht abweichen.
Viele Grüße
Heike
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