Schrankwand unter Dachschräge

[certhas]

Hallo Miteinander,

nachdem ich mich langsam von meinem Megaprojekt Schreibtisch erhohlt habe, darfs nun mit einem neuen größeren Projekt weiter gehen. Es wird zwar vermutlich ein bisschen mehr Holz verbrauchen aber sicher um einiges weniger Aufwändig sein.
Lange Rede kurzer Sinn, im Zimmer in dem besagter Schreibtisch steht möchte ich schon seit langem eine Schrankwand unter die Dachschräge bauen.
Ich hab das mal kurz etwas aufgezeichnet:

schrankwand.jpg

Ich hab bisher noch kein Schrankmöbel selber gebaut, darum hätt ich da ein paar Fragen zur Materialwahl und Ausführung.
Das ganze soll (bis auf die Fronten) relativ Günstig ausgeführt werden. Die Front habe ich ausgeklammert da ich diese gerne wieder mit den braunen Siebdruckplatten (18mm?) machen würde (wie der Schreibtisch). Ich bin mir da zwar noch nicht ganz sicher aber ich meine das Dunkle würde ganz gut zum weissen Rigips und dem eher hellbraunen Robinienparkett passen. Beim Korpusaufbau hab ich bisher an 3-Schichtplatten gedacht.
Bei der "Stangenware" vom Küchenbauer sind die Korpusse ja immer einzelne Elemente sprich, wenn ich 2 nebeneinander baue hab ich die doppelte Wandstärke. Ich denke beim Eigenbau der maßgefertigt ist, ist das nicht nötig oder könnte das mit den Türen Probleme geben?
Damit das ganze Konstruktiv günstig bleibt werd ich das meiste einfach mit Schranktüren und Regalen und so wenig Schubladen wie möglich bestücken - wenn ich jetzt nicht komplett daneben liege sind ja meist Schubladenführungen die Preistreiber bei so Geschichten. Einen Einschub doppelter Breite (120cm) möchte ich dennoch als Schublade (mit Schwerlastvollauszug) mit 2 Kleiderstangen ausführen.

Falls ihr Tips, Anregungen Kritik habt, bitte gerne. Ich bin noch in der frühen Planungsphase, da geht noch was

Grüße
Stefan

[Klaus]

Hallo Stefan,

also für die Korpen würde ich ganz einfach beschichtete Spanplatte (vom Holzhändler!) nehmen. Günstig, robuste Oberfläche und standfest. Dazu Echtholzumleimer in 2mm Stärke. Ich kenne jetzt die Lichtsituation in diesem Zimmer nicht aber ein ganze Front mit braunem Siebdruck finde ich schon arg drückend. Da würde ich schon was helleres nehmen. Der Aufbau mit einzelnen Modulen ist deutlich einfacher, ein Modul nach dem anderen bauen und aufstellen. Die andere Variante mit nur einer Zwischenwand ist material- und platzsparender mit leichten Besonderheiten beim "Innenausbau". Du hast halt für beide Seiten nur eine Wand mit 19mm zur Verfügung. Ein Schubkasten mit 120cm breite ist möglich aber recht ambitioniert. Wie tief soll das Ganze denn werden?

Unten würde ich auf jeden Fall einen Sockel vorsehen, damit Du Unebenheiten im Boden ausgleichen kannst. Dazu auch entsprechende Stellfüsse mit einplanen. Muss die Konstruktion zerlegbar sein oder willst Du die Teile einfach zusammenschrauben? Sollen die Korpuswände ein Lochraster (32mm) bekommen oder willst Du die Einteilung fix machen? Gute Beschläge für Schubkästen und Türbänder sind zwar teuer, erhöhen aber Nutzbarkeit und Komfort ganz ungemein.

Das sind jetzt mal die ersten Sachen, die mir so durch den Kopf gegangen sind.

Gruss, Klaus

[michaelhild]

Ich würde die einzelnen Segmente auch getrennt bauen und nicht am Stück. Das mehr an Material, drauf geschi**en.
Der Bau ist einfacher, der Aufbau ist einfacher, die Teile sind leichter.

Sockel auch als separates Teil oder die Korpen einzeln mit Stellfüßen und dann zum Schluss durchgehende Sockelblende.

[Mandalo]

Der Aussage schließe ich mich voll und ganz an.

[certhas]

Klingt gut, dann plan ich schon mal mit Einzelsegmenten. Komfortabler im Aufbau ist das auf jeden Fall.
Hab mir vorhin auch nochmal die Korpen der Küche angeschaut. Ich weiss noch nicht ob ich mich an Spanplatte und Umleimer trauen soll. Muss ich mir noch überlegen.
Werd auch mal ein Rest Siebdruckplatte hin stellen um mal zu sehen wie das Braun wirken würde. Unter der Dachschräge ists natürlich eher Dunkel, ansonsten ist der Raum recht hell. An der nicht eingezeichneten schmalen Seite ist ein raumhohes Fenster in die Schräge eingebaut.
Sockel hab ich mir auch schon überlegt wie ich das genau machen soll

[Dozent]

Schau auch mal in das Angebot eines größeren Holzhändlers. Da bekommst du beispielsweise auch Siebdruck-/Glattfilmplatten in anderen Farben.

Für den Korpusbau ist 3S-Platte sicher schöner zu verarbeiten als Spanplatte, kostet aber mindestens das Doppelte. Falls du Spanplatte nicht willst, wäre Tischlerplatte vielleicht was. Liegt preislich im Mittelfeld und ist schön leicht. Bräuchte aber ebenfalls Umleimer.

Bei allem Echtholz immer die Oberflächenbehandlung mitdenken, die sowohl Geld als auch (viel) Zeit kostet. Da liegt der eigentliche Vorteil von beschichteter Spanplatte.

Grüße,

Daniel

[Klaus]

Ich weiss noch nicht ob ich mich an Spanplatte und Umleimer trauen soll.

Hmm, ist eigentlich nicht kompliziert. Umleimer gibt's z.B. hier: https://umleimerkom.de/. Ich find die Echtholzteile mit 2mm deutlich robuster als die Teile zum aufbügeln. Dann einfach ein passendes Stück abschneiden und mit Weissleim ankleben. Einziges Hinderniss könnten hier zu wenige Zwingen sein, da kann man sich aber mit anderen Spannmöglichkeiten behelfen. Eine stabile Zulage hilft den Druck besser zu verteilen, das spart Zwingen und verhindert Druckstellen. Nach einer Stunde (gerne auch mehr) Trockenzeit dann bündigfräsen und die Kanten brechen oder auch mit einem 2mm Fräser rund fräsen. Es gibt zwar schönere Arbeiten in der Holzwerkstatt aber das Ergebnis ist einem aufgeklebten Umleimer haushoch überlegen. Alternativ kannst Du natürlich auch stärkeres Holz aufleimen.

Hört sich schwieriger an als es ist und mit etwas Übung geht das recht flott.

Gruss, Klaus

[michaelhild]

Es gibt auch Echtholz in 2 mm mit Schmelzkleber.

[Klaus]

Es gibt auch Echtholz in 2 mm mit Schmelzkleber.

Stimmt - hab ich aber nie ausprobiert und kann deshalb auch nix dazu sagen. Zudem bin ich da nicht sicher, ob die Bügeleisenmethode durch 2mm Holz noch zuverlässig klappt.

Gruss, Klaus

[certhas]

Hmm, ist eigentlich nicht kompliziert. Umleimer gibt's z.B. hier: https://umleimerkom.de/. Ich find die Echtholzteile mit 2mm deutlich robuster als die Teile zum aufbügeln. Dann einfach ein passendes Stück abschneiden und mit Weissleim ankleben. Einziges Hinderniss könnten hier zu wenige Zwingen sein, da kann man sich aber mit anderen Spannmöglichkeiten behelfen.

Hab mir, bevor ich deine Antwort gelesen habe, mal ein Video mit der Bügeleisenmethode angeschaut. Hab mir das wirklich etwas komplizierter vorgestellt. Einen dickeren Umleimer klassisch anleimen hört sich da noch fast einfacher an. Zumindest wäre das ein guter Grund sich eine kleine Handfräse an zu schaffen. Nach der Tischaktion ist die alte Bosch1400 für so Präzisionsarbeiten nicht mehr geeignet (die Führung hat doch etwas gelitten)
Ich plan jetzt mal mit den beschichteten Spanplatten weiter. Als Frontmaterial sind die sicher auch etwas leichter als Siebdruckplatten und somit Scharnierschonender
Die ganze Aufteilung, ob mit Schublade oder nur Einschüben (mit Lochreihen), mit Tür oder Schubladenfront muss ich noch etwas überlegen. Auch wie das im Bereich mit dem Tisch werden soll, der Platz ist da etwas beengt - selbst wenn ich den Tisch noch etwas weiter weg schieben würde. Da aber nichts rein kommen soll das ständig benötigt wird ists nicht so heikel. Hab mir deswegen auch mal Schiebetüren überlegt. Hab die aber eher für unpraktikabel befunden.
Ein anderes Detail über das ich mir noch nicht ganz klar bin, soll ich die Türen über die ganze Höhe machen oder oben bei der Schräge eine fixe Blende verbauen? Tendieren würde ich eher zur durchgängigen Türe, sieht homogener aus.

Grüße
Stefan