Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

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oldtimer
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Re: Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

Beitragvon oldtimer » Mo 10. Mai 2021, 11:00

Klaus hat geschrieben:Wenn Du Dich wirklich tiefer in Massivholzmöbel einarbeiten willst, kann der (Volker bitte nicht weiterlesen) "Spannagel"


Ah, Altpapier :mrgreen: Schon ein echter Graus, die olle Kamelle :mrgreen:


Das hier fachlich fehlerhaft gearbeitet wurde ist klar, und irgendwann sitzt das auch in dem Mixam... drin. Ich würde erst einmal abwarten wie die Schubladen das bei einem wahrscheinlich fast konstanten Raumklima verkraften, unterm Dach kann es im Sommer aber auch sehr warm werden.

Ich habe gerade diesen Esstisch aus den 80ern überarbeitet. Damals wurden in die Tischplatten keine ( ich höre schon das lautstarke Aufschreien und an den Kopf klatschen) Gratleisten eingelassen. Trotzdem haben sich die Platten nie gewölbt, auch wenn das Teil dann zehn Jahre im Aussenbereich stand. Meiner Meinung nach war der Grund für das Auseinandergehen der Lamellen die fest aufgeschraubte Leiste der Auszugsführung, neben dem Leim, der für eine langjährige Nutzung draußen nicht geeignet war.


Mixbambullis hat geschrieben:
Vielen Dank für die überaus konstruktive und hilfreiche Antwort......


Hier geht es dann eher um das Objekt, das dann auch kritisiert wird, und nicht von Profis wie im Boschforum wegen schöner Bilder beklatscht wird.

Und der Tisch stand teilweise von Beginn an in der Kritik, sei es wegen des KVHs trotz sehr schöner Verbindungen. Trotzdem hast Du durchgehalten und weiter das Tisch hier vorgestellt. Daher auch ein klein wenig Respekt für Deine Leidensfähigkeit.

MOORI
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Re: Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

Beitragvon MOORI » Mo 10. Mai 2021, 11:14

Hallo Michael,
Quer auf Längs an der Front zu den Seiten - da scheint die verleimte Fläche nicht so groß, bis so rund 10 cm Länge geht das schon.

Die Schubladen sind zwar jetzt durch die falsche Auslegung zerbrechlich, aber da bekommen sie kaum Last.
Du hast ja die guten Auszüge, die die Seiten von unten stützen. Das sollte halten.
Klar ist aber auch, wenn du mal an die Schublade rempelst, kann die Seite brechen.
Wenn der Boden mit den Seiten voll verleimt ist, stützt dieser auch die Seiten. Sind ja in der gleiche Faserrichtung.
Der Boden liegt auch wie eine Diele auf den Auszügen. Kann also auch nicht brechen.
Finde das allerdings eher verschwendetes Material. Da tut es auch eine 8mm Sperrholzplatte für Boden und 15mm für die Seiten.
Aber du hast ja anscheinend unbegrenzten Vorrat an dem Holz :D

Mach die nächsten richtig, dann passt das schon. Im schlimmsten Fall, machst Du irgendwann die paar Schubladen neu.
Dann solltest Du evtl. Plattenmaterial nehmen, Multiplex/Sperrholz da kann nichts schief gehen.

Als Lektüre
Ich hab den Fritz Spannnagel - DAS Fachbuch, wenn Du Tischler und Schreiner fragst - reines Lehrbuch, manche Sachen sind hilfreich, vieles nicht
Es gibt aber auch von Heiko Rech "Grundkurs Möbelbau" das kenne ich noch nicht, werde es mir aber auch zulegen. Finde Seine Beiträge immer sehr Hilfreich.
Es gibt aber auch zahllose andere Bücher, die weiterhelfen. Vielleicht hat ja jemand weitere Vorschläge.


Gruß
Haluk

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Re: Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

Beitragvon Mixbambullis » Mo 10. Mai 2021, 11:28

Klaus hat geschrieben:Schreiner ist halt nicht umsonst ein Lehrberuf mit 3 Jahren Ausbildungszeit :)


Ja, ich merke es....

Klaus hat geschrieben:Gruss und gutes Gelingen
Klaus


Danke für die Links ;)

Ich hab da bei den Überlegungen und dem Nachdenken über die Tips von Euch allen irgendwie meine Schwierigkeiten gehabt. Vielleicht sollte ich mir nicht so viele Gedanken machen, sondern einfach mal das machen, was die raten, die da schon viel mehr Erfahrung haben... :oops:
Zuletzt geändert von Mixbambullis am Mo 10. Mai 2021, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
Michael

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Re: Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

Beitragvon Mixbambullis » Mo 10. Mai 2021, 11:36

MOORI hat geschrieben:Wenn der Boden mit den Seiten voll verleimt ist, stützt dieser auch die Seiten.


Ja, ist voll verleimt.

MOORI hat geschrieben:Finde das allerdings eher verschwendetes Material. Da tut es auch eine 8mm Sperrholzplatte für Boden und 15mm für die Seiten.
Aber du hast ja anscheinend unbegrenzten Vorrat an dem Holz :D


Nein, aber ich wollte unbedingt die gleiche Optik beim Öffnen haben. Beim Multiplex hätte man dann die Schichten gesehen, was mir nicht gefällt. Und MDF wäre genau so teuer gewesen.

Beim nächsten Möbelstück werde ich dann wohl die Innereien aus anderem Material fertigen....
Gruß,
Michael

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Re: Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

Beitragvon Mixbambullis » Mo 10. Mai 2021, 11:40

oldtimer hat geschrieben:Hier geht es dann eher um das Objekt, das dann auch kritisiert wird, und nicht von Profis wie im Boschforum wegen schöner Bilder beklatscht wird.


Ich bin offen für jegliche Kritik (positiv und negativ). Ich muss es halt nur mal verstehen. Dann kann ich es ändern. Bei Denkfehlern meinerseits hat dies allerdings nichts mit "beratungsresistent" zu tun ;) . Manchmal stehe ich halt feste auf dem Schlauch....

oldtimer hat geschrieben:Und der Tisch stand teilweise von Beginn an in der Kritik, sei es wegen des KVHs trotz sehr schöner Verbindungen. Trotzdem hast Du durchgehalten und weiter das Tisch hier vorgestellt. Daher auch ein klein wenig Respekt für Deine Leidensfähigkeit.


Warum soll ich auch nicht weiter hier meine Projekte vorstellen? Ich bin immer bereit, dazuzulernen. Dass dieser Schreibtisch natürlich nur wenigen gefällt, ist mir schon klar. Aber es kann ja nicht jedem alles gefallen. Da bin ich auch nicht böse.
Gruß,
Michael

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Re: Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

Beitragvon Mixbambullis » Mo 10. Mai 2021, 11:47

michaelhild hat geschrieben:Wenn der Boden nicht wäre, könnte man die Seiten mit der Hand zerbrechen.


Das ist richtig, aber auch bei meiner ersten Schublade (die ja richtig gebaut war) könnte ich locker mit der Hand das Seitenteil zerbrechen. Paulownia ist eben kein Hartholz :? . Aber ich arbeite ja später an meinem Schreibtisch nicht wie ein Berserker :D

michaelhild hat geschrieben:Ich will ja nicht unken, aber wie wäre es mit einem Fachbuch, welches die Grundlagen des Massivholzbaus erklärt?
Massivholz ist kein Plattenmaterial, da muss man auf ein paar Dinge achten. Nicht viele, aber doch paar wichtige.


Bin schon am suchen.
Gruß,
Michael

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Re: Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

Beitragvon MOORI » Mo 10. Mai 2021, 12:39

Mixbambullis hat geschrieben:
michaelhild hat geschrieben:Wenn der Boden nicht wäre, könnte man die Seiten mit der Hand zerbrechen.


Das ist richtig, aber auch bei meiner ersten Schublade (die ja richtig gebaut war) könnte ich locker mit der Hand das Seitenteil zerbrechen. Paulownia ist eben kein Hartholz :? . Aber ich arbeite ja später an meinem Schreibtisch nicht wie ein Berserker :D


Mach mal den Versuch
Es reicht schon, wenn Du z.B. eine Schubladenseite am Ende nimmst und damit wedelst um sie zu zerbrechen. Einfach hin und her wedeln wie am Lagerfeuer.
Längs in den Maßen bekommst du mit der Hand nicht kaputt.

Der Unterschied ist extrem.

Aber ich freue mich immer über neue Beiträge und Bilder von Dir, mach so weiter. :D

Gruß
Haluk

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Re: Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

Beitragvon Mixbambullis » Mo 10. Mai 2021, 12:46

MOORI hat geschrieben:Mach mal den Versuch
Es reicht schon, wenn Du z.B. eine Schubladenseite am Ende nimmst und damit wedelst um sie zu zerbrechen. Einfach hin und her wedeln wie am Lagerfeuer.
Längs in den Maßen bekommst du mit der Hand nicht kaputt.


Das ist richtig. In Längsrichtung geht beim "wedeln" nichts kaputt, in Querrichtung bricht es sofort.

MOORI hat geschrieben:Aber ich freue mich immer über neue Beiträge und Bilder von Dir, mach so weiter. :D

Gruß
Haluk


Dankeschön 8-)
Gruß,
Michael

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Re: Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

Beitragvon Dozent » Mo 10. Mai 2021, 15:05

Mixbambullis hat geschrieben:
michaelhild hat geschrieben:Wenn der Boden nicht wäre, könnte man die Seiten mit der Hand zerbrechen.


Das ist richtig, aber auch bei meiner ersten Schublade (die ja richtig gebaut war) könnte ich locker mit der Hand das Seitenteil zerbrechen. Paulownia ist eben kein Hartholz :? . Aber ich arbeite ja später an meinem Schreibtisch nicht wie ein Berserker :D


Wie jetzt – wir waren bei der Konstruktion doch alle davon ausgegangen, dass du da Streitäxte oder Panzer drauf endmontierst :mrgreen:

Paulownia zählt übrigens zu den Harthölzern :o (was mich allerdings nach dem ersten Projekt damit auch etwas überraschte):
In der Holzverarbeitung nimmt das Holz der Paulownia Sonderrolle ein: Wegen seiner geringen Darrdichte von ca.300 kg pro Kubikmeter müsste es eigentlich zum Weichholz zählen. Allerdings ist es außerordentlich stabil und zählt deshalb zum Hartholz.
https://t4l-eg.com/Das-Tree-4-Life-eG-P ... erwendung/

Die fundamentale Verleimregel „nicht längs auf quer“ zu verleimen ist jetzt vermutlich durchgedrungen. Das was dich hier jetzt vielleicht rettet – der vollverleimte Boden – ist deshalb ansonsten auch ein No-Go! Gleiches gilt für Rückwände. Deshalb werden die eingenutet oder genagelt/geklammert.

Was aber auch stimmt: Es muss nicht schief gehen. Kann auch sein, dass es problemlos hält. Insofern: Nicht frustrieren lassen, nächstes Mal besser machen.

Bezüglich des Buchtipps hier mal ein etwas ungewöhnlicher Vorschlag:

8EBBDB0D-1553-4184-B7C0-B73C5D4044EB.jpeg


Ich habe das mal zufällig und ohne Erwartungen aus so einem Bücherschrank mitgenommen. Es stammt erkennbar aus den 80ern und von dem Verlag halte ich sonst auch eher mäßig viel. Es enthält zu meiner Überraschung aber ein wirklich gutes und kompaktes Grundlagenkapitel, in dem auf wenigen Seiten das Wesentliche übersichtlich erklärt wird.

Daniel
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Re: Mein Schreibtisch, ein Projekt der besonderen Art

Beitragvon Mixbambullis » Mo 10. Mai 2021, 16:19

Danke Daniel, ich such mal danach :)
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