Einfaches Schuhregal

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Jana
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Einfaches Schuhregal

Beitragvon Jana » Fr 23. Sep 2016, 18:34

Hallo zusammen!

Nachdem ihr mir schon beim Verleimen des Korpus geholfen habt möchte ich euch heute das Ergebnis vorstellen. Vor diesem Schuhregal habe ich recht pragmatisch meine Werkstatt auf- und ausgebaut und schöne Möbel nur unter Anleitung (in Heikos Kursen) - es ist also sozusagen mein erstes alleine gebautes Wohnmöbel.

100% perfekt gelungen ist mir zwar nicht alles - aber ich erfreue mich trotzdem daran. :)
001_SchuhregalFertig.jpg


Das Regal ist nichts Besonderes und im Grunde kaum ein Baudokumentation wert - da ich aber doch einige kleine Fehler gemacht habe möchte ich euch gerade an diesen teilhaben lassen. Vielleicht muss der ein oder andere sie dann nicht auch nochmal machen. ;)

Unsere Ausgangssituation ist ein schmaler Flur mit wenig Platz für Möbel. Bisher hatten wir für unsere Schuhe ein Regal in der Nische einer zugemauerten Tür. Dieses Jahr haben wir uns allerdings entschlossen, diese Tür wieder durchzubrechen, so dass auch die Nische samt Regal weggefallen ist. Provisorisch wurde das durch ein billiges Schuhregal mit Chaos obendrauf ersetzt:
000_Ausgangssituation.jpg


So sollte es natürlich nicht bleiben. Also habe ich alles ausgemessen, ein bisschen überlegt und am Ende zwei Schuhmöbel geplant. Ein niedriges Regal für unter die Garderobe, das aufgrund der geringen Tiefe nur für kleinere Schuhgrößen geeignet ist. Und ein halbhoher Schuhschrank mit schräg gestellten Schuhablagen, der dadurch auch für größere Schuhgrößen passt.

Hier ist meine Konstruktionszeichnung für das Regal. Etwas dürftig, aber es hat gereicht. Die krummen Werte kommen daher, da ich die vorhandene Wand komplett bis zur Tür ausnutzen wollte. Wie auf dem ersten Bild zu sehen, hat das am Ende nicht geklappt - keine Ahnung warum nicht, vermutlich habe ich mich (mal wieder...) vermessen und die Maße damit ganz umsonst so krumm gemacht ...
002_Konstruktion.jpg


Eine Menge Holz in der Hütte: Ausgangsmaterial für 1 Schuhregal und 1 Schuhschrank (der steht noch an):
003_Holzzuschnitt.jpg

Insgesamt sind das zwei Platten (125x250cm) Birke Multiplex 18mm (Korpus, Schubladen, Türen, Böden) und eine Platte (125x250cm) in 9mm (Rückwände, Schubladenböden). Dazu kommt noch eine Rolle Birke Furnierkante mit Schmelzkleber.

Den Holzzuschnitt habe ich mit einem Schreiner in dessen Werkstatt gemacht. Das hat auf der großen Formatkreissäge etwa 1 1/2h gedauert und ich habe dabei gelernt wie man die Platten optimal aufteilt - nicht nach Zuschnittplan, sondern nach den schönsten Teilen -, in welcher Reihenfolge man am geschicktesten vorgeht und wie man den Überblick behält. Außerdem hat er auch schon die Gehrungen geschnitten.

Schon überschaubarer: nur noch die Stücke, die für das Regal gedacht sind (ohne Rückwand):
004_Regalteile.jpg


Überraschung Nr. 1
Ich habe die Sockelhöhe 50mm in meiner Konstruktion so gewählt, dass der Regalboden über der Fußleiste der Wand ist. So kann ich an den Seiten ein Stück ausschneiden, dass sich das Regal bis ganz an die Wand schieben lässt. Dabei sollte der Sockel aber so niedrig wie möglich sein, um möglichst viel nutzbare Innenraumhöhe zu haben. Soweit so gut.

Allerdings sollte der Korpus komplett mit Lamellos verdübelt werden, inklusive des Sockels. Als ich die Stücke ausgelegt habe ist mir aber sehr schnell aufgefallen, dass das mit dem Sockel nichts wird. Denn der ist zu niedrig als dass ein Lamello in die Seite passen würde:
(oben 10er, unten 20er; 0er hatte ich keine da und auch das wäre mit 47mm Breite von der Fräsung her vermutlich ziemlich knapp geworden)
005_Lamellos.jpg


Nun gut, dazu später mehr. Erst einmal ging es daran die Falze für die Rückwand zu fräsen. Weil insbesondere Deckel und Boden etwas zu lang sind, um sie stabil auf meinem kleinen Frästisch zu halten und ich (leider) noch keinen Rollbock besitze, habe ich auf einer Seite mit einer mobilen Werkbank improvisiert. Auf der anderen Seite konnte ich meine Werkbank in passender Höhe nutzen.
So ein Frästisch finde ich dabei wirklich komfortabel, selbst in dieser (kleinen) Größe. Ein Falz wäre auch mit der handgeführten Maschine vermutlich recht schnell gemacht, seit ich den Frästisch habe arbeite ich aber lieber daran.

Den Falz habe ich in mehreren Schritten gefräst, einerseits um den Fräser zu schonen, andererseits weil ich nur ein kleine 900W Fräse unterm Tisch habe. Vor der Fräsung an den Regalteilen habe ich immer ein Probestück gefräst und direkt an meiner Rückwand getestet.
006_Fräsung.jpg


Weiter oben habe ich ja schon erwähnt, dass das Regal trotz Fußleiste bis an die Wand gerückt werden soll. Deswegen habe ich an den Seitenteilen ein Stück ausgefräst. Auch das musste in mehreren Schritten geschehen und sollte natürlich auf beiden Seiten die gleiche Höhe haben, daher habe ich mir schnell einen Stopblock gebastelt und am Frästischanschlag befestigt.

Die Fräseinstellung habe ich immer zuerst an einem Probestück und mit diesem an der Wand getestet, bis es passte.
007_Stopblock.jpg


Überraschung Nr. 2
Am kleinen Probestück hat alles ganz wunderbar gepasst. Nicht bedacht habe ich dabei, dass in unserem Haus nicht eine einzige Wand im Winkel steht. Die Wand, an der das Regal am Ende stehen soll neigt sich etwas nach vorne, so dass die Unterkante des Regals gar nicht dicht an der Wand stehen kann. Deswegen hätte auch die Fräsung nicht so tief werden müssen wie bei einer geraden Wand.
Naja, falls wir jemals in eine moderne, winkeltreue Wohnung umziehen wird das Regal trotzdem noch passen...

Nach der Fräsung ging es weiter mit den Dübeln.

Überraschung Nr. 3
Wir erinnern uns an den zu schmalen Sockel, in den kein Lamello passt. Ich wollte es dann mit Dübel versuchen, denn in einer Schublade lag noch ein bisher ungenutzter Meisterdübler. Am breiten Probestück hat das auch alles wunderbar funktioniert. Da der Sockel zu schmal war, habe ich rechts und links noch ein Stück mit eingeklemmt, um eine bessere Auflagefläche zu haben. Das war allerdings zu wackelig und hat am Ende keine genauen Dübellöcher gegeben.
Weil ich das zuerst nicht bemerkt habe, sondern direkt die Löcher auf die Seite übertragen habe, hatte ich am Ende dort auch zwei schiefe Löcher.
Am Schluss habe ich das ganze mit abgesägten Dübeln gefüllt (um die Fläche wieder zu schließen) und beschlossen, den Sockel ohne jegliche Dübel zu verleimen. :oops:
008_Duebel.jpg


Das Flachdübeln des Korpus hat dann immerhin problemlos funktioniert.

Zum Flachdübeln an 45° Gehrungen habe ich mich zum Glück noch an ein Video von Heiko erinnert, so dass auch das gut geklappt hat. Als erstes habe ich es an einem Abfallstück getestet, so dass ich auch sicher sein konnte, dass die Materialstärke ausreicht.
009_Flachduebel.jpg


Überraschung Nr. 4
Von wegen problemlos funktioniert und die Materialstärke reicht aus. Ich weiß nicht wie, vermutlich habe ich mit der Maschine gekippelt, aber ich habe es geschafft, dass eine Fräsung bis auf die Außenseite durch ging. Der Schnitt war allerdings so minimal, dass es erst beim Verleimen aufgefallen ist als an dieser Stelle auf einmal Leim aus dem Holz kam. Nach dem Ölen sieht man es leider noch etwas stärker:
010_Lamellofraesung.jpg


Nach den Dübeln kamen die sichtbaren Kanten dran. Ich habe zum ersten Mal Kanten aufgebügelt - endlich eine sinnvolle Verwendung für mein Bügeleisen!
011_Kanten.jpg


Überraschung Nr. 5
Erst beim Abfeilen der Überstände ist mir aufgefallen, dass es (natürlich) keine endlosen Furnierbahnen gibt und daher die Kante ab und an Verbindungs-Flickstellen hat. Ausgerechnet die Vorderkante des Deckels hat genau in der Mitte so eine Flickstelle. Da man es von etwas weiter weg nicht mehr gesehen hat, habe ich die Kante nicht noch einmal neu gemacht. Nach dem Ölen, bei dem das Holz ziemlich stark angefeuert wurde, zeichnet es sich aber doch wieder etwas deutlicher ab. Wenn man es nicht weiß, sieht man es zwar nicht unbedingt, aber beim nächsten Kantenbügeln werde ich trotzdem versuchen so etwas zu vermeiden.

Den Aufwand für das Kanten anbringen hatte ich wirklich unterschätzt. Es hat schon eine Weile gedauert und das Abfeilen der Überstände habe ich als recht anstrengend empfunden. Wenn ich daran denke, dass ich mindestens doppelt so viele Kanten für den noch geplanten Schuhschrank vor mir habe, dann muss ich mir das etwas aufteilen.

Überraschung Nr. 6
Als ich am nächsten Tag weiterarbeiten wollte ist mir aufgefallen, dass die Bügelkante an einigen Stellen nicht richtig gehalten hat. Als erstes habe ich versucht, das ganze noch einmal nachzubügeln. Das war allerdings ein großer Fehler, denn dabei hat sich die Kante noch mehr abgelöst!
Also habe ich mit einem dünnen Steifen Papier etwas Leim in die Lücken aufgetragen und das ganze nochmal fest angedrückt (teilweise mit Zwingen).

Um die Löcher für die Träger des variablen Bodens zu bohren habe ich mir an die Oberkante der Seiten ein Stück Restholz gelegt (so dass ich auf beiden Seiten auf die gleiche Höhe komme). An dieses habe ich eine Hettich Bohrschablone (eigentlich für Türbeschläge) angelegt und mit einem Zentrierbohrer die Löcher vorgebohrt. Danach die Bohrschablone noch einmal versetzt um ein drittes Loch zu bohren.
012_Bohrschablone.jpg


Überraschung Nr. 7
Bohren ist nicht gleich "sauber Bohren". Meine Werkstattmöbel bestehen zum größten Teil aus recycelten Altmöbeln aus beschichtetem MDF und die meisten Löcher, die ich dafür gebohrt habe wurden am Ende sowieso mit einer Schraube verdeckt. Selbst bei sichtbaren Löchern habe ich in meiner pragmatischen Arbeitsweise nie auf die Bohrränder geachtet.
Ich habe es dann nochmal mit einem anderen Bohrer versucht, leider gleiches Ergebnis. Auch Kreppband gegen Ausriss hat nicht geholfen. Gebohrt habe ich übrigens mit Metallbohrern, da ich ja schon ein Loch durch den Zentrierbohrer hatte und auf jeden Fall vermeiden wollte, dass die Zentrierspitze am Ende auf der anderen Seite wieder austritt...
013_Ausrisse.jpg

Vor dem Schuhschrank will nochmal einen ganz neuen Satz Bosch-Bohrer austesten (war allerdings so eine grüne Werbe-Zusatz-Tasche beim Akkuschrauber) und wenn es die auch nicht tun doch noch in einen guten Bohrer investieren.

Dann konnte es ans Schleifen gehen. Da ich Multiplex verarbeitet habe, habe ich direkt mit Korn 180 begonnen, danach 240. Die Flächen mit dem Exzenterschleifer, die Kanten per Hand (da mir ein handlicher Rutscher leider noch fehlt).
014_Schleifen.jpg


Überraschung Nr. 8
Beim Kanten schleifen und anfasen von Hand bin ich irgendwie mit dem Schleifpapier an der Deckfurnierkante hängen geblieben und es ist ein Stück ausgerissen. Es ließ sich zwar wieder gut verleimen, aber nach dem Ölen sieht man es natürlich auch wieder. Sowieso erschien mir das Deckfurnier vom Multiplex bisweilen ganz schön empfindlich... (oder bin ich einfach zu grob?). Beim nächsten Mal also etwas mehr Gefühl beim Kantenschliff...
015_Kantenschleifen.jpg


Danach war alles soweit fertig zum Verleimen. Nach ein paar Tagen Wartezeit (bis zum ruhigen Wochenende) gab es nach euren vielen Tipps erst einmal einen Trockenversuch.
Nach diesem habe ich mit Hilfe meines Mannes erst den Boden eingeleimt. Um mehr Stabilität zu bekommen, haben wir den Einlegeboden schon mal auf Fachbodenträger gelegt und zusätzlich mit Eckspannern fixiert.
016_Verleimen1.jpg


Eine Stunde später konnte es mit dem Deckel (auf Gehrung) weitergehen. Diesen haben wir mit Spanngurten fixiert. Der Sockel und ein Restholz dienten als untere Zulagen, der Fachboden wieder zur Stabilisierung.
017_Verleimen2.jpg


Zum Schluss habe ich den Sockel eingeleimt. Da ich ja (etwas unfreiwillig) auf jegliche Dübel verzichtet hatte, konnte ich ihn nun zumindest bequem einschieben.

Die Rückwand hatte ich etwas größer zuschneiden lassen - da ich meinen Konstruktions- und Fräskünsten noch nicht ganz vertraue. Nachdem ich nun die genauen Maße vom Korpus abnehmen konnte, habe ich sie daher mit der HKS noch aufs genaue Maß zugeschnitten.
Anschließend habe ich die Rückwand noch mit Korn 180 und 240 geschliffen, danach das komplette Regal nochmal mit Korn 300.

Etwa zwei Wochen später zum Wochenende stand das Ölen an. Verwendet habe ich Hartöl Nr. 210 von Alchimea Naturfarben. Das habe ich hier schon beschrieben, dort gibt es auch noch weitere Bilder.

Überraschung Nr. 9
Das Öl feuert das Holz ziemlich stark an. Im Nachhinein hätte ich vielleicht besser ein anders Öl genommen, das nicht so stark anfeuert, denn nun sieht man die Flickstellen, die vorher gar nicht so sehr aufgefallen sind besonders stark. Zum Glück hatte ich den Zuschnitt mit einem Schreiner gemacht, der darauf geachtet hat. So sind die Flickstellen hauptsächlich an nicht sichtbaren oder zumindest unauffälligen Bereichen gelandet.

Nach über einer Woche Ausdünsten in der Garage konnte ich den letzten Arbeitsschritt erledigen - das Einschrauben der Rückwand.
018_Rueckwand.jpg


Und dann endlich konnte das Schuhregal an seinen Bestimmungsort gebracht und eingeweiht werden. Das Ergebnis habt ihr ja schon ganz am Anfang des Threads gesehen.


Noch etwas unsicher bei allen Arbeitsschritten ist es doch schon ein rechtes Stück Arbeit gewesen für so ein schlichtes Regal. Und dafür dass es eigentlich ein ziemlich einfaches Möbel ist, ist auch ganz schön viel schief gegangen (wenigstens sieht man nicht allzu viel davon). Dadurch, dass ich hauptsächlich nur samstags in die Werkstatt komme und das auch nicht jeden Samstag zog sich die Herstellung auch recht lange hin.
Trotzdem - es hat großen Spaß gemacht und wir haben am Ende ein Regal, das perfekt in unsere Raumsituation und zu meinen Schuhen passt!

Die Schuhe meines Mannes passen übrigens nur quer rein - deswegen brauchen wir auch noch einen Schuhschrank - mit schrägen Böden. Der steht als nächstes an - mit noch einigen neuen Herausforderungen (Schubladen, schräge Böden, Türscharniere, ...). Holz ist ja schon da, jetzt muss ich nur endlich wieder in die Werkstatt kommen ...

Grüße,
Jana
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Klaus
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Re: Einfaches Schuhregal

Beitragvon Klaus » Fr 23. Sep 2016, 19:37

Hallo Jana,

herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht. Das Ergebnis spricht ja für sich und die kleinen Unzulänglichkeiten - wer von uns kennt die nicht.

Da ich mich früher mit den Schmelzkleber-Umleimern auch immer rumgeärgert hab, nehme ich inzwischen nur richtige Holzumleimer (z.B von umleimerkom.de). Das ist zwar mehr Arbeit aber dafür ist hinterher Ruhe. Vor allem bei einem Schuhschrank ist die Kante doch sehr belastet. Den Überstand Fräs ich dann ab. Das geht entweder auf dem Frästisch oder mit einer Vorrichtung a la Guido Henn.

Irgendwo hab ich mal einen tollen Spruch gelesen zu den Sachen mit kleinen Fehlern. Der war glaub ich sogar von einem Profi: "Das guckt sich weg" ;)

Viel Spass und Erfolg dann auch für Runde 2 :)

Gruss, Klaus

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Re: Einfaches Schuhregal

Beitragvon Bavarian-Woodworker » Fr 23. Sep 2016, 19:46

Hallo Jana,

eine sehr schöne Baudoko mit vielen Bildern hast Du da abgeliefert. Ich habe mich sofort wiederekannt, als ich meine ersten Regale für die Gartenzeitschriften meiner Frau gebaut habe. Da ging es mir mit den Sockeln und den Flachdübeln genauso. Nur leider hatte ich in der Hitze des Gefechts alle Sockel (es waren sechs Regale mit einem Meter Höhe) schon gefräst, bis mir das so richtig aufgefallen ist. Ich habe die Flachdübel dann einfach links und rechts ein wenig "eingekürzt", dann hat es wieder gepasst.

Die Hauptsache aber ist doch, Du hast genau das geschafft, was Du wolltest und hattest auch noch reichlich Spaß dabei. Der Rest kommt dann mit der Übung...

Servus, der Lothar
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Re: Einfaches Schuhregal

Beitragvon Sven » Fr 23. Sep 2016, 20:06

Für ein Erstlingswerk sieht das doch gut aus. Ich denke solche Fehler wie dir passieren auch den erfahreneren Leuten hier. Die wissen halt nur wie man die Fehler versteckt :D

Gruß Sven
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Re: Einfaches Schuhregal

Beitragvon Mario » Sa 24. Sep 2016, 01:46

Hallo Jana,
erst mal herzliche Beglückwünschung zu Deinem ersten "richtig eigenen" Projekt. Also ich finde das Teil schon mal sehr chic. Die kleinen Fehlerchen fallen bestimmt auch nur Dir auf, denke ich mal. Und außerdem ist es so, wie Klaus das schon sagte bzw. zitierte, " Das guckt sich weg".

Sowieso erschien mir das Deckfurnier vom Multiplex bisweilen ganz schön empfindlich... (oder bin ich einfach zu grob?).


Nö, ich glaube nicht, dass Du da zu grob warst. Solche Sachen sind mir auch schon passiert, erst vor kurzem bei meinem Mal-, und Mehrzwecktisch, den ich hier auch vorgestellt habe. Der Unterschied ist nur, dass ich das nicht erwähnt habe. ;) :lol:

noch viel Erfolg beim zweiten Projekt,
Mario!

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Re: Einfaches Schuhregal

Beitragvon oldtimer » Sa 24. Sep 2016, 09:18

Hallo,

auch mir gefällt die Dokumentation sehr gut.

Schön finde ich zuerst, dass Du den Zuschnitt bei einem Schreiner machen lassen konntest und gleich eine praktikable Aufteilung erklärt bekommen hast.


Dein Problem mit den Lamellos am Sockel verstehe ich dahin, dass die etwas längere Fräsung nicht das Problem ist, weil es nicht sichtbare Teile des Sockels sind, sondern dass es nur einfach ein Problem mit den Größen der Lmellos gab. Diese sind vorgestanzt und man kann sie da brechen und somit verkleinern. Ist ein ganz legitimes Mittel.

Dein Problem beim Fräsen der Gehrungen erklärt sich dadurch, dass Du die Fräse auf 45° hättest einstellen und den Fräser sehr nahe an den Anschlag hättest stellen lönnen, um dann mit der ganzen Auflagefläche des verstellbaren Winkels auf dem Werkstück arbeiten zu können. Leider musstest Du dann auch noch Deine Fräse wie auf dem dritten Bild der Fräserserie zu sehen eher wackelig auflegen. also Fräse gedreht und Winkel auf 45° eingestellt. Dann kann das Werkstück auch flach auf dem Arbeitstisch liegen.
Dieses Maleur mit der angefrästen Oberschicht ist mir auch schon passiert. Du hast eben nur so gearbeitet, wie es gezeigt wurde und für 90^ Fräsungen richtig ist. Diese Durchfräsungen lassen sich dann leider nur noch mit Clou Holzpaste Fichte kaschieren, aber das machte doch bei einer mit Flickstellen behafteten Platte nichts.

Umleimer aufbügeln ist schnell ein Problem, wenn das Material stärker also wertiger ist. Zum Ende einer Rolle oder bei kleiner Rolle ist dann die Eigenpannung des Materials auch hoch. Das habe ich alles schon durch. Ich habe da die Erfahrung gemacht, wenn man nur entsprechend der Länge des Bügeleisens den ersten Teil aufbügelt und anreibt, dann den zweiten Teil usw.
Bei wieder abgelösten Kanten, das tritt z.B. bei beschichteten Spanplatten auf, saugt eine grobe Spanplatte offenbar soviel Leim auf, dass zum Wiederanbügeln dieser einfach nicht mehr vorhanden ist. Sehr gut Erfahrungen habe ich dann bei dem Nachkleben mit Ponal 300 transparent gemacht.
Dann hält es einfach, Überstände davon lassen sichleicht abnehmen.

Die Flickstellen im Birke-MPX sind immer ein Problem. Da muss man halt zu seiner Holzauswahl stehen. Es gibt auch Birke-MPX mit gesondertem Deckfurnier, aber das ist deutlich teurer.
Lackiert man das Material, so lassen sich solche Stellen kaschieren. Ich habe das kürzlich hier einmal an einem meiner Fehler gezeigt.

Ich bin jetzt mal hier auf alles eingegangen, weil Du Dir mit dem Bau und der Dokumentation so viel Mühe gegeben hast. Persönlich finde ich die ganzen Ansätze gut und wünsche Dir weiterhin Erfolg

Gruß
Volker

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Re: Einfaches Schuhregal

Beitragvon Threedots » Sa 24. Sep 2016, 18:57

Hallo Jana,

Danke für Deinen ausführlichen Baubericht und Deine Erfahrungen, die Du beim Bau des Schuhregals gemacht hast. Das sind Informationen, die gerade auch für Anfänger enorm interessant sind. Und schön ist auch, daß mit begrenztem Werkzeug ebenso wie mit "gefühlter" Vollausstattung an Equipment ein Projekt erfolgreich zu Ende geführt werden kann.

Ich freue mich auf weitere Projektdokus von Dir. Weiter so!
____________
LG

Roland

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Re: Einfaches Schuhregal

Beitragvon Jana » So 25. Sep 2016, 16:14

Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworten! Da habe ich schon wieder einiges gelernt!

Klaus: wenn du von "richtigen Holzumleimern" schreibst, wie dick sind die dann? Was ich momentan habe ist Furnierkante, 6mm dick, mit Schmelzkleber. Ich hatte gehofft, das wäre erst einmal der beste Kompromiss zwischen einfach anzubringen und trotzdem schön (im Gegensatz zu diesen dünnen Kunststoffkanten). Die richtigen Holzumleimer muss man auch wieder mit Zwingen festpressen, oder? (Da habe ich dann vermutlich schon wieder ein Zwingen-Menge-Problem)

"Das guckt sich weg" finde ich übrigens spitze! :lol:

Lothar, Volker: Jetzt wo ihr das schreibt, frage ich mich wieso mir das mit den Lamellos nicht aufgefallen ist! Ich war so sehr mit der "unsichtbaren" Verbindung beschäftigt, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen bin, dass man die Sockel Ober- und Unterkante doch sowieso nicht sieht. Klar, einfach größer gefräst und die Lamellos kürzen! Das werde ich auf jeden Fall beim Schuhschrank dann austesten. Danke für diesen Tipp!

Erstmal nur einen kürzeren Bereich der Kante aufbügeln werde ich auch probieren. Ich habe immer gleich die ganze Kante gebügelt und dann angedrückt.
Wenn die Kante sich zu sehr eindreht (z.B. bei langen Stücken oder am Ende der Rolle) - würde es dann funktionieren sie erst etwas anzufeuchten und unter Druck "gerade" trocknen zu lassen? Oder schadet das der Kante und/pder dem Schmelzkleber?

Grüße,
Jana

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Re: Einfaches Schuhregal

Beitragvon oldtimer » So 25. Sep 2016, 16:35

Hallo Jana,

die 6 mm realisiere ich jetzt erst. ich gehe schon bei 2mm hin und verklebe nur.

Mache bitte folgenden Versuch an einem Teststück, auf jede Seite Pattex transparent auftragen, zwei Minuten einwirken lassen, dann die Kante auf das Teststück drücken und vielleicht anklopfen, mit Gummi-, Kunststoff- oder einem Klopfholz (Abfall) und nomalem Hammer.
Dann eine Leiste auf die Kante legen und anzwingen.
Ich kann jetzt nicht abschätzen, wie sich das mit dem Schmelzkleber verhält, erwarte aber auch keine Überraschungen. Das sollte kleben.
Das ist eine Arbeit, an die Du Dich herantasten musst.

Dann möchte ich hier auch noch ein Bild zu meinem Geschreibsel bzgl. der 45° Fräsung anhängen, falls es etwas unverständlich war

DSC09248.JPG


Gruß
Volker

PS Mit dem PL 300 geht das Kleben auch, dann muss allerdings ohne Einwirkzeit und ohne Gehämmer aufgezwungen werden..
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Re: Einfaches Schuhregal

Beitragvon Threedots » So 25. Sep 2016, 18:50

Hallo Jana,

bald kommt ja wieder Weihnachten, da wird sich im Zwingenbestand doch einiges bewegen lassen. Zeig Deinen Liebsten einfach mal die Bilder von Lothars Zwingenschrank :D
____________
LG

Roland


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