Kellerschrank
Verfasst: Mo 8. Mai 2017, 21:37
Hallo,
heute möchte ich über mein aktuell laufendes Projekt, den Bau eines Schranks für den Keller berichten.
Für eine bisher recht chaotische Ecke im Keller soll ein neuer Schrank entstehen, damit wieder etwas mehr Ordnung herrscht. Bisher sah es so aus:
Die Grundkonstruktion vom neuen Schrank ist angelehnt an den Werkzeugschrank von Guido Henn aus einem älteren Festool Holzidee-Heft, auch hier bei youtube zu sehen: https://youtu.be/T7OZo2CH4Fw
In meinem Fall besteht der Schrank aus vier Korpusteilen (also vier senkrechte Abschnitte), jeweils unten ein offenes Fach mit Auszug für Getränkekisten und drüber Einlageböden und jeweils ein Türe davor.
Eine Planung mit SketchUp oder CAD habe ich nicht gemacht, eine einfache Skizze reicht mir bei einem doch recht einfach konstruierten Teil. Allerdings habe ich für den Zuschnitt das kostenlose Programm Maxcut ( http://www.maxcutsoftware.com) ausprobiert. In diesem Programm kann man angeben wie groß die gekauften Platten sind und welche Größe und welche Menge die benötigten Zuschnitte haben. Das Programm verteilt dann die Zuschnitte möglichst Platz sparend auf die Platten. Dabei kann man angeben, ob die Maserung berücksichtigt werden soll und wie das Programm schachteln soll (z.B. so dass man die Platten erst mit Längsschnitten aufteilt oder dass die einzelnen Teile total verschachtelt werden, etc). Man kann für jedes Teil auch angeben an welche Kante ein Umleimer soll, welche Dicke der Umleimer hat und ob diese Dicke beim Zuschnitt berücksichtigt werden soll.
Ich fand das Programm sehr hilfreich da man auch die unterschiedlichen Preise der Platten mit hinterlegen kann und man somit auch die Kosten für unterschiedliche Materialien durchrechnen kann. Man kann dann auch verschiedene Skizze und Listen für den Zuschnitt ausdrucken und sogar Ettiketten für die einzelnen Bretter ausdrucken.
So sahen meine Skizzen dann aus:
Und die Ettiketten:
Nachdem ich verschiedene Varianten durchgerechnet hatte, habe ich mich für die bilige Variante entschieden, den Korpus aus weißer 19mm Spanplatte, die Türen aus 19mm Ahorn-Dekor-Spanplatte und alle sichtbaren Kanten der Türen und Korpus bekommen Ahorn-Dekor-Umleimer. Es ist ja schließlich nur für den Keller und die Außenseiten vom Korpus sieht man später sowieso nicht.
Beim örtlichen Holzhändler habe ich dann 2 ganze Platten (2,80 x 2,07m) weiße Spanplatte, 1 Platte Dekor-Spanplatte und 1 Platte HDF 5mm für die Rückwände gekauft. Für den einfacheren Transport habe ich die ganzen Platten beim Holzhändler jeweils auf 2,80x1,00 und 2,80x1,07 aufteilen lassen.
Das formatieren der Platten habe ich in der Garage mit der Tauchsäge und Führungsschiene gemacht da die Platten zu groß und schwer für meine Werkstatt im Keller waren. Mit den selbstgebauten Parallelanschlägen ging das auch recht gut und genau.
Für jede gesägt Platte habe ich mir gleich die spätere Ausrichtung überlegt (Vorderkante/Hinterkante, Oberseite/Unterseite) und entsprechend das passende Etikett aufgeklebt. Auf den Etiketten ist auch immer markiert, welche Kante einen Umleimer bekommt (das ist der Strich auf den Etiketten).Somit behält man ganz gut den Überblick, vor allem bei Teilen die nur geringfügig in der Größe differieren. Und es sind immerhin 52 Einzelteile.
Nach dem sägen habe ich mit dem Bau des Sockels begonnen. Die Querstege sind mit dem vorderen Querriegel mit Lamellos verleimt, der hintere Querriegel ist einfach mit Spax mit den Querstegen verschraubt.
Als nächstes mussten die Lochreihen gebohrt werden. Das mache ich immer mit der Oberfräse und einer selbst gebauten Schablone. Den Abstand von der oberen und unteren Kante so eingestellt, dass es für die Hettich VB36-Verbinder passt und von der oberen und unteren Kante jeweils bis zur Mitte die Löcher gebohrt. Damit ergibt sich in der Mitte ein Abstand von weniger als 32mm was aber auch nicht stört.
Als Abschluss am Samstag wollte ich noch die 6mm-Nuten für die Rückwände fräsen. Irgendwie war ich mir sicher, dass ich einen 6mm-Nutfräser habe, leider war dem nicht so. Mir ist dann der Fräsersatz eingefallen den ich mal vom Schwiegervater geschenkt bekommen habe. Und siehe da, sogar mit 6mm Nutfräser. Offensichtlich nur billige Baumarkt-Qualität, aber egal, dachte ich. Weit bin ich damit dann aber nicht gekommen. Schon nach den ersten 5cm hat der Fräser aufgegen und ist einfach abgebrochen. Mist! Zum Glück nichts passiert aber natürlich ärgerlich wenn man weiter machen will. Die restlichen Fräser aus diesem Satz landen nun auch im Schrott-Container.
Am Sonntag musste es dann ruhiger zugehen. Das habe ich genutzt um die Umleimer aufzubügeln. Ich habe einfache Melaminkanten mit Schmelzkleber verwendet und mit einem breiten Stechbeitel die Kanten geschnitten. Danach noch mit dem Schleifklotz und 180er Papier drüber geschliffen.
So ist der Stand der Dinge jetzt. Ich habe mir jetzt erstmal einen neuen Fräser bestellt. Dann geht es mit den Rückwandnuten und den Löchern für die Verbinder weiter.
Dieser Schrankbau ist jetzt handwerklich nicht so besonders anspruchsvoll aber vielleicht für den einen oder anderen doch interessant. Ich bin jetzt auch nicht auf jedes kleine Detail eingegangen, da vieles einfache Standard-Arbeiten sind. Aber wenn jemand Fragen hat, nur zu!
Schönen Abend,
Christoph
heute möchte ich über mein aktuell laufendes Projekt, den Bau eines Schranks für den Keller berichten.
Für eine bisher recht chaotische Ecke im Keller soll ein neuer Schrank entstehen, damit wieder etwas mehr Ordnung herrscht. Bisher sah es so aus:
Die Grundkonstruktion vom neuen Schrank ist angelehnt an den Werkzeugschrank von Guido Henn aus einem älteren Festool Holzidee-Heft, auch hier bei youtube zu sehen: https://youtu.be/T7OZo2CH4Fw
In meinem Fall besteht der Schrank aus vier Korpusteilen (also vier senkrechte Abschnitte), jeweils unten ein offenes Fach mit Auszug für Getränkekisten und drüber Einlageböden und jeweils ein Türe davor.
Eine Planung mit SketchUp oder CAD habe ich nicht gemacht, eine einfache Skizze reicht mir bei einem doch recht einfach konstruierten Teil. Allerdings habe ich für den Zuschnitt das kostenlose Programm Maxcut ( http://www.maxcutsoftware.com) ausprobiert. In diesem Programm kann man angeben wie groß die gekauften Platten sind und welche Größe und welche Menge die benötigten Zuschnitte haben. Das Programm verteilt dann die Zuschnitte möglichst Platz sparend auf die Platten. Dabei kann man angeben, ob die Maserung berücksichtigt werden soll und wie das Programm schachteln soll (z.B. so dass man die Platten erst mit Längsschnitten aufteilt oder dass die einzelnen Teile total verschachtelt werden, etc). Man kann für jedes Teil auch angeben an welche Kante ein Umleimer soll, welche Dicke der Umleimer hat und ob diese Dicke beim Zuschnitt berücksichtigt werden soll.
Ich fand das Programm sehr hilfreich da man auch die unterschiedlichen Preise der Platten mit hinterlegen kann und man somit auch die Kosten für unterschiedliche Materialien durchrechnen kann. Man kann dann auch verschiedene Skizze und Listen für den Zuschnitt ausdrucken und sogar Ettiketten für die einzelnen Bretter ausdrucken.
So sahen meine Skizzen dann aus:
Und die Ettiketten:
Nachdem ich verschiedene Varianten durchgerechnet hatte, habe ich mich für die bilige Variante entschieden, den Korpus aus weißer 19mm Spanplatte, die Türen aus 19mm Ahorn-Dekor-Spanplatte und alle sichtbaren Kanten der Türen und Korpus bekommen Ahorn-Dekor-Umleimer. Es ist ja schließlich nur für den Keller und die Außenseiten vom Korpus sieht man später sowieso nicht.
Beim örtlichen Holzhändler habe ich dann 2 ganze Platten (2,80 x 2,07m) weiße Spanplatte, 1 Platte Dekor-Spanplatte und 1 Platte HDF 5mm für die Rückwände gekauft. Für den einfacheren Transport habe ich die ganzen Platten beim Holzhändler jeweils auf 2,80x1,00 und 2,80x1,07 aufteilen lassen.
Das formatieren der Platten habe ich in der Garage mit der Tauchsäge und Führungsschiene gemacht da die Platten zu groß und schwer für meine Werkstatt im Keller waren. Mit den selbstgebauten Parallelanschlägen ging das auch recht gut und genau.
Für jede gesägt Platte habe ich mir gleich die spätere Ausrichtung überlegt (Vorderkante/Hinterkante, Oberseite/Unterseite) und entsprechend das passende Etikett aufgeklebt. Auf den Etiketten ist auch immer markiert, welche Kante einen Umleimer bekommt (das ist der Strich auf den Etiketten).Somit behält man ganz gut den Überblick, vor allem bei Teilen die nur geringfügig in der Größe differieren. Und es sind immerhin 52 Einzelteile.
Nach dem sägen habe ich mit dem Bau des Sockels begonnen. Die Querstege sind mit dem vorderen Querriegel mit Lamellos verleimt, der hintere Querriegel ist einfach mit Spax mit den Querstegen verschraubt.
Als nächstes mussten die Lochreihen gebohrt werden. Das mache ich immer mit der Oberfräse und einer selbst gebauten Schablone. Den Abstand von der oberen und unteren Kante so eingestellt, dass es für die Hettich VB36-Verbinder passt und von der oberen und unteren Kante jeweils bis zur Mitte die Löcher gebohrt. Damit ergibt sich in der Mitte ein Abstand von weniger als 32mm was aber auch nicht stört.
Als Abschluss am Samstag wollte ich noch die 6mm-Nuten für die Rückwände fräsen. Irgendwie war ich mir sicher, dass ich einen 6mm-Nutfräser habe, leider war dem nicht so. Mir ist dann der Fräsersatz eingefallen den ich mal vom Schwiegervater geschenkt bekommen habe. Und siehe da, sogar mit 6mm Nutfräser. Offensichtlich nur billige Baumarkt-Qualität, aber egal, dachte ich. Weit bin ich damit dann aber nicht gekommen. Schon nach den ersten 5cm hat der Fräser aufgegen und ist einfach abgebrochen. Mist! Zum Glück nichts passiert aber natürlich ärgerlich wenn man weiter machen will. Die restlichen Fräser aus diesem Satz landen nun auch im Schrott-Container.
Am Sonntag musste es dann ruhiger zugehen. Das habe ich genutzt um die Umleimer aufzubügeln. Ich habe einfache Melaminkanten mit Schmelzkleber verwendet und mit einem breiten Stechbeitel die Kanten geschnitten. Danach noch mit dem Schleifklotz und 180er Papier drüber geschliffen.
So ist der Stand der Dinge jetzt. Ich habe mir jetzt erstmal einen neuen Fräser bestellt. Dann geht es mit den Rückwandnuten und den Löchern für die Verbinder weiter.
Dieser Schrankbau ist jetzt handwerklich nicht so besonders anspruchsvoll aber vielleicht für den einen oder anderen doch interessant. Ich bin jetzt auch nicht auf jedes kleine Detail eingegangen, da vieles einfache Standard-Arbeiten sind. Aber wenn jemand Fragen hat, nur zu!
Schönen Abend,
Christoph